Neugründung des Ordenslebens und „ekklesiologisches Paradigma“? Thesen des Papst-Vertrauten Galantino


Versammlung der Oberenkonferenz
Ver­samm­lung der Obe­ren­kon­fe­renz 2014: Wie Orden aus Kri­se führen?

(Rom) Wie kann das Ordens­le­ben neu belebt und aus der Nach­wuchs­kri­se geführt wer­den? Dazu tag­te vom 3.–7. Novem­ber in Tivo­li, 30 Kilo­me­ter öst­lich von Rom, die 54. Gene­ral­ver­samm­lung der Supe­rio­ren­kon­fe­renz der männ­li­chen Ordens­ge­mein­schaf­ten Ita­li­ens (CISM).Von wel­chen Refe­ren­ten erwar­te­ten sich die Ordens­obe­ren Ant­wort auf die­se Frage?
Sowohl die Refe­ren­ten, als auch das Haupt­re­fe­rat hat­ten es in sich. Haupt­red­ner war Bischof Nun­zio Galan­ti­no, ein per­sön­li­cher Ver­trau­ter von Papst Fran­zis­kus, den er zu Weih­nach­ten 2013 zum Gene­ral­se­kre­tär der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ernannte.
Galan­ti­no sprach über die Not­wen­dig­keit eines „ekkle­sio­lo­gi­schen Para­dig­mas“ und die Not­wen­dig­keit einer „Neu­grün­dung“ des Ordenswesens.

Generalversammlung der Superiorenkonferenz

Anzei­ge

Zum bes­se­ren Ver­ständ­nis: Die CISM ent­spricht der Ver­ei­ni­gung der Höhe­ren Ordens­obern der Schweiz (VOS), der Ver­ei­ni­gung Deut­scher Ordens­obe­ren (VDO) und der Supe­rio­ren­kon­fe­renz der männ­li­chen Ordens­ge­mein­schaf­ten Öster­reichs. Letz­te­re steht seit 2013 unter dem Vor­sitz von Abt­prä­ses Chri­sti­an Hai­din­ger (Bene­dik­ti­ner­ab­tei Alten­burg). Zu sei­nem Amts­an­tritt führ­te die Tages­zei­tung Die Pres­se ein Inter­view mit Hai­din­ger. Dar­in bezeich­ne­te der Abt­prä­ses die katho­li­sche Ehe­leh­re als „Kata­stro­phe“ und for­der­te die Zulas­sung des Frau­en­prie­ster­tums: „Ich hof­fe sehr und bin über­zeugt, daß es Prie­ste­rin­nen geben wird, auch wenn ich es nicht beein­flus­sen kann.“ Eben­so sprach er sich für die Abschaf­fung des Prie­ster­zö­li­bats aus: „daß nur ein zöli­ba­t­är leben­der Mann Prie­ster wer­den kann, ist nicht mehr zu hal­ten. Ich bin für ehr­li­che und offe­ne Lösun­gen in der Kir­che und kann mir nicht vor­stel­len, daß eine Abschaf­fung nicht kommt“. Impli­zit unter­stell­te er der Katho­li­schen Kir­che „unmensch­lich“ und „unehr­lich“ zu sein.

Ordensleben aus der Krise führen? – Von Kommissar Volpi bis zum „atheistischen Humanismus“

Luciano Manicardi, Gemeinschaft von Bose
Lucia­no Mani­car­di, Gemein­schaft von Bose

Das The­ma der ita­lie­ni­schen Obe­ren­kon­fe­renz lau­te­te „Die Auf­ga­be der Kir­che und das geweih­te Leben im Licht von Evan­ge­lii Gau­di­um“. Dabei ging es um die Fra­ge, wie das katho­li­sche Ordens­le­ben aus der Nach­wuchs­kri­se geführt und erneu­ert wer­den kann. Die Refe­ren­ten des 4. Novem­ber waren:

„Lucia­no Mani­car­di, „Mönch“ und Vize-Pri­or der öku­me­ni­schen Gemein­schaft von Bose (Comu­ni­tà  di Bose) des umstrit­te­nen Lai­en Enzo Bian­chi. Des­sen Leh­re sei „ledig­lich nomi­nell ein christ­li­cher in Wirk­lich­keit aber ein athe­isti­scher Huma­nis­mus“, so der ehe­ma­li­ge Dekan der Phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät der Päpst­li­chen Late­ran­uni­ver­si­tät, Msgr. Anto­nio Livi 2012 in der Tages­zei­tung Il Foglio (sie­he auch Enzo Bian­chi der „fal­sche Pro­phet“ ist neu­er Con­sul­tor für die Öku­me­ne).

„Als Refe­rent zum gestell­ten The­ma erstaun­te Kapu­zi­ner­pa­ter Fidenzio Vol­pi OFM Cap., sei­nes Zei­chens Gene­ral­se­kre­tär der CISM und seit August 2013 unter den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta wüten­der Apo­sto­li­scher Kom­mis­sar (sie­he zu Vol­pi im Archiv). Er hät­te bes­ser dar­über refe­rie­ren kön­nen, wie man einen blü­hen­den Orden kaputt­macht, der weder Nach­wuchs­sor­gen kann­te noch in einer Kri­se steckte.

„Der Fran­zis­ka­ner Kuri­en­erz­bi­schof José Rodri­guez Car­bal­lo OFM Conv., seit dem 6. April 2013 Sekre­tär der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für die Insti­tu­te geweih­ten Lebens und für die Gesell­schaf­ten apo­sto­li­schen Lebens und damit erste rele­van­te Per­so­nal­ent­schei­dung im Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus (sie­he Rodri­guez Car­bal­lo läßt Kat­ze aus dem Sack: „Treue zum Kon­zil für Orden nicht ver­han­del­bar“).

„Der Kamald­u­len­ser Dom Inno­cen­zo Gar­ga­no OSB Cam., außer­or­dent­li­cher Pro­fes­sor für Neu­es Testa­ment an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Urba­nia­na, Lehr­be­auf­trag­ter am Päpst­li­chen Bibel­in­sti­tut und Anhän­ger der pro­gres­si­ven Schu­le von Bolo­gna. Wesent­lich auf ihn geht die neue mens camald­u­len­sis zurück. Deren Haupt­ziel ist die Über­win­dung der Theo­lo­gie durch die „Weis­heit“. Jede Rück­kehr zur monasti­schen Theo­lo­gie unter wel­cher Form auch immer sei zu ver­hin­dern und durch eine monasti­sche „Weis­heit“ zu erset­zen. Im Licht der Öku­me­ne sei­en die Hei­li­ge Schrift, die Väter, die ande­ren Kon­fes­sio­nen, die Juden und ande­re Reli­gio­nen, die Geschich­te, letzt­lich das Leben in die­ser Weis­heit neu zu lesen und zu verstehen.

Hauptreferent: Papst-Vertrauter Galantino und das „ekklesiologische Paradigma“

Bischof Nunzio Galantino: "Ekklesiologisches Paradigma notwendig"
Bischof Nun­zio Galan­ti­no: „Ekkle­sio­lo­gi­sches Para­dig­ma notwendig“

Ein­zi­ger Refe­rent des 5. Novem­ber war Bischof Nun­zio Galan­ti­no von Cass­a­no all’Jonio, der ohne vor­he­ri­ges Wis­sen des Vor­sit­zen­den Kar­di­nal Bag­nas­co von Papst Fran­zis­kus zum Gene­ral­se­kre­tär der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz ernannt wur­de und seit­her deren star­ker Mann ist. Für die Ernen­nung „ent­schul­dig­te“ sich Papst Fran­zis­kus bei den Gläu­bi­gen von des­sen Diö­ze­se, der er eini­ge Mona­te spä­ter demon­stra­tiv einen Besuch abstat­te­te und dabei die Mafia für „exkom­mu­ni­ziert“ erklär­te (sie­he Eine Fra­ge der Prio­ri­tä­ten? – Fron­leich­nams­pro­zes­si­on ohne Papst Fran­zis­kus).

In einem am ver­gan­ge­nen 12. Mai ver­öf­fent­lich­ten Inter­view distan­zier­te sich Bischof Galan­ti­no von den Lebens­schüt­zern und folg­te dar­in der neu­en Linie von Papst Fran­zis­kus, der erklär­te, die nicht ver­han­del­ba­ren Grund­sät­ze von Bene­dikt XVI. „nie ver­stan­den“ zu haben (sie­he Berg­o­glio-Effekt: Sekre­tär der Bischofs­kon­fe­renz distan­ziert sich von Lebens­schüt­zern und Die Prä­la­ten, denen die unge­bo­re­nen Kin­der ein lästi­ger Klotz am Bein ist). Das The­ma sei­nes Refe­rats lau­te­te: „Die Kir­che im ‚Aus­gang‘ ist eine Kir­che der offe­nen Türen. Das ekkle­sio­lo­gi­sche Para­dig­ma von Evan­ge­lii Gau­di­um“. Das voll­stän­di­ge Refe­rat wur­de von der Supe­rio­ren­kon­fe­renz veröffentlicht.

Wenn ein enger Ver­trau­ter des Pap­stes von einem „ekkle­sio­lo­gi­schen Para­dig­ma“ spricht, läßt das aufhorchen.

Neugründung des Ordenswesens: Die drei Versuchungen

Im ersten Teil sei­ner Rede sprach Bischof Galan­ti­no von drei Ver­su­chun­gen des Ordens­le­bens und zitier­te dabei weni­ger Evan­ge­lii Gau­di­um, als viel­mehr die Abschluß­re­de von Papst Fran­zis­kus zur Bischofssynode.

„1) Miß­trau­en: Fran­zis­kus hat uns dar­an erin­nert, daß das Vor­an­ge­hen vor allem durch ‚die Ver­su­chung der feind­se­li­gen Erstar­rung‘ [1]Anspra­che von Papst Fran­zis­kus zum Abschluß der III. außer­or­dent­li­chen Bischofs­yn­ode am 18. Okto­ber 2014, jener, die sich in Buch­sta­ben ein­schlie­ßen und nicht mehr den Geist erfas­sen, ver­hin­dert wird: dann mag man auch eif­rig und skru­pu­lös sein, man ver­ur­teilt sich aber dazu, sich von Gott nicht mehr über­ra­schen zu las­sen, vom Gott von Jesus von Nazareth… .

2) Destruk­ti­ve Leicht­gläu­big­keit, die dazu ver­lei­tet, ‚die Sym­pto­me zu behan­deln und nicht die Ursa­chen und die Wurzeln‘.

3) ‚Die Ver­su­chung, das depo­si­tum fidei zu ver­nach­läs­si­gen und sich sel­ber nicht als Hüter, son­dern als Besit­zer und Her­ren zu ver­ste­hen oder ande­rer­seits die Ver­su­chung, die Rea­li­tät zu ver­nach­läs­si­gen und eine ein­engen­de Spra­che zu benut­zen und so zu spre­chen, dass man viel redet und nichts sagt!‘, um Papst Fran­zis­kus zu zitie­ren. Die­se Din­ge wur­den Byzan­ti­s­men genannt…“

Die wirk­li­chen Pro­ble­me, an denen das Ordens­le­ben heu­te krankt, sind laut Bischof Galan­ti­no dem­nach: Ordens­leu­te, die sich bemü­hen, die eige­ne Ordens­re­gel buch­sta­ben­ge­treu zu befol­gen; die Gut­gläu­big­keit und eine zu ein­engen­de Sprache.

„Der vom Evan­ge­li­um auf­ge­zeig­te Weg, um die­se Ver­su­chun­gen zu besie­gen, die sich auch in den ver­schie­de­nen For­men zei­gen, die das Ordens­le­ben her­ab­set­zen und in die Nähe von Klein­lich­keit rücken und frucht­los machen, ist in einem Wort zusam­men­ge­faßt, um genau zu sein in einem Verb, das wir als eine der Säu­len der Leh­re von Papst Fran­zis­kus ken­nen­ge­lernt haben: hin­aus­ge­hen. (…) Es han­delt sich um ein Hin­aus­ge­hen um die Per­spek­ti­ve der Rän­der zu umar­men“, so Bischof Galantino.

„Wahr­schein­lich wür­de es Bischof Galan­ti­no als Klein­lich­keit abtun, wenn man dar­an erin­nert, daß das Evan­ge­li­um sehr wohl einen Weg auf­zeigt, aber nicht den Genann­ten, wenn es heißt: ‚Kehrt um, und glaubt an das Evan­ge­li­um!‘“, so Liber­tà  e Per­so­na.

Der neue Imperativ: „Hinausgehen“

Bischof Galan­ti­no führ­te im zwei­ten Teil sei­nes Refe­rats aus, was zu tun sei, um den neu­en Impe­ra­tiv des „Hin­aus­ge­hens“ auf das Ordens­le­ben anzuwenden:

„1) Sich aus dem Mit­tel­punkt neh­men, was dazu führt, zu ler­nen, sich von den eige­nen Ideen distan­zie­ren zu kön­nen – die so oft unge­bühr­lich ver­ab­so­lu­tiert wer­den! – und auch von den eige­nen Werken.

2) Die Bereit­schaft, die Angst vor dem zu besie­gen, was anders ist als wir, vor allem wenn die Diver­si­tät sich als kom­plex und pro­ble­ma­tisch zeigt. Dies­be­züg­lich rief Fran­zis­kus die Not­wen­dig­keit in Erin­ne­rung, das ‚Phan­tom‘ zu bekämp­fen, das das Ordens­le­ben als Rück­zugs­ort und Trost ver­steht. Im übri­gen sind wir Zeu­gen, wie wenig die Vor­stel­lung noch auf­recht zu erhal­ten ist, vom Ordens­men­schen als einer Art Hand­wer­ker, der selb­stän­dig arbei­tet und in eine ‚ande­re‘, ‚beson­de­re‘, ‚höhe­re‘ Dimen­si­on ein­ge­bet­tet ist, die Abge­schie­den­heit [von der Welt] meint… Die­se Inti­mi­tät paart sich am Ende mit Indi­vi­dua­lis­mus, Krank­hei­ten, die durch ihr sich Abschlie­ßen vie­len Bezie­hun­gen schaden…

3) Schließ­lich bedeu­tet Hin­aus­ge­hen, neben sich aus dem Mit­tel­punkt zu neh­men und sich [in die Welt] mit­ein­zu­be­zie­hen, sich einen neu­en Blick zuzu­le­gen oder bes­ser, den Blick Chri­sti anzunehmen.“

Das Hin­aus­ge­hen scheint daher wesent­lich mehr zu bedeu­ten als nur die phy­si­sche Bewe­gung und das an die „Rän­der“ gehen. Es scheint auch ein Hin­aus­ge­hen aus sich selbst zu sein, aus Struk­tu­ren und Regeln. Wie weit die­ses Hin­aus­ge­hen gemeint ist, wird nicht genau defi­niert. Meint es letzt­lich auch ein Hin­aus­ge­hen aus der Kon­fes­si­on oder gar der Religion?

Drei „Voraussetzungen“ für die „Neugründung“ des Ordenswesens

Oberenkonferenz 2014 in Tivoli
Obe­ren­kon­fe­renz 2014 in Tivoli

Des­halb, so der Gene­ral­se­kre­tär der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, brau­che es drin­gend drei „Vor­aus­set­zun­gen“ für eine „Neu­grün­dung“ des Ordenswesens:

„A) Die Erste ist ein gemein­schaft­li­ches Leben, ein Leben brü­der­li­cher Bezie­hun­gen… der Ande­re wird Teil der Iden­ti­tät von jedem in einem Gemein­schafts­le­ben, das nicht das Anders­sein bedroht, son­dern es hervorbringt…

B) Die Not­wen­dig­keit, auf authen­ti­sche Wei­se in einem bestimm­ten Cha­ris­ma ver­wur­zelt zu sein. Das Ordens­le­ben lebt heu­te in einer Wen­de­zeit, einer Neu­po­si­tio­nie­rung, ja mehr noch: einer Neu­grün­dung. Es geht inzwi­schen nicht mehr, sich anzu­pas­sen, oder ein­fach nur zu aggiornare. Es ist not­wen­dig, sogar die Para­dig­men des Ordens­le­bens zu ändern, wenn man einen wirk­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zeß aus­lö­sen will. Sich nicht von den Histo­ri­sie­run­gen zu befrei­en, die die Treue zum Heu­te bedin­gen, hie­ße, zu spät zur Ver­ab­re­dung mit der Geschich­te zu kom­men und damit Gefahr zu lau­fen, nicht dabei zu sein, als nicht anwe­send erkannt zu wer­den, zu verschwinden.

C) Die Not­wen­dig­keit, ganz tief in die Rea­li­tät ein­ge­taucht zu sein, indem man Erfah­rung von ihr macht… Heu­te besteht Bedarf, eine Hei­lig­keit anzu­bie­ten, die nicht in den Weih­rauch des Tem­pels ver­bannt ist und die nicht ihrer ursprüng­li­chen Kraft ent­klei­det ist, son­dern aus Tran­szen­denz und täg­li­cher Exi­stenz gemacht ist, die untrenn­bar mit­ein­an­der ver­wo­ben sind. Dann ist das Labor für eine neue Mensch­heit, die imstan­de ist, men­ta­len, spi­ri­tu­el­len und affek­ti­ven – und auch orga­ni­sa­to­ri­schen – Struk­tu­ren Leben zu ver­lei­hen, ein­fa­chen und ein­la­den­den, nicht lasten­den und offe­nen, in denen nicht die Freu­de der Gemein­schaft fehlt, weil eine Brü­der­lich­keit ohne Freu­de eine Brü­der­lich­keit ist, die ver­lischt… Die Alter­na­ti­ve ist Ste­ri­li­tät, zu der wir ver­ur­teilt sind, wenn der Reich­tum des Ordens­le­bens sich an einem Gesell­schafts­mo­dell blockiert, das es nicht mehr gibt und an einem Ver­hal­tens­mo­dell, das nicht mehr als Wert wahr­ge­nom­men wird.“

Die „Vor­aus­set­zun­gen“ sind kryp­tisch for­mu­liert, beson­ders Vor­aus­set­zung A) dürf­te sich nur Bischof Galan­ti­no selbst erschlie­ßen, wäh­rend die ande­ren bei­den Vor­aus­set­zun­gen nur zu deut­lich sind und in der Tat einen „Para­dig­men­wech­sel“ fordern.

2015 hat Papst Fran­zis­kus zum Jahr des geweih­ten Lebens aus­ge­ru­fen. Da Bischof Galan­ti­no zu sei­nen Ver­trau­ten zählt, wird man sich mit sei­nen Aus­füh­run­gen über eine „Neu­grün­dung“ des Ordens­le­bens aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. Dazu dürf­te das kom­men­de Jahr noch aus­rei­chend Gele­gen­heit bieten.

Eine kleine Statistik

Da Bischof Galan­ti­no mit sei­nem Refe­rat „Schlüs­sel­wor­te“ für eine Erneue­rung des Ordens­le­bens auf­zei­chen woll­te, erstell­te Lui­sel­la Scro­sa­ti für Per­so­na e Liber­tà  eine klei­ne Sta­ti­stik dar­über, wie häu­fig wel­che Schlüs­sel­be­grif­fe in sei­nem Refe­rat genannt wur­den. Die Sta­ti­stik in erwei­ter­ter Form:

Abtö­tung: 0
Anbetung/​anbeten: 0
Apostolat/​apostolisch: 0
Aske­se: 0
Buße: 0
Erbar­men: 0
Gebet/​beten: 0
Glau­ben: 0
Kontemplation/​kontemplativ: 0
Maria: 0
Sün­de: 0
Bene­dikt XVI.: 1 (um zu sagen, daß Papst Fran­zis­kus von Bene­dikt XVI. das The­ma Zeug­nis geben über­nom­men habe)
Gna­de: 1 (als „Zeit der Gna­de“ bezo­gen auf das kom­men­de Jahr des geweih­ten Lebens)
Hoff­nung: 1 (als „die Zukunft mit Hoff­nung umarmen“)
Barm­her­zig­keit: 2
Lie­be: 2
Neu­grün­dung: 2
Pro­zeß: 2
Jesus: 3
Zuhö­ren: 4
Verschließen/​absondern/​Zurückgezogenheit: 5 (nega­tiv)
Veränderung/​verändern: 5 (posi­tiv)
Rän­der: 6
Hin­aus­ge­hen: 8
Papst Fran­zis­kus: 17

Für die „Neu­grün­dung“ des Ordens­we­sens, laut Bischof Galan­ti­no, spie­len Gebet, Buße, Umkehr, Aske­se und Anbe­tung dem­nach kei­ne Rol­le? Viel­leicht lesen wir sei­ne Rede zu „eng­her­zig“, jene Eng­her­zig­keit, die er für die Ordens­kri­se ver­ant­wort­lich macht. Im kom­men­den Jahr wird es sicher wei­te­re Gele­gen­hei­ten geben, die Vor­stel­lun­gen einer „Neu­grün­dung“ des katho­li­schen Ordens­we­sens zu ergründen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Liber­tà  e Persona

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1 Anspra­che von Papst Fran­zis­kus zum Abschluß der III. außer­or­dent­li­chen Bischofs­yn­ode am 18. Okto­ber 2014
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35 Kommentare

  1. Die­se Sta­ti­stik lügt nicht. Genau­so ticken die­se Schwadronierer.
    Jesus : 3, der Barm­her­zi­ge : 17,
    Was mich wun­dert, dass Lie­be nur 2mal erwähnt wird. Nor­ma­ler­wei­se gehen sie doch mit die­sem Wort stän­dig hau­sie­ren und erschla­gen jeden mit der Lie­be, der ihre Albern­hei­ten vor Chri­stus komisch fin­det. Buße: 0, alles klar.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Und damit haben sich die Herr­schaf­ten ihr Urteil selbst gesprochen.

      „Neu­grün­dung“ abbla­sen, die gan­zen Debat­tier­clubs auf­lö­sen und die Herr­schaf­ten ein­mal mit ehr­li­cher Arbeit „bela­sten“
      Dabei könn­ten Orden heu­te der­art viel zur Bewah­rung der Katho­li­schen Tra­di­ti­on tun da sie unab­hän­gig von den Befind­lich­kei­ten der ört­li­chen Gemein­den sind.
      Nein, aber so kann man nur eins emp­feh­len, Auf­lö­sen lie­be Her­ren ihr habt euch überlebt !

    • Car­lo Mar­ti­ni, der Antepa­pa (!), hat­te die Ideen.
      Er guck­te sich Berg­o­glio aus.
      Der Kapu­zi­ner Ranie­ro Can­tal­am­es­sa – man lese, was er von sich gibt – flitz­te wie ein Weber­schiff­chen zwi­schen Rom und Bue­nos Aires hin und her.
      Mar­ti­ni woll­te Berg­o­glio schon 2005 zum Papst.
      Berg­o­glio soll die Ideen Mar­ti­nis aus­füh­ren – man muß glau­ben, dass die Ideen eher an ihn her­an­ge­tra­gen wer­den, als dass sie in sei­nem Kopf gebo­ren wurden.
      Die Leu­te da in Tivo­li sind nichts als Nach­ah­mer, Oppor­tu­ni­sten, Kon­for­mi­sten, Tritt­brett­fah­rer und Wadl­bei­ßer. Mit ihrem abstrak­ten Schwa­dro­nie­ren erwei­sen sie sich als müde Alt­acht­und­sech­zi­ger mit Torschlusspanik.
      Ver­rä­te­risch ist die Sache doch sehr wohl: Wenn man ein Haus reno­vie­ren will, kann man nicht an allen Ecken und Enden gleich­zei­tig mit der Erneue­rung und auch nicht mit einem Umbau beginnen.
      Wie die­se Leu­te das anfan­gen, sieht nach Abriss aus. Leu­te, lest euch „Bie­der­mann und die Brand­stif­ter“ durch – nicht unbe­dingt das Büh­nen­stück, es reicht die Kurzgeschichte.
      Wir Tra­dis jam­mern nun schon seit fast 50 Jah­ren. Es hilft alles nichts. Not­wen­dig ist eben auch von Sei­ten der Tra­di­ti­on eine „pra­xis­ori­en­tier­te Befreiungstheologie“.
      “Ganz ver­ges­sen, Maria hat ja auch eine Null bekom­men, passt schon.” Schreibt Shu­ca wei­ter unten. Aber sie ist die Siegerin.

      • ich dach­te, Kas­per guck­te sich Berg­o­glio aus… der ist ja auch mehr­mals nach Bue­nos Aires gejet­tet angeb­lich für Barmherzigkeitsvorträge…

  2. Alles nicht ver­wun­der­lich, son­dern ganz kon­se­quent. Sämt­li­che Rat­ten sind an Deck und haben nach einer Diät unter Papst Bene­dikt XVI vol­le Trö­ge. Berg­o­glio füt­tert sie mit aus­ge­such­ten Lecker­bis­sen und sie wer­den immer dreister.

    • Ihre For­mu­lie­rung – ein spre­chen­des Bild, in dem das, was lebt sich wegen der vol­len Trö­ge in Unge­ahn­tes aus­zu­wach­sen anschickt.

      • Hein­rich Hei­ne, Die Wanderatten
        [ â€¦ ]
        Der sinn­li­che Rattenhaufen,
        Er will nur fres­sen und saufen,
        Er denkt nicht, wäh­rend er säuft und frißt,
        Daß uns­re See­le unsterb­lich ist.
        [ â€¦ ]

    • Kar­di­nal Ber­to­ne hat von „Maul­wür­fen und Schlan­gen gespro­chen“ . Nun er ist näher dran und wird sei­ne Erfah­run­gen gemacht haben. Ich fra­ge mich immer was Luzi­fer zur Zeit so über Rom denkt. Wenn man das wüß­te wüß­te man mehr. Aber viel­leicht ist es bes­ser man hält Abstand mit sol­chen Gedan­ken. Wo soll denn das enden. Aber das Maria die Mut­ter Got­tes für die Schlüs­sel­wor­te nicht wür­dig befun­den wor­den ist macht mich schon ein biß­chen nach­denk­lich. Mein Gott bin ich heu­te wie­der weichgespült.
      Per Mari­am ad Christum.

      • Der Licht­trä­ger wird ob des Zuwach­ses dienst­be­rei­ter See­len unter der Geist­lich­keit zunächst zufrie­den sein aber noch nicht ganz und gar. 

        Nur Auf­op­fe­rung und Gebet des Rosen­kran­zes kann die­se aus dem Maul die­ses Ver­lie­rers herausreißen.

  3. So eine klei­ne Sta­ti­stik ist doch sehr auf­schluß­reich; knapp und über­sicht­lich: „An den Früch­ten wer­det ihr sie erkennen.“

  4. Tja da sehn sie doch wo die Rei­se hin­geht… las­sen sie sich über­ra­schen, ob es in den Orden Ken­ner der christ­li­chen Leh­re und Tra­di­ti­on gibt oder ob die Fran­zi­kus-Cla­queu­re fröh­lich win­ken und Bei­fall klatschen.
    Ande­rer­seits sind die Theo­rien so dürr, kom­pli­ziert, lang­wei­lig, leb­los, mora­li­sie­rend und pein­lich, dass sie nicht viel Scha­den anrich­ten können.
    Wo ech­te Beru­fung und geleb­te Gemein­schaft in Chri­stus ist, kann nicht viel Scha­den entstehen.
    Beru­fun­gen wach­sen aus die­sem Unsinn sicher nicht.

  5. Aus obi­gem Bericht:
    „In einem am ver­gan­ge­nen 12. Mai ver­öf­fent­lich­ten Inter­view distan­zier­te sich Bischof Galan­ti­no von den Lebens­schüt­zern und folg­te dar­in der neu­en Linie von Papst Franziskus, …“ 

    Lt. der ange­füg­ten klei­nen Sta­ti­stik der Schlüs­sel­be­grif­fe nann­te Bischof Galan­ti­no das „Hin­aus­ge­hen“ 8 mal.
    Aber das genau zeich­net ja die Lebens­schüt­zer aus. Sie gehen hin­aus zu den Frau­en, um sie von etwas abzu­hal­ten, dass sie spä­ter u.U. stark bereuen.
    Sie stel­len sich vor Abtei­bungs­kli­ni­ken, sie neh­men an Lebens­schutz-Demos teil und müs­sen sich des­we­gen ver­höh­nen lassen.
    Spe­zi­ell die­ses „Hin­aus­ge­hen“ also fin­det nicht die Aner­ken­nung Bischof Galantinos.
    Sicher – es sind Lai­en, die in die­sem Fall hin­aus­ge­hen und nicht Ordensleute.
    Trotz­dem woll­te ich auf die­sen Wider­spruch hinweisen.

  6. „muti­ge Auf­brü­che“ in den fina­len Abyss anstatt die ver­schie­de­nen Cha­ris­men der diver­sen Orden, wel­che durch das „neue Pfing­sten“ ent­stellt wur­den und zu oft gänz­lich ver­lo­ren gin­gen wie­der zu ent­decken. Ja, der Wein­berg des Herrn (nun der hip­pe „unser Bru­der Jesus“, kein Wort mehr vom Herrn, Erlö­ser und Hei­land) muß noch mehr zer­wühlt wer­den bis er end­lich ganz kahl gefres­sen ist.
    Bischof Galan­ti­no hat übri­gens das evan­ge­li­ka­le Jar­gon sei­nes Mei­sters gut erlernt und sich zu eigen gemacht. Die Sta­ti­stik am Ende des Bei­tra­ges zu stu­die­ren genügt um die ent­behr­li­che jesui­ti­sche Schwatz­haf­tig­keit zu kommentieren.

  7. Die­se „Vor­aus­set­zun­gen“ drücken die Luft zum Atmen ab. So könn­te auch ein sozia­li­stisch /​ kom­mu­ni­stisch Funk­tio­när sprechen:

    Auf­lö­sung des Indi­vi­du­ums („der Ande­re wird Teil der Iden­ti­tät von jedem in einem Gemein­schafts­le­ben, das nicht das Anders­sein bedroht, son­dern es hervorbringt“)
    Auf­lö­sung /​ Eli­mi­nie­rung der Geschich­te zugun­sten eines ewi­gen Fort­schritts („wenn man einen wirk­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zeß aus­lö­sen will. Sich nicht von den Histo­ri­sie­run­gen zu befrei­en, die die Treue zum Heu­te bedin­gen, hie­ße, zu spät zur Ver­ab­re­dung mit der Geschich­te zu kommen“)
    Ver­pflich­tung zum Jubeln („Freu­de der Gemein­schaft […], weil eine Brü­der­lich­keit [sic] ohne Freu­de eine Brü­der­lich­keit ist, die verlischt“)
    Kurz: Eine individuum‑, see­len­lo­se Gesell­schaft, die völ­lig zeit­los die Zukunft zur rea­len Gegen­wart erklärt. Wel­che Bedeu­tung hat da eigent­lich noch „Hoff­nung“, um die Zukunft zu umar­men („die Zukunft mit Hoff­nung umarmen“)?

    Ist das nicht schauderhaft:
    „Gefahr zu lau­fen, nicht dabei zu sein, als nicht anwe­send erkannt zu wer­den, zu verschwinden (!!!) .“
    „ganz tief in die Rea­li­tät ein­ge­taucht zu sein, indem man Erfah­rung von ihr macht“
    „Labor für eine neue Menschheit“

    • Bit­te korrigieren:

      statt: „die völ­lig zeit­los die Zukunft zur rea­len Gegen­wart erklärt“

      lies: „die völ­lig zeit­los die Zukunft zur gegen­wär­ti­gen Rea­li­tät erklärt“

  8. „Katho​li​sches​.info“ erin­ner­te schon im August letz­ten Jah­res an ein Inter­view aus dem Jah­re 1972 mit Kar­di­nal Danie­lou über die schon damals erkenn­ba­re Kri­se der Ordens­ge­mein­schaf­ten; hier ein Auszug:
    -
    „Inter­view von Radio Vati­kan mit Jean Kar­di­nal Danie­lou vom 23. Okto­ber 1972
    [.…]
    Die evan­ge­li­schen Räte wer­den nicht mehr als Wei­he an Gott gese­hen, son­dern in einer sozio­lo­gi­schen und psy­cho­lo­gi­schen Per­spek­ti­ve. Man ist besorgt, kein bür­ger­li­ches Gesicht zu zei­gen, doch auf der per­sön­li­chen Ebe­ne wird die Armut nicht prak­ti­ziert. Man ersetzt den reli­giö­sen Gehor­sam durch Grup­pen­dy­na­mik. Unter dem Vor­wand For­ma­lis­men zu über­win­den, wur­de jedes gere­gel­te Gebets­le­ben auf­ge­ge­ben und die Fol­gen die­ses Zustan­des der Ver­wir­rung sind vor allem ein Ver­sie­gen der Beru­fun­gen, denn jun­ge Men­schen ver­lan­gen nach einer ernst­haf­ten Aus­bil­dung. Gleich­zei­tig gibt es zahl­rei­che und skan­da­lö­se Aus­trit­te von Ordens­leu­ten, die ihren Bund ver­leug­nen, der sie an das christ­li­che Volk bindet.
    [.…]“
    -

    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​3​/​0​8​/​0​7​/​k​l​a​r​s​i​c​h​t​-​1​9​7​2​-​k​a​r​d​i​n​a​l​-​d​a​n​i​e​l​o​u​-​u​e​b​e​r​-​d​i​e​-​k​r​i​s​e​-​d​e​s​-​o​r​d​e​n​s​l​e​b​e​ns/

    -

  9. Wo ist denn jetzt der „Otta­via­ni“ mit sei­nen süf­fi­san­ten Schwur­be­lei­en? Wahr­schein­lich heckt er mit sei­nen moder­ni­sti­schen Röm­lin­gen neue Postings aus…

  10. Ich gebe zu, ich habs noch nicht durch­ge­le­sen, bin aber dabei. Aber das fol­gen­de habe ich gefun­den über Gehirn­wä­sche mit fal­scher Theo­lo­gie in den heu­ti­gen Orden> http://​cus​tos​-sanc​to​.blog​spot​.it/​2​0​1​4​/​1​1​/​t​e​i​l​-​1​-​k​o​n​z​i​l​s​g​e​i​s​t​-​u​n​d​-​d​i​e​-​f​e​i​n​d​l​i​c​h​e​.​h​tml
    Das Ordens­le­ben heu­te steht auf dem Kopf. Aua!
    Also heu­te kann man in kei­nem Orden ein­tre­te, das ist ja alles nicht ganz koscher. Vor allem mit die­sem Hl.Vater muss man auf alles gefasst sein.

    • “ … ganz tief in die Rea­li­tät ein­ge­taucht zu sein, indem man Erfah­rung von ihr macht â€¦ “
      Abge­se­hen von der Schwafu­lo­si­tät der For­mu­lie­rung klar sein, dass allein die Kar­täu­ser, allein die Kar­täu­ser “tief in die Rea­li­tät ein­ge­tauch­t” sind, weil sie allein auf Got­tes Gna­de hin sich der Wirk­lich­keit zu stel­len, imdem sie nicht vor sich selbst weg­lau­fen, wie es alle mög­li­chen Depres­si­ven und Hyste­ri­ker, dar­un­ter auch der hemds­är­me­li­ge Pseu­do-Camuld­u­len­ser* – der eigent­lich ein ähn­li­ches Ere­mi­ten­le­ben füh­ren müss­te wie die Kar­täu­ser – unent­wegt zu tun versuchen.
      Leo Lämm­lein, tun Sie nicht, was der Papst Ihnen sagt, Sie wer­den sonst im Abgrund enden. Tun Sie lie­ber; was Ihnen Augu­sti­nus, The­re­sia von Avila und die ande­ren gro­ßen Psy­cho­lo­gen der katho­li­schen Tra­di­ti­on sagen: «Noli foras ire, in te ipsum redi; in inte­rio­re homi­ne habi­tat veri­tas – Geh nicht nach außen, zu dir selbst keh­re zurück; im inne­ren Men­schen wohnt die Wahr­heit.» Augustinus
      * Im Jahr 1984 stand unse­re Grup­pe vor dem Ere­mo von Camal­do­li und blick­te über ein Mäu­er­chen auf die Zel­len (Häus­chen) der Ere­mi­ten. Nie­mand ließ sich sehen. Ein jun­ger Mann in schwar­zem Ano­rak und schwar­zer Hose erklär­te elo­quent einer ita­lie­ni­schen Grup­pe das Ein­sied­ler­le­ben. Wir kamen drauf, dass wir es mit einem nach­kon­zi­lia­ren “Ein­sied­ler” zu tun hat­ten, der von sei­nem Häus­chen an die „Peri­phe­rie“ hin­aus­ge­gan­gen war. Es könn­te durch­aus der nach­ma­li­ge „Ordens­ex­per­te“ von Tivo­li gewe­sen sein.

      • Genau das­sel­be habe ich in den 90er Jah­ren in Camal­do­li erlebt – da ist obi­ger Camald­u­len­ser im Räu­ber­zi­vil eine gute Refe­renz. Der aus­ge­gos­se­ne infla­tio­nä­re Look und das extro­ver­tier­te Geha­be sind mir jetzt noch prä­sent. Ich glau­be, der hl. Romu­ald wür­de sich im Gra­be dre­hen, wenn er sähe, was aus sei­ner gewal­ti­gen Mönchs­be­we­gung gewor­den ist.
        danke@Symmachus für die wert­vol­len Ver­wei­se auf Augu­sti­nus und Tere­sa von Avila! Denn nur so wer­den die Orden leben und überleben.

  11. Jetzt habe ich es durch­ge­le­sen, ich glau­be ich habe mich sel­ten so auf­ge­regt wie beim Lesen die­ser frei­mau­re­ri­schen got­tes­lä­ster­li­chen The­sen. Ich bin ent­setzt. Also eines muss gesagt sein, denn das hal­ten sich auch die net­ten guten Kon­ser­va­ti­ven zu wenig vor Augen: beim Ordens­le­ben ist nicht das Aller­schlimm­ste, wenn sie sozu­sa­gen sich auch – wie oben irgend­wo erwähnt – nach ande­ren Glau­bes­rich­tun­gen (die nicht katho­lisch sind) umse­hen. Sicher das ist eine schlim­me Sache. Aber so weit braucht man nicht zu gehen.
    Es reicht bereits eines, um ein schwe­res Ver­bre­chen zu bege­hen: die Ordens­re­gel nicht ein­zu­hal­ten! Wer sich nicht an die Ordens­re­gel hält, weil er sonst zu „klein­lich“ oder zu „fana­tisch“ ist, der ist auf dem Weg zur Höl­le. Zu sagen, man müs­se die Regeln sozu­sa­gen locke­rer neh­men, ist eine schlim­me Sache. Denn der Weg der Hei­li­gung einer Ordens­frau und eines Ordens­man­nes, ist gera­de das Erfül­len sei­ner Gelüb­de und vor allem: der Ordens­re­gel die Treue zu hal­ten. Nicht einer moder­ni­sier­ten (New-Age) Inter­pre­ta­ti­on einer Regel, son­dern DER Ordens­re­gel. Und genau dar­an schei­tert es.
    Es gibt in jedem Klo­ster eige­ne Haus­re­geln, die ja auch wich­tig sind. Dar­un­ter wird gere­gelt z.B. wann man die Hei­zun­gen benut­zen darf, wie oft man in der Woche oder im Monat duschen darf und wie vie­le Minu­ten man dazu ver­wen­den darf. Wie vie­le Trop­fen Sham­poo man ver­brau­chen darf. Oder ob 3 oder 4 Mit­schwe­stern die Tele­fo­na­te mit Ver­wand­ten abhö­ren dür­fen. Dort soll­ten sie ruhig Ver­än­de­run­gen brin­gen, da soll­ten sie anset­zen und etwas „Barm­her­zig­keit“ wal­ten las­sen, aber nicht beim Befol­gen der ORDENSREGELN und des Ordens­gei­stes. Dann hat mich noch die­ser Satz auf­schrecken las­sen: „Jede Rückehr zur monasti­schen Theo­lo­gie unter wel­cher Form auch immer sei zu ver­hin­dern und durch eine monasti­sche ‚Weis­heit‘ zu erset­zen.“ Wis­sen die denn nicht, wie vie­le Beru­fun­gen durch all die­sem Abfall ange­grif­fen wer­den, und wie vie­le See­len ver­lo­ren gehen? Wie vie­le wer­den sich wahr­schein­lich zu den Ortho­do­xen kon­ver­tie­ren, wenn sie all die­sen Gräu­el mit ansehen…
    Die monasti­sche Theo­lo­gie ist das Herz­blut eines Chri­sten, eines Gott­ge­weih­ten, einer Vita Cosa­cra­ta! Es ist die See­le. Es ist das Herz des Gebe­tes für die Ret­tung von See­len und der Kir­che und Welt. Wenn man die monasti­sche Theo­lo­gie auf­gibt dann begeht man Selbst­mord. Man tötet das gei­sti­ge Leben. Man tötet das Prie­ster­tum. Denn vom monasti­schen Leben her, von sei­nem Geist, den Geist unse­rer Väter (die übri­gens damit die Kir­che ret­te­ten! UNS!), von Gott, von Chri­stus und sei­nen Geist, hängt die Zukunft der Kir­che und Gesell­schaft ab. Genau DA MUSSTEN SIE NUN reinschlagen.
    O, ich bin ohne Wor­te. Es reicht. Es ist alles sehr schlimm. Die Kir­che des Anti­chri­sten wird gebo­ren. GEBET, OPFER und BUßE sind heu­te nöti­ger denn je. Herr ver­ge­be uns.

    • Treff­li­che Bei­spie­le, was wirk­lich geän­dert wer­den könn­te. Die Bewah­rung der Ordens­re­geln und des Ordens­gei­stes (ich über­neh­me ein­mal die­sen Begriff) sind jedoch unantastbar.

  12. Für was brau­chen die denn die­se gro­ße Zusam­men­kunft und die Bera­tun­gen um her­aus­zu­fin­den, wel­cher Weg zu mehr Ordens- und auch Prie­ster­be­ru­fun­gen führt? Bei den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta gab es vie­le Ordens­be­ru­fun­gen. Die Prie­ster­se­mi­na­re, wo der ech­te katho­li­sche Glau­be gelehrt wird, haben gro­ßen Zulauf, wäh­rend die moder­ni­sti­schen Prie­ster­se­mi­na­re in der Bedeu­tungs­lo­sig­keit ver­sin­ken. Das sagt doch alles! Bekämpft nicht län­ger die Tra­di­ti­on, die über­lie­fer­te Leh­re! Seht end­lich ein, dass die römisch-katho­li­sche Kir­che in den letz­ten ca. 50 Jah­ren so ziem­lich alles falsch gemacht hat.
    Ande­rer­seits befürch­te ich, dass die Zeit des Anti­chri­sten gekom­men ist und die­ser Selbst­zer­stö­rungs­pro­zess der Kir­che vom Für­sten der Welt aus­geht. Die Hei­li­ge Jung­frau Maria kün­dig­te in Mari­en­fried ja an: Der Teu­fel wer­de sol­che Macht bekom­men, dass alle, die nicht fest in ihr gegrün­det sei­en, sich täu­schen und blen­den lassen.
    Es wird immer här­ter wer­den, für die glau­bens­treu­en Katho­li­ken. Aber mag der Weg noch so hart und stei­nig sein, im festen Ver­trau­en auf den Drei­fal­ti­gen Gott und die Für­spra­che der Hei­li­gen Jung­frau Maria wer­den wir den Mut und die Kraft haben, bis zum Ende durchzuhalten.

  13. Aus der Sta­ti­stik: Hin­aus­ge­hen: 8… Und zugu­ter letzt: Papst Franziskus:17. Ja, geht hin­aus, alle Ihr Kon­zils­ver­tre­ter! Geht bit­te hin­aus aus der Kir­che und nehmt beim Hin­aus­ge­he­nen euren Berg­o­glio Pope Fran­zis­kus gleich mit! Aus den Augen aus dem Sinn. Dort könnt Ihr eure „Per­len“ dann wei­ter­hin unter die Schwei­ne werfen!

  14. Tota­ler Wahnsinn.
    Ich habe die „drei Grund­vor­aus­set­zun­gen für die Neu­grün­dung des Ordens­we­sens“ genau durch­ge­schaut und dann ein­mal die homo­phil-durch­tränk­te „christ­li­che“ Com­mu­nes (das gibt es: z.B. der frü­he­re CPRL in Ant­wer­pen (Spät­be­ru­fe­nen­se­mi­nar, 1985–1999) und das Haus am Gro­te Kring 2 in Kor­tri­jk, West­flan­dern (Bis­tum Brüg­ge)) dar­auf abge­klopft, und siehe:
    die­se Com­mu­nes pas­sen haar­ge­nau darauf.
    Es ist übri­gens sehr gefähr­lich und äusserst unge­sund: neben vie­len und beson­ders sehr schwe­ren Krank­hei­ten ist der gan­ze Laden für Nor­mal­men­schen nicht attraktiv.
    Was das „Gehen bis an die Gren­zen“ betrifft, so möch­te ich nur ver­wei­sen auf den äusserst berüch­tig­ten alten flä­mi­schen Jesui­ten­pa­ter Luc Ver­stey­len SI (Ant­wer­pen), der sei­ne gan­ze Kar­rie­re mit non­con­for­mi­sti­schem Geha­be auf­fiel, „stark bis an die Gren­ze ging aber nie­mals dar­über hin­weg“ (naja, das sah auf ein­mal total anders aus, als dann in Nord­bel­gi­en die gewal­ti­ge Serie Miß­brauchs­skan­da­le in der Kir­che ans Licht kam), der auf in allen Gazet­ten erzeug­ten Druck und Anfra­gen durch den Pater Jesui­ten­pro­vin­zi­al dann für einen gesel­li­gen alten Lebens­abend zu zweit frei­ge­stellt wur­de, mit sei­ner seit über 40 Jah­ren liier­ten Freun­din, und der sich jetzt auch nicht mehr an Vie­les erin­nern kann.

    Dum mun­dus vol­vi­tur, crux stat – die herr­li­che Devi­se der Kar­täu­ser gilt mehr denn je.
    Daß statt „mun­dus“ jetzt auch Per­so­nen oder auch die „Moder­ni­sten“ geschrie­ben wer­den kann, ist sicher ein Resul­tat der Ver­än­de­run­gen in den letz­ten 18 Monaten.
    Übri­gens: die Aus­sa­ge S.Exc. EB Léonard, das AIDS Cha­rak­te­ri­sti­ken der imma­nen­ten Gerech­tig­keit inne­wohn­ten (laut­kehls ange­grif­fen durch alle Moder­ni­sten und Pro­gres­si­ve) ist trotz­dem unter die­sen neu­en Gesichts­punk­ten erneut zu evaluieren.
    Papst Fran­zis­kus spricht sehr viel vom Teufel.

  15. Die Mön­che soll­ten sich auch nicht in ver­gam­mel­tem Aus­se­hen beflei­ßi­gen, wie es auf dem ober­sten Bild eines Refe­ren­ten zu sehen ist. Das macht schon a prio­ri einen denk­bar schlech­ten Eindruck.

    • Yep! ← Der war aber doch nun wirk­lich mal kurz genug!?!??? 😉 – Aber stimmt schon, was Sie schrei­ben; sagen wir mal, unter nor­ma­len Umstän­den! Unter *die­sen* Umstän­den jedoch, ähn­lich wie beim The­ma ‚Sou­ta­ne‘, wür­de ich fast sagen, bes­ser *die* lau­fen in irgend­wel­chen schicken[???] 80er­jah­re-Woll­pull­overn her­um wie so ein gewis­ser Psycho‑, äh, Ihr wißt schon, als daß man *sie* auch noch mit wür­di­gen Prie­stern und Ordens­leu­ten der Kir­che Chri­sti ver­wech­selt; sonst läuft’s wohl wirk­lich Gefahr, zu blo­ßem Eti­ket­ten­schwin­del zu dege­ne­rie­ren. Bur­ke trägt die Cap­pa mit Wür­de und vol­lem Recht; Cap­pa mit Kas­per jedoch, und ich müß­te, tut mir leid, lachen bis der Arzt kommt …

  16. Hin­aus­ge­hen, hin­aus­ge­hen, hin­aus­ge­hen. Wo wollt ihr den hin?
    Ihr lauft nur den Katho­li­ken die noch glau­ben und katho­lisch sind vor den Füßen rum so das die auch noch ins stol­pern kom­men. Bleibt in eurer Hüt­te 30 km von Rom und spielt Skat da rich­tet ihr wenig­stens kei­nen Scha­den an. Aber ich ver­spre­che euch ihr wer­det kein As in euren Kar­ten haben.
    Per Mari­am ad Christum.

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