Sind Enthauptungen ein Akt islamischer Barmherzigkeit? – Islam und Gewalt (4)


Enthauptung auf öffentlichem Platz
Ent­haup­tung auf öffent­li­chem Platz

Von Mas­sen-Erschie­ßun­gen durch die ISla­mi­schen Ter­ro­ri­sten berich­te­ten kürz­lich Über­le­ben­de vor dem UN-Men­schen­rechts-Aus­schuss. Sol­che End­lö­sun­gen bei Gefan­ge­nen haben ihre Grund­la­ge bei Moham­med, im Früh­is­lam und auch im Koran.

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Gast­kom­men­tar von Hubert Hecker

Die Mus­li­me des ‚Isla­mi­schen Staats’ (IS) prä­sen­tie­ren im Netz das Ent­haup­ten ihrer Gefan­ge­nen. Men­schen welt­weit erschau­dern über die­se ISla­mi­sche Bru­ta­li­tät. Was hat­te der ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­list ver­bro­chen, als er über die Gräu­el im syri­schen Bür­ger­krieg in Wort und Bild berich­te­te? Er war ame­ri­ka­ni­scher Nicht-Mus­li­me, also „Ungläu­bi­ger“. Das reich­te den ISla­mi­sten für eine Gefangennahme.

In der islamischen Tradition kodifiziert: Gefangene köpfen oder versklaven

Die radi­ka­len Mus­li­me des IS wol­len wort­ge­treu Moham­meds Koran prak­ti­zie­ren. In der Sure 8,68 lesen sie: „Es steht einem Pro­phe­ten nicht zu, Gefan­ge­ne zu machen (statt sie zu töten)“. Somit fühl­ten sie sich durch Moham­med selbst berech­tigt, ihre Gefan­ge­nen zu töten, da deren Leben als ‚Kafir’ (Ungläu­bi­ge) sowie­so nichts wert wäre.

Die Nach­fol­ger des Pro­phe­ten mil­der­ten die hart­her­zi­ge Hal­tung Moham­meds etwas ab. Schließ­lich stell­ten isla­mi­sche Rechts­ge­lehr­te es als Recht der mus­li­mi­schen Kriegs­her­ren dar, Gefan­ge­ne ent­we­der zu köp­fen, zu ver­skla­ven, sie gegen ande­re Gefan­ge­ne aus­zu­tau­schen oder gegen Löse­geld frei­zu­las­sen. Die jewei­li­ge Ent­schei­dung soll aus Oppor­tu­ni­täts­grün­den für die Sache des Islam getrof­fen wer­den. Nach isla­mi­scher Leh­re hat ein Gefan­ge­ner kein Men­schen­recht auf Leben.

Die IS-Ter­ro­ri­sten hat­ten zunächst ver­sucht, eine hor­ren­de Löse­geld­sum­me mit dem gefan­ge­nen US-Ame­ri­ka­ner her­aus­zu­pres­sen. Als sich die USA dar­auf nicht ein­lie­ßen, gin­gen die mus­li­mi­schen Kid­nap­per eben zu der isla­mi­schen Alter­na­ti­ve des Ent­haup­tens über.

Die Ter­ror­mi­liz der IS rühmt sich, mit ihrer Gefan­ge­nen­be­hand­lung in der koran­ba­sier­ten isla­mi­schen Tra­di­ti­on zu ste­hen. Im waha­bi­ti­schen Sau­di-Ara­bi­en wird bis heu­te das über­kom­me­ne Scha­ria-Recht prak­ti­ziert, Men­schen öffent­lich zu köp­fen, die gegen bestimm­te Scha­ria-Regeln verstoßen.

Die ISlamisten nehmen sich Mohammed zum Vorbild

Schließ­lich kön­nen sich die ISla­mi­schen Ter­ror-Mili­zen auch auf die Taten von Moham­med selbst beru­fen. Im Jah­re 627 ver­an­lass­te der Feld­herr Moham­med in sei­ner Gast­stadt Yatrib/​Medina, dass meh­re hun­dert Män­ner vom jüdi­schen Stamm Qurai­za auf dem Markt­platz öffent­lich geköpft wur­den. Die Frau­en und Kin­der der Juden ließ Moham­med in die Skla­ve­rei verkaufen.

Der ara­bi­sche Histo­ri­ker Ibn Ishaq beschreibt in sei­ner Pro­phe­ten­bio­gra­phie die­se Aus­lö­schung eines gan­zen Volks­stam­mes folgendermaßen:

Nach­dem die Qurai­za gefan­gen genom­men waren, „begab sich der Pro­phet zum Markt von Medi­na und befahl, eini­ge Grä­ben aus­zu­he­ben. Als dies gesche­hen war, wur­den die Qurai­za geholt und Grup­pe um Grup­pe in den Grä­ben enthauptet.“

Gnadenlose Ausschaltung der Macht-Konkurrenz

Hin­ter­grund für die Straf­ak­ti­on war die Gra­ben­schlacht von 627. Vor dem Angriff der Stäm­me aus Mek­ka gegen Medi­na hat­te Moham­med tie­fe Grä­ben vor der Stadt aus­he­ben las­sen. Die­ses Ver­tei­di­gungs­sy­stem war erfolg­reich, so dass sich die Angrei­fer nach zwei­wö­chi­ger Bela­ge­rung zurückzogen.

Danach behaup­te­te Moham­med, der jüdi­sche Stamm der Qurai­za hät­te bei der Bela­ge­rung Ver­rat began­gen. Er führ­te sogar einen Befehl des Engel Gabri­el an, die Qurai­za anzugreifen.

Bei wiki­pe­dia heißt es zu den Vor­wür­fen: „Die gän­gi­ge Mei­nung in der For­schung ist, dass die Qurai­za sich wäh­rend der Bela­ge­rung for­mal kor­rekt ver­hal­ten hät­ten. Bei den Arbei­ten am Gra­ben haben sie den Ver­tei­di­gern gehol­fen, indem sie ihnen Schau­feln zum Aus­he­ben des Gra­bens lie­hen. Aller­dings haben sie auch die Angrei­fer wäh­rend der Bela­ge­rung mit Pro­vi­ant versorgt.….“

So oder so ste­hen die Hin­rich­tung von 400 Män­nern und die Ver­skla­vung der Frau­en und Kin­der in kei­nem Ver­hält­nis zum mut­maß­li­chen Ver­ge­hen der Quraiza.

Widersprüchliche Ansätze der Koran-Interpretation

Zu die­sem Kom­plex befrag­te das Maga­zin ‚focus’ den Mün­ste­ra­ner Pro­fes­sor für isla­mi­sche Reli­gi­ons­päd­ago­gik, Mouha­nad Khor­chi­de. Der hat­te mit sei­nem Buch von 2012: „Islam ist Barn­her­zig­keit“ Auf­se­hen erregt.

Khor­chi­des Islam-Kon­zept baut auf zwei metho­di­schen Prin­zi­pi­en auf.
Zum einen sei­en der Auf­trag Moham­meds und somit auch der Anspruch von Koran und Islam allein in der Hal­tung von „Barm­her­zig­keit“ zu suchen.
Zum ande­ren müs­se der Koran als ein Buch des sieb­ten Jahr­hun­derts histo­risch-kri­tisch unter­sucht wer­den, um sei­ne Kern­bot­schaft ins 21. Jahr­hun­dert zu übertragen.

Der geschul­te Leser sieht es auf den ersten Blick: Die­se bei­den For­schungs­prin­zi­pi­en wider­spre­chen sich diametral.
Wenn man histo­risch-kri­tisch an eine Text­samm­lung her­an­geht, kann man nicht im Vor­hin­ein eine bestimm­te Hal­tung als text­be­herr­schend postu­lie­ren. Wenn aber Khor­chi­de die Barm­her­zig­keit als Über-Bot­schaft des Korans vor­aus­setzt, kann er die Tex­te nicht mehr unbe­fan­gen in histo­risch-kri­ti­scher Wei­se untersuchen.

Sind Enthauptungen ein Akt der Barmherzigkeit?

Focus online mach­te die Pro­be aufs Exem­pel und frag­te Khor­chi­de, wie sich die öffent­li­che Ent­haup­tung von etwa 400 Juden sowie die Ver­skla­vung von deren Frau­en und Kin­der unter dem Kriegs­herrn Moham­med sowohl histo­risch-kri­tisch unter­su­chen wie auch als Akt der Barm­her­zig­keit dar­stel­len ließen.

Eine Ana­ly­se der Ant­wor­ten des Mün­ste­ra­ner Pro­fes­sors zeigt, dass er den bei­den selbst­ge­stell­ten Ansät­zen nicht gerecht wird.

Unseriöse Quellen-Interpretation

Khorchides Buch: Islam ist Barmherzigkeit
Khor­chi­des Buch: Islam ist Barmherzigkeit

Khor­chi­de scheint zunächst mit der histo­risch-kri­ti­schen Metho­de vor­zu­ge­hen. Von den zahl­rei­chen Über­lie­fe­run­gen die­ser Geschich­te sucht er die­je­ni­gen Quel­len abzu­wer­ten, die von einer hohen Zahl von Ent­haup­te­ten spre­chen. Dabei geht er unse­ri­ös vor, indem er das „Gehöft einer Frau“, in der die gefan­ge­nen Juden vor der Hin­rich­tung ein­ge­sperrt waren, mit „Woh­nung einer Frau“ über­setzt. Anschlie­ßend macht er die Quel­le lächer­lich, da in einer „Woh­nung“ nicht 400 oder mehr Per­so­nen ein­ge­sperrt sein könn­ten. Schließ­lich behaup­tet Khor­chi­de, nach einer der „authen­tisch­sten“ Quel­len (die Stei­ge­rung von authen­tisch ist Unsinn) sei­en nur 40 Män­ner ent­haup­tet wor­den. Die­se Zahl stellt er als gesi­cher­te Tat­sa­chen­be­haup­tung in den Raum – auch das ist unseriös.

Schließ­lich ist es für die Bewer­tung von Moham­meds Taten nicht erheb­lich, ob er 400 oder 40 sei­ner Geg­ner auf dem Markt­platz von Yatrib ent­haup­ten ließ.

Nach Khor­chi­des eige­nem Anspruch soll Barm­her­zig­keit das Grund­prin­zip des Korans bzw. des Pro­phe­ten sein. Tat­säch­lich aber zeig­te Moham­med unnach­gie­bi­ge Här­te und Grau­sam­keit: Er lehn­te sowohl den Ver­hand­lungs­vor­schlag ab, nach dem die Qurai­za mit Eigen­tum abzie­hen soll­ten als auch das Ange­bot, dass sie ohne Eigen­tum abzögen.

Unter die­sen Umstän­den muss man Moham­meds gna­den­lo­se Här­te sowohl als unbarm­her­zig wie auch als unver­hält­nis­mä­ßig bewerten.

Auch Khor­chi­des Ent­schul­di­gungs­ver­such, dass Moham­med im übli­chen vor­is­la­mi­schen Rechts­rah­men gehan­delt hät­te, ist nicht über­zeu­gend. Denn die­se Kon­text-Behaup­tung kann mit fun­dier­tem Quel­len­nach­weis bezwei­felt wer­den. Dar­über hin­aus wird Moham­meds Ori­gi­na­li­tät stets damit begrün­det, dass er die vor­is­la­mi­schen Grau­sam­kei­ten gemil­dert hätte.

Mohammeds Segen für die kriegerischen Araber

Die letz­te­re Behaup­tung trifft weder auf den geschil­der­ten Fall zu, noch war das die all­ge­mei­ne Linie Moham­meds. Im gro­ßen und gan­zen ließ Moham­med die alt­ara­bi­sche Pra­xis von Raz­zi­en und Raub­zü­gen, Über­fäl­len und Krie­gen fort­füh­ren. Sei­ne neue Ideo­lo­gie bestand dar­in, dass er sol­che Gewalt­ak­tio­nen nun­mehr als von Allah gewollt und belohnt ver­kün­de­te. So etwa bei Moham­meds Angriffs-Feld­zug gegen die Chri­sten­stadt Tabuk im Jah­re 630.

Eine erfolg­reich Neue­rung führ­te er aller­dings ein: Nach­dem der Pro­phet mit sei­nen Trup­pen alle geg­ne­ri­schen Ara­ber­stäm­me besiegt und unter­wor­fen hat­te, leg­te er die Regel fest, dass die Ara­ber (inzwi­schen Mus­li­me) unter­ein­an­der sich für­der­hin nicht mehr bekrie­gen und Frie­den hal­ten soll­ten. Das Gebiet der Mus­li­me soll­te ein „Haus des Frie­dens“ sein. Gegen die Völ­ker und Gebie­te der „Ungläu­bi­gen“ dage­gen („Haus des Krie­ges“) soll­ten die mus­li­mi­schen Ara­ber wei­ter­hin mit Beu­te-Krie­gen und Über­fäl­len vor­ge­hen dür­fen – nun­mehr mit Begrün­dung und Ziel, sie der Herr­schaft Allahs zu unterwerfen.

Es war kein neu­es, aber für die dama­li­gen Ara­ber­stäm­me ein über­aus erfolg­rei­ches Rezept: Burg­frie­den nach innen, um alle aggres­si­ven Ener­gien nach außen zu len­ken. Im Koran wird die­se Maxi­me an ver­schie­de­nen stel­len aus­ge­führt, am klar­sten in Sure 48,29: „Die­je­ni­gen, die zu Moham­med, dem Gesand­ten Allahs hal­ten, sind barm­her­zig unter­ein­an­der, aber voll Här­te gegen die Ungläubigen.“

Ein Islam-Professor kommt ins Schwärmen

Mit die­sem Koran-Zitat wird auch deut­lich, dass Moham­med Allahs Barm­her­zig­keit nur für die Mus­li­me ver­kün­det. Für die Ungläu­bi­gen hat Allah nach zahl­rei­chen Koran­stel­len nur Här­te und Höl­le, Stra­fe und Ver­damm­nis bereit.

Khor­chi­de dage­gen will uns in jedem Inter­view sein Man­tra unter­ju­beln: Allah und Islam sei­en nichts als Barm­her­zig­keit. Das soll­te auch der ein­zi­ge Auf­trag Moham­mad sein. Jede Les­art des Korans, die etwas ande­res als Barm­her­zig­keit im Koran fin­de, sei zurück­zu­wei­sen. Nicht ohne Grund wür­den vie­le Suren mit der For­mel begin­nen: „Im Namen Allahs, des All­barm­her­zi­gen“. Aber wie soll man das Kapi­tel vom krie­ge­ri­schen Beu­te­ma­chen (Sure 8) als Akt von Allahs Barm­her­zig­keit verstehen?

Als Schlüs­sel­stel­le des Korans hält Khor­chi­de die Sure 21,109 hoch: „Wir (Allah) haben dich (Moham­med) allein zu dem Ziel gesandt, dass du aller Welt unse­re Barm­her­zig­keit ver­kün­dest.“ Khor­chi­de unter­stellt bei den Adres­sa­ten die­ses Koran­worts, als wenn Allah allen Men­schen glei­cher­ma­ßen sei­ne Barm­her­zig­keit zuwen­den wür­de – den Mus­li­men wie auch den „Ungläu­bi­gen“. Bei sei­ner Barm­her­zig­keits-The­se lässt Kor­chi­de alle text­kri­ti­schen Ana­ly­sen unter den Tisch fal­len – von histo­risch-kri­ti­schen Ansät­zen ganz zu schweigen.

Islam ist Barmherzigkeit für die Muslime, aber Bedrohung für allen anderen

Der Text von Sure 21 wie auch die wei­te­ren Koran-Stel­len zu Barm­her­zig­keit bestä­ti­gen, dass Allahs Wohl­wol­len sowie die Barm­her­zig­keit-Ver­kün­di­gung von Moham­med sich aus­schließ­lich auf die Gläu­bi­gen der „ein­zig wah­ren Reli­gi­on des Islam“ (21,93) bezieht. Bei allen ande­ren Men­schen ken­nen Allah und Moham­med kei­ne Gna­de. Das kann man auch aus dem Kon­text der obi­gen Barm­her­zig­keits-Stel­le erse­hen: „Die Ungläu­bi­gen wer­den an der Höl­le Anteil haben und auf ewig dar­in blei­ben“ (21,100). Allen, die sich von Allah abkeh­ren, ist „Stra­fe ange­droht“ (21,110). Mit der ein­deu­ti­gen For­mel zugun­sten der Gläu­bi­gen: „Der All­barm­her­zi­ge ist unser Herr“ endet die Sure 21. „Allahs Gna­de und Barm­her­zig­keit wal­tet (nur) über euch“, heißt es in Sure 24,10.

Der Titel von Khor­chi­des Buch ist in die­ser All­ge­mein­heit eine Täu­schung. Er soll­te bes­ser lau­ten: ‚Islam ist Barm­her­zig­keit allein für die Mus­li­me’. Im Unter­ti­tel müss­te es dann hei­ßen: ‚Der Islam hält für die Nicht-Mus­li­me Ernied­ri­gung, Unter­wer­fung, Krieg und Höl­len­qua­len parat’.

Lek­tü­re dazu: IS-Mas­sa­ker im Irak: Gehört sol­che Gewalt zu Moham­meds Leh­ren? Focus online am 11. 9. 2014

Text: Hubert Hecker
Bild: Asianews/​Tempi/​

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38 Kommentare

  1. In sei­nem Inter­view mit der kata­lo­ni­schen Zei­tung „La Van­guar­dia“, Juni die­ses Jah­res, stell­te Papst Fran­zis­kus christ­li­chen, jüdi­schen und isla­mi­schen „Fun­da­men­ta­lis­mus“ auf eine Stu­fe. Er sag­te: „… Fun­da­men­ta­lis­mus, zum Bei­spiel. Wir drei Reli­gio­nen haben jeweils unse­re fun­da­men­ta­li­sti­schen Grup­pen, klein im Ver­hält­nis zum gan­zen Rest.… Eine fun­da­men­ta­li­sti­sche Grup­pe ist gewalt­tä­tig, selbst wenn sie nie­man­den tötet und nie­man­den schlägt. Die men­ta­le Struk­tur des Fun­da­men­ta­lis­mus ist Gewalt im Namen Got­tes.“ (Quel­le: http://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2014–06-13/papst-franziskus-gibt-erneut-interview)
    1993 ver­öf­fent­lich­te der Vati­kan das Send­schrei­ben „Die Inter­pre­ta­ti­on der Bibel in der Kir­che“. Dar­in erhob sie die histo­risch-kri­ti­sche Metho­de, die eine der Haupt­ur­sa­chen für den Glau­bens­ab­fall der moder­nen Chri­sten­heit ist, in kano­ni­schen Rang und ver­ur­teil­te die tra­di­tio­nel­le Auf­fas­sung von der völ­li­gen Irr­tums­lo­sig­keit der Schrift, der die Kir­che selbst bis ins 20. Jahr­hun­dert anhing, als „fun­da­men­ta­li­stisch“, „dumm und gefähr­lich“ (http://​www​.tho​mas​schirr​ma​cher​.info/​t​a​w​a​t​o​/​u​p​l​o​a​d​s​/​2​0​0​9​/​0​2​/​s​c​h​i​r​r​m​a​c​h​e​r​b​g​2​0​0​4​2​_​0​1​.​pdf).
    Papst Fran­zis­kus stellt also die christ­li­che Min­der­heit, die heu­te noch an der Bibel als irr­tums­lo­sem Wort Got­tes und an Jesus Chri­stus als e i n z i g e m Weg zu Gott fest­hält, auf eine Stu­fe mit isla­mi­schen Terroristen.
    Mit einem sol­chen Papst will ich nichts zu tun haben, aber auch nicht mit einer Kir­che, die einen sol­chen Papst an die Stel­le Jesu Chri­sti setzt und sich von ihm ins Ver­der­ben füh­ren lässt.

    • Und, sind Sie dann so kon­se­quent und aus „die­ser Kir­che“ aus­ge­tre­ten? Oder ist das nur ein­mal mehr ein lee­res Maulheldentum??

    • Weiß denn der Papst nicht,
      dass die Ori­ent­chri­sten nach 2000 Jahren
      vor ihrer Aus­rot­tung stehen ?
      Dann ist er fehl am Platz.
      Und was tut er kon­kret dagegen ?
      Frie­dens­ge­be­te im Vatik­an­g­ar­ten mit Leuten,
      sie dann die mora­li­sche Über­heb­lich­keit des Islam
      vorbeten ?????????????????????????????!!!
      Wahnsinn.

    • Dann beten Sie dass der wah­re Papst sei­nen Platz wie­der ein­neh­men kann und Gott das Wun­der von Gara­band­al in Kür­ze statt­fin­den lässt, anstatt der­ma­ssen über die Kir­che Jesu Chri­sti zu lästern, wel­che in eine fata­le Krie­se gera­ten ist. Nicht nur den aktu­el­len Papst betrifft dies son­dern die gan­ze Kir­che. Gott braucht Beter, kei­ne lästerer…

      Ein mit­leid­er und Beter

    • Hier wäre übri­gens ein Bei­spiel für eine Häre­sie F. – weil man­che danach fra­gen, wo er denn häre­tisch sei. Denn wer die Irr­tums­lo­sig­keit der Schrift anzwei­felt, ist unter Bann­fluch, schon seit Tri­ent, aber erneut seit dem Vat. I:

      „Die Bücher der Hei­li­gen Schrift des Alten und Neu­en Testa­ments aber müs­sen voll­stän­dig, mit all ihren Tei­len als hei­li­ge und kano­ni­sche ange­nom­men wer­den, so wie sie im Dekret des eben genann­ten Kon­zils auf­ge­zählt wer­den und in der alten latei­ni­schen Aus­ga­be, der Vul­ga­ta, vor­lie­gen. Wenn die Kir­che sie als hei­li­ge und kano­ni­sche Bücher wer­tet, so geschieht das nicht des­halb, als ob die­se, durch rein mensch­li­ches Bemü­hen zustan­de gekom­men, durch ihre Auto­ri­tät nach­träg­lich gut­ge­hei­ßen wor­den wären; noch auch ledig­lich dar­um, weil sie die Offen­ba­rung irr­tums­los ent­hal­ten; son­dern aus dem Grund, weil sie auf Ein­ge­bung des Hei­li­gen Gei­stes geschrie­ben sind und daher Gott zum Urhe­ber haben, und als sol­che der Kir­che über­ge­ben wor­den sind.“ (Dei Filius)

      • wer­te Zeit­schnur, wei­ter unten, wo sie klar­stel­len, dass Mas­sa­krie­ren immer unchrist­lich ist, und auch gegen die Schrift, weil schon im AT wo es ja echt wüst zugeht,. wird drauf Wert gelegt den Feind mit „schar­fem Schwert“ zu schlagen.……also für Fol­tern, Quä­len, Ver­ge­wal­ti­gen gibt die Schrift nichts, aber auch gar nichts her, wäh­rend der Koran schon.…..also da haben Sie abso­lut recht.
        Nur was die Häre­si­en des Pap­stes Fran­zis­kus angeht eben nicht.
        Nicht dass er nicht meist dum­mes Zeug reden wür­de, was offen­bart, dass ihm die Leh­re egal ist bzw er der Ansicht ist, dass die klas­si­sche Leh­re ver­kehrt ist, damit haben sie schon recht.

        Aber ein Häre­ti­ker ist jemand der dar­auf besteht Recht zu haben und dabei irrt.
        Dem Papst Fran­zis­kus ist die wah­re Leh­re sowas von der­ma­ßen egal und fremd, dass es ihm nie in den Kopf kom­men wür­de, dar­auf zu bestehen, dass sei­ne die Franzs’sche Auf­fas­sung von dem und dem Punkt, die wah­re Leh­re ist, von daher wird er nie auf irgend­was von dem was er so sagt, bestehen und ist von daher kein Häre­ti­ker, weil er sei­ne Irr­tü­mer nicht in den Rang einer Leh­re erho­ben wis­sen will.

  2. Die Reli­gi­on des Islams wur­de in der Höl­le aus­ge­brü­tet (wie die Äbtis­sin Maria von Agre­da in ihrem Werk „Die mysti­sche Stadt Got­tes“ schreibt), und ihr Begrün­der Moham­med war, nach dem Urteil von Zeit­ge­nos­sen, von Dämo­nen beses­sen. Übri­gens fürch­te­te Moham­med selbst drei Jah­re lang nach sei­nem ersten Beru­fungs­er­leb­nis mit dem Geist­we­sen Dschi­bril, unter dämo­ni­schem Ein­fluss zu ste­hen, und es war vor allem sei­ne Frau Cha­did­scha, die ihn beru­hig­te und über­re­de­te, sei­ne Visio­nen wür­den von Gott stam­men. Ein evan­ge­li­ka­ler Mis­sio­nar und lang­jäh­ri­ger Ken­ner des Islams stell­te fest, dass der Islam unter sei­nen Anhän­gern eine kol­lek­ti­ve Beses­sen­heit erzeugt. — Die­se Reli­gi­on wird von a l l e n Päp­sten seit dem „seli­gen“ Johan­nes XIII. auf eine Stu­fe gestellt mit dem wah­ren christ­li­chen Glauben.

    • Die Kon­zils­kir­che hilft eif­rig mit, daß die letz­ten ver­blie­be­nen Däm­me gegen den „Wahn des Islam“(Papst Leo XIII.) brechen.
      Zum einen ihre hoff­nungs­los nai­ven „Dialog“-Protagonisten, zum ande­ren die Pro­po­nen­ten der Welt­re­gie­rung, die die­sen Teu­fels­glau­ben um ihrer schimpf­li­chen Plä­ne gebrauchen.

  3. Die Wah­re Reli­gi­on ist die der Kir­che Jesus Chri­stus. Aber auch in Ihr ist Satan am Werk und stif­tet zum Fre­vel und Häre­sie an.
    Alle Men­schen in wel­cher Reli­gi­on und Glau­bens­rich­tung auch immer wer­den von Gott geliebt, sie sind sei­ne Geschöp­fe und er wird auch ihnen den anbie­ten durch Jesus Chri­stus zu ihm zu kommen.
    In all die­sen Reli­gio­nen wirkt Satan noch grau­sa­mer als in den Christ­li­chen Reli­gio­nen und Glau­bens­rich­tun­gen, da die­se über kei­ne oder weni­ger Gna­den ver­fü­gen und vor allem das Wort, den Weg, die Wahr­heit und die Sakra­men­te nicht kennen.
    Wir soll­ten das beden­ken wenn wir uns mit die­sen Reli­gio­nen und Men­schen auseinandersetzen,
    vor allem auch das mit Maschi­nen und Bom­ben, Gift­gas uä in unse­rem Ein­fluss­be­reich glei­ches geschieht. Beten wir damit Satan Men­schen nicht gegen Men­schen miss­braucht, weder durch Ter­ror noch durch Krie­ge und ande­re For­men der Unmensch­lich­keit. Ver­lie­ren wir Satan nie aus dem Blick, wenn wir urtei­len und han­deln, denn er freut sich dar­über, wenn er es tun kann ohne „erkannt“ zu wer­den. „Lie­bet Eurer Fein­de, nur so kön­nen wir Satan bekämp­fen, denn Gott ist Lie­be. Das ist das Gro­ße Geheim­nis und unse­re Waf­fe gegen Satan die Jesus uns geschenkt hat, so schwer sie auch erscheint und oft anzu­wen­den ist.

  4. Die Histo­ri­zi­tät eines Moham­meds in Mekaa und vor allem die der von ihm erzähl­ten Geschich­ten ist höchst frag­lich. Das Ent­schei­den­de aber ist, daß die­se (Mord-)Geschichten im Islam geglaubt wer­den und als „Brauch des Pro­phe­ten“ (sun­na) Quel­le des isla­mi­schen „Rechts“ sind. Inso­fern ist die bekann­te Lei­er, das habe alles „mit dem Islam nichts zu tun“ volks­ver­dum­men­de Irreführung.

  5. Heu­te leben wir in einer Zeit, in der einer­seits vie­le Men­schen über­haupt nicht mehr glau­ben und sich immer mehr der Reli­gi­on ent­frem­den, ande­rer­seits unter reli­giö­sen Men­schen immer radi­ka­le­re Ele­men­te die Deu­tungs­ho­heit übernehmen.
    Bei­des sind die Fol­gen man­gel­haf­ter reli­giö­ser Bil­dung und Erfah­rung. Nicht umsonst kom­men die Anhän­ger radi­kal­is­la­mi­scher Grup­pen in der west­li­chen Welt sehr oft aus einem bereits teil­wei­se säku­la­ri­sier­ten Milieu und ken­nen ihre eige­ne Reli­gi­on nur schlecht. Des­halb hal­ten sie die radi­kal­ste und kras­se­ste Aus­le­gung ihrer Reli­gi­on für die authen­tisch­ste und rich­tig­ste und sind anfäl­lig für Radi­ka­li­sie­rungs­spi­ra­len, weil ihnen der rich­ti­ge Maß­stab fehlt.

    Genau das­sel­be Phä­no­men ist auch im Chri­sten­tum zu beob­ach­ten. Nicht umsonst haben sich vie­le Tra­dis zu ihrer Ein­stel­lung „bekehrt“ (sind z.B. kon­ver­tiert oder Ähn­li­ches) und stam­men eigtl. aus einer eher glau­bens­fer­nen Welt. Dadurch fehlt es ihnen oft an reli­giö­ser Sen­si­bi­li­tät, um Glau­bens­wahr­hei­ten und Glau­bens­voll­zü­ge rich­tig zu beur­tei­len, und sie fal­len leich­ter auf extre­mi­sti­sche Deu­tun­gen herein.

    Typi­sche Eigen­schaf­ten radi­ka­li­sier­ter Gläu­bi­ger – sei es im Isla­mis­mus, bei krea­tio­ni­sti­schen oder bibli­zi­sti­schen Evan­ge­li­ka­len, bei mili­tan­ten jüdi­schen Sied­lern oder eben auch im Katho­li­zis­mus – sind gna­den­lo­se Über­trei­bung, Unbe­lehr­bar­keit in der Sache und eben die klas­si­sche rigo­ri­sti­sche Ver­su­chung, immer die streng­ste Aus­le­gung einer Regel oder eines Schrift­wor­tes als die Rich­ti­ge zu betrachten.
    Die­ses gefähr­li­che Eife­r­er­tum hat Fol­gen nach innen wie nach außen: Im Inne­ren haben die eta­blier­ten Main­stream-Gläu­bi­gen, die ja meist eben­so wenig Ahnung und reli­giö­se Erfah­rung haben wie die Eife­rer, den radi­ka­len Pre­di­gern wenig ent­ge­gen­zu­set­zen, sodass die­se immer stär­ker die Deu­tungs­ho­heit gewin­nen. Nach außen füh­ren die irra­tio­na­len und absto­ßen­den Reden radi­ka­ler Gläu­bi­ger dazu, dass der gesam­te Glau­be dis­kre­di­tiert wird. Das Anwach­sen mili­tan­ter Athe­isten und der Ver­lust der Akzep­tanz von Reli­gi­on ins­ge­samt hat etwas damit zu tun und ist eine Gegen­be­we­gung gegen die Radi­ka­li­sie­rung der Reli­gio­nen im Inne­ren. Am Islam lässt sich das schön beob­ach­ten: Die Unta­ten der Radi­ka­len füh­ren immer stär­ker zu einem Glaub­wür­dig­keits­ver­lust der gan­zen Religion.

    Gegen die Gewalt­ver­su­chung im Islam sind wir Chri­sten heu­te glück­li­cher­wei­se weit­ge­hend gefeit (das war natür­lich nicht immer so, man den­ke an die schreck­li­chen Spät­fol­gen der Gewalt­pre­dig­ten Papst Gre­gors bei der Erstür­mung Jeru­sa­lems: auch damals war reli­giö­ses Eife­r­er­tum die Wur­zel des Bösen).
    Die Gefahr, dass eifernd-radi­ka­le Reli­gio­si­tät die Deu­tungs­ho­heit über­nimmt, ist aber auch bei uns viru­lent. Des­halb ist Beson­nen­heit und Auf­klä­rung von­nö­ten. Es droht eine Art katho­li­scher Sala­fis­mus: eine urtü­meld daher­kom­men­de Fan­ta­sie­re­li­gi­on, die dem ech­ten, gewach­se­nen katho­li­schen Glau­ben den Rang abläuft.

    • Prin­zi­pi­ell Zustim­mung, aber es hat im Chri­sten­tum Exzes­se gege­ben und die Gno­sis, deren Grund­idee ja die einer „Grup­pe von Guten“, ist, denen Gegen­über halt die weni­ger Guten eh nix zu mel­den haben, bzw man sich um die eh nicht zu küm­mern braucht, ist immer eine Ver­su­chung, gera­de der Frommen.

      Aber die­se Ver­su­chung ist im Islam in den Suren hin­ein­ge­schrie­ben, will hei­ßen, der­je­ni­ge, der sich vor lau­ter reli­giö­sem Eifer., über die gol­de­ne Regel „Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch kei­nem andern zu“ meint hin­weg­setz­ten zu müs­sen, kann sich durch­aus auf den Pro­phe­ten Moham­med und den Koran berufen!

      Wer das im Chri­sten­tum tut (und ja es wur­de getan) kann sich nur auf dem Wege der Häre­sie (der Aus­wäh­lens bestimm­ter Text­pas­sa­gen) auf Chri­stus und die Schrift berufen.

      Und es ist mir nicht erkennt­lich, dass man z.B Skla­ve­rei, und erst recht sexu­el­le Skla­ve­rei irgend­wie christ­lich hat gerechtfertigt.
      Soweit ich weiß haben sich die skla­ven­hal­ten­den Süd­staat­ler, die wohl auch mehr­heit­lich Chri­sten waren, auf die ollen Römer beru­fen und bei den Kon­quist­a­to­res ging die Begrün­dung immer so „Zuerst müs­sen wir unse­re Macht festi­gen, dann kön­nen wir uns um die See­len der Indi­os küm­mern“ und das stand defi­ni­tiv zu der Mei­nung des Pap­stes Paul II quer, der die Ver­skla­vung der Urein­woh­ner Ame­ri­kas verbot!

    • Eine radi­ka­le, von mir aus auch fun­da­men­ta­li­sti­sche Chri­stus­nach­fol­ge kann ja wohl nicht schlecht sein.
      Jota­treue gegen­über der Leh­re der Kir­che sicher auch nicht.
      Die soge­nann­te gol­de­ne Regel ist natür­lich falsch, weil sie kom­plett sub­jek­ti­vi­stisch ist.

      • @ arrow die Gol­de­ne Regel fin­det sich, anders for­mu­liert, im Mat­thä­us Evan­ge­li­um „Alles was ihr von ande­ren erwar­tet, das tut ihr ihnen!“
        Anson­sten haben Sie schon recht ein Chri­sten­tum das auf dem Fun­da­ment steht, das Chri­stus gelegt hat, das sorum fun­da­men­ta­li­stisch ist, ist sehr gut!

    • @ K
      Erlau­ben Sie mir ein paar Fragen.
      Waren die „bibli­zi­sti­schen“ Wal­den­ser gewalttätig?
      War die Enzy­kli­ka „Pro­vi­den­tis­si­mus Deus“ von Papst Leo XIII. (1893) fundamentalistisch?
      Sind die Ver­fas­ser der Chi­ca­go-Erklä­rung (http://​www​.refor​ma​tio​.de/​b​e​k​e​n​n​t​n​i​s​s​e​/​C​h​i​c​a​g​o​.​pdf) „gefähr­li­che Eife­rer“ mit wenig „Ahnung und reli­giö­ser Erfah­rung“? Ist Ihnen zu Ohren gekom­men, dass einer die­ser Gelehr­ten einem Nicht­chri­sten den Kopf abge­schnit­ten hat?
      Ist Ihnen die Stu­die bekannt, die vor ein paar Jah­ren her­aus­kam (2010?), wor­in fest­ge­stellt wur­de, dass mus­li­mi­sche Jugend­li­che umso gewalt­be­rei­ter sind, je reli­giö­ser sie sind, genau umge­kehrt wie bei christ­li­chen Jugendlichen?

    • Sie wol­len doch nicht allen Ern­stes tra­di­ti­ons­be­wuss­te Katho­li­ken mit Sala­fi­sten in einen Topf wer­fen?! Wer von den Tra­dis hackt Die­ben die Hand ab oder schnei­det Anders­gläu­bi­gen die Keh­le durch? Oder stei­nigt (ver­meint­li­che) Ehe­bre­che­rin­nen? Und die Kreuz­zugs­pre­dig­ten der Päp­ste ent­stan­den in einer Situa­ti­on, in der das abend­län­di­sche Chir­sten­tum kurz davor stand, vom Islam über­rollt zu wer­den – nach­dem die ori­en­ta­li­schen Chir­sten­ten bereits unter­wor­fen und zu hun­dert­tau­sen­den mas­sa­kriert wor­den waren.
      Sie ver­glei­chen hier wirk­lich Äpel mit Bir­nen bzw. Flie­gen mit Elefanten.

      • Viel­leicht ein paar gute Bücher über die Kreuz­zü­ge lesen.

        Man­zi­kert war weit weg und 1096 auch schon etwas her, in Byzanz hat­te die Dyna­stie gewech­selt, die Sel­dschu­ken zogen erst­mal nach Per­si­en, Pil­ger­zwi­schen­fäl­le gab es auch nur in deren Gebie­ten und eine kon­kre­te Gefahr im Hl. Land selbst bestand abso­lut nicht. Der fati­mi­di­sche Eife­rer Al-Hakim war längst tot und die Gra­bes­kir­che restau­riert und wie­der­eröff­net. Die isla­mi­sche Welt war total zer­ris­sen und als Gan­ze über­haupt nicht hand­lungs­fä­hig. Wir befin­den uns im spä­ten 11. Jh. Selbst in Spa­ni­en gab es da noch kei­nen Reli­gi­ons­krieg, son­dern wech­seln­de Bünd­nis­se zwi­schen christ­li­chen und mus­li­mi­schen Klein­für­sten gegen die fun­da­men­ta­li­sti­schen Ber­ber aus Nordafrika.

        Das Mär­chen vom Ver­tei­di­gungs­kampf gegen die isla­mi­sche Wal­ze ist genau­so falsch wie die Vor­stel­lung, es sei aus­schließ­lich um mate­ri­el­le Inter­es­sen und eine Art euro­päi­schen Früh­im­pe­ria­lis­mus gegan­gen. Nein, die Kreuz­zü­ge waren v.a. das Ergeb­nis einer *reli­giö­sen* Auf­bruch­stim­mung in West­eu­ro­pa, und zwar einer sehr aggres­siv-eifern­dern Auf­bruchs­be­we­gung, die über Lei­chen ging. Der Mai­län­der Rit­ter Erlem­bald und der rhein­land­pfäl­zi­sche Graf Emi­cho sind gute Expo­nen­ten, die bezeu­gen, wie Reli­gi­on und Gewalt unter den Anfeue­run­gen aggres­si­ver Pre­di­ger zusammenfinden.

        Gre­gor VII., des­sen Lieb­lings­ge­schich­te aus dem AT die Mord­tat des Pin­has war (Lieb­lings­stel­le aller Eife­rer, auch spä­ter und sogar im Juden­tum), starb ja schon eine Wei­le vor den Kreuz­zü­gen und sei­nen Plan (tats. eine Reak­ti­on auf Man­zi­kert) hat­te er nie bes. wich­tig genom­men. Im Fokus stand bei ihm nicht Ver­tei­di­gung gegen Ungläu­bi­ge, son­dern der reli­giö­se Eifer nach innen, unter Füh­rung der Reinkar­na­ti­on Petri, für die er sich hielt.

        Die­se Men­ta­li­tät setz­te sich durch; die Kir­chen­spal­tung bestand ja auch noch zur Zeit der Erobe­rung Jeru­sa­lems und der beson­ne­ne­re Gegen­papst Wibert geriet gera­de auch des­we­gen ins Hin­ter­tref­fen, weil der Erfolg des Kreuz­zugs sei­nem Geg­ner recht zu geben schien.

        (Wei­ter geht es oben in der Ant­wort auf @ein besorg­ter Christ)

    • @ K

      Es gibt zwar sicher­lich gewis­se struk­tu­rel­le Gemein­sam­kei­ten des Gei­stes bei christ­li­chen Sek­tie­rern und Isla­mi­sten oder ultra­or­tho­do­xen Juden.

      Aber Sie über­se­hen m.E. dass das Chri­sten­tum eigent­lich eine „Loser“-Religion ist. Das Reich ihres Herrn und Königs ist nicht von die­ser Welt. Er ließ sich selbst kreu­zi­gen… dass unse­re katho­lisch-faschi­sti­schen Freun­de das nicht ger­ne hören, liegt an ihrer sek­tie­re­ri­schen Irr­leh­re, denn im depo­si­tum fidei ist nir­gends etwas hin­ter­legt, was zu ihren Schlüs­sen berechtigte…
      Die Selbst­op­fe­rung Jesu soll­te für jeden Chri­sten der men­ta­le Aus­gangs­punkt sein. Dass vie­le Chri­sten offen­bar genau das umge­wan­delt haben und aus Jesus den Super­he­ro, den Super­mon­ar­chen und den Win­ner­XXL gemacht haben, – das ist deren sek­tie­re­ri­sche Ver­frem­dung des Glau­bens (ganz extrem auch bei den Cha­ris­ma­ti­kern, die hier den Tra­di­tio­na­li­sten gei­stig sehr nahestehen…).

      Der Islam ist eine Win­ner-Reli­gi­on. Ob Gott mit einem ist, ent­schei­det sich an der Fra­ge sei­ner inner­welt­li­chen Macht­ge­win­nung. Des­halb kön­nen sie (u.a.) Jesus nicht als Sohn Got­tes aner­ken­nen – und lügen sich sein Ende ohne Kreu­zi­gung zurecht!
      Das Pro­blem des Islam ist tat­säch­lich, dass sein „hei­li­ges Buch“ gewalt­tä­tig ist – es ist an sich selbst das Buch einer gewalt­tä­ti­gen Sek­te, die sich selbst zu jeder Schand­tat legi­ti­miert. Etwas so Bar­ba­ri­sches ist ein­zig­ar­tig in der gan­zen Welt­ge­schich­te. Noch der hin­ter­ste Hei­de am Ende der Erde kennt in sei­nem Her­zen das Gesetz Got­tes, das sol­che Grau­sam­kei­ten als abso­lut gott­ent­frem­dend qua­li­fi­ziert. Eine Reli­gi­on, die sol­che Taten als Ein­tritts­kar­te in das Para­dies qua­li­fi­ziert, tut das, was man aus dem Sata­nis­mus kennt: alles Gute wird per­ver­tiert und ins genaue Gegen­teil verkehrt.

      Das Juden­tum ist in die­ser Betrach­tung eher nicht ver­gleich­bar, weil es stark ein­ge­grenzt ist auf ein klei­nes Volk und nie­mals die­se ver­hee­ren­den Aus­wüch­se zustan­de­brin­gen wird, die der Islam allei­ne in den letz­ten Jahr­zehn­ten auf der fak­ti­schen Ebe­ne geschaf­fen hat. Aus per­ver­tier­tem christ­li­chem Den­ken ent­stand lei­der auch vor Jahr­hun­der­ten man­che Gewalt­tat (die aller­dings kaum einen Anhalt im depo­sti­tum fidei fin­det, das wie gesagt um den Gott kreist, der sich hier SELBST opferte).
      Die Grün­de für „Fun­da­men­ta­lis­mus“ (was immer das eigent­lich sein soll!) lie­gen also bei Islam und Chri­sten­tum erheb­lich anders und haben meist ande­re Auswirkungen.
      Wenn Chri­sten mor­de­ten, dann taten sie es ger­ne an der Reli­gi­on vor­bei (sofern es nicht Not­wehr war wie gegen die Tür­ken). Wenn Mus­li­me mor­den kön­nen sie sich immer auf den Koran berufen.

      • Lie­be @zeitschnur, ich gebe Ihnen wie sooft auch hier weit­ge­hend oder sogar voll­stän­dig recht.

        Ein histo­ri­sches Pro­blem mit (zumeist von Eife­rern pro­vo­zier­ten) Gewalt­aus­brü­chen haben alle gro­ßen Reli­gio­nen, selbst das Juden­tum – man den­ke an die Schreckens­herr­schaft Neh­emia II. Anfang des 7. Jh., des­sen Mas­sa­kern nach (sicher­lich zah­len­mä­ßig über­trie­be­nen, aber grds. glaub­wür­di­gen) chr. Berich­ten Zehn­tau­sen­de Chri­sten beim Mamil­la­teich in Jeru­sa­lem zum Opfer fielen.

        Wir haben den gro­ßen Vor­teil, dass man Jesus selbst bei kri­ti­scher hist. Ana­ly­se nicht zum Hass- und Gewalt­pre­di­ger sti­li­sie­ren kann. Er emp­fahl den Jün­gern zwar den Kauf von Krumm­dol­chen und war in sei­nen Wort­ge­fech­ten mit Geg­nern nicht zim­per­lich, hoff­te auch ins­ge­heim auf Engel­le­gio­nä­re, die die Römer ver­trei­ben und Simon Kephas anstel­le von Joseph Kai­phas zum Hohen­prie­ster erhe­ben wür­den, aber letzt­lich unter­schei­det er sich von fast allen ande­ren Mes­sia­sprä­ten­den­ten sei­ner Zeit gera­de durch den Ver­zicht auf Gewalt im kri­ti­schen Augen­blick, weil er mit Gott ver­bun­den blieb und sein Gott­ver­trau­en in der Stun­de der Wahr­heit nicht ganz zusam­men­brach, sodass er zum Opfer­gang fähig war.
        Das war sein Opfer, das ihn in den Augen der Welt (sowohl der kon­ser­va­ti­ven Reli­gi­ons­füh­rer als auch der zelo­ti­schen Kämp­fer gegen Rom) zu eben dem „Loser“ mach­te, den wir bis heu­te anbe­ten. Preis und Dank sei Gott dem Herrn!

        All das wur­de nach­her von den Evan­ge­li­sten noch­mal beson­ders her­aus­ge­stellt, um ihre Bewe­gung als für die Staats­macht völ­lig unge­fähr­lich dar­zu­stel­len, ent­spricht aber im Kern sicher der hist. Wahr­heit, sonst hät­te man die Jesu­s­an­hän­ger auch bereits schon zu Anfang stär­ker ver­folgt und ausgerottet.

        Für den Ägyp­ter, mit dem Pau­lus ein­mal ver­wech­selt wur­de, star­ben offb. eini­ge Tau­send gewalt­be­rei­te Anhän­ger auf dem Ölberg; der ebfs. in der Apg erwähn­te (von Lk zeit­lich falsch ein­sor­tier­te) Theu­das, der den Jor­dan spal­ten woll­te, wur­de ebfs. mit vie­len Hun­der­ten Schau­lu­sti­gen von röm. Trup­pen abge­schlach­tet, da man offb. Gewalt­ex­zes­sen zuvor­kom­men woll­te; dgl. der Sama­ri­ta­ner, des­sen Anhän­ger Pon­ti­us Pila­tus über­trie­ben bru­tal von röm. Rei­te­rei nie­der­ma­chen ließ (was P.P. sein Amt kostete).

        Das Gewalt­pro­blem ist des­halb im Chri­sten­tum wirk­lich anders gela­gert, so wie Sie es beschrei­ben. Umso mehr müs­sen wir vor Eife­rern war­nen, in deren gehäs­si­gem und aggres­si­ven Den­ken der Keim der Gewalt drin­steckt, wie der Papst völ­lig rich­tig erkennt (und man glau­be nicht, er wis­se nicht, wovon er spricht, Argen­ti­ni­en ist ja ein Para­debsp. und als Wahl­chi­le­ne macht mir da auch kei­ner was vor). Ob man sie „Fun­da­men­ta­li­sten“ oder „Tra­di­tio­na­li­sten“ oder wie ich es eher bevor­zu­ge „Eife­rer“ oder anders­wie nen­nen soll, ist da eigtl. zweit­ran­gig, alle die­se Begrif­fe sind unscharf und mehr­deu­tig und schlie­ßen immer auch ein paar Fal­sche ein; auf die Gei­stes­hal­tung kommt es an, und da ist mei­ne ich klar, was gemeint ist.

    • @ein besorg­ter Christ

      Die Chri­sten, die 1099 die blu­ti­ge „Rei­ni­gung“ der hl. Stät­ten ver­bra­chen, waren kei­nes­wegs Häre­ti­ker, son­dern über­zeug­te und durch­aus from­me Gre­go­ria­ner. Und sie wur­den für ihr Mas­sa­ker vom frisch gewähl­ten Papst Pascha­lis II. ja aus­drück­lich gelobt. Die­se Leu­te hat­ten kei­nes­falls die Vor­stel­lung, sie wür­den mit ihrem Tun die Bot­schaft Jesu ver­bie­gen. Im Nach­hin­ein kön­nen wir das natür­lich leicht sagen. Aber wir soll­ten dann auch ana­ly­sie­ren, war­um es zu sol­chen Aus­ar­tun­gen kam. Und die Wur­zel ist, wie unten auch in der Ant­wort auf @seinsheim ange­deu­tet, reli­giö­ses Eiferertum.

      Es gab auch damals ver­ein­zelt Stim­men, die bemerk­ten, dass das nicht zusam­men­pass­te (bei eini­gen, sehr weni­gen Kreuz­zugs­chro­ni­sten fin­den sich kri­ti­sche Unter­tö­ne, dgl. bei der byz. Königs­toch­ter Agnes). Aber die kamen damals nicht ins Bewusst­sein, im Ggt., der Kreuz­zugs­ge­dan­ke eta­blier­te sich. 50 Jah­re spä­ter gab es noch­mal eine Wel­le der Kri­tik vor allem aus Deutsch­land, als das zwei­te Unter­neh­men schei­ter­te und man Bern­hard v. Clairvaux als „Lügen­pro­phe­ten“ schalt, weil er den Erfolg fest ver­spro­chen hat­te. Aber wirk­li­che Kri­tik an der Gewalt als sol­cher kam erst von Fran­zis­kus, und auch der war tota­ler Außen­sei­ter und sein Gedan­ke blieb sogar im Fran­zis­ka­ner­or­den unverstanden.

      Wie aus mei­nem Ori­gi­nal­bei­trag und auch mei­ner Ant­wort auf @zeitschnur her­vor­geht, den­ke ich genau wie du, dass der Islam mit der Gewalt viel grö­ße­re Pro­ble­me hat als wir, weil bei uns der Reli­gi­ons­stif­ter ein phan­ta­sti­sches Kor­rek­tiv für alle Abir­run­gen bie­tet, was im Islam viel weni­ger der Fall ist. Inso­weit völ­lig d’accord.

      Was ich aber nicht begrei­fe ist, wie man die isla­mi­sti­schen Ver­ir­run­gen heu­te kri­ti­sie­ren und nicht bemer­ken kann, dass rechts­af­fi­nes radi­kal­ka­tho­li­sches Gedan­ken­gut struk­tu­rell ganz genau­so funk­tio­niert. Dabei geht es mir gera­de nicht um die histo­ri­schen Bei­spie­le, die ich jetzt ja lan­ge genug aus­ge­walzt habe, son­dern um die Lage hier und heute.

      Bei bei­den ist der Fide­is­mus der Knack­punkt, wie schon aus der Ent­geg­nung unten (Bibel kau­fen) her­vor­geht: Man glaubt ganz fest an Din­ge, obwohl sie nicht wahr sind, und ver­sucht die­se „Wahr­heit“ ande­ren aufzuzwingen.

      Bei bei­den spielt reli­giö­se Unbil­dung eine Rol­le, die in der säku­la­ri­sier­ten Welt ja völ­lig nor­mal ist: Sowohl Isla­mi­sten wie auch vie­le christ­li­che Tra­di­tio­na­li­sten oder Bibli­zi­sten rekru­tie­ren sich (jdfs. in unse­rer Gesell­schaft) aus Men­schen, die ihre eige­ne Reli­gi­on nicht mehr so genau ken­nen, aber zu ihr zurück­keh­ren wol­len, und dies vor allem, weil sie sie als eine Art Pro­test gegen die unüber­schau­ba­re und absto­ßen­de Gegen­warts­kul­tur begrei­fen. Reli­gio­si­tät als Kul­tur­kri­tik. Und dann basteln sie sich wie die Sala­fi­sten eine Fan­ta­sie­re­li­gi­on zusam­men und mei­nen, damit den Ursprün­gen wie­der näher zu sein. Ein gemein­sa­mer Denkfehler.

      • @ k wie auch ihnen nicht ent­gan­gen sein kann, schrei­be wir 2014 und die­ses Por­tal stellt kei­ne Zeit­ma­schi­ne dar, in der sie mit dem Kreuz­züg­lern, (wobei man auch hier fest­stel­len muss, hät­te es sie nicht gege­ben, so hät­ten wir auch in Euro­pa kein Bier mehr und müss­ten 5 mal am Tag gen Mek­ka beten und all die lecke­re Wurst gäbe es auch nicht, und die euro­päi­sche Gelehr­sam­keit auch nicht, und des­halb wahr­schein­lich auch kein Inter­net, aber egal) also die­ses Por­tal ist kei­ne Zeit­ma­schi­ne mit­tels der Sie mit den Kreuz­züg­lern kom­mu­ni­zie­ren können,
        Sie sind hier also falsch aber sie fin­den bestimmt ein net­tes mus­li­mi­sches Forum, wo sie den Sal­af­ani­sten und even­tu­el­len Dschi­h­ad­re­kru­tier­fä­hi­gen klar machen kön­nen, dass sie auf dem Holz­weg sind, dabei sibnd ihre eige­nen See­le zu ver­der­ben und das was sie tun, gera­de­wegs wider den Koran ist.
        Wobei, ich hier sagen muss­te, ein Mar­tin Luther der eine ähn­li­che For­mu­lie­rung wähl­te, konn­te in der Tat Schrift­stel­len für sei­ne Auf­fas­sung bei­brin­gen, ob das mit dem Koran so leicht mög­lich ist, bezweif­le ich.

      • Die geschicht­li­chen Fra­gen habe ich doch nicht auf­ge­wor­fen, davon spra­chen die ande­ren (u.a. der @besorgte Christ). 2014 stand ja von Anfang an im Fokus mei­nes Interesses.

        Nur inter­es­sie­ren mich der Islam und sei­ne Aus­wüch­se hier natür­lich wenig (schon des­we­gen, weil das nicht mei­ne Reli­gi­on ist). Wenn man über den Islam reden oder gar des­sen Pro­ble­me lösen will, muss man in der Tat ande­re Leu­te anspre­chen. Hier geht es viel­mehr um die Pro­ble­me der Katholiken.
        Und da gibt es nun­mal auf­fäl­li­ge Par­al­le­len, die aller­dings (ich sag­te es von Anfang an) eben gera­de nicht die Gewalt­fra­ge betref­fen, son­dern das allg. Phä­no­men, dass radi­ka­le Ele­men­te (wie im Islam bspw. Sala­fi­sten, die ja auch nicht alle Dschi­had­di­sten sind) die Deu­tungs­ho­heit über­neh­men und defi­nie­ren, was ihrer Ansicht nach zur Reli­gi­on gehört und was nicht, und ein sehr aggres­siv-eifern­des Pathos verbreiten.

        Dabei fällt auf, dass die­se Les­art der Reli­gi­on beson­ders sol­che Leu­te mei­ner Gene­ra­ti­on (ca. 40) und der Jün­ge­ren anzieht, die aus einem bereits säku­la­ri­sier­ten Umfeld stam­men und denen des­we­gen die aner­zo­ge­nen Maß­stä­be dafür feh­len, um wahr­zu­neh­men, was die Reli­gi­on über­haupt will und ist. Die Radi­ka­li­sie­rungs­ten­den­zen sind also eine Fol­ge des Glau­bens­schwun­des, nicht etwa ein Heil­mit­tel. Und genau die­se Par­al­le­le ist inter­es­sant, wenn man sich die radi­ka­len Grup­pen in der Kir­che ansieht, die ja mit­un­ter sehr stolz auf ihren Zulauf aus der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on sind, wäh­rend die Main­stream­kir­che ausstirbt.

        Ein zwei­ter Punkt ist der, dass wir am Islam erken­nen kön­nen, wie gefähr­lich eine sol­che Ent­wick­lung für die gesam­te Reli­gi­on ist. Der Islam wird als Reli­gi­on gar nicht mehr rich­tig wahr­ge­nom­men, weil er das Radi­ka­li­sie­rungs­pro­blem nicht in den Griff kriegt. Es gibt heu­te schon Stim­men, die den Katho­li­zis­mus als sol­chen in die Nähe rechts­extre­mer Ideo­lo­gien rücken. Und je mehr Deu­tungs­ho­heit die radi­ka­len Ele­men­te in der Kir­che gewin­nen, umso mehr wird man die Kir­che mit dem unschö­nen Eife­r­er­tum identifizieren.

      • also fas­sen wir Ihren Stand­punkt zusam­men wer­ter K. weil der Islam sein Radi­ka­len Ele­men­te nicht in den Griff kriegt, kei­ner­lei Anstal­ten dazu macht, das über­haupt in den Griff krie­gen zu wol­len, des­halb soll ich mir von mei­nem Gott sagen las­sen „du, du bist nicht kalt nicht heiß, du, du bist lau!“ 

        Radi­ka­ler Islam bedeu­tet Mär­ty­rer wer­den, indem ich and­re umbrin­ge, mög­lichst bru­tal, radi­ka­les Chri­sten­tum bedeu­tet Mär­ty­rer wer­den, indem ich mich umbrin­gen las­se, weil mir die Wahr­heit, (=Chri­stus) wich­ti­ger ist, als alles andere.
        Nur weil eine fal­sche Reli­gi­on ent­glei­tet, soll ich mei­ne rich­ti­ge Reli­gi­on falsch leben?
        Das ist wohl nicht christlich!

      • Die­se Zsfg. über­geht mein Haupt­ar­gu­ment. Jede Reli­gi­on kann ent­ar­ten. Inso­fern ist der Islam ein abschrecken­des Bsp. für uns, wenn man so will. Am Isla­mis­mus las­sen sich eini­ge Mecha­nis­men stu­die­ren, die zur Aus­ar­tung einer Reli­gi­on oder Glau­bens­über­zeu­gung in wirk­lich­keits­fer­nen Fana­tis­mus füh­ren (dabei kön­nen hist. Bsp. lehr­reich sein, im Kern geht es aber ums hier und heute).
        Der Islam hat da zuge­ge­be­ner­ma­ßen gewis­se beson­ders heik­le Schwach­stel­len, die bei uns (glück­li­cher­wei­se) heu­te feh­len, aber das Grund­mu­ster reli­giö­ser Fana­ti­sie­rung ist dasselbe.

        Der Denk­feh­ler des obi­gen State­ments besteht vor allem dar­in, radi­ka­le Jesus­nach­fol­ge mit aggres­siv-eifern­dem Fana­ti­ker­tum gleich­zu­set­zen. Christ­li­che Eife­rer sind ja genau­so aggres­siv und unduld­sam wie alle Fana­ti­ker und mei­len­weit von radi­ka­ler Jesus­nach­fol­ge ent­fernt. Das beschreibt der Papst ja sehr gut in sei­ner von @Leo zit. Aussage.
        Das Kenn­zei­chen des reli­giö­sen Fana­ti­kers besteht ja nicht dar­in, dass er Jesus Chri­stus nach­folgt und für ihn sein Leben hin­gibt, was jeder Christ tun soll­te, im Not­fall auch in Form des Mar­ty­ri­ums, son­dern viel­mehr dar­in, dass er sei­ne Mit­men­schen ter­ro­ri­siert und selbst von einer unge­sun­den Getrie­ben­heit und Ver­nei­nung der Rea­li­tät gelei­tet wird und immer bös‘ und auf­ge­kratzt ist statt gelas­sen das Gute zu tun.

        Den Unter­schied zwi­schen einem radi­ka­len Fana­ti­ker (schlecht) und einem radi­ka­len Gläu­bi­gen (gut) nicht mehr zu erken­nen, gehört zu den cha­rak­te­ri­sti­schen Merk­ma­len einer Gesell­schaft, in der Reli­gi­on kei­ne Rol­le mehr spielt; man kann rel. Phä­no­me­ne ein­fach nicht mehr rich­tig ein­ord­nen. Das trägt zu den Fehl­ent­wick­lun­gen bei. QED.

      • @ K sie kom­men mir vor, wie jemand, der Ange­sichts einer Sturm­flut, die gera­de dabei ist, die Dei­che zu bre­chen, dar­auf hin­weist, dass man Kak­teen nciht zuviel gie­ßen soll.
        Und noch­mal es ist ein Unter­schied, ob ich fana­tisch katho­lisch mei­nen Mit­men­schen auf den Keks gehe, weil ich an allem was zu meckern fin­de oder ob ich fana­tisch katho­lisch mei­nen Mit­men­schen den Kopf abschneide.

  6. Ja es gibt sie über­all, sie sind klü­ger als alle ande­re und kön­nen alles beur­tei­len. Der Teu­fel hat sei­ne Sol­da­ten über­all wo nicht gebe­tet wird. Bes­ser­wis­ser sind auch versucht!
    Moha­med war eine rei­ne Aus­ar­tung des Bösen nur wol­len vie­le das nicht sehen.

  7. 1. Und des­we­gen will die Nomen­kla­tu­ra noch mehr Mus­lims in der BRD.
    2. Und des­we­gen bekämp­fen sie einen säku­la­ren Assad, damit sich der Islamismus
    auch in der letz­ten Win­keln von letz­ten Kul­tur­ge­gen­den im Nahen Osten durchsetzt.
    Kann mir einer die­sen poli­ti­schen Wahn­sinn erklären ?
    Wer ihn unter­stützt, macht sich mitschuldig !!
    Aus­ge­löst von USA und Sau­di- Ara­bi­en, und unter­wür­fig umgesetzt
    von ein­sti­gen stol­zen Kul­tur­völ­kern Frank­reich, Eng­land, BRD.
    Ande­re Par­tei­en müs­sen end­lich an die Macht und wenn es sie nicht
    gibt, müs­sen sie gegrün­det und auch gewählt werden.

    • Samu­el, aus die­sem Grun­de und weil ich etwas vom Islam ver­ste­he, bin ich akti­ves Mit­glied bei PRO NRW. Die PRO Bewe­gung ist die ein­zi­ge Par­tei, die kon­se­quent islam­kri­tisch ist – islam­kri­tisch, nicht muslimfeindlich.

  8. Zu die­sem The­ma emp­feh­le ich auch die Okto­ber-Aus­ga­be des VATICAN MAGAZIN, gera­de was die Bru­ta­li­tät der IS-Hor­den betrifft.

  9. In der kom­men­de Woche wird bei Dun­cker & Hum­blot in Ber­lin ein wich­ti­ges Buch gegen die per­ma­nen­te Des­in­for­ma­ti­on über den Islam, u.a. durch unse­re pol­tisch-media­len „Eli­ten“ erschei­nen, das ich sehr emp­feh­len kann. Ich hof­fe, daß es auch eini­ge katho­li­sche Hir­ten lesen wer­den, mir lie­gen die Fah­nen bereits vor, es ist vom wirk­li­chen Islam­wis­sen­schaf­ter, dem Göt­tin­ger Ori­en­ta­li­sten Prof. Til­man Nagel, geschrieben:
    „Angst vor Allah? – Aus­ein­an­der­setzng mit dem Islam“
    Es ist gerad­zu ein gut les­ba­res Hand­buch für die Begeg­nung mit den Anhän­gern Allahs. Man kann dann auch noch bes­ser das neue­ste, unwis­sen­schaft­li­che Mach­werk des Sozio­lo­gen und in Mün­ster zum Pro­fes­sor kre­ierten Mouha­nad Khor­chi­de sezie­ren: „Scha­ria – der miss­ver­stan­de Gott“. Sei­ne katho­li­schen Apo­lo­ge­ten schei­nen ihm nicht ein­mal in Mün­ster bei­gebracht zu haben, daß für Chri­sten mit dem Tod des letz­ten Apo­stels die Offen­ba­rung been­det ist. Inter­es­sant ist auch, daß er den Mus­lim­bru­der-Enkel Tariq Rama­dan bewun­dert und den Islama­po­lo­ge­ten und Juri­sten Mathi­as Rohe, des­sen defi­zi­tä­re Scha­ria­kennt­nis­se in der NZZ fach­ge­recht wider­legt wurden.

    • Das ist eine gute Lese­emp­feh­lung, dan­ke dafür!

      Nagel ist ja lusti­ger­wei­se einer der füh­ren­den kon­ser­va­ti­ven Frei­mau­rer Deutschlands.
      Er sagt Sät­ze wie: „Ich glau­be, eine säku­la­re Gesell­schaft hat als wesent­li­ches Ele­ment die Histo­ri­sie­rung der Reli­gio­nen. Es kann kei­ne Säku­la­ri­tät geben in einer Gesell­schaft, in der ein Teil sagt, wir behar­ren dar­auf, dass unse­re uni­ver­sa­le Wahr­heit über­all gel­ten muss. Das ist ein Wider­spruch in sich.“
      http://​die​pres​se​.com/​h​o​m​e​/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​r​e​l​i​g​i​o​n​/​5​2​1​8​7​1​/​T​i​l​m​a​n​-​N​a​g​e​l​_​I​s​l​a​m​o​p​h​o​b​i​e​-​z​u​l​a​s​sen?

      Hier zeigt sich wie­der­um schön die Nähe des Isla­mis­mus zum radi­kal­ka­tho­li­schen Welt­bild. Nie­mand soll glau­ben, Nagels Kri­tik an reli­giö­sen Wahr­heits­be­grif­fen mache vor dem Katho­li­zis­mus halt.

      Khor­chi­de darf man nicht als Reli­gi­ons­wis­sen­schaft­ler betrach­ten, er ist zual­ler­erst isla­mi­scher Theo­lo­ge. Sein Ansatz zielt dar­auf, die häss­li­chen Sei­ten sei­ner Reli­gi­on (die er nach eige­ner Dar­stel­lung in Sau­di-Ara­bi­en selbst erlebt hat) abzu­strei­fen und die guten Momen­te her­aus­zu­keh­ren, ohne sei­ne Reli­gi­on auf­zu­ge­ben. Inso­fern hat er sicher­lich auch eine apo­lo­ge­ti­sche Ten­denz, in erster Linie aber eine refor­me­ri­sche. Er ist eben davon über­zeugt, dass sei­ne Reli­gi­on im Kern nicht so schlecht ist, wie das, was aus ihr gewor­den ist, und er ver­sucht zu die­sen guten Wur­zeln zurück­zu­keh­ren, auch gegen den Wider­stand der tra­di­tio­nel­len Gläu­bi­gen. Das ist bei aller Ober­fläch­lich­keit und Schön­fär­be­rei, die sei­nen hist. Ana­ly­sen manch­mal inne­wohnt, erst­mal ein respek­ta­bles Anliegen.

  10. Der Koran ist mit Sicher­heit von der Bibel abge­kup­fert, denn genau­so liest er sich. Es wur­den oft ein­fach nur Wör­ter aus­ge­tauscht und For­mu­lie­run­gen ver­bo­gen, um dem Gan­zen etwas Glanz zu ver­lei­hen und es als Uni­kat erschei­nen zu las­sen. Mei­ner Mei­nung nach sind sämt­li­che extre­mi­sti­schen Mus­li­me ohne­hin schon hart genug bestraft mit dem (zwei­ten) Tod der in der Ewig­keit auf sie wartet.
    Wenn man die­ser isla­mi­schen Leh­re fol­gen und nach ihr han­deln wür­de, wür­de man sich mit Sicher­heit nach kur­zer Zeit inner­halb der sie­ben Tod­sün­den bewe­gen, was dann zwangs­wei­se eine teuf­li­sche Beses­sen­heit bei den Mus­li­men, beson­ders bei den IS-Kämp­fern erzeugt.
    Aber da es gera­de der Satan selbst war, der die­se Pseu­do-Reli­gi­on schuf, fällt es den Mus­li­men man­gels ech­ter reli­giö­ser Erfahrung(Christentum) nie­mals auf, wenn sie auf sei­nen sünd­haf­ten Wegen gehen. Sie ken­nen nur die Sün­de und hal­ten sie von klein auf für richtig.
    Allei­ne schon die Hal­tung beim Gebet der Mus­li­me mit dem Gesicht nach UNTEN, beweist doch schon wen sie dabei anbe­ten, näm­lich den Satan der abwärts in die Höl­le ver­sto­ßen wur­de. Genau dort­hin wen­den die Mus­li­me ihr Gesicht beim Gebet.
    Die Wahr­heit ist dem Men­schen zumut­bar, wie es ja heißt. Ich wün­sche allen Mus­li­men ein eigen­stän­di­ges, reli­giö­ses Den­ken und die Bekeh­rung vom Sau­lus zum Pau­lus, denn er hat gezeigt dass es mög­lich ist vom schwe­ren Sün­der zum gro­ßen Hei­li­gen zu wer­den. Und wie heißt es doch in der Hl. Schrift, im Him­mel herrscht grö­ße­re Freu­de über einen ein­zi­gen Sün­der der umkehrt, als über 10 Gerech­te die es nicht nötig haben umzukehren.

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