Iran zu ermordeten Kopten: „Wer Dschihadisten finanziert, soll sich nun auch entschuldigen“


Die 21 ägyptischen Kopten vor ihrer Hinrichtung durch Islamisten
Die 21 ägyp­ti­schen Kop­ten vor ihrer Hin­rich­tung durch Islamisten

(New York) Der Staats- und Regie­rungs­chef des Iran, Hassan Roha­ni, äußer­te den “Abscheu“ des ira­ni­schen Vol­kes über die Ermor­dung der 21 ägyp­ti­schen Kop­ten durch Dschi­ha­di­sten des Isla­mi­schen Staa­tes (IS). Gleich­zei­tig zeig­te er mit dem Fin­ger auf die Ver­ant­wort­li­chen, die nicht nur die „Ter­ro­ri­sten“ sei­en, son­dern auch jene, die den Isla­mi­schen Staat (IS) „unter­stützt und finan­ziert“ haben. Sie soll­ten nun auch ihre Ver­ant­wor­tung über­neh­men und sich für die Mord­tat ent­schul­di­gen.  Die Nach­richt wur­de von der vati­ka­ni­schen Nach­rich­ten­agen­tur Fides berichtet.

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Der Iran „ver­ur­teilt mit Nach­druck“ die Erm­ord­nung der 21 ägyp­ti­schen Chri­sten in Liby­en als „unmensch­li­che und bru­ta­le Tat“. Dies sag­te Staats­prä­si­dent Roha­ni am Diens­tag auf einer Sit­zung des Ober­sten Rats der Kul­tur­re­vo­lu­ti­on, die er dazu ein­be­ru­fen hatte.

Jene, die den IS „von Anfang unterstützt und finanziert haben…“

Das seit Som­mer 2013 amtie­ren­de ira­ni­sche Staats­ober­haupt sprach den Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Bei­leid aus und nahm auch zur Ver­ant­wor­tung für die Blut­tat Stel­lung. Ver­ant­wort­lich für das Mas­sa­ker sei­en auch jene, so Roha­ni, die den Isla­mi­schen Staat (IS) „unter­stützt und ange­feu­ert“ hät­ten. „Lei­der wer­den die­se Taten im Namen des Islams und der Mos­lems began­gen, obwohl die von die­sen Men­schen began­ge­nen ter­ro­ri­sti­schen und unmensch­li­chen Taten gegen den Islam sind“, so der Prä­si­dent des Iran. Er ver­ur­teil­te auch die maka­bre Stra­te­gie der Isla­mi­sten, die eige­nen Ver­bre­chen zu fil­men, „um neu­en Haß und neue Angst zu schüren“.

Vor allem rich­te­te Roha­ni den Fin­ger auf „jene, die von Anfang an die­se Ter­ro­ri­sten unter­stützt und finan­ziert haben. Und dafür soll­ten sie nun auch vor den Völ­kern und der Geschich­te für die­se Taten um Ent­schul­di­gung bit­ten. Lei­der unter­stützt der Groß­teil noch immer die­se Ter­ro­ri­sten und läßt es ihnen nicht an Hil­fe mangeln.“

Bluttat geht auch auf Konto westlicher Regierungen und Scheichtümer der Region

Staats­prä­si­dent Roha­ni prä­zi­sier­te nicht näher, auf wen er sei­ne Kri­tik bezog. Deut­li­cher wur­de hin­ge­gen das ira­ni­sche Par­la­ment, das mit einer eige­nen Erklä­rung das Mas­sa­ker an den ägyp­ti­schen Chri­sten ver­ur­teil­te. Dar­in wer­den „west­li­che Regie­run­gen und die Scheich­tü­mer der Regi­on“ genannt, die „die­se kri­mi­nel­le Grup­pe stär­ken“. Daher das „Blut­bad auch auf deren Kon­to zu setzen“.

In der Erklä­rung for­der­te das Madschles Scho­ra Esla­mi genann­te ira­ni­sche Par­la­ment die inter­na­tio­na­len Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen auf, Unter­su­chun­gen auf­zu­neh­men, um zu klä­ren, „wel­che Regie­run­gen eine Rol­le bei der Ent­ste­hung die­ser Ter­ror­grup­pen gespielt haben“ und ent­spre­chen­de Sank­tio­nen gegen sie einzuleiten.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

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4 Kommentare

  1. Auf dem Poli­ti­schen Ascher­mitt­woch der CSU in Pas­sau sag­te heu­te Dr. Edmond Stoi­ber, dass eine all­ge­mei­ne Erklä­rung und Ver­ur­tei­lung des isla­mi­schen Ter­rors durch die mus­li­mi­schen Ver­tre­ter not­wen­dig wäre, die sich ent­schie­den dage­gen aus­spre­chen müß­ten. Dar­über hin­aus müß­ten die Ver­ant­wort­li­chen der isla­mi­schen Kul­tur das über­grei­fend in ihrem Kul­tur­kreis in Angriff nehmen. 

    Link: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​t​S​b​d​e​Z​M​2​WWA (CSU-Ascher­mitt­woch Pas­sau 2015)

    Das sehe ich genau so.
    Es ist gut wenn der ägyp­ti­sche Prä­si­dent jetzt den Kop­ten in Ägyp­ten hilft und die­sen Ter­ror ver­ur­teilt. Es ist auch gut, wenn der ira­ni­sche Staats- und Regie­rungs­chef dies tut. Aber das ist noch viel zu wenig ! Wo ist Sau­di Ara­bi­en, wo Bah­rain, und wo sind die vie­len ande­ren isla­mi­schen Staa­ten und deren Regie­rungs­chefs und Moschee-Gelehrten ?

    • In den 90ziger Jah­ren hat die auf­ge­klär­te west­li­che Welt vom Wer­te­wan­del gespro­chen. Vor eini­gen Jah­ren haben sie vom ara­bi­schen Früh­ling gefa­selt. Nun haben wir den eska­lie­ren­den Krieg in der Ukrai­ne. Ich per­sön­lich sehe Luzi­fer in die­ser Welt ganz ein­deu­tig auf der Überholspur.
      Per Mari­am ad Christum.

      • @ Shu­ca
        Da haben Sie ganz recht.
        Des­we­gen sol­len wir ja für Poli­ti­ker und Kir­chen­ver­ant­wort­li­che beten und opfern (Süh­ne­lei­den)- auch wenn’s manch­mal schwer fällt. Trotz alle­dem wird Jesus auch vie­le ret­ten und auch man­ches gelin­dert wer­den. Mit unse­ren irdi­schen Augen kön­nen wir nicht sehen was und wen die ‚Kno­ten­lö­se­rin‘ Mut­ter Maria alles erret­tet und her­aus­führt aus dem Sumpf.

  2. Sehe ich lei­der im Moment auch so und es könn­te einem gro­ße Angst machen,wäre da nicht die Ver­hei­ssung, das in dem Moment wo er sich an der Welt­macht wähnt, er hin­ab­ge­stürzt wird !
    Vie­le Men­schen sind zwar blind für die­se gro­ßen Zusam­men­hän­ge, aber die Tatsache,das es heut­zu­ta­ge so vie­le Angst­er­kran­kun­gen, Depres­sio­nen usw. gibt zeigt doch deut­lich, das auch der „unwis­sen­de“ Otto Nor­mal­ver­brau­cher unter­schwel­lig etwas ahnt.

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