ISlam in der blutigen Tradition des arabischen Wahabismus – Islam und Gewalt (7)


ISlamisten-Führer Al Bagdadi
ISla­mi­sten-Füh­rer Al Bagdadi

Die IS-Ter­ror­mi­liz kann als Neu­auf­la­ge der waha­bi­ti­schen Ter­ror­trup­pen ange­se­hen wer­den. Deren Fana­tis­mus als der ein­zig „wah­re“ Islam rich­tet sich eben­so aggres­siv gegen ‚Ungläu­bi­ge’ wie gegen ‚Abweich­ler und Ket­zer’ unter den Muslimen.

Anzei­ge

Ein Gast­kom­men­tar von Hubert Hecker.

Kampf gegen Ungläubige, Ketzer, Abweichler und Neuerer

Die mus­li­mi­schen Ter­ro­ri­sten des ‚Isla­mi­schen Staats’ (IS) bekämp­fen, kreu­zi­gen, töten und ver­skla­ven Nicht-Mus­li­me, also Chri­sten und Juden, Par­sen und Jesi­den. Aber auch ande­re isla­mi­sche Kon­fes­sio­nen wie Ale­vi­ten und Schii­ten wer­den als ‚Abweich­ler’ ver­dammt und damit als todes­wür­di­ge Ket­zer ver­trie­ben, gefan­gen oder mas­sa­kriert, wenn sie sich dem Vor­marsch der IS wider­set­zen. Die IS-Krie­ger machen eben­falls kur­zen Pro­zess mit Sun­ni­ten, die einen gemä­ßig­ten Islam ver­tre­ten oder sich nicht der stren­gen Scha­ria der IS unter­wer­fen wol­len. Schließ­lich schie­ßen IS-Anfüh­rer Gift­pfei­le gegen „ara­bi­sche Macht­ha­ber“, die – wie in Bah­rein oder Marok­ko etwa – „Ungläu­bi­gen“ (Chri­sten und Juden) erlau­ben, Gebets­häu­ser zu errich­ten (FAZ 21. 8. 2014).

Damit sind die Fein­de und Feind­bil­der der ISla­mi­sten umschrei­ben. Aber was treibt sie an?

Die Dschi­had-ISla­mi­sten in Syri­en und im Irak wer­den von west­li­chen Medi­en, aber auch von isla­mi­schen Poli­ti­kern viel­fach dämo­ni­siert: Sie sei­en eine Trup­pe von Irren, Wahn­sin­ni­gen oder blut­rün­sti­gen Gewalt­fe­ti­schi­sten. Das sind Fehl­ein­schät­zun­gen zum Cha­rak­ter und den Zie­len des Isla­mi­schen Staa­tes. Denn ideo­lo­gisch bewe­gen sich die ISla­mi­sten in Bah­nen der isla­mi­schen Tra­di­ti­on. Ihr Anfüh­rer und ‚Kalif’, Abu Bakr al Bag­da­di, stammt schließ­lich aus einer ira­ki­schen Gelehr­ten-Fami­lie. Er war als Pro­fes­sor für isla­mi­sche Theo­lo­gie tätig, bevor er Anfüh­rer der Dschi­ha­di­sten wurde.

Sein Programm ist die puristische Wiederherstellung des Frühislam

Sein Pro­gramm ist die puri­sti­sche Wie­der­her­stel­lung des Früh­is­lam, als der Islam krie­ge­risch und expan­siv war. Al Bag­da­di beruft sich auf die Epo­che der „from­men Alt­vor­de­ren“, der ‚al sal­af al sali’. Damit gehört er zur brei­ten Bewe­gung des ‚Sala­fis­mus’. Der lässt als Grund­la­ge des ‚wah­ren Islam’ nur die wort­ge­treue Anwen­dung von Koran und Hadith (Moham­meds Sprü­che und Taten) zu. Alle Ana­lo­gie-Schlüs­se und damit Lehr­ent­wick­lun­gen durch die Berück­sich­ti­gung von zeit­li­chen und ört­li­chen Umstän­den wer­den als ‚ket­ze­ri­sche Neue­run­gen’ verdammt.

Ein Bei­spiel: Der Brief der 120 Islam­ge­lehr­ten an Dr. Al Bag­adei stellt fest, dass man „Send­bo­ten, Bot­schaf­ter und Diplo­ma­ten“ nach isla­mi­scher Tra­di­ti­on nicht töten dür­fe. In einem Ana­lo­gie­schluss für die heu­ti­ge Zeit fol­gern die Brief­schrei­ber dar­aus: „Somit ist es auch ver­bo­ten, Jour­na­li­sten und Ent­wick­lungs­hel­fer zu töten.“ Die IS-Theo­lo­gen kon­tern, von Jour­na­li­sten sei in den isla­mi­schen Urschrif­ten nichts erwähnt. Außer­dem befin­de man sich im Krieg mit den anti-isla­mi­schen Mäch­ten und daher sei­en alle Mit­glie­der der Feind-Natio­nen auf dem IS-beherrsch­ten Gebiet als Spio­ne anzu­se­hen und gefan­gen zu neh­men. Nach Koran und Hadith dürf­ten Gefan­ge­ne ent­haup­tet werden.

Begründung und Programm des Islamischen Staates

Syrien und Irak: IS-kontrolliert (dunkelrot), IS-Operationsgebiet (hellrot)
Syri­en und Irak: IS-kon­trol­liert (dun­kel­rot), IS-Ope­ra­ti­ons­ge­biet (hell­rot), Stand: 1. Novem­ber 2014

Das Grün­dungs- und Recht­fer­ti­gungs­do­ku­ment des „Isla­mi­schen Staa­tes des Iraks“ (ISI) stammt schon aus dem Jah­re 2007, als noch ame­ri­ka­ni­sche Streit­kräf­te im Irak stan­den und eine schii­ti­sche Regie­rung den sun­ni­ti­schen Volks­teil benach­tei­lig­te. Als Ziel nann­ten die Grün­der des ISI die Ver­trei­bung der „Inva­so­ren“ sowie die Bekämp­fung der „abtrün­ni­gen“ Schii­ten-Regie­rung. Nur eine siche­re Regi­on für die buch­sta­ben­ge­treue Anwen­dung von Koran- und Scha­ria-Regeln sei Vor­aus­set­zung für das Heil der Mus­li­me. Die­se sind im Gegen­zug dem Isla­mi­schen Staat zu abso­lu­tem Gehor­sam ver­pflich­tet und haben dem Anfüh­rer Treue zu schwören.

Begrün­det wird der Isla­mi­sche Staat aus Koran- und Hadith-Ver­sen sowie mit­tel­al­ter­li­chen Rechts­re­geln. Die Grün­der knüp­fen an Moham­meds Staats­grün­dung in Medi­na an und behaup­ten ihr Gemein­we­sen als „geof­fen­bar­te Ord­nung“. Der „Anfüh­rer der Gläu­bi­gen“ (Emir bzw. Kalif) wur­de von weni­gen Reprä­sen­tan­ten sun­ni­ti­scher Stäm­me und Grup­pen gewählt. Dane­ben beru­fen sich die ISI-Grün­der auf ein wei­te­res Durch­set­zungs­ver­fah­ren der isla­mi­schen Rechts­tra­di­ti­on für die Eta­blie­rung eines Herr­schers: In Kri­sen­zei­ten oder bei Streit­fäl­len gilt auch die „Usur­pa­ti­on durch Unter­wer­fung mit dem Schwert“ als legi­tim. D. h. dem waf­fen­stärk­sten Aspi­rant wird der Rechts­an­spruch auf das Amt des ober­sten Imam und Anfüh­rer der Gläu­bi­gen ein­ge­räumt. Der deutsch-schrei­ben­de Autor Sher­ko Fatah ver­all­ge­mei­nert die­se alt-isla­mi­sche Regel so: „Wahr ist der Islam, der siegt“ (FNP 10.10. 2014).

Die archaischen Scharia-Regeln des Früh-Mittelalters

In ihrem Rück­griff auf die Scha­ria-Regeln des Früh-Islam leh­nen die ISla­mi­sten Fried­hö­fe, Hei­li­gen­grä­ber und Hei­li­gen­ver­eh­rung ab, wie sie etwa von den Schii­ten prak­ti­ziert wer­den. Sie ver­fol­gen die­se ‚Abweich­ler’ als ‚Göt­zen­die­ner’. Aber auch Rau­chen, Rasie­ren und Musik ist ver­bo­ten, weil das der Pro­phet nicht kann­te. Nicht nur die leben­den Frau­en, auch Schau­fen­ster­pup­pen und Bil­der von Frau­en müs­sen ver­hüllt wer­den. Phi­lo­so­phie darf im neu­en Hoch­schul­jahr in Mos­sul unter der Kon­trol­le des IS nicht mehr gelehrt wer­den. Die Phi­lo­so­phie-Schu­len im isla­mi­schen Mit­tel­al­ter ver­dam­men die ISla­mi­sten eben­falls als schänd­li­che Neuerungen.

Selbst­ver­ständ­lich prak­ti­zie­ren die IS-Mus­li­me die Scha­ria so, wie von Moham­med und im Koran vor­ge­schrie­ben: öffent­li­che Hin­rich­tun­gen mit dem Schwert, Hand­ab­hacken von Die­ben und Aus­peit­schen bei Regel­ver­stö­ßen. Über die Ein­hal­tung der Scha­ria-Geset­ze wacht eine Reli­gi­ons­po­li­zei, die aller­dings mit moder­nen Kal­sch­ni­kows aus­ge­rü­stet ist. Denn bei Tech­nik und Waf­fen gilt das Neue­rungs­ver­bot nicht.

Der kriegerischste Islam ist der wahre Islam

Islamische Front (IF)
Isla­mi­sche Front (IF), inner­is­la­mi­sche IS-Konkurrenz

Bei ihrer mili­tä­ri­schen Stra­te­gie im syri­schen Bür­ger­krieg kämp­fen die IS-Mili­zen nicht in erster Linie gegen den Assad-Staat in Damas­kus, son­dern ver­su­chen die isla­mi­schen Kon­kur­ren­ten aus­zu­schal­ten. Anfang Sep­tem­ber bomb­ten sie 40 hoch­ran­gi­ge Füh­rer der „Isla­mi­schen Front“ in die Luft. Die­se Grup­pe will zwar auch einen isla­mi­schen Staat, aber mit Rech­ten für Frau­en und Min­der­hei­ten. Dadurch sind sie für die ISla­mi­sten Ketzer.

Die IS-Grup­pe zielt dar­auf ab, mit der Schwä­chung von gemä­ßig­ten mus­li­mi­schen Rebel­len-Grup­pen gan­ze Bri­ga­den zum Über­lau­fen zu bewe­gen. Sie prak­ti­zie­ren und pro­pa­gie­ren den oben erwähn­ten Leit­spruch, dass nur der sieg­rei­che Islam der wah­re Islam sei. Auch die gute Bezah­lung der IS-Mili­zio­nä­re soll den Krieg des Isla­mi­schen Staa­tes attrak­tiv machen. Besol­det wer­den die IS-Krie­ger aus der Kriegs­beu­te, wie es Moham­med in Sure 8 vor­schrieb: Ein Fünf­tel geht an Allah bzw. den Pro­phe­ten /​ Kali­fen, vier Fünf­tel soll an die Erobe­rer ver­teilt werden.

Mädchen und Frauen der Ungläubigen als Sex-Sklaven

Zu der Kriegs­beu­te gehö­ren nach kora­nisch-isla­mi­schem Recht auch die Mäd­chen und Frau­en der besieg­ten Städ­te und Völ­ker. Das hat­te schon Moham­med prak­ti­ziert, als er 627 nach der Hin­rich­tung der jüdi­schen Män­ner des Stam­mes der Qurai­za deren Frau­en und Kin­der ver­sklav­te. Im Kampf gegen die ‚poly­the­isti­schen’ Jesi­den füh­len sie die IS-Ter­ro­ri­sten eben­falls von Moham­med durch Sure 9 ermäch­tigt, jesi­di­sche Mäd­chen und Frau­en als Sex-Skla­ven zu bean­spru­chen. Nach Berich­ten geflo­he­ner Mäd­chen gehört es zur Pra­xis in allen vom IS besetz­ten Ter­ri­to­ri­en, jun­ge Frau­en und älte­re Mäd­chen (ab neun Jah­ren) als Kon­ku­bi­nen auf die Kämp­fer zu ver­tei­len. Auch aus­län­di­sche Anhän­ger der Mili­zen wer­den mit Frau­en ver­sorgt. Ver­schie­de­ne Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen gehen von 2500 bis 7000 Ver­schlepp­ten aus.

Es sind drei Haupt­ele­men­te, mit denen der IS-Ter­ror­staat unter den Mus­li­men welt­weit für sei­nen isla­mi­schen Erobe­rungs­krieg wirbt: Erstens der strik­te Bezug von Leh­re und Scha­ria auf Moham­med, den Koran und Früh­is­lam, zwei­tens der unbe­ding­te Sie­ges­wil­le sowie die Aus­sicht auf irdi­sche Beu­te und schließ­lich drit­tens das Ver­spre­chen Moham­meds auf himm­li­sche Beu­te im Para­dies, wenn man im Dschi­had oder durch Kampf-Selbst­mord stirbt.

Die­se Melan­ge der isla­mi­schen Anrei­ze wirkt. Monat­lich mel­den sich bis zu tau­send kampf­be­rei­te Mus­li­me aus aller Welt bei der IS. Beson­ders gro­ße Sym­pa­thie haben die ISla­mi­sten in Sau­di-Ara­bi­en. Bei einer Mei­nungs­um­fra­ge im August 2014 mein­ten 92 Pro­zent der befrag­ten sau­di-ara­bi­schen Bür­ger, dass der IS mit den Wer­ten und Geset­zen des Islam übereinstimme.

Die blutige Tradition des arabischen Wahabismus

Der Groß-Mufti Saudi-Arabiens, ein direkter Nachkomme von Muhammed Ibn Abd al Wahab
Der amtie­ren­de Groß­muf­ti Sau­di-Ara­bi­ens, ein Nach­fah­re von Muham­med Ibn Abd al Wahab

Die­se Sym­pa­thie der Sau­dis für den ISla­mi­schen Got­tes­staat ist nicht wirk­lich über­ra­schend. Denn der waha­bi­ti­sche Islam in Sau­di-Ara­bi­en ist eben­so puri­ta­nisch und into­le­rant wie der von Al Bag­da­di. Der Isla­mi­sche Staat ist in gewis­sem Sinn als eine Blau­pau­se von dem ersten waha­bi­tisch-sau­di­schen Staat auf der ara­bi­schen Halb­in­sel anzusehen:

Der Reli­gi­ons­füh­rer Muham­med Ibn Abd al Wahab pre­dig­te in der Mit­te des 18. Jahr­hun­derts eine puri­ta­nisch-stren­ge Koran-Aus­le­gung als Rück­kehr zum Früh­is­lam. Die frü­hen Waha­bi­ten ver­damm­ten und ver­folg­ten rigo­ros alle Mus­li­me, die „ket­ze­ri­sche Inno­va­tio­nen“ praktizierten.

Seit 1744 pak­tier­te die Theo­lo­gen-Sip­pe der Wahab mit der ara­bi­schen Herr­scher­fa­mi­lie der Sau­dis. Der rigi­de waha­bi­ti­sche Islam wur­de zur ein­zig zuge­las­se­nen Staats­re­li­gi­on erklärt, die Koran-Scha­ria zum Staats­ge­setz. Der Mon­arch Bin Saud ließ sei­ne Trup­pen zu waha­bi­ti­schen Got­tes­krie­gern umfor­men, die im Namen des wah­ren, authen­ti­schen Islam Ara­bi­en und die angren­zen­den Län­der mit Krieg über­zo­gen – wie heu­te der IS. 1801 erober­ten die Bin Sauds Armee Ker­be­la im Irak, die hei­li­ge Stadt der Schii­ten. Die Waha­bi­ten rich­te­ten unter den „ket­ze­ri­schen“ Schii­ten ein Mas­sa­ker an. 1803 zogen die Sau­di-Mili­zen sieg­reich in Mek­ka ein, wobei sie die Stadt weit­ge­hend zer­stör­ten. In Medi­na ver­wü­ste­ten sie den Fried­hof der ersten schii­ti­schen Hei­li­gen. In allen erober­ten Städ­ten und Regio­nen setz­te der Saud-Herr­scher waha­bi­ti­sche Pre­di­ger ein, die den strik­ten Früh-Islam auch mit staat­li­cher Gewalt durch­setz­ten. Ein Jahr­zehnt spä­ter macht der tür­ki­sche Sul­tan dem ersten sau­disch-waha­bi­ti­schen Staat vor­läu­fig ein Ende.

Die IS-Terrormiliz als Neuauflage der wahabitischen Terrortruppe

Zu Anfang des 20. Jahr­hun­derts orga­ni­sier­ten sich erneut waha­bi­ti­sche Mili­zen, die sich Ich­wan – „Büder“ – nann­ten. Bei ihren Raub- und Erobe­rungs­zü­gen zogen sie im Namen Allahs eine blu­ti­ge Spur durch die ara­bi­sche Halb­in­sel. Die Bewoh­ner von Oasen und Städ­ten wur­den ter­ro­ri­siert und einer archai­schen Scha­ria-Ord­nung unter­wor­fen. Wie­der­um setz­te sich der dama­li­ge Stam­mes­herr­scher Ibn Saud an die Spit­ze der fana­ti­sier­ten Mus­lim-Mili­zen, um sein Herr­schafts­ge­biet zu ver­grö­ßern. Spä­ter ließ er die unkon­trol­lier­ba­ren Ich­wan-Krie­ger aus­schal­ten zugun­sten einer staat­li­chen Armee. Bei der erneu­ten Staats­grün­dung 1932 mach­te Ibn Saud den Waha­bis­mus zur Staats­re­li­gi­on. Unter der dok­tri­nel­len Lei­tung der Theo­lo­gen­fa­mi­lie Wahab kon­trol­liert eine Scha­ria-Poli­zei das gesam­te Leben der Untertanen.

Die Scha­ria-Herr­schaft des Waha­bis­mus ist im Ansatz ähn­lich bru­tal wie die des IS. In Sau­di-Ara­bi­en wird die Todes­stra­fe als öffent­li­che Ent­haup­tung prak­ti­ziert – an Zahl mehr als in fast allen Län­dern der Erde. Auch die Into­le­ranz gegen­über ande­ren mus­li­mi­schen Kon­fes­sio­nen haben die sun­ni­ti­schen Waha­bi­ten mit dem IS gemein. In den letz­ten Jah­ren wur­den meh­re­re Mit­glie­der der schii­ti­schen Min­der­heit geköpft. Kürz­lich ver­ur­teil­te ein sau­di­sches Gericht einen schii­ti­schen Pre­di­ger zum Tode, weil er Demon­stra­tio­nen für mehr Auto­no­mie der Schii­ten unter­stützt hat­te. Christ­li­che Sym­bo­le und Kir­che sind selbst­ver­ständ­lich ver­bo­ten, selbst Bibel­krei­se in pri­va­ten Räu­men wer­den gele­gent­lich verfolgt.

Der Islamische Staat ist eine Gefahr für die ganze Welt

In einem zen­tra­len Punkt aber unter­schei­det sich die waha­bi­ti­sche Sau­di-Mon­ar­chie vom Isla­mi­schen Staat. Im König­reich Ara­bi­en herrscht eine Art Arbeits­tei­lung zwi­schen Reli­gi­on und Staats­ge­walt: Die Theo­lo­gen kon­zen­trie­ren sich auf Leh­re und Scha­ria, die Staats­ge­walt sichert mit ihren Orga­nen das waha­bi­ti­sche Islam-System ab.

Der IS-Anfüh­rer al Bag­da­di dage­gen hat sich zum Kali­fen erklärt: Er will Reli­gi­ons­füh­rer, Staats­len­ker und Kriegs­herr in einem sein – wie Moham­med und sei­ne Nach­fol­ger. In die­ser (früh-isla­mi­schen) Gewal­ten-Ein­heit von Reli­gi­on und Poli­tik braut sich ein äußerst aggres­si­ves Poten­ti­al zusam­men. „Der Isla­mi­sche Staat ist eine Gefahr für die gan­ze Welt“, sag­te mit Recht der sau­di-ara­bi­sche Außen­mi­ni­ster Faisal. Frei­lich ver­gaß er zu erwäh­nen, dass der into­le­ran­te Waha­bis­mus im eige­nen Land der Nähr­bo­den für die aggres­si­ve Islam-Ideo­lo­gie des IS und ande­rer sala­fi­sti­schen Strö­mun­gen ist.

Wei­ter­füh­ren­de Lek­tü­re: Bru­der­krieg unter Syri­ens Isla­mi­sten, FAZ 11. 9. 2014, Der Rausch des ‚Isla­mi­schen Staats’, FAZ 29. 9. 2014 und „Recht­fer­ti­gung der Ter­ror­herr­schaft“, FAZ 26. 11. 2014

Text: Hubert Hecker
Bild: Wikicommons/​Screenshots

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7 Kommentare

  1. Die gan­ze Irr­leh­re Islam per se ist eine Gefahr für die Welt ! 

    In einer treff­li­chen Abhand­lung hat Peter Ham­mond bereits im Jah­re 2008 (!) die Vor­ge­hens­wei­se der Irr­leh­re Islam als poli­ti­sches System auf­ge­zeigt. Dies anhand der mos­le­mi­schen Bevöl­ke­rungs­an­tei­le in den jewei­li­gen Staa­ten. Dass sich das durch den „poli­tisch kor­rek­ten“ Kult des Todes und eben­so „poli­tisch kor­rek­ten“ Ent­chri­stia­ni­sie­rung selbst nach und nach die­sem System aus­lie­fern­de Euro­pa dürf­te so womög­lich bald Teil des wahr­heits­feind­li­chen knech­ten­den und ter­ro­ri­sie­ren­den „isla­mi­schen Hau­ses ds Frie­dens“ werden.
    Peter Hammond:
    -
    „Der Islam ist weder eine Reli­gi­on noch ein Kult, son­dern ein umfas­sen­des System.
    Der Islam hat reli­giö­se, recht­li­che, poli­ti­sche, öko­no­mi­sche und mili­tä­ri­sche Kom­po­nen­ten. Die reli­giö­se Kom­po­nen­te ist der Bart, hin­ter dem sich alle ande­ren Kom­po­nen­ten verstecken.
    Isla­mi­sie­rung tritt in Erschei­nung, wenn es genü­gend Mus­li­me in einem Land gibt, um für ihre soge­nann­ten “reli­giö­sen Rech­te” zu agitieren.
    Wenn poli­tisch “kor­rek­te” und kul­tu­rell sich zer­split­tern­de Gesell­schaf­ten den “ver­nünf­ti­gen” For­de­run­gen der Mus­li­me nach ihren “reli­giö­sen Rech­ten” zustim­men, schlep­pen die­se dann prompt auch die ande­ren Kom­po­nen­ten ein. Und so funk­tio­niert es:
    Solan­ge die Mos­lem­be­völ­ke­rung eines Lan­des um die 1% liegt, wer­den sie als fried­lie­ben­de Min­der­heit betrach­tet, die kei­ner­lei Bedro­hung für irgend­je­man­den darstellt
    [….]
    Bei 2–3% begin­nen sie, neue Anhän­ger aus ande­ren eth­ni­schen Min­der­hei­ten und aus Rand­grup­pen zu mis­sio­nie­ren mit einem gro­ßen Rekru­tie­rungs­po­ten­ti­al unter Gefäng­nis­in­sas­sen und Straßengangs
    [….]
    Ab 5% begin­nen sie einen gemes­sen an ihrer Bevöl­ke­rungs­zahl über­pro­por­tio­na­len Ein­fluß aus­zu­übern. Sie drän­gen z.B. auf Ein­füh­rung von halal (nach isla­mi­scher Vor­stel­lung “rei­nen”) Lebens­mit­teln, wobei Druck auf Super­markt­ket­ten aus­ge­übt wird, die­se in ihren Rega­len her­aus­zu­stel­len – zusam­men mit Dro­hun­gen, falls dem nicht Fol­ge gelei­stet wird (USA).
    [….]
    Ab die­sem Punkt arbei­ten sie dar­an, die Regie­rung dazu zu brin­gen, ihnen zu erlau­ben, sich selbst unter der Sha­ria zu regie­ren, dem isla­mi­schen Recht. Das ober­ste Ziel des Islam ist es näm­lich nicht, die Welt zu bekeh­ren, son­dern isla­mi­sches Recht über die gan­ze Welt herr­schen zu lassen.
    Wenn Mos­lems 10% der Bevöl­ke­rung errei­chen, set­zen sie zuneh­mend Gesetz­lo­sig­keit als Mit­tel ein, um sich sich über ihre Lebens­be­din­gun­gen in der Gesell­schaft der “Ungläu­bi­gen” zu beschwe­ren (Paris – mas­sen­haf­tes Anzün­den von Autos). Jede Hand­lung von Nicht-Mus­li­men, die angeb­lich den Islam belei­digt, hat Kra­wall und Dro­hun­gen zur Folge
    [….]
    Wenn sie erst ein­mal 20% erreicht haben, sind beim gering­sten Anlaß Unru­hen zu erwar­ten, For­mie­rung von Dschi­had-Mili­zen, spo­ra­di­sche Tötun­gen und Anzün­dung von Kir­chen und Synagogen.
    [….]
    Bei 40% fin­det man weit­ver­brei­te­te Mas­sa­ker, chro­ni­sche Ter­ror­at­tacken und andau­ern­den Bür­ger­krieg durch Moslemmilizen.
    [….]
    Ab 60% ist unein­ge­schränk­te Ver­fol­gung Anders­gläu­bi­ger zu erwar­ten, spo­ra­di­sche eth­ni­sche Säu­be­run­gen, Ein­satz des isla­mi­schen Rechts (Sha­ria) als Waf­fe und Jizya, die Son­der­steu­er für “Ungläu­bi­ge”.
    [….]
    Ab 80% Mos­le­m­an­teil darf man von Staats­sei­te eth­ni­sche Säu­be­run­gen und Völ­ker­mord zu erwarten.
    [….]
    Bei 100% wird der Frie­de des ‘Dar-es-Salaam’ anhe­ben – des isla­mi­schen Hau­ses des Frie­dens –, in dem angeb­lich Frie­den herrscht, weil jeder ein Mos­lem ist.
    Natür­lich ist das nicht der Fall. Um ihre Blut­lust zu befrie­di­gen, begin­nen Mos­lems nun, sich aus den ver­schie­den­sten Grün­den gegen­sei­tig umzubringen:
    “Noch bevor ich neun Jah­re alt war, lern­te ich den grund­le­gen­den Kanon des ara­bi­schen Lebens ken­nen. Es war ich gegen mei­nen Bru­der; ich und mein Bru­der gegen unse­ren Vater; mei­ne Fami­lie gegen unse­re Cou­sins und den Clan; der Clan gegen den Stamm; und der Stamm gegen die gan­ze Welt und alle von uns gegen die Ungläubigen.” — Leon Uris: The Haj.
    Es ist wich­tig, sich dar­über bewußt zu blei­ben, daß in vie­len, vie­len Län­dern wie Frank­reich zum Bei­spiel, sich die mus­li­mi­sche Bevöl­ke­rung frei­wil­lig in Ghet­tos orga­ni­siert. Mus­li­me inte­grie­ren sich nie­mals in die Gast­ge­ber­ge­sell­schaft. Das erklärt ande­rer­seits, daß sie mehr Macht aus­üben, als ihr Bevöl­ke­rungs­an­teil zum Aus­druck bringt.“
    -
    Als obi­ge Zita­te unter­strei­chen­de Ergän­zung aus einer Pre­digt von Hw Pater Hen­ry Bou­lad über das Thema
    „Der Dia­log mit dem Islam“:
    -
    „Ich rich­te an Euro­pa einen SOS-Ruf, denn ich befürchte,
    dass die Errun­gen­schaf­ten meh­re­rer Jahr­hun­dert gera­de dabei sind,
    durch eine rück­stän­di­ge Bewe­gung, die im Vor­marsch ist, weg­ge­fegt zu werden.
    Ich sage: Euro­pa, Vor­sicht, Achtung!
    Vor­sicht, denn im Namen der Tole­ranz lau­fen Sie Gefahr die Into­le­ranz einzuführen.
    Im Namen der Öff­nung einer Reli­gi­on gegen­über lau­fen Sie Gefahr
    sich einem poli­ti­schen System zu öffnen. “

    • Defen­dor @ Ein sehr guter Bei­trag ! Aber es ist wei­ter­hin damit zu rech­nen, dass die Euro­päi­schen Regie­run­gen, durch ihre fal­sche Libe­ra­li­tät und fal­sche Religionsfreiheit,
      die­se Schlan­ge an ihrem Busen näh­ren, so lan­ge, bis sie zubei­ßen kann. Es wird ein-
      fach nicht zur Kennt­nis genom­men, wel­che Gefahr durch die­se „kämp­fe­ri­sche und fa-
      nati­sche“ Bewe­gung und Ideo­lo­gie, aus­ge­hen kann. Man hat manch­mal das Gefühl, dass die­se Gefahr dazu miss­braucht wird, um das Chri­sten­tum zu schwä­chen oder aus-
      zulö­schen, mit dem Ziel eine Art Welt­herr­schaft zu errichten.

      Davor bewah­re uns Gott !

  2. Da braucht man nicht den Waha­bis­mus zu bemü­hen oder son­sti­ge Ver­gleichs­krücken. Die Bewe­gung will einen „Isla­mi­scher Staat“. Ende. Islam ist Gewalt.

  3. Der Islam wird nach mensch­li­chen Gesichts­punk­ten den Sieg davontragen.
    Vor Gott ist nicht ein­mal Platz 2 sicher.
    Allen Mos­lems sei gera­ten, sich zum rech­ten katho­li­schen Glau­ben zu bekehren.

  4. Die eben­falls waha­bi­tisch agie­ren­de sun­nit. islam. Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on HAMAS, seit 1946 Teil der Mus­lim­bru­der­schaft, die bei­de (mit Tür­kei usw) an der Schaf­fung eines Isla­mi­schen (Kalifen)staates, wie er vor Ata­türk bestand, arbei­ten (wie ihn auch IS ver­folgt) und sich ver­pflich­te­ten, den Erz­feind Isra­el zu zer­stö­ren und alle ande­ren mus­lim. Gege­n­er welt­weit zu isla­mi­sie­ren, hat es nun als Regie­rung in Gaza geschafft, den Sta­tus „Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on“ zu ver­lie­ren, wie heu­te in der faz zu lesen ist.

    Der europ. Gerichts­hof ist damit ein wei­te­rer blin­der Weg­be­rei­ter für die Eta­blie­rung ter­ro­rist. waha­bi­ti­scher Unter­grund-Ter­ror­or­ga­ni­sa­tio­nen, wodurch deren satan. Kämp­fe gegen Got­tes zwei Völ­ker Juden und Chri­sten wei­ter ver­harm­lost werden.

    http://​www​.faz​.net/​a​k​t​u​e​l​l​/​p​a​l​a​e​s​t​i​n​a​-​e​u​r​o​p​a​e​i​s​c​h​e​r​-​g​e​r​i​c​h​t​s​h​o​f​-​n​i​m​m​t​-​h​a​m​a​s​-​v​o​n​-​e​u​-​t​e​r​r​o​r​l​i​s​t​e​-​1​3​3​2​6​6​1​2​.​h​tml

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