Schwangere Christin nackt durch die Straßen getrieben „weil sie schlecht arbeitet“ – Kind verloren


Gewalt gegen Christinnen
Gewalt gegen Christinnen

(Islam­abad) Die Gewalt gegen Chri­sten reißt in Paki­stan nicht ab. Eine jun­ge schwan­ge­re Chri­stin wur­de nackt durch die Stra­ßen getrie­ben mit der Begrün­dung, sie arbei­te schlecht.

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Die 28jährige Chri­stin, deren Namen nicht genannt wer­den soll, arbei­tet als Haus­halts­ge­hil­fin bei einer mos­le­mi­schen Fami­lie. Obwohl schwan­ger wur­de sie von ihrem Arbeit­ge­ber gewalt­sam nackt durch die Stra­ßen getrie­ben. Die Frau stammt aus der christ­li­chen Gemein­schaft von Rana Town nörd­lich von Laho­re im Bezirk Sheik­hu­pura im paki­sta­ni­schen Pun­jab. Durch das Trau­ma der Gewalt­tat ver­lor sie ihr Kind.

Eine hal­be Stun­de wur­de die Frau nackt zum Schau­spiel einer zusam­men­ge­lau­fe­nen Men­ge durch die Stra­ßen getrie­ben, weil sie nicht den Anfor­de­run­gen des Arbeits­ge­bers ent­spro­chen habe, der sei­ne Akti­on als „Züch­ti­gungs­maß­nah­me“ begrün­de­te. Bekannt wur­de der Vor­fall gestern am Inter­na­tio­na­len Tag gegen Gewalt an Frauen.

Gewalt gegen Leben und Würde als „Züchtigungsmaßnahme“

Ein Sohn des Arbeit­ge­bers exe­ku­tier­te mit vier Freun­den die „Züch­ti­gungs­maß­nah­me“ an der jun­gen Chri­stin. Sie zerr­ten die Haus­halts­ge­hil­fin auf die Stra­ße, ris­sen ihr die Klei­der vom Leib und trie­ben sie in Anwe­sen­heit des Arbeits­ge­bers durch die Stra­ßen. Nach einer hal­ben Stun­den lie­ßen sie sie so ein­fach ste­hen. Eine älte­re Frau gab ihr Klei­der, um sich ver­hül­len zu kön­nen. Ver­wand­te brach­ten sie spä­ter ins Kran­ken­haus. Die Ärz­te konn­ten das Kind nicht retten.

Paki­sta­ni­sche Men­schen- und Frau­en­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen mach­ten den Fall gestern bekannt. Obwohl die Frau Anzei­ge erstat­te­te und die Täter bekannt sind, erfolg­te bis­her kei­ne Fest­nah­me. Die Poli­zei habe zwar Ermitt­lun­gen gegen Mobin Gon­dal und sei­ne vier Freun­de auf­ge­nom­men, doch ohne Konsequenzen.

Christ­li­che und mos­le­mi­sche Men­schen­rechts­ak­ti­vi­sten for­der­ten im Zusam­men­hang mit der Gewalt­tat bes­se­re Geset­ze zum Schutz von Frau­en, da es in Paki­stan eine ver­brei­te­te Tole­rie­rung von Gewalt an Frau­en gebe.

Christliche Minderheit leichte Zielscheibe da vielfach rechtlos

Auf einer Kund­ge­bung zum Inter­na­tio­na­len Tag gegen Gewalt an Frau­en in Faisa­labad wur­de ein Appell an die Regie­rung gerich­tet, ein Gesetz gegen häus­li­che Gewalt, gegen Zwangs­kon­ver­sio­nen und gegen Unter­las­sung der Bekämp­fung von Straf­ta­ten durch staat­li­che Behör­den und Poli­zei zu erlas­sen. Den reli­giö­sen Min­der­hei­ten müs­se mehr Rechts­si­cher­heit ver­schafft wer­den, um Gewalt und Recht­lo­sig­keit wirk­sam bekämp­fen zu können.

Der christ­li­che Rechts­an­walt Hash­mat Bar­kat beton­te, daß „Frau­en der reli­giö­sen Min­der­hei­ten eine leich­te Ziel­schei­be“ sei­en, da sie von vie­len Mos­lems als recht­los ange­se­hen wer­den. Im mehr­heit­lich isla­mi­schen Paki­stan leben mehr als drei Mil­lio­nen Chri­sten. Beson­ders die nörd­li­che Pro­vinz Pun­jab gerät immer wie­der in die Schlag­zei­len wegen mos­le­mi­scher Gewalt gegen die klei­ne christ­li­che Min­der­heit oder ande­re reli­giö­se Min­der­hei­ten wie Hin­dus und Sikhs.

Erst am ver­gan­ge­nen 4. Novem­ber wur­de im Pun­jab ein christ­li­ches Ehe­paar von einem mos­le­mi­schen Mob bei leben­di­gem Leib ver­brannt (sie­he Chri­sten von Mos­lems bei leben­di­gem Leib im Feu­er­ofen ver­brannt – „Bar­ba­ri­sches Ver­bre­chen“).

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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