Ist man homosexuell oder wird man homosexuell?


Es existiert kein Homo-Gen. Dafür gibt es einen immer virulenter auftretenden ideologischen Homo-Virus.
Es exi­stiert kein Homo-Gen. Dafür gibt es einen immer viru­len­ter auf­tre­ten­den ideo­lo­gi­schen Homo-Virus.

von Giu­sep­pe Nardi

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Kommt man bereits homo­se­xu­ell auf die Welt oder wird man erst homo­se­xu­ell? Das ist die Kern­fra­ge in der Homo­se­xua­li­täts­dis­kus­si­on und damit auch in der Dis­kus­si­on um die Gen­der-Theo­rie. Homo­se­xu­el­len­ver­bän­de ver­tre­ten die The­se, daß man „von Natur aus“ homo­se­xu­ell sei und nicht erst dazu wer­de. Die Grün­de für die­se Behaup­tung lie­gen auf der Hand. Tre­ten bei einem Men­schen erst irgend­wann in sei­nem Leben homo­se­xu­el­le Nei­gun­gen auf, muß es einen aus­lö­sen­den Grund für die­se Ver­hal­tens­än­de­rung geben. Die logi­sche Fol­ge wären Ursa­chen­for­schung und Behe­bung des aus­lö­sen­den Pro­blems. Natur oder sexu­el­le Iden­ti­täts­stö­rung? Das ist also die Frage.

Was ist mit dem Homo-Gen?

Vor eini­gen Jah­ren berich­te­ten vie­le Medi­en über ein angeb­li­ches Homo-Gen, das die Natur-The­se bestä­ti­gen wer­de. Die unmit­tel­ba­re Ent­deckung eines sol­chen Gens wur­de mit gro­ßem Auf­wand ange­kün­digt. Doch ein Homo-Gen woll­te sich nicht fin­den las­sen, so inten­siv die Wis­sen­schaft lukra­tiv gespon­sert auch such­te. So wur­de es wie­der stil­ler um das Homo-Gen. Erfolg­los war die Ankün­di­gung den­noch nicht. Durch öffent­lich­keits­wirk­sa­me Kam­pa­gnen, die viel­fach von Poli­tik und Medi­en wohl­wol­lend unter­stützt wur­den, konn­te die The­se, obwohl unbe­wie­sen, in vie­len Köp­fen ver­an­kert werden.

Die Kam­pa­gne rund um ein sol­ches Gen ent­pupp­te sich als pseu­do­wis­sen­schaft­lich. Die Exi­stenz eines Homo-Gens gilt inzwi­schen als wis­sen­schaft­lich wider­legt. Seit­her haben die Homo-Ver­bän­de jedes Inter­es­se dar­an ver­lo­ren und ver­su­chen Dis­kus­sio­nen dazu zu meiden.

Jüngst wur­de die Fra­ge daher von der ame­ri­ka­ni­schen Ver­ei­ni­gung ehe­ma­li­ger Homo­se­xu­el­ler PFOX wie­der in die Dis­kus­si­on ein­ge­führt. PFOX star­te­te in Rich­mond, der Haupt­stadt des US-Bun­des­staa­tes Vir­gi­nia, eine breit­an­ge­leg­te Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne, um den wirk­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­stand zur Homo­se­xua­li­tät bekannt zu machen.

Internationale Studien zu eineiigen Zwillingen

Stu­di­en bezie­hen sich unter ande­rem auf ein­ei­ige Zwil­lin­ge, die per­fekt iden­tisch sind und sich den­noch in ihrem Sexu­al­ver­hal­ten unter­schei­den. Zum The­ma gibt es min­de­stens acht wich­ti­ge wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en, die in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren an Zwil­lin­gen in Austra­li­en, den USA und in Skan­di­na­vi­en durch­ge­führt wur­den. Alle bele­gen aus­nahms­los, daß Homo­se­xu­el­le nicht als Homo­se­xu­el­le gebo­ren werden.

Neil Whit­ehead, der 24 Jah­re als Wis­sen­schaft­ler für die neu­see­län­di­sche Regie­rung, die Ver­ein­ten Natio­nen und die Inter­na­tio­na­le Atom­ener­gie­be­hör­de gear­bei­tet hat und heu­te als Bera­ter meh­re­rer japa­ni­scher Uni­ver­si­tä­ten tätig ist, unter­streicht, daß die Gene­tik für die sexu­el­le Ori­en­tie­rung völ­lig irrele­vant ist. „Besten­falls ist die Gene­tik ein sekun­dä­rer Fak­tor.“ Ein­ei­ige Zwil­lin­ge stam­men aus einer ein­zi­gen befruch­te­ten Eizel­le. Das bedeu­tet, daß ihr gene­ti­sches Erb­gut iden­tisch ist, eben­so ihre frü­he­ste prä­na­ta­le Entwicklung.

Homosexualität hat nichts mit den Genen zu tun

Dar­aus folgt, daß Homo­se­xua­li­tät, wäre sie als Nei­gung von den Genen bestimmt, bei ein­ei­igen Zwil­lin­gen iden­tisch auf­tre­ten müß­te. „Da sie ein iden­ti­sches DNS haben, müß­ten sie hun­dert­pro­zen­tig iden­tisch sein“, so Whit­ehead. Eine Annah­me, die jedoch von der Rea­li­tät wider­legt wird. „Wenn ein iden­ti­scher Zwil­ling sich zum glei­chen Geschlecht hin­ge­zo­gen fühlt, trifft das­sel­be Phä­no­men bei sei­nem Zwil­ling nur bei höch­stens elf Pro­zent bei Män­nern und höch­stens 14 Pro­zent bei Frau­en zu“, so Whit­ehead unter Nen­nung der Höchst­wer­te, die unter Berück­sich­ti­gung aller rele­van­ten vor­lie­gen­den Stu­di­en genannt wer­den. Dar­aus läßt sich der Schluß zie­hen, so der Exper­te, daß Homo­se­xua­li­tät „kate­go­risch nicht von gene­ti­schen Fak­to­ren abhängt“. Dar­aus folgt wie­der­um, daß „nie­mand homo­se­xu­ell gebo­ren wird. Die ent­schei­den­den Din­ge, die bei einem ein­ei­igen Zwil­ling Homo­se­xua­li­tät erzeu­gen, müs­sen daher post­na­tal sein“, also erst nach der Geburt irgend­wann auf­ge­tre­ten sein.

Postnatale äußere Einflüsse erzeugen Homosexualität

Laut dem Exper­ten wird das Ange­zo­gen­sein vom eige­nen Geschlecht (SSA) von „nicht gemein­sa­men Fak­to­ren“ bestimmt. Äuße­ren Ein­flüs­sen, die einem ein­ei­igen Zwil­ling gesche­hen, nicht aber dem ande­ren. Oder von unter­schied­li­chen per­sön­li­chen Reak­tio­nen auf bestimm­te Situa­tio­nen und äuße­re Ein­flüs­se, die sich nach der Geburt zutra­gen. Vor allem Por­no­gra­phie, früh­kind­li­che Sexua­li­sie­rung, sexu­el­ler Miß­brauch, beson­de­re fami­liä­re oder schu­li­sche Situa­tio­nen sind Fak­to­ren, die Ent­wick­lun­gen bei ein­ei­igen Zwil­lin­gen  unter­schied­lich ver­lau­fen las­sen kön­nen. Ein Zwil­ling könn­te zum Bei­spiel nicht imstan­de sein, auf ver­gleich­ba­re Wei­se wie der ande­re sozi­al zu inter­agie­ren. Dar­aus kann ein Gefühl der Ver­ein­sa­mung ent­ste­hen, das wie­der­um zum Bedürf­nis füh­ren könn­te, von einer Per­so­nen­grup­pe akzep­tiert zu wer­den. In man­chen Fäl­len und aus rekon­stru­ier­ba­ren Fak­to­ren kann die­se Grup­pe die LGBT-Com­mu­ni­ty sein. „Die­se indi­vi­du­el­len und idio­syn­kra­ti­schen Ant­wor­ten auf zufäl­li­ge Ereig­nis­se und spe­zi­fi­sche oder all­ge­mei­ne äuße­re Fak­to­ren sind vor­herr­schend“, so Whitehead.

Die erste ver­tief­te Stu­die an ein­ei­igen Zwil­lin­gen zum The­ma Homo­se­xua­li­tät wur­de 1991 in Austra­li­en durch­ge­führt, gefolgt von einer gro­ßen ame­ri­ka­ni­schen Stu­die 1997. Inzwi­schen sei­en, so der Exper­te, die staat­li­chen Regi­ster für Zwil­lin­ge das Haupt­in­stru­ment für die bio­me­di­zi­ni­sche For­schung. „Die Zwil­lings­re­gi­ster sind die Grund­la­ge der moder­nen Stu­di­en zu Zwil­lin­gen. Es gibt sie in zahl­rei­chen Län­dern und sie sind inzwi­schen sehr groß. Der­zeit ist ein gigan­ti­sches euro­päi­sches Regi­ster in Pla­nung, dem 600.000 Per­so­nen ange­hö­ren wer­den. Eines der größ­ten der­zeit gebrauch­ten Regi­ster befin­det sich in Austra­li­en mit mehr als 25.000 regi­strier­ten Zwillingen.“

2002 ver­öf­fent­lich­ten die ame­ri­ka­ni­schen Sozio­lo­gen Peter Bear­man und Han­nah Brueck­ner eine Stu­die, an der 5.552 Zwil­lings­paa­re der USA teil­nah­men. Sie gelang­ten zum Ergeb­nis, daß eine homo­se­xu­el­le Nei­gung bei ein­ei­igen Zwil­lin­gen nur bei 7,7 Pro­zent der männ­li­chen Zwil­lin­ge ein gemein­sa­mes Phä­no­men sind, und nur bei 5,3 Pro­zent der weib­li­chen Zwillinge.

Es gibt mehr ehemalige Homosexuelle als Homosexuelle

Die­sel­be Stu­die unter­such­te auch einen Wech­sel der sexu­el­len Ori­en­tie­rung im Lau­fe des Lebens. Sie stell­te fest, daß der Groß­teil die­ser Wech­sel, die weit­ge­hend auf „natür­li­che“ Wei­se statt­fan­den und nur zu einem gerin­gen Teil the­ra­peu­tisch, in Rich­tung aus­schließ­li­che Hete­ro­se­xua­li­tät erfolgt sind. In Pro­zen­ten aus­ge­drückt, gaben drei Pro­zent der hete­ro­se­xu­el­len Bevöl­ke­rung an, in Ver­gan­gen­heit auch ein­mal homo­se­xu­el­les oder bise­xu­el­les Ver­hal­ten gehabt zu haben. Die signi­fi­kan­te Zahl der Umori­en­tie­run­gen von Homo­se­xua­li­tät zu Hete­ro­se­xua­li­tät ist als wei­te­rer Beleg zu lesen, daß Homo­se­xua­li­tät als aty­pi­sches Phä­no­men durch äuße­re Ein­flüs­se erst nach der Geburt auf­tritt. Und daher auch kor­ri­giert wer­den kann. Eine Kor­rek­tur sei nur mög­lich, weil Homo­se­xua­li­tät nicht der Natur der Betrof­fe­nen entspricht.

Damit erbrach­te die Bear­man/­Brueck­ner-Stu­die inter­es­san­te Zah­len, die den unbe­legt in den Raum gestell­ten Behaup­tun­gen der Homo-Lob­by und zahl­rei­cher Medi­en, die die­se Behaup­tun­gen unkri­tisch über­neh­men, wider­spre­chen. Laut der Stu­die der bei­den Sozio­lo­gen ist die Zahl der Per­so­nen mit einem Wech­sel ihrer sexu­el­len Ori­en­tie­rung hin zu einer aus­schließ­li­chen Hete­ro­se­xua­li­tät grö­ßer als die Zahl der Bise­xu­el­len und Homo­se­xu­el­len zusam­men. Mit ande­ren Wor­ten, fol­gert Whit­ehead, „gibt es mehr ehe­ma­li­ge Homo­se­xu­el­le als Homosexuelle“.

Fakten widerlegen Ideologie: Homo-Virus statt Homo-Gen

Ein­mal mehr haut die Wirk­lich­keit der Ideo­lo­gie die Tür ins Gesicht. Die ten­den­ziö­se und pseu­do­wis­sen­schaft­li­che Suche der LGBTQ-Akti­vi­sten nach einem ersehn­ten Homo-Gen, das die Nor­ma­li­tät von Homo­se­xua­li­tät bele­gen soll­te, erweist sich ange­sichts der wis­sen­schaft­li­chen Fak­ten als halt­los. Homo­se­xua­li­tät hat mit den Genen nichts zu tun, wes­halb an ihr auch nichts „Natür­li­ches“ ist. Viel­leicht wäre es ange­brach­ter, statt von einem Homo-Gen von einem Homo-Virus zu spre­chen. Denn wenn nie­mand mit einem Homo-Gen gebo­ren wird, sind aber inzwi­schen alle, vor allem die Kin­der und Jugend­li­chen einem hohen ideo­lo­gi­schen Kon­ta­mi­na­ti­ons­ri­si­ko aus­ge­setzt, das von der Gen­der-Ideo­lo­gie der Öffent­lich­keit dik­tiert wird. Mit­tels Gen­der-Theo­rie ver­su­chen die Homo-Ver­bän­de die vor­herr­schen­de Ethik homo­se­xu­ell umzu­for­men und wer­den dabei von will­fäh­ri­gen Hel­fern aus Medi­en, Kul­tur und Poli­tik auf ver­ant­wor­tungs­lo­se Wei­se unterstützt.

Wenn Homo­se­xua­li­tät das direk­te Ergeb­nis äuße­rer Ein­flüs­se ist oder der Reak­ti­on auf äuße­re Ein­flüs­se, dann ist und bleibt Homo­se­xua­li­tät das, als was sie immer gese­hen wur­de und bis in die 70er Jah­re hin­ein auch von der Welt­ge­sund­heits­be­hör­de benannt wur­de: eine sexu­el­le Iden­ti­täts­stö­rung und damit eine Patho­lo­gie, die wie ande­re Patho­lo­gien nach Hil­fe und Hei­lung ver­langt. Betrof­fe­nen die­se Hil­fe und Behand­lung aus ideo­lo­gi­schen Grün­den zu ver­wei­gern und sie sogar in ihrer Patho­lo­gie zu bestär­ken, und die Patho­lo­gie zum Lern­ge­gen­stand an Schu­len und sogar an Kin­der­gär­ten zu machen, ist in der Tat verantwortungslos.

Nicht min­der ver­ant­wor­tungs­los ist die Hype um den öster­rei­chi­schen Homo­se­xu­el­len Tho­mas Neu­wirth und des­sen künst­le­risch medio­kres Pro­dukt „Con­chi­ta Wurst“, der das Para­de­bei­spiel einer ideo­lo­gisch moti­vier­ten Homo­se­xua­li­sie­rung durch die kul­tu­rell domi­nan­ten Krei­se dar­stellt. Krei­se, denen es nicht um die Wurst geht, son­dern um die Ver­brei­tung von Ideo­lo­gie. Und Ideo­lo­gien zie­len auf Macht­ent­fal­tung ab.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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