Marienweihe Korsikas mit überliefertem Ritus


Notre Dame de la Serra Maria Königin Korsikas
Not­re Dame de la Ser­ra Maria Köni­gin Korsikas

(Ajac­cio) Bischof Oli­vi­er de Ger­may von Ajac­cio zele­brier­te am Sonn­tag, den 7. Sep­tem­ber das Hoch­amt bei der Wall­fahrt nach Not­re Dame de la Ser­ra ober Cal­vi. Das Mari­en­hei­lig­tum liegt hoch über der Stadt auf einem Fel­sen mit einer gran­dio­sen Aus­sicht. Dort befin­det sich seit mehr als 500 Jah­ren ein wun­der­tä­ti­ges Gna­den­bild der Aller­se­lig­sten Jung­frau Maria, das ihre Him­mel­fahrt zeigt. In die­sem Jahr fin­det dort eine Wei­he­er­neue­rung der Insel an die „Köni­gin Kor­si­kas“ statt. Eine Hei­li­ge Mes­se wur­de auch im Alten Ritus zelebriert.

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Jedes Jahr am ersten Sonn­tag im Sep­tem­ber fin­det eine Wall­fahrt zur Not­re Dame de la Ser­ra statt. Die Mau­ern um die Kir­che zeu­gen von den wech­sel­vol­len Ereig­nis­sen, denen die Mit­tel­meer­in­sel aus­ge­setzt war. Durch eine Schen­kung des frän­ki­schen Königs Pip­pin III., dem Vater Karls des Gro­ßen, gehör­te Kor­si­ka seit 750 zum Kir­chen­staat, bis die Insel 1347 von der See­re­pu­blik Genua annek­tiert wur­de. Die Insel war häu­fig Opfer mos­le­mi­scher Pira­ten aus Nord­afri­ka. 1553 wur­de Kor­si­ka kur­zei­tig sogar von einer unhei­li­gen fran­zö­sisch-osma­ni­schen Alli­anz besetzt. Als die Kor­sen im 18. Jahr­hun­dert die genue­si­sche Herr­schaft in meh­re­ren Auf­stän­den abschüt­teln woll­ten, ver­kauf­te Genua die Insel an Frank­reich, das Kor­si­ka 1770 annektierte.

Maria „Königin Korsikas“

Auf dem Berg über Cal­vi befand sich bis ins spä­te 18. Jahr­hun­dert eine Ein­sie­de­lei, in der mit Unter­bre­chun­gen Ere­mi­ten beim Gna­den­bild leb­ten. Im Jahr 1735 wur­de Kor­si­ka, das damals noch zu Genua gehör­te, aber nach Unab­hän­gig­keit streb­te, unter den Schutz der Got­tes­mut­ter, der „Köni­gin Kor­si­kas“ gestellt. 1794, wäh­rend einer kur­zen eng­li­schen Besat­zungs­zeit in den Wir­ren der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on wur­de die Kir­che schwer beschä­digt, doch nach dem Ende der Napo­leo­ni­schen Ära wie­der auf­ge­baut. Am 18. Mai 1935 nahm der dama­li­ge Bischof Rodié von Ajac­cio die Erneue­rung der Mari­en­wei­he vor.

Bischof de Ger­may ent­schied sich, 2014 ein wei­te­res Mal die Wei­he Kor­si­kas an die Got­tes­mut­ter Maria in allen Pfar­rei­en der Insel zu erneu­ern. Die Nove­ne dazu begann am ver­gan­ge­nen 30. August. Vom 6.–8. Sep­tem­ber erfolgt die Wall­fahrt zum Mari­en­berg von Calvi.
Aus Sor­ge vor einem Dieb­stahl befin­det sich das Gna­den­bild heu­te in der Pfarr­kir­che Saint Marie Majeu­re in Cal­vi. Von dort wird es all­jähr­lich zur tra­di­tio­nel­len Wall­fahrt auf den Berg hinaufgebracht.

Überlieferter Ritus in Notre Dame de la Serra

Bereits am Sams­tag stand die 1479 erbau­te Kir­che Not­re Dame de la Ser­ra den gan­zen Tag für die Pil­ger offen. Am Abend führ­te eine Pro­zes­si­on auf den Berg hin­auf, wo eine Hei­li­ge Mes­se zele­briert wur­de, an die sich ein Fackel­zug anschloß.

Am Sonn­tag wur­de um 8 Uhr auf dem Berg eine Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert, um 10.30 Uhr ein Pon­ti­fi­kal­amt im Neu­en Ritus von Bischof Oli­vi­er de Ger­may. Um 16 Uhr folg­te der Eucha­ri­sti­sche Segen mit einer Pro­zes­si­on um das Hei­lig­tum und der Mög­lich­keit, einen Ablaß zu gewinnen.

Am Mon­tag, dem Fest Mariä Geburt, erfolgt im Rah­men einer Hei­li­gen Mes­se um 10.30 Uhr die Wei­he­er­neue­rung Kor­si­kas an die Got­tes­mut­ter Maria.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ripo­ste Catholique

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1 Kommentar

  1. Vie­len Dank für die­sen Mut machen­den Arti­kel. Die Insel der Schön­heit der Köni­gin des Him­mels geweiht! Und das im über­lie­fer­ten Ritus. Ger­ne wäre ich jetzt vor Ort.

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