Eine prohetische Schau des Heiligen Pater Pio im Jahr 1913


Pater Pio
Pater Pio

(Rom) Pater Pio von Piet­rel­ci­na gilt vie­len Katho­li­ken als Licht­ge­stalt der jüng­sten Kir­chen­ge­schich­te. 1887 als Fran­ces­co Fogio­ne in Piet­rel­ci­na in der süd­ita­lie­ni­schen Pro­vinz Benevent gebo­ren, trat er 1902 in den Kapu­zi­ner­or­den ein. Mit bischöf­li­cher Dis­pens wur­de er 1910 bereits im Alter von 23 Jah­ren zum Prie­ster geweiht. Zur sel­ben Zeit zeig­ten sich an ihm erst­mals die Wund­ma­le Chri­sti, die er ab 1918 stän­dig tra­gen soll­te. Der Hei­li­ge war zu Leb­zei­ten Ziel­schei­be von kir­chen­fer­nen Spöt­tern und inner­kirch­li­chen Skep­ti­kern, und ist es heu­te noch. Er ertrug alle Anfein­dun­gen und kirch­li­chen Auf­la­gen mit größ­ter Geduld.
Die Kir­che tat sich zeit­le­bens mit dem hei­li­gen Kapu­zi­ner schwer, der seit 1916 auf dem Gar­ga­no leb­te. Das hing zunächst mit der Unkon­trol­lier­bar­keit sei­ner Gaben zusam­men, dann mit sei­ner Kri­tik am pro­gres­si­sti­schen Erneue­rungs­drang. Erst nach sei­nem Tod wur­de ihm kirch­li­che Aner­ken­nung zu teil. 1972 wur­de er als Die­ner Got­tes aner­kannt, 1999 selig- und 2002 heiliggesprochen.
Die Histo­ri­ke­rin Cri­sti­na Sic­car­di weist auf eine sehr frü­he Schau­ung hin, die der Hei­li­ge im Alter von 26 Jah­ren hat­te und damit noch vor den Erschei­nun­gen von Fati­ma in den Jah­ren 1916/​1917. Nach­fol­gend Sic­car­dis Beitrag.

Anzei­ge

.

Eine prophetische Vision von Pater Pio

von Cri­sti­na Siccardi

Es gibt in der Geschich­te der Kir­che neben der gän­gi­gen Les­art der sicht­ba­ren Ereig­nise, ob die­se nun rea­li­stisch oder fälsch­lich erfolgt sei dahin­ge­stellt, noch eine ande­re, jene der Mysti­ker, die das Pri­vi­leg einer beson­de­ren gött­li­chen Bevor­zu­gung haben, direkt vom Him­mel über Ereig­nis­se infor­miert zu wer­den und häu­fig Instru­men­te über­na­tür­li­cher und pro­phe­ti­scher Ankün­di­gun­gen sind. Wesens­merk­ma­le die­ser von Gott aus­er­wähl­ten Per­so­nen sind ihr für ande­re vor­bild­li­cher, christ­li­cher Lebens­wan­del und ihre Bereit­schaft, sich Prü­fun­gen durch die Kir­che zu unter­zie­hen, die teil­wei­se gro­ße Opfer bedeu­ten kön­nen, wie es der Hei­li­gen Jung­frau von Orleans oder dem Hei­li­gen Pater Pio von Piet­rel­ci­na wider­fah­ren ist. Die Über­brin­ger gött­li­cher Bot­schaf­ten sind immer sicht­ba­re Boten in der Welt.

In unse­rer Zeit der Ver­wir­rung, der Mysti­fi­zie­run­gen, des Betrugs und des Irr­tums, zu denen auch fal­sche „Pro­phe­ten“ und eine fal­sche Flucht in zwei­fel­haf­te Pro­phe­zei­un­gen gehö­ren, ist es beson­ders inter­es­sant, zu lesen, was der Hei­li­ge Pater Pio von Piet­rel­ci­na am 7. April 1913 sei­nem Beicht­va­ter Pater Ago­sti­no schrieb. In die­sem unter Lei­den zustan­de­ge­kom­me­nen Brief beschreibt der Hei­li­ge eine Erschei­nung, die er hat­te. Ihm war der wegen unwür­di­ger Prie­ster lei­den­de Chri­stus erschienen:

Am Frei­tag mor­gen war ich noch im Bett, als mir Jesus erschien. Er war völ­lig ent­stellt und mit­ge­nom­men. Er zeig­te mir eine gro­ße Zahl von Ordens- und Welt­prie­stern, unter ihnen hohe kirch­li­che Wür­den­trä­ger. Ein Teil zele­brier­te, ein Teil wei­ger­te sich und ein ande­rer Teil leg­te die hei­li­gen Gewän­der ab.

Der Anblick Jesu im Sei­nem Lei­den betrüb­te mich sehr, wes­halb ich Ihn nach dem Grund Sei­nes Lei­dens fra­gen woll­te. Ich erhielt kei­ne Ant­wort. Sein Blick rich­te­te sich jedoch erneut auf jene Prie­ster. Doch kurz dar­auf wand­te Er gera­de­zu ent­setzt Sei­nen Blick ab und rich­te­te ihn zu mei­nem gro­ßen Ent­set­zen auf mich. Ich sah zwei gro­ße Trä­nen, die über Sei­ne Wan­gen flos­sen. Er ent­fern­te sich von den betrü­ben­den Prie­stern mit einem Aus­druck der Abscheu auf sei­nem Gesicht und rief: „Metz­ger!“.

An mich gewandt sag­te er: „Mein Sohn, glau­be nicht, mein Todes­lei­den dau­er­te drei Stun­den, nein; ich wer­de wegen der von mir beson­ders begün­stig­ten See­len bis zum Ende der Welt im Todes­lei­den sein. Wäh­rend der Zeit mei­ner Ago­nie, mein Sohn, soll man nicht schlafen.

Mei­ne See­le ist auf der Suche nach einem Trop­fen mensch­li­cher Ehr­furcht und des Mit­leids, aber sie las­sen mich allein in ihrer Gleich­gül­tig­keit. Der Undank und der Schlaf mei­ner Prie­ster ver­stär­ken mei­ne Ago­nie. Wie schlecht erwi­dern sie doch mei­ne Lie­be! Was mich am mei­sten betrübt ist, daß sie zu ihrer Gleich­gül­tig­keit noch ihre Ver­ach­tung und ihre Ungläu­big­keit hinzufügen.

Wie vie­le Male war ich drauf und dran sie dahin­zu­raf­fen, wäre ich nicht durch die Engel und die mich lie­ben­den See­len zurück­ge­hal­ten wor­den … Schreib Dei­nem [Beicht]Vater und berich­te ihm, was Du an die­sem Mor­gen von mir gese­hen und gehört hast. Sag ihm, er soll Dein Schrei­ben dem Vater Pro­vin­zi­al zeigen …“

Jesus füg­te noch ande­res hin­zu, aber das, was Er sag­te, wer­de ich nie irgend­ei­nem Geschöpf in die­ser Welt ent­hül­len kön­nen. Die­se Erschei­nung ver­ur­sach­te mir sol­che Schmer­zen im Kör­per, aber mehr noch in der See­le, daß ich den gan­zen Tag lie­gen­blei­ben muß­te und gedacht hät­te, ster­ben zu müs­sen, wenn der süße­ste Jesus mir nicht bereits ent­hüllt hät­te … Jesus hat lei­der recht, über unse­re Undank­bar­keit zu kla­gen! Wie vie­le Unglück­se­li­ge unse­rer Brü­der ent­spre­chen nicht der Lie­be Jesu, indem sie sich mit offe­nen Armen der infa­men Sek­te der Frei­mau­re­rei anschließen!“

Beten wir für sie, auf daß der Herr ihren Geist erleuch­te und ihre Her­zen anrüh­re. Macht unse­rem Vater Pro­vin­zi­al Mut, der kräf­ti­gen himm­li­schen Bei­stand vom Herrn erhal­ten wird. Das Wohl unse­rer Mut­ter Pro­vinz muß sein stän­di­ges Bestre­ben sein. Dem müs­sen alle sei­ne Anstren­gun­gen gel­ten. Auf die­ses Ziel müs­sen unse­re Gebe­te aus­ge­rich­tet sein, zu dem sind wir alle ange­hal­ten. In der Neu­ord­nung der Pro­vinz wird es dem Pro­vin­zi­al nicht an Schwie­rig­kei­ten man­geln, an Unge­mach und Anstren­gun­gen. Er hüte sich jedoch davor, zu ver­za­gen. Der mit­lei­den­de Jesus wird ihn in sei­nem Unter­neh­men unter­stüt­zen. Der Krieg die­ser Kosa­ken [1]Gemeint sind nicht die berüch­tig­ten, kampf­erprob­ten Kosa­ken des Zaren­reichs, son­dern wer­den vom Hei­li­gen als Dys­phe­mis­mus für die Fein­de der Kir­che, ob Frei­mau­rer oder unwür­di­ge Prie­ster, … Con­ti­n­ue rea­ding wird immer inten­si­ver, aber ich wer­de sie mit der Hil­fe Got­tes nicht fürchten.

Epist. I, 350, in Pad­re Pio da Piet­rel­ci­na: Epi­sto­la­rio I, hrsg. von Mel­chi­or­re da Pob­la­du­ra und Ales­san­dro da Ripa­bot­to­ni, San Gio­van­ni Roton­do 2004, S. 64.

„Fra Pio“, Bru­der Pius, wie der Hei­li­ge sei­nen Brief unter­zeich­ne­te, zeigt mit die­sem Doku­ment eine gan­ze Rei­he dra­ma­ti­scher Din­ge unse­rer Zeit auf:

1) in der Kir­che gibt es Prie­ster, die den Herrn lei­den machen und den Sohn Got­tes erzürnen;

2) die­se Prie­ster erwei­sen dem, der sie zu so hoher Ehre geru­fen hat, Gleich­gül­tig­keit und Undank;

3) sie ver­ur­sa­chen dem Herrn Jesus so gro­ße Abscheu, daß er ihnen sogar zuruft: „Metz­ger!“, wegen ihrer Art, sich gleich­gül­tig, ver­ach­tend und ungläu­big dem Aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment zu nähern;

4) sie wer­den offen beschul­digt, der nie­der­träch­ti­gen Sek­te der Frei­mau­re­rei anzugehören;

5) der von den Frei­mau­rern in der Kir­che los­ge­tre­te­ne Krieg wird immer inten­si­ver (wir sind im Jahr 1913, noch vor den Erschei­nun­gen von Fati­ma), läßt Pater Pio aber nicht fürch­ten, weil er sich der Hil­fe des All­mäch­ti­gen anvertraut.

Was wir heu­te in unse­ren Pfar­rei­en, in unse­ren Diö­ze­sen und in unse­rem Rom erle­ben, bestä­tigt, was der Hei­li­ge Pater Pio von Piet­rel­ci­na vor einem Jahr­hun­dert schau­te und niederschrieb.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

Print Friendly, PDF & Email

-

-
1 Gemeint sind nicht die berüch­tig­ten, kampf­erprob­ten Kosa­ken des Zaren­reichs, son­dern wer­den vom Hei­li­gen als Dys­phe­mis­mus für die Fein­de der Kir­che, ob Frei­mau­rer oder unwür­di­ge Prie­ster, gebraucht.
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

27 Kommentare

  1. Pater Pio sag­te auch, er mache sich nicht so sehr Sor­gen um ’sei­ne Zeit‘, als viel­mehr um das, was danach (nach ihm) komme.
    DIESE ZEIT IST JETZT.
    Den damals wohl schwan­ken­den Papst Paul VI bestärk­te er dar­in, an der alt­her­ge­brach­ten Sex­al­mo­ral festzuhalten.
    So ist wohl auch anzu­neh­men, dass Hum­a­nae Vitae nicht auf einen schwan­ken­den Paul VI selbst zurück­geht, son­dern auf die Inter­ven­ti­on, Ent­schlos­sen­heit und Bestär­kung Pater Pios.

    • Sehr inter­es­san­te Vor­stel­lung, dass Hum­a­nae vitae auf Pio zurück­ge­hen soll. Überdenkenswert.

      • Immer­hin kön­nen Sie in Gabrie­le Amor­ts „Lebens­ge­schich­te eines Hei­li­gen“ nach­le­sen, dass Pater Pio Paul dem VI einen Brief geschrie­ben hat, in dem er ihn aus­drück­lich am Fest­hal­ten der katho­li­schen Sexu­al­mo­ral bestärkt hat. Ich sel­ber hät­te nie geglaubt, dass hier ein Zusam­men­hang vor­lie­gen könn­te. Nach­dem ich mich auf die­ser Sei­te aber auch habe beleh­ren las­sen müs­sen, dass Paul VI ein der moder­ne zuge­wand­ter Papst war, ja ein inner­lich zer­ris­se­ner Papst, scheint mir die­se Annah­me doch mehr als nur eine „Vor­stell­lung“ oder gar Kon­struk­ti­on zu sein.
        Man muss sicher­lich nicht alles glau­ben, was über Pater Pio in Büchern geschrie­ben steht; jeden­falls schei­nen sei­ne Cha­ris­men fest­zu­ste­hen, weil tau­send­fach bezeugt. Und so scheint mir die „Vor­stel­lung“ nicht ein­mal abwe­gig, dass er dem Papst per­sön­lich erschie­nen ist. War­um eigent­lich nicht?

      • Im übri­gen glau­be ich nicht, dass die Enzy­kli­ka auf Pater Pio zurück geht; aber doch, dass Pater Pio dazu in erheb­li­chem Maße bei­getra­gen hat, die­ses bereits aus­ge­ar­bei­te­te Werk mit Mut und Ent­schlos­sen­heit – auch gegen Wide­stän­de des Zeit­gei­stes – zu promulgieren.

      • Der Deut­lich­kei hal­ber sei 1.) der Inhalt des Brie­fes und 2.) der Zeit­punkt der Abfas­sung sowie 3.) der Zielepunkt/​die Inten­ti­on des Brie­fes genannt:
        1.) „Ich weiß, dass Ihr Herz in die­sen Tagen viel lei­det wegen des Schick­sals der Kir­che, wegen des Frie­dens in der Welt, wegen der so vie­len Nöte der Völ­ker, vor allem aber wegen des Unge­hor­sams bestimm­ter Katho­li­ken der hohen Leh­re gegen­über, die Sie mit dem Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes und im Namen Got­tes ertei­len. Ich bie­te Ihnen mein Gebet und mein täg­li­ches Lei­den an, damit der Herr Sie durch Sei­ne Gna­de trö­sten möge und Sie den gera­den und schwe­ren Weg wei­ter­ge­hen kön­nen, indem Sie die ewi­ge Wahr­heit ver­tei­di­gen … Ich dan­ke Ihnen auch für die kla­ren und ent­schie­de­nen Wor­te, die sie ins­be­son­de­re in der letz­ten Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae gespro­chen haben, und ich beken­ne erneut mei­nen Glau­ben und mei­nen unbe­ding­ten Gehor­sam Ihren erleuch­te­tem Wei­sun­gen gegenüber.“
        2.) Pater Pio von Piet­rel­ci­na starb am 23. Sep­tem­ber 1968. Noch elf Tage vor­her schrieb er einen Brief an Papst Paul VI und nahm dar­in Bezug auf den Auf­stand gegen die Ehe­leh­re des Pap­stes, die die­ser in der Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae von 25. Juli 1968 in Ein­klang mit der kirch­li­chen Über­lie­fe­rung ver­bind­lich ver­kün­det hat.
        Er schrieb am 12. Sep­tem­ber 1968 an Papst Paul VI (zitiert nach „Brief“ der Abbaye Saint-Joseph de Clai­val, Fla­ving­ny-sur-Ozerain, 5. Juni 2000).
        3. Das Ver­spre­chen sei­nes Gebe­tes und Lei­dens für den Hei­li­gen Vater in die­ser Situa­ti­on – er wur­de ja auch von vie­len Bischö­fen im Stich gelas­sen (vgl. die so genann­te „Königs­stei­ner Erklä­rung“ der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz unter Kar­di­nal Döpf­ner, die „Maria­tro­st­er Erklä­rung“ der öster­rei­chi­schen Bischö­fe etc.) – hat ange­sichts der Nähe des Brie­fes zum Heim­gang des Hei­li­gen gera­de­zu den Cha­rak­ter eines Testa­men­tes. Wird er, der – wie von Betrof­fe­nen berich­tet – nicht sel­ten Beich­ten­de wegen unsitt­li­cher Lebens­ver­hält­nis­se oder wegen scham­lo­ser Klei­dung hef­tig tadel­te und zur Umkehr auf­for­der­te, nicht auch ein mäch­ti­ger Für­spre­cher für die rei­ne, gläu­bi­ge Erzie­hung und für hei­li­ge Ehen und Fami­li­en sein?

  2. Die neue Tak­tik der Frei­mau­re­rei umschrieb unlängst der Frei­mau­rer Mar­s­au­don mit dem Hin­weis auf das „in die Kir­che Ein­drin­gen, um sie zu benutzen“.
    Eine genaue­re Anaky­se die­ser neu­en Tak­tik stammt vom mitt­ler­wei­le verstorbenen
    Hw Man­fred Adler:
    -
    „Schon nach dem 1. Welt­krieg hat man in der Gegen­kir­che (die Welt­frei­mau­re­rei) erkannt,
    dass das bis­he­ri­ge, von gei­sti­ger Pole­mik und mili­tan­ter Konfrontation
    bezeichne­te Ver­hält­nis zur katho­li­schen Kirche
    drin­gend einer stra­te­gi­schen und tak­tischen Kor­rek­tur bedarf. Die mas­si­ve anti­kirch­li­che Pro­pa­gan­da war nicht geeignet,
    die Kir­che zu ver­nich­ten und brach­te der Freimaurerei
    nicht den gewünsch­ten Erfolg und den erhoff­ten Fortschritt
    auf dem Wege zur
    One­world (Welt­re­pu­blik) und zur uni­ver­sa­len Religion.
    So hat der „Fürst der Welt“ (Johan­nes 12, 31. 14, 30. 16, 11)
    eini­ge sei­ner Mei­ster­schü­ler in den Logen inspi­riert und motiviert,
    eine neue Lang­zeit­stra­te­gie zu entwerfen,
    die den schon 200 Jah­re andau­ern­den unfrucht­ba­ren Auseinandersetzungen
    und nutz­lo­sen Strei­te­rei­en zwi­schen Frei­mau­rern und Katholiken
    ein Ende set­zen und gleichzeitig
    ein erfolg­rei­ches und wirk­sa­mes Land zur Zersetzung
    der Katho­li­schen Kir­che und ihres Glau­bens ent­wickeln sollte.
    Genau zu die­sem Zweck hat man gleich­zei­tig als Wunderdroge
    die neue revo­lu­tio­nä­re Metho­de ent­deckt, die man Dia­log nennt.
    Durch den brü­der­li­chen Dia­log soll­te es end­lich gelingen,
    die Kir­che ent­schei­dend zu schwä­chen und sie im Sin­ne der „frei­mau­re­ri­schen Huma­ni­tät“ gei­stig umzufunktionieren.
    Der Geist der Fin­ster­nis, der es mei­ster­haft versteht,
    sich als „Engel des Lich­tes“ (2. Korin­ther 11, 14) zu tarnen,
    hat des­we­gen die Paro­le „Auf zum Dia­log“ ausgegeben.
    Die­se neue Masche war in mehr­fa­cher Hin­sicht genial.
    Der über­le­ge­ne Stra­tege Satan weiß sehr wohl,
    dass die Kir­che weder durch die Errichtung
    des kor­rup­ten vati­ka­ni­schen Wirt­schafts- und Finanzsystems
    noch durch die her­kömm­li­chen Finanz­at­tacken auf­ge­klär­ter Logenbrüder
    ent­schei­dend ge­schlagen und geschä­digt wer­den kann.
    Er setzt des­halb höher an, indem er nun­mehr versucht,
    im Gei­ste gegen­sei­ti­ger „Tole­ranz“ das soge­nann­te „Freund-Feind-Den­ken“ abzu­bau­en. Wenn Kir­che und Frei­mau­re­rei näm­lich eines Tages kei­ne Fein­de mehr sind,
    dann sind sie viel­leicht Freunde.
    Aber selbst wenn sie die­ses nicht wer­den sollten,
    so sind sie jeden­falls kei­ne Fein­de mehr.
    Und wenn die­ses erste Plan­ziel auf dem Wege des Dia­logs ein­mal erreicht ist,
    dann hat die Frei­mau­re­rei die Schlacht gegen die Kir­che bereits gewonnen.
    Daher der Ruf der Loge nach dem Dialog.
    Denn eine Kirche,
    die mit anders Den­ken­den – Nicht­ka­tho­li­ken, Nicht­chri­sten, Athe­isten und Antichristen
    – auf allen Ebe­nen und welt­weit demü­tige und „brü­der­li­che Dia­lo­ge“ führt,
    muss ihre mis­sio­na­ri­sche Sen­dung und ihr mis­sio­na­ri­sches Wesen
    mit sei­nem unab­ding­ba­ren Anspruchs- und Forderungscharakter
    not­ge­drun­gen abschwä­chen und vergessen.
    Allem Anschein nach ist näm­lich die mis­sio­nie­ren­de Kirche
    in dem­sel­ben Maße auf dem Rückzug,
    wie die dia­lo­gi­sie­ren­de Kir­che auf dem Vor­marsch ist.
    Gewis­se Vor­gän­ge auf dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil haben die­ser Fehl­entwicklung zweif­fel­los Vor­stoß geleistet.
    Damals ist der Begriff von der „dia­lo­gi­sie­ren­den Kir­che“ geprägt worden.
    Ein nur als unver­bind­li­che Information
    oder Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­stan­de­ner „Dia­log“ genügt dem Anspruch eben­so wenig
    wie eine „Mis­si­on“,
    die Glau­bens­ver­kün­dung durch Befrei­ung und Erlö­sung von inner­welt­li­chen Not- und son­sti­gen Zustän­den ersetzt und umdeu­tet und verfälscht. “
    -

  3. Wo die Undank­bar­keit und die Untreue zuneh­men – lasst uns IHM umso dank­ba­rer und treu­er sein!

    Wo Jesus im Sakra­ment belei­digt und ent­weiht wird – lasst uns IHN mit umso grö­ße­rer Lie­be und Ehr­furcht empfangen!

    Wo das Hei­li­ge zer­stört und geschän­det wird – lasst uns umso tat­kräf­ti­ger am Auf­bau der Kir­che mitwirken! 

    Wo die Gleich­gül­tig­keit und Käl­te vor­herr­schen – lasst uns mit Eifer für die Sache Got­tes streiten!

    Lasst es uns dem HERRN gleich­tun – lasst uns das Böse und die Sün­de durch das Gute hinweglieben!

  4. Wür­den genau die­se Pro­phe­zei­un­gen heu­te gemacht, wür­den sie bestimmt von allen Sei­ten zer­ris­sen werden.

  5. Nun ja – nach­dem fast die gan­ze zwei­te Jahr­hun­dert­hälf­te des 19. Jh mas­siv gegen den Moder­nis­mus ange­gan­gen wor­den war und der zeit­ge­nös­si­sche Pius X. 1907 „Lamen­ta­bi­li“ und „Pas­cen­di“ geschrie­ben hat­te und noch vie­les mehr und ab 1910 den Kle­ri­kern den „Anti­mo­der­ni­sten­eid“ abfor­der­te, gehört eigent­lich kei­ne pro­phe­ti­sche Schau dazu, im Jahr 1913 gefähr­de­te Prie­ster vor Augen zu haben…

    Wenn man kir­chen­hi­sto­ri­sche Wer­ke zur Hand nimmt, herrsch­te mit Pius X. eine pani­sche Stim­mung vor: über­all wit­ter­te man Moder­ni­sten und denun­zier­te und unter­stell­te und stei­ger­te sich in vie­les hin­ein. War­um also soll­te ein sen­si­bler jun­ger Mönch, der selbst das Miss­trau­en Roms erregt hat­te, davon nicht ange­steckt sein? Denn er drückt nichts aus, was man nicht auch ohne die­se Schau wüss­te. Eher ist die­se Geschich­te – um es psy­cho­lo­gisch zu sagen – eine extrem star­ke und sehr per­sön­li­che Iden­ti­fi­ka­ti­on. Dass man dar­über infor­miert wird, er habe auch noch etwas erfah­ren, das er aber nie­man­dem sagen kön­ne, wirkt auf mich – man ver­zei­he mir – als ein rhe­to­ri­sches Stil­mit­tel, das jeder Kri­mi­au­tor beherrscht. Ent­we­der ich weiß was und darf es oder kann es nicht sagen – dann muss ich den Mund hal­ten, weil ich damit die Leu­te ver­un­si­che­re! Oder ich sage A und auch B! 

    Das Pro­blem sol­cher „Pro­phe­zei­un­gen“ ist, dass sie irgend­wie rein imprs­sio­ni­stisch sind, kei­ne kon­kre­te Infor­ma­ti­on ent­hal­ten und eher mit gän­gien pro­phe­ti­schen Topoi spielen.

    Wenn man die kirch­lich aner­kann­ten Pro­phe­ti­en anschaut, fällt aber auf, dass sie immer eine kon­kre­te Bot­schaft ent­hal­ten, einen kla­ren und hand­fe­sten Kern, z.B. eine For­de­rung, eine dog­ma­ti­sche Aus­sa­ge, eine Visi­on nicht nur an sich selbst, son­dern mit einem erkenn­ba­ren Ziel (z.B. dies mit­zu­tei­len oder um eine fol­gen­de Anwei­sung ern­ster zu verstehen)

    Das ist aber hier nicht der Fall. Zum Ver­gleich neh­me man die Visio­nen A.K. Emme­ricks über den Abbau der Peters­kir­che: hier kom­men kon­kre­te Details zur Spra­che und v.a. weiß man bei ihr, dass sie die Topoi weder kann­te noch in einer Zeit leb­te, in der das, was sie sah, bereits von allen Spat­zen von den Dächern geep­fif­fen wurde…

  6. Hl. Pater Pio@ „An mich gewandt sag­te er: „Mein Sohn, glau­be nicht, mein Todes­lei­den dau­er­te drei Stun­den, nein; ich wer­de wegen der von mir beson­ders begün­stig­ten See­len bis zum Ende der Welt im Todes­lei­den sein. Wäh­rend der Zeit mei­ner Ago­nie, mein Sohn, soll man nicht schla­fen.“ Ich darf doch mei­ne ganz erheb­li­chen Beden­ken über die­se Offen­ba­rung äußern. Sie wider­spricht der Hl. Schrift und der Leh­re der Kir­che. Unser Herr Jesus Chri­stus ist in der Herr­lich­keit des Vaters, sein Leib ist im Zustand der völ­li­gen Ver­klä­rung, Er kann und Er braucht auch nicht mehr zu lei­den. Aber das ist all­ge­mei­nes Kate­chis­mus­wis­sen, es braucht hier nicht erör­tert zu wer­den. – Frag­wür­dig erschei­nen mir auch die Wor­te des „Offen­ba­rung – Chri­stus“ des P. Pios: „Wie vie­le Male war ich drauf und dran sie dahin­zu­raf­fen, wäre ich nicht durch die Engel und die mich lie­ben­den See­len zurück­ge­hal­ten wor­den.“ Eine schwa­che Äuße­rung, wenn jemand den Zorn Jesu zurück­hält, dann ist es Sei­ne Hl. Mut­ter. – Auch die Zukunfts­äu­ße­run­gen sind sehr vage, kein Wort vom künf­ti­gen ver­bre­che­ri­schen Trei­ben Sei­ner Hier­ar­chie. Nein, ich den­ke, da ist P. Pio auf sei­ne eige­ne Mysti­fi­ka­ti­on hereingefallen.

    • Die Kir­che als der mysti­sche Leib des Herrn lei­det nach wie vor. Außer­dem wer­den bei der Wie­der­kunft des Herrn jene jam­mern, die ihn durch­bohrt haben. Damit wer­den wohl nicht jene gemeint sein, die ihn vor 2000 Jah­ren durch­bohrt haben. 

      Offb 1,7 Sie­he, er kommt mit den Wol­ken, und jedes wird ihn sehen, auch alle, die ihn durch­bohrt haben; und alle Völ­ker der Erde wer­den sei­net­we­gen jam­mern und kla­gen. Ja, amen.

    • @ Bern­hard:
      Sie haben völ­lig Recht!!
      Die­se „Pro­phe­zei­ung“ kann man genau so auf den Müll wer­fen wie die hun­der­te anderen,mit denen wir in den letz­ten Jahr­zehn­ten gepi­sackt und ver­wirrt werden!
      In den Visio­nen der Maria von Agre­da wird bestä­tigt, das weder Jesus noch Maria noch alle ande­ren im Him­mel noch lei­den kön­nen, was nicht bedeu­tet, das man sich im Him­mel „kei­ne Sor­gen“ um uns mehr macht!

  7. „Metz­ger“ im Zusam­men­hang mit der Frei­mau­re­rei bedeu­tet ver­mut­lich (und das ist ja eigent­lich gut bekannt) dass wäh­rend der Sata­ni­schen Mes­sen Satan Men­schen­op­fer dar­ge­bracht werden.

  8. http://​pius​.info/​a​r​c​h​i​v​-​n​e​w​s​/​7​3​4​-​b​e​z​i​e​h​u​n​g​e​n​_​z​u​_​r​o​m​/​8​3​5​1​-​b​i​s​c​h​o​f​-​f​e​l​l​a​y​-​u​e​b​e​r​-​d​a​s​-​3​-​g​e​h​e​i​m​n​i​s​-​v​o​n​-​f​a​t​ima

    „Die Situa­ti­on der Kir­che ist eine ein­zi­ge Kata­stro­phe und der der­zei­ti­ge Papst ver­schlim­mert das Gan­ze noch 10.000 Mal.“

    Dies sag­te Bischof Ber­nard Fel­lay in einer Rede anläss­lich der Ange­lus Press Tagung am Wochen­en­de des 11.–13. Okto­ber in Kan­sas City.

    Die­ser Bericht mar­kiert eini­ge auf­rüt­teln­de Aspek­te der Kon­fe­renz des Bischofs am Sams­tag. Bischof Fel­lay zitier­te aus­führ­lich Schwe­ster Lucia sowie jene, die das Drit­te Geheim­nis gele­sen haben und jene, denen das Geheim­nis bekannt ist. Er hob Schwe­ster Luci­as Aus­sa­ge her­vor, dass man, um den den Inhalt des Drit­ten Geheim­nis­ses zu ken­nen, die Kapi­tel 8 bis 13 der Apo­ka­lyp­se lesen muss.

  9. Ob die Aus­sa­gen Pios echt oder nur zuge­scho­ben, psy­cho­lo­gisch erklär­bar oder nicht sind, ist nicht so entscheidend.
    Auch wenn hier ent­ge­gen­ge­hal­ten wird, Jesus lei­de in sei­nem ver­klär­ten Leib nicht mehr, so darf doch wohl ent­ge­gen gehal­ten wer­den, dass Gott durch jede ein­zel­ne Sün­de gegen die Lie­be ver­letzt wird. Somit wür­de auch Jesus als zwei­te Per­son der Gott­heit nicht unbe­rührt blei­ben vom Leiden.
    Wenn wir einen der­art unbe­rühr­ten, jen­sei­ti­gen Gott kon­stru­ie­ren wol­len, kön­nen wir auch gleich den Gott des Islam anneh­men, der nicht lei­det und nicht mensch­lich ist.
    Gott ist zudem Gegen­wart. Was für uns geschicht­lich ver­läuft ist für ihn gegen­wär­tig prä­sent. Er sieht auch jetzt jede ein­zel­ne Hand­lung der fer­nen Zukunft vor sich.
    Da Jesus Gott war, litt er auf mysti­sche Wei­se für alle Men­schen und lei­ste­te so Genug­tu­ung für alle Men­schen guten Willens.
    Der Gott­heii ist ja kein Gedan­ke, kei­ne Tat kein Lei­den verborgen.
    Des­halb stimm­te schon, was man Kin­dern frü­her häu­fig sag­te: „Durch jede Sün­de machen wir das Kreuz Jesu schwe­rer.“ Umge­kehrt gilt natür­lich auch: Wenn wir heu­te lie­ben, wird auf mysti­sche Wei­se das Kreuz Chri­sti vor 2000 Jah­ren !!! leich­ter. Wir neh­men ihm das Lei­den ab, da sein Blick in die Zukunft nicht auf Sün­de, son­dern auf Lie­be tifft.
    Jesus hat sich als der Logos den Leib der Schöp­fung ange­zo­gen. Er lei­det in ihr. In der Schrift heißt es: Die gan­ze Schöp­fung liegt in Geburts­we­hen. – Chri­stus drängt dazu, in uns zur Welt zu kommen.
    Christ­sein heißt, Chri­tus an-zu-zie­hen. Das Licht Chri­sti kann man aber nicht äußer­lich anzie­hen wie einen Man­tel, son­dern es zieht hin­ein ins Inne­re, womit im Men­schen Chri­stus gebo­ren wird (Umkehr/​Taufe)
    Jesus ist der Rich­ter über die Schöp­fung. Er rich­tet uns neu aus. Stra­fe ist in Wahr­heit Gna­de, da sie den Men­schen strafft (zur Tugend hin­lenkt). Tugend berei­tet Ein­kehr vor. Denn der Geist Got­tes will einziehen.

  10. Das den­ke ich aber auch @Magdalena, daß der Herr nach wie vor lei­det. Er lei­det in jedem Men­schen, dem Gewalt ange­tan und Unrecht zuge­fügt wird. Das steht aus­ge­spro­chen so im Evan­ge­li­um. Er lei­det an der Undank­bar­keit ob Prie­ster der Lai­en. Er lei­det an der Käl­te und Lieb­lo­sig­keit, die man Ihm entgegenbringt.
    Man sagt, Gott kön­ne nicht lei­den. Dann hät­te Gott kein Herz sozu­sa­gen. Gott lei­det aber mit uns, denn er ist ja aus Lie­be Mensch gewor­den, um uns zu erlö­sen. Gott hat mehr Herz als alle Men­schen aller Zei­ten zusam­men­ge­nom­men- Ozea­ne von Herz hat Gott.
    Wie vie­le Preis­ter und Lai­en sind hier im Irr­tum?- Ja, man kann sich alles ein­fach, ein­fach ver­kehrt machen. Man macht sich in der Tat sei­ne Wohlfühlreligion.

  11. Hl. Hil­de­gard von Bin­gen, Kir­chen­leh­re­rin: aus dem Buch „Wis­se die Wege“, die 11. Visi­on des 3. Teils:

    18. War­um Gott neue Geheim­nis­se und viel Mysti­sches, dass bis­her ver­bor­gen war, durch einen Unbe­red­ten und Unge­lehr­ten gera­de jetzt verkündet

    „Doch jetzt wankt der katho­li­sche Glau­be bei den Völ­kern und das Evan­ge­li­um lahmt bei die­sen Men­schen. Auch die dicken Bän­de, die die erfah­re­nen Leh­rer mit viel Eifer erläu­tert hat­ten, lösen sich in schimpf­li­chen Über­druss auf und die Lebens­spei­se der gött­li­chen Schrif­ten ist schon fade gewor­den. Daher spre­che ich jetzt über die (Hei­li­gen) Schrif­ten durch einen unbe­red­ten Men­schen, der nicht von einem irdi­schen Leh­rer belehrt wur­de, doch ich, der ich bin, ver­kün­de durch ihn neue Geheim­nis­se und viel Mysti­sches, dass bis­her in den Büchern ver­bor­gen war, wie es auch ein Mensch macht, der zuerst Lehm für sich zurecht­legt und dann aus ihm jeg­li­che For­men nach sei­nem Wunsch herausarbeitet.“

    19. Ermah­nung Got­tes an die Leh­rer, die­se Rede nicht zu ver­ach­ten, son­dern sie gleich­sam als sieg­rei­ches Ban­ner gegen den Sohn der Bos­heit zu erhe­ben usw.usw.

    Noch kurz ein paar Sät­ze zu ihrer End­zeit-Visi­on aus einem ihrer ande­ren Bücher:

    „Und eine gewal­ti­ge Mas­se von Kot sam­mel­te sich um das Haupt , so dass es sich wie auf einem Berg empor­hob und zur Höhe des Him­mels auf­zu­stei­gen ver­such­te. Aber da traf plötz­lich ein Don­ner­schlag das Haupt mit sol­cher Wucht, dass es von dem Ber­ge her­ab­stürz­te und sei­nen Geist im Tode aus­hauch­te. Als­bald umweh­te ein übel­rie­chen­der Nebel den gan­zen Berg, und dar­in lag das Haupt, von sol­chem Schmutz umhüllt, dass die umste­hen­den Scha­ren in den größ­ten Schrecken ver­setzt wur­den. Als die anwe­sen­den Leu­te dies sahen, spra­chen sie zuein­an­der, von gro­ßer Furcht erschüt­tert: „Wehe! Wehe! Was ist das? Was soll man den­ken? Ach, wie Elen­den! Wer wird uns hel­fen? Wer wird uns befrei­en? Denn wir wis­sen nicht, wie wir hin­ter­gan­gen wor­den sind. O all­mäch­ti­ger Gott, erbar­me Dich unser! Las­set uns umkeh­ren! Keh­ren wir eiligst zurück zum Zeug­nis­se des Evan­ge­li­ums Chri­sti. Denn ach! ach! Bit­ter sind wir getäuscht worden.“

    • Weder sei­ne Mut­ter noch Engel oder gott­lie­ben­de See­len fal­len Jesus Chri­stus in den Arm. Er ist die zwei­te Per­son der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit, Er ist Gott. Auch wenn er sei­ne Mensch­heit nicht abge­schüt­telt hat wie ein unbrauch­ba­res Gewand, Er ist Gott.
      Nie­mand fällt der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit in den Arm. Auch nicht die aller­se­lig­ste Jungfrau.

      Bestimm­te Hei­li­ge haben die Vor­stel­lung in die Welt gesetzt, Chri­stus sei wäh­rend sei­nes Lebens auf Erden all­zeit sei­ner Mut­ter unter­tan gewe­sen. From­mer Kitsch, vor dem auch Hei­li­ge nicht gefeit sind.

      Als der zwölf­jäh­ri­ge Jesus von sei­nen Eltern aus dem Tem­pel geholt wur­de, heißt es, „er war ihnen unter­tan.“ Nicht nur Maria, wie lei­der oft fan­ta­siert wird, son­dern auch dem hl. Josef (Lk 2,51) Jeder 12-jäh­ri­ge Kna­be hat­te sei­nen Eltern zu gehor­chen, der Gott­mensch Jesus Chri­stus hat­te die Demut, sich ganz in gesell­schaft­lich-mensch­li­che Gege­ben­hei­ten hin­ein zu bege­ben, sie zu ertragen.
      Vor­her macht er Maria und Josef jedoch einen hand­fe­sten Vor­wurf: „War­um habt ihr mich gesucht? Wuss­tet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was mei­nes Vaters ist? Und sie ver­stan­den das Wort nicht, das er zu ihnen sprach“ (Lk 2, 49b, 50).

      „Sei­ne Mut­ter bewahr­te alle die­se Wor­te in ihrem Her­zen.“ (Lk 2, 51 b).

      Die aller­se­lig­ste Jung­frau lernt von ihrem Sohn. Sie glaub­te. Er war nicht nur ihr Sohn. Er war der Sohn Got­tes. Ihr Sohn war er dem Flei­sche nach, zu sei­ner Gott­heit hat­te sie nichts bei­getra­gen. Kann sie nichts bei­tra­gen als Geschöpf.

      Sie bleibt auch im Him­mel Geschöpf. Wenn auch das Aus­er­wähl­te­ste. Die Mut­ter, die ihrem Sohn in den Arm fällt, ist eine rein mensch­li­che Fan­ta­sie. Sehe­rin­nen bil­den sich das ein.

      Die demü­ti­ge, aller­se­lig­ste Jung­frau Maria, ein Vor­bild für alle Glau­ben­den, ist nicht mal auf Erden ihrem Sohn in den Arm gefal­len. „Alles, was Er euch sagt, das tut“, weist sie die Die­ner bei der Hoch­zeit zu Kana an (Joh 2, 5). Anson­sten schweigt sie.

      Die alles beherr­schen­de Mut­ter im Him­mel ist eine Zerr­form der katho­li­schen Mari­en­ver­eh­rung. Sie fin­det sich in kei­nem der ganz gro­ßen Mari­en­ge­be­te, in denen wir zu Recht die aller­se­lig­ste Jung­frau ver­eh­ren und um ihre Für­spra­che bitten.

      Pater Pio hat wahr­schein­lich eine Anlei­he gemacht bei die­ser Zerr­form, nur jetzt sind es die gott­lie­ben­den See­len und die Engel, die einem zor­ni­gem Jesus in den Arm fal­len müs­sen, der sich sonst nicht beherr­schen würde.

      Was für ein ent­setz­li­ches Got­tes­bild! Was ist mit dem Glau­ben an die hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit gesche­hen? Ein sol­cher Nie­der­gang des katho­li­schen Glau­bens ist unerträglich.

  12. Kann Gott leiden?
    Ich weiß es nicht! Aber eines weiß ich:
    Immer wenn ich gewahr wer­de, dass mein Ver­hal­ten nicht in Ord­nung ist, ich also gesün­digt habe, habe ich das ganz star­ke Emp­fin­den, Gott ver­letzt zu haben.
    Dabei möch­te ich IHM doch nicht wehtun.
    Trotz­dem geschieht es!
    Ob Gott lei­det, weiß ich nicht, aber mit­an­se­hen zu müs­sen, wie wir immer wie­der in die fal­sche Rich­tung ren­nen, weg von IHM, lässt unse­ren Herrn sicher nicht gleichgültig.

  13. @Zeitlos
    Der Begriff „Gott in den Arm fal­len“ meint soviel wie das Gericht, dass wir uns durch unse­re Sün­den ver­dien­ter­ma­ßen zuge­zo­gen haben, aufzuhalten.
    Jesus, der auch der Rich­ter (in uns) ist, zieht ganz auto­ma­tisch die straf(f)ende Hand weg (Gna­de der Stra­fe, die zur Umkehr bewegt), wenn er sieht, dass der Sün­der umkehrt.
    Pater Pio hat das Bild des Auf­hal­tens der stra­fen­den Hand des Herrn stets for­mu­liert. Er sag­te: „Dies funk­tio­niert immer. Wenn der Herr im Begriff ist, den Sün­der zu schla­gen, hal­te ich ihm mei­ne Gebe­te und Opfer (für den Sünder/​dessen Umkehr) hin und er zieht sei­ne Hand hinweg.“
    Was hat das bit­te­schön mit einem furcht­ba­ren Got­tes­bild zu tun? Die Lie­be hält die Gerech­tig­keit auf! Wenn ich mich vom Feu­er weg­be­we­ge, ver­bren­ne ich mich nicht!
    Man braucht nicht reli­gi­ös zu sein, um zu erken­nen, dass die Abwen­dung vom Ungu­ten, Krank­ma­chen­den, in uns Hei­lung bewirkt und Ord­nung wiederherstellt.
    Wenn wir sün­di­gen, uns also von der Lie­be (Got­tes) ent­fer­nen, stra­fen wir uns selbst. Wir lei­den an unse­ren eige­nen Lieb­lo­sig­kei­ten, Unord­nun­gen, Tren­nun­gen von der Außen­welt, den Taten unse­res Klein­mu­tes und unse­res Ego­is­mu­sses. Unse­re Taten ver­las­sen unse­ren See­len­raum nicht eher, bis wir Frie­den gemacht haben. (Gewis­sen) Der Mör­der trägt sein Opfer mit sich herum.
    Wenn Sie beten, kann es sein, dass Gott das Herz ihres Mit­men­schen, der in die Irre (Versuchung/​Sün) gegan­gen ist und sich dort gefan­gen hat, bewegt.
    Dazu benö­tigt der gerech­te Gott Opfer, mög­li­cher­wei­se ihr Opfer. Wir sind uns doch einig, dass Got­tes Barm­her­zig­keit nicht ohne sei­ne Gerech­tig­keit zu haben ist (?)
    Wenn die Welt es ver­mag, voll­kom­men nach den Gebo­ten zu leben, also ganz in der Barm­her­zig­keit Got­tes ist, deckt sich Got­tes Gerech­tig­keit mit sei­ner Barm­her­zig­keit. Wenn jemand aber lügt, stiehlt, betrügt, mor­det setzt er damit eine Ket­te der Unord­nung in die Welt, die durch lan­ges Ent­wir­ren (was wir als Lei­den emp­fi­nen) wie­der frei gemacht wer­den muss.
    Es ist mir völ­lig unver­ständ­lich, wie man einer­seits das Opfer des Alta­res bege­hen kann – und zudem noch ein tra­di­tio­na­li­sti­sches Ver­ständ­nis vor­gibt – , aber das Bild einer stra­fen­den Hand Chri­sti nicht ein­zu­ord­nen weiß.
    Jesus lei­det zudem tat­säch­lich bis an das Ende der Geschich­te. Er bleibt in der Geschich­te bis an das Ende der Zeit. Der Him­mel hin­ge­gen besteht jen­seits der Zeit; im eigent­li­chen Sin­ne über der Zeit. Er beginnt erst nach der Voll­endung der Geschich­te und trotz­dem ist er jetzt schon, da in Gott alles Gegen­wart ist und er die Geschich­te als Gan­zes geschaf­fen hat, womit die­se jetzt schon abge­schlos­sen ist. Wo da die Frei­heit des Men­schen bleibt, wird man fra­gen: nun, die­se ist dem Men­schen als Mit­ge­schöpf trotz­dem gege­ben; das ist das Geheim­nis der Schöp­fung: Gott schöpft jetzt; in die­sem Moment, mit uns und nicht an unse­rem Wil­len vor­bei; und trotz­dem hat er den Aus­gang in sei­ner Hand und kennt die­sen jetzt schon.
    Ich wün­sche mir, mit die­sen Aus­füh­run­gen, eini­ge Miss­ver­ständ­nis­se geklärt zu haben!

    • Sie haben m.E. recht, @ Pater Pio – wir sagen zwar scho­la­stisch, dass Gott nicht „lei­den“ kann in dem Sin­ne, dass er unvoll­kom­men und gewis­ser­ma­ßen „dezi­mier­bar“ oder „zer­stör­bar“ wäre durch Lei­den. Natür­lich ist das nicht der Fall!

      Den­noch ist die Spra­che des AT so, dass die Sün­de des Men­schen den Zorn Got­tes erregt. Warum?
      Gott hat den Men­schen als sein Klein­od erschaf­fen, das durch eine mysti­sche Ver­bin­dung durch ihn und zu ihm ein über­na­tür­li­ches Kleid trug – daher auch die Erkennt­nis nach dem Ver­lust die­ser Über­na­tur, die­ses Ein­ge­hüllt­s­eins in ihn bzw. durch ihn, „nackt“ zu sein, also zurück­ge­sun­ken zu sein in die blan­ke Natur.
      Es ist blas­phe­misch, wenn man sagen woll­te, dass dies den gro­ßen all­mäch­ti­gen Gott, zu des­sen Bild wir geschaf­fen wur­den, unbe­rührt gelas­sen hät­te. War­um sonst hät­te er sei­nen Sohn sen­den sol­len? War­um sonst hät­te er die blan­ke Natur anneh­men sol­len, wenn wir ihm dies nicht wert gewe­sen wären? Sind wir ihm aber etwas wert, las­sen wir ihn auch nicht unge­rührt. Wir sind ihm das wert, was er sich in uns selbst ist.
      Das Geheim­nis liegt dar­in, dass der Mensch ja nicht ins tota­le Irgend­wo hin­ein erschaf­fen wur­de, son­dern in das All, das „durch den Sohn Got­tes“ geschaf­fen ist. Wenn sei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dem Men­schen soweit geht, dass er uns als sei­nen mysti­schen Leib ansieht, wenn er über­haupt die Welt als „sein Eigen­tum“ betrach­tet (das ihn aber mehr­heit­lich nicht annimmt), ist jede Ver­let­zung sei­ner Hei­lig­keit eine Kata­stro­phe – es gibt kei­ner­lei Grund, das anders zu sehen, jeden­falls wenn man katho­lisch ist. Nicht weil er dadurch sich selbst ver­lö­re! Son­dern weil er uns ver­lö­re und sein frei­er Wil­le zu uns mit unse­rem frei­en Wil­len von ihm weg so eine har­te Zer­reiß­pro­be dar­stellt, dass sie für uns ewi­ge Pein bedeutet.
      War­um soll­te er am Ende rich­ten, wenn es ihn unge­rührt ließ, ob unser frei­er Wil­le sei­nem frei­en Wil­len entgegenstand?
      Glau­ben wir an den vol­un­t­a­ri­sti­schen Allah oder an die Hl. Drei­fal­tig­keit, die sich an den Men­schen gebun­den hat?
      Glau­ben wir, dass Gott Gebe­te erhört?
      Glau­ben wir, dass er auch Für­bit­te erhört?
      Oder sind wir Dei­sten gewor­den vor lau­ter star­rer Begrif­fe, die ohne Lie­be selbst­auf­he­bend wirken?

Kommentare sind deaktiviert.