(Montreal) Am 13. Juni 2015 werden in Kanada erstmals seit der Liturgiereform von 1969/1970 wieder Priesterweihen im überlieferten Ritus stattfinden. Im kommenden Juni werden die beiden frankokanadischen Diakone Alexandre Marchand und Jacques Breton zu Priester geweiht. Beide gehören der altrituellen Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) an. Die Weihe wird Erzbischof Terrence Thomas Prendergast von Ottawa spenden.
Die Priesterweihe wird in der Diözese Saint Hyacinthe im Staat Quebec, einem Suffraganbistum der Erzdiözese Sherbrooke, stattfinden. Einer der beiden Weihekandidaten, Jacques Breton, stammt aus der Diözese Saint Hyacinthe. Alexandre Marchand kommt aus dem Erzbistum Gatineau, das ebenfalls im französischsprachigen Quebec liegt.
Erzbischof Prendergast, der dem Jesuitenorden angehört, wurde 1995 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Toronto ernannt. 1998 folgte die Berufung zum Erzbischof von Halifax und 2007 durch Papst Benedikt XVI. die Ernennung zum Erzbischof von Ottawa.
Bisher wurde die Priesterweihe von Frankokanadiern im schwäbischen Wigratzbad durchgeführt, wo sich das internationale Priesterseminar der Petrusbruderschaft für die deutsch- und französischsprachigen Kandidaten befindet. Es bestand jedoch der Wunsch, diesen für die Kirche konstitutiven Moment nach Jahrzehnten der Abwesenheit nach Kanada zurückzuführen und für die Ortskirche und das gläubige Volk von Quebec wieder sichtbar zu machen.
Text: Notiones Romaines/Giuseppe Nardi
Bild: Rorate Caeli