Chile stellt Homo-Partenerschaften der Familie gleich – Nächster Schritt: Abtreibung legalisieren


Chiles Staatspräsidentin Michelle Bachelet macht sich für Homo-Partenerschaften stark
Chi­les sozia­li­sti­sche Staats­prä­si­den­tin Michel­le Bache­let macht sich für Homo-Par­ten­er­schaf­ten stark

(Sant­ia­go de Chi­le) Die Athe­istin Michel­le Bache­let hat­te es ange­kün­digt. Falls sie die Staats­prä­si­den­ten­wah­len 2014 gewin­nen soll­te, wer­de sie in Chi­le die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der und die „Homo-Ehe“ lega­li­sie­ren. Am 28. Janu­ar 2015 stimm­te die Abge­ord­ne­ten­kam­mer des chi­le­ni­schen Natio­nal­kon­gres­ses mit 86 gegen 23 Stim­men, bei zwei Ent­hal­tun­gen, für ein neu­es „Fami­li­en­ge­setz“, das soge­nann­te ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten von Homo­se­xu­el­len einführt. 

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Die Ent­schei­dung fiel nach vier­jäh­ri­ger Par­la­ments­de­bat­te. Aller­dings konn­te sie erst die neue, im März 2014 gewähl­te Par­la­ments­mehr­heit in die­ser Form her­bei­füh­ren. Homo­se­xu­el­le Ver­bin­dun­gen wer­den recht­lich durch das neue Gesetz der natür­li­chen Fami­lie gleich­ge­stellt, etwa im Erb- und Pen­si­ons­recht, bei Kran­ken­kas­se und Gesundheitsfürsorge.

Wie die chi­le­ni­schen Medi­en berich­te­ten, sieht das neue Gesetz vor, daß der homo­se­xu­el­le Lebens­part­ner bei Ver­hin­de­rung oder gesund­heit­li­cher Ein­schrän­kung das Sor­ge­recht für die bio­lo­gi­schen Kin­der des Part­ners über­neh­men kann. Bei der Über­tra­gung des Sor­ge­rechts ste­he das Wohl des Kin­des an erster Stel­le, doch sei bei der Zuer­ken­nung des Sor­ge­rechts den homo­se­xu­el­len Part­nern „Vor­rang“ ein­zu­räu­men. Zudem wer­den „Homo-Ehen“, die in Län­dern geschlos­sen wur­den, in denen sie legal sind, auf der Grund­la­ge des neu­en Geset­zes auch in Chi­le anerkannt.

Regie­rungs­spre­cher Alva­ro Eliz­al­de ver­kün­de­te stolz die Errei­chung des gesteck­ten Ziels: „Das ist ein Gesetz, das nicht dis­kri­mi­niert und allen Paa­ren und Fami­li­en des Lan­des Schutz bie­tet, eine Wen­de, auf die wir als Regie­rung stolz sind.“

Nach Scheidung und Homo-Partnerschaften steht Abtreibung auf der Agenda

"Immer für das Leben". Tausende Chilenen protestierten gegen Absicht, die Tötung ungeborener Kinder zu legalisieren.
„Immer für das Leben“. Tau­sen­de Chi­le­nen pro­te­stier­ten gegen Absicht, die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der zu legalisieren.

Die Ver­fas­sung sieht nun die Rati­fi­zie­rung des Geset­zes durch Staats­prä­si­den­tin Michel­le Bache­let vor, dann die Prü­fung durch das Ver­fas­sungs­ge­richt. Ein Pro­zeß, der etwa sechs Mona­te in Anspruch nimmt. Dann tritt das neue Gesetz in Kraft.

Chi­le ist damit das sech­ste süd­ame­ri­ka­ni­sche Land, das eine Aner­ken­nung homo­se­xu­el­ler Ver­bin­dun­gen in sei­ner Rechts­ord­nung aner­kennt. Argen­ti­ni­en, Uru­gu­ay und Bra­si­li­en haben die „Homo-Ehe“ ein­ge­führt, Kolum­bi­en und Ecua­dor ein­ge­tra­ge­ne Homo-Part­ner­schaf­ten, wie dies bald auch in Chi­le der Fall sein wird.

Nach dem Schei­dungs­ge­setz von 2004 stellt die recht­li­che Gleich­stel­lung von Homo-Part­ner­schaf­ten den zwei­ten gro­ßen Schlag gegen die Fami­lie dar. Der drit­te Schlag, die Lega­li­sie­rung der Abtrei­bung, steht nun auf der Agen­da der sozia­li­sti­schen Staats­prä­si­den­tin Bache­let ganz oben (zu Bache­let sie­he Abtrei­bungs­ideo­lo­gin wird auch Homo­lob­by­istin – Michel­le Bache­let will erneut Staats­prä­si­den­tin Chi­les wer­den). Nach­dem sie ver­fas­sungs­be­dingt eine Amts­pe­ri­ode als Staats­prä­si­den­tin aus­set­zen muß­te, wur­de die beken­nen­de Athe­istin 2010 mit Hil­fe der USA zur Vor­sit­zen­den der neu­en UN-Orga­ni­sa­ti­on UN-Women ernannt. Als sol­che lei­ste­te sie welt­wei­te Lob­by­ar­beit für die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der (sie­he UN-Women fest in der Hand der Abtrei­bungs­lob­by – Athe­istin Michel­le Bache­let erste Che­fin).

„Legalisierung der Abtreibung, um Zahl illegaler Abtreibungen zu reduzieren“

Präsidentin Bachelet unterzeichnet vor der Presse ihr Abtreibungs-Projekt
Prä­si­den­tin Bache­let unter­zeich­net vor der Pres­se ihr Abtreibungs-Projekt

Drei Tage nach der Abstim­mung über die Homo-Part­ner­schaf­ten stell­te Staats­prä­si­den­tin Bache­let einen Gesetz­ent­wurf zur Abtrei­bungs­le­ga­li­sie­rung vor. Demon­stra­tiv unter­zeich­ne­te Bache­let im Prä­si­den­ten­pa­last vor lau­fen­den Fern­seh­ka­me­ras ihr neu­es poli­ti­sches Pro­jekt. „Ent­kri­mi­nia­li­sie­rung der Schwan­ger­schwafts­un­ter­bre­chung“, stand auf der PR-Wand im Rücken der Prä­si­den­tin. Gegen einen vom Staat gedul­de­ten und geför­der­ten Mord an unge­bo­re­nen Kin­dern pro­te­stier­ten in die­sen Tagen Tau­sen­de Chi­le­nen in der Haupt­stadt Sant­ia­go de Chile.

Die Abtrei­bungs­le­ga­li­sie­rung begrün­de­te Bache­let nach alt­be­kann­ter Manier der Abtrei­bungs­lob­by. Sie wol­le damit die Zahl der ille­ga­len Abtrei­bun­gen sen­ken. Die Fak­ten bele­gen, daß das genaue Gegen­teil der Fall ist. und den Schutz der Frau­en ver­bes­sern, denn die­se wür­den bei einer ille­ga­len Abtrei­bung ein gro­ßes Risi­ko für ihre Gesund­heit ein­ge­hen. Dazu nann­te sie die Zahl von 70.000–140.000 chi­le­ni­schen Frau­en, die jähr­lich die­ses „une­träg­li­che“ Risi­ko ein­ge­hen wür­den, so die Prä­si­den­tin. Zah­len die von Lebens­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen als frei erfun­den bezeich­net wer­den (sie­he Abtrei­bungs­ver­bot führt nicht zu mehr ille­ga­len Abtrei­bun­gen). Das chi­le­ni­sche Par­la­ment der vori­gen Legis­la­tur­pe­ri­ode erklär­te 2013, auch mit Blick auf die Ankün­di­gun­gen Bache­lets, den 25. März, an dem die katho­li­sche Kir­che das Fest Maria Ver­kün­di­gung fei­ert, zum „Tag des unge­bo­re­nen Kindes“.

Text: CR/​Giuseppe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana/​InfoVaticana

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