Nicht alle begeistert – Evangelikale Reaktionen auf Papst-Besuch in Caserta


Pastor Traettino und Papst Franziskus
Pastor Traet­ti­no und Papst Franziskus

(Rom) Auf den Papst-Besuch bei Pastor Gio­van­ni Traet­ti­no in Caser­ta folg­ten in den Krei­sen der Evan­ge­li­ka­len und Pfingst­ler höchst unter­schied­li­che Reak­tio­nen. Vor allem der ita­lie­ni­sche Pro­te­stan­tis­mus, tra­di­tio­nell auf größt­mög­li­che Distanz zur Katho­li­schen Kir­che bedacht, fin­det wenig freund­li­che Wor­te. Dort befürch­tet man eine „katho­li­sche Umar­mung“ und übt auch Kri­tik an einer gegen­über Rom zu „freund­li­chen“ Hal­tung der Welt­wei­ten Evan­ge­li­schen Alli­anz (WEA). Eine klei­ne, unvoll­stän­di­ge Spu­ren­su­che nach Caser­ta samt der Fra­ge, wie sich die Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus über die Ein­heit in der Viel­falt mit der Erklä­rung Domi­nus Iesus von 2000 ver­ein­ba­ren las­sen. Domi­nus Jesus ist eine offi­zi­el­le Erklä­rung der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on mit päpst­li­cher Bil­li­gung. Caser­ta eine pri­va­te Rede von Papst Fran­zis­kus wäh­rend eines Pri­vat­be­suchs. Wie steht es aber mit der Macht des Faktischen?

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In Caser­ta sag­te Papst Fran­zis­kus vor den ver­sam­mel­ten Evan­ge­li­ka­len und Pfingst­lern zur „Ein­heit der Chri­sten in der Vielfalt“:

„Wir sind im Zeit­al­ter der Glo­ba­li­sie­rung und wir den­ken: Was ist die Glo­ba­li­sie­rung und was wäre die Ein­heit in der Kir­che? Viel­leicht eine Sphä­re, wo alle Punk­te gleich weit vom Mit­tel­punkt ent­fernt sind, alle gleich? Nein. Das wäre Uni­for­mi­tät. Und der Hei­li­ge Geist macht kei­ne Uni­for­mi­tät! Wel­che Figur kön­nen wir also fin­den? Stel­len wir uns ein Poly­eder vor: Ein Poly­eder ist eine Ein­heit, aber jeder Teil ist anders; jeder hat sei­ne Beson­der­heit, sein Cha­ris­ma. Das ist die Ein­heit in der Viel­falt. Auf die­sem Weg tun wir Chri­sten das, was wir mit dem theo­lo­gi­schen Begriff Öku­me­ne nennen.“

Dominus Iesus oder Caserta?

„Die­se Meta­pher des ‚Poly­eder‘ ist nicht leicht mit dem in Ein­klang zu brin­gen, was in der Erklä­rung Domi­nus Iesus von 2000 fest­ge­stellt wur­de, die einen Mark­stein im Lehr­amt der bei­den Vor­gän­ger­päp­ste dar­stellt“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Dort heißt es:

„Daher dür­fen die Christ­gläu­bi­gen sich nicht vor­stel­len, die Kir­che Chri­sti sei nichts ande­res als eine gewis­se Sum­me von Kir­chen und kirch­li­chen Gemein­schaf­ten „” zwar getrennt, aber noch irgend­wie eine; und es steht ihnen kei­nes­wegs frei anzu­neh­men, die Kir­che Chri­sti bestehe heu­te in Wahr­heit nir­gend­wo mehr, son­dern sei nur als ein Ziel zu betrach­ten, das alle Kir­chen und Gemein­schaf­ten suchen müs­sen.“ In Wirk­lich­keit „exi­stie­ren die Ele­men­te die­ser bereits gege­be­nen Kir­che in ihrer gan­zen Fül­le in der katho­li­schen Kir­che und noch nicht in die­ser Fül­le in den ande­ren Gemeinschaften“.

Die Erklä­rung zitier­te dabei die Erklä­rung der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on Myste­ri­um Eccle­siae von 1973 und die 1995 ver­öf­fent­lich­te Enzy­kli­ka Ut unum sint von Papst Johan­nes Paul II.

Die „groß­zü­gi­ge Geste der Öff­nung“ (San­dro Magi­ster), die Papst Fran­zis­kus in Caser­ta voll­zog, wur­de in der evan­ge­li­ka­len und pfingst­le­ri­schen Welt kei­nes­wegs so wohl­wol­lend auf­ge­nom­men, wie vom gast­ge­ben­den Pastor Gio­van­ni Traettino.

Anti-Caserta-Erklärung italienischer Evangelikaler und Pfingtsler

Ein­blick in abwei­chen­de Mei­nun­gen bie­tet das von San­dro Magi­ster geführ­te Gespräch mit dem evan­ge­li­ka­len Theo­lo­gen Pie­tro Bolo­gne­si. Bolo­gne­si unter­rich­tet Syste­ma­ti­sche Theo­lo­gie am Evan­ge­li­ka­len Bil­dungs- und Doku­men­ta­ti­ons­in­sti­tut in Padua. Vor allem ist er Mit­glied der Theo­lo­gi­schen Kom­mis­si­on der World Evan­ge­li­cal Alli­ance (WEA). Er ver­tritt die Posi­ti­on der ita­lie­ni­schen Evan­ge­li­ka­len, die gegen­über der Katho­li­schen Kir­che tra­di­tio­nell beson­de­ren Wert auf Distanz legt.

Als unmit­tel­ba­re Reak­ti­on unter­zeich­ne­ten alle pro­te­stan­ti­schen Dach­ver­bän­de Ita­li­ens, Evan­ge­li­sche Alli­anz Ita­li­en (AEI), Assem­blies of God in Ita­ly (ADI), Föde­ra­ti­on der Pfingst­kir­chen (FCP), die Apo­sto­li­sche Kir­che Ita­li­en und eine Rei­he von frei­en Pfingst­ler-Gemein­den am 19. Juli erst­mals in ihrer Geschich­te eine gemein­sa­me Erklä­rung, mit der sie auf Distanz zur päpst­li­chen Annä­he­rung gin­gen. Bolo­gno­si bezeich­ne­te die­se uner­war­te­te „Ein­heit“ als „Geschenk Got­tes“. Es sei zustan­de­ge­kom­men, weil die „Fami­li­en des ita­lie­ni­schen Pro­te­stan­tis­mus“ die „Not­wen­dig­keit“ ver­spürt hät­ten, „gegen­über den Umar­mungs­ver­su­chen des Katho­li­zis­mus“ die Unter­schie­de hervorzuheben.

Soweit die Reak­tio­nen in Ita­li­en. Wie aber reagier­ten die Evan­ge­li­ka­len auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne? „Vie­le aus­län­di­sche Inter­net­sei­ten haben unse­re Erklä­rung in ver­schie­de­nen Spra­chen ver­öf­fent­licht und es hat sich eine inter­es­san­te Dis­kus­si­on ent­wickelt“, so Bolo­gne­si. Bei der Welt­al­li­anz wür­den der­zeit die Gren­zen ver­schwim­men. Die Erklä­rung habe es ermög­licht, auch gegen­über der World Evan­ge­li­cal Alli­ance klar zu sagen, was der ita­lie­ni­sche Pro­te­stan­tis­mus vom Katho­li­zis­mus denke.

„Konfuse Vergebungsbitte“

Was war für Bolo­gne­si an der Papst-Rede von Caser­ta am Erstaun­lich­sten? „Ich wür­de sagen, zwei Din­ge: die Ver­ge­bungs­bit­te und die Beto­nung der ver­söhn­ten Viel­falt als Weg für die Öku­me­ne der Zukunft.“

Der evan­ge­li­ka­le Theo­lo­ge erklär­te, war­um ihn die Ver­ge­bungs­bit­te erstaun­te. „Abge­se­hen von der Ver­ge­bungs­rhe­to­rik kam sie mir ober­fläch­lich und kon­fus vor. Die Maß­nah­men gegen die Pfingst­ler stamm­ten von der faschi­sti­schen Regie­rung nicht von der katho­li­schen Kir­che. Wenn, dann ist die katho­li­sche Kir­che ver­ant­wort­lich für Jahr­hun­der­te des Wider­stan­des gegen die Reli­gi­ons­frei­heit, aber dazu blieb der Papst stumm. Dann sprach er von Sün­den ein­zel­ner Katho­li­ken und stell­te damit das katho­li­sche Ver­ständ­nis von der feh­ler­lo­sen Kir­che nicht in Fra­ge. Jede Ver­ge­bungs­bit­te muß auch eine Wie­der­gut­ma­chung ent­hal­ten. Was hat der Papst zur Reli­gi­ons­frei­heit in Ita­li­en und zur Tat­sa­che gesagt, daß sei­ne Kir­che in Ita­li­en das Haupt­hin­der­nis bei der Gleich­heit der Kul­te ist? Nichts, wie mir scheint. Der Faschis­mus ist vor­bei, die Ver­fol­gun­gen auch, aber die Reli­gi­ons­frei­heit ist noch immer ein hei­ßes Eisen und Fran­zis­kus hat geschwiegen.“

Erst­mals sag­te ein Papst aber, daß die Pfingst­ler kei­ne Sek­te sei­en. „Das, das war ein posi­ti­ver Punkt. Im Gegen­satz zu Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI., die gewohn­heits­mä­ßig von den Evan­ge­li­ka­len (gemeint sind Evan­ge­li­ka­le und Pfingst­ler) wie von einer „Sek­te“ spra­chen, ist das etwas Neu­es. War­um bat Fran­zis­kus nicht um Ent­schul­di­gung für die abwer­ten­de Spra­che sei­ner Vor­gän­ger statt auf wir­re Wei­se um Ver­ge­bung zu bitten?

„Keine Einheit mit katholischer Kirche möglich“

Und was der Papst über die Ein­heit in der Viel­falt sag­te? „Er zitier­te Oscar Cull­mann, ohne ihn zu nen­nen. Die ‚ver­söhn­te Viel­falt‘ ist ein öku­me­ni­sches Para­dig­ma laut dem sich die Kir­chen so akzep­tie­ren wie sie sind. Wie kann man aber die katho­li­sche Kir­che wie irgend­ei­ne Deno­mi­na­ti­on aner­ken­nen? Es ist eine Kir­che, die einen Staat im Zen­trum hat, die eine impe­ria­le Insti­tu­ti­on wie das Papst­tum im Zen­trum hat, die eine Rei­he von anti­bi­bli­schen Dog­men hat, die nicht geän­dert wer­den kön­nen, die einen sakra­men­ta­len Auf­bau hat, die Fröm­mig­keits­for­men för­dert, die die Auf­merk­sam­keit von Chri­stus weg­len­ken … Wie kann man es akzep­tie­ren, mit die­ser Rea­li­tät „ver­söhnt“ zu sein? Die Ein­heit liegt in der Wahr­heit Chri­sti, nicht in der gegen­sei­ti­gen Akzep­tanz der Unter­schie­de, wel­che immer die­se sein mögen.“

Laut dem Doku­ment von Sin­ga­pur der Welt­wei­ten Evan­ge­li­schen Alli­anz von 1986 sei eine Ver­söh­nung mit Rom ohne Refor­men gemäß dem Evan­ge­li­um nicht mög­lich. Solan­ge sich die katho­li­sche Kir­che nicht „wirk­lich zum Wort Got­tes bekehrt ist kei­ne Ein­heit mög­lich“, so Bolo­gne­si. Der evan­ge­li­ka­le Theo­lo­ge beton­te zudem, daß die „wah­re Öku­me­ne“, jene der „Kin­der Got­tes“, 1846 durch die Evan­ge­li­sche Alli­anz mit der Welt­ge­bets­wo­che begon­nen wur­de. Er hof­fe jeden­falls, daß sich die Unter­zeich­ner der Erklä­rung vom 19. Juli von einer fal­schen Öku­me­ne, wie sie in Caser­ta statt­ge­fun­den habe, „fern­hal­ten“, denn: „Wenn der Papst die Evan­ge­li­ka­len umarmt, wie könn­ten die­se künf­tig noch die ido­la­tri­schen For­men des Katho­li­zis­mus kri­ti­sie­ren? Die Umar­mung des Pap­stes könn­te zum Maul­korb für die evan­ge­li­sche Frei­mü­tig­keit werden.“

Text: Set­ti­mo Cielo/​Giuseppe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo

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31 Kommentare

  1. Die Aus­füh­run­gen Bolo­gne­sis zur katho­li­schen Kir­che (anti­bi­bli­sche Dog­men, Fröm­mig­keits­for­men, die von Chri­stus weg­len­ken usw.) machen deut­lich, wie sehr pro­te­stan­ti­sche Leh­ren im Irr­glau­ben ver­haf­tet sind. Letzt­lich geht es um die Annah­me der Glau­bens­sät­ze, wie sie im Triden­ti­num gelehrt wur­den. Das steht bei den Pro­te­stan­ten noch immer aus. Inso­fern sind sie in ihrer Ent­wick­lung zurück geblie­ben. Ursa­che ist letzt­lich ein kon­trär zum katho­li­schen Glau­ben ande­res Kir­chen­ver­ständ­nis, das auf dem „sola scrip­tu­ra“ basiert. Das gilt es anzu­er­ken­nen, aber nicht die „Pro­te­stan­ti­sie­rung“ der katho­li­schen Kir­che fort­zu­schrei­ben. Die Ein­heit in der Viel­falt ist nur in der katho­li­schen Kir­che in der gan­zen Fül­le verwirklicht. 

    Papst Fran­zis­kus hat in sei­ner Caser­ta-Rede sehr schön gesagt, ich darf zitieren:
    „Der Hei­li­ge Geist macht die „Viel­falt“ in der Kir­che. Der erste Brief an die Korin­ther, Kapi­tel 12. Er macht die Viel­falt! Und die­se Viel­falt ist so reich, so schön. Dann aber macht der­sel­be Hei­li­ge Geist die Ein­heit, und so ist die Kir­che eine in der Vielfalt…eine „ver­söhn­te Viel­falt“ vom Hei­li­gen Geist.“
    Die­se „ver­söhn­te Viel­falt“ wün­sche ich mir auch im Umgang mit den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta und der para­gu­ay­ischen Diö­ze­se Ciu­dad del Este des Bischofs Roge­l­io Livieres.

  2. Haha­ha­ha! Es wird immer bes­ser! Der Leib Chri­sti ist inzwi­schen ein „Poly­eder“! Aber das macht die Zita­te aus „Domi­nus Jesus“ nicht wah­rer! Denn die ande­ren kirch­li­chen Gemein­schaf­ten haben nicht die vol­le Wahr­heit „noch nicht“ erreicht, son­dern sie haben sie auf­ge­ge­ben und sind „nicht mehr“ im Besitz derselben.

    Die Wahr­heit ist – auch in der Logik – eben­so wie Chri­stus und Sein Leib nicht teilbar.
    Ist in einem Gefü­ge nur ein Irr­tum, ist das gan­ze Gefü­ge nicht mehr wahr, son­dern falsch.

    Es ist abso­lut him­mel­schrei­end, wie sich die­se Evan­ge­li­ka­len aufplustern!
    Es gibt sie seit viel­leicht 200 Jah­ren, und sie sind ver­mes­sen genug zu glau­ben, mit ihnen hät­te die wah­re Aus­le­gung des „Evan­ge­li­ums“ begonnen.
    Offen­bar hat – nach deren Ver­ständ­nis – der Hei­li­ge Geist die Kir­che min­de­stens 1500 Jah­re lang (bis Luther), nach ihrer nabekrei­sen­den Zeit­rech­nung aber wohl sogar 1800 Jah­re lang in die Irre ren­nen lassen.
    Soviel Blas­phe­mie ohne Ein­sicht wird wie­der­um und wie­der­um offenbar.

    • „Es gibt sie seit viel­leicht 200 Jah­ren, und sie sind ver­mes­sen genug zu glau­ben, mit ihnen hät­te die wah­re Aus­le­gung des „Evan­ge­li­ums“ begonnen.“

      Wie wahr! Es geht ihnen hier­bei wie Kre­thi und Ple­thi: im sel­ben Wahn leben doch alle Abweich­ler, die Pro­te­stan­ten eben­so wie die Bruch­her­me­neu­ten des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, zu des­sen Ver­tre­tern Berg­o­glio gezählt wer­den muss. Des­halb ver­steht und schätzt man sich offen­bar auch so aus­neh­mend unter den Geist­be­weg­ten. Fragt sich nur – frei nach Goe­the -, ob das nicht eher doch im Grund der Her­ren eig­ner Geist ist, in dem die Got­tes­bil­der sich bespiegeln…

  3. Hw Prof. May benennt den Weg für die Gesun­dung der Kirche:
    -
    „Eine Erneue­rung der Kir­che kann es nur geben,
    wenn sie sich vom Pro­te­stan­tis­mus ein­deu­tig absetzt, denn der
    Pro­te­stan­tis­mus ist das Prin­zip der Auflösung.
    Die Kir­che braucht kei­nen Ökumenismus.
    Für den Ver­kehr mit Anders­gläu­bi­gen hat sie das Gebot der Nächstenliebe.“
    -

  4. Der Herr Bolo­gne­si könn­te sich kun­dig machen. Gleich­heit der Kulte???

    http://​www​.vati​can​.va/​h​o​l​y​_​f​a​t​h​e​r​/​l​e​o​_​x​i​i​i​/​e​n​c​y​c​l​i​c​a​l​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​l​-​x​i​i​i​_​e​n​c​_​2​9​0​6​1​8​9​6​_​s​a​t​i​s​-​c​o​g​n​i​t​u​m​_​e​n​.​h​tml

    http://​www​.vati​can​.va/​h​o​l​y​_​f​a​t​h​e​r​/​p​i​u​s​_​x​i​i​/​e​n​c​y​c​l​i​c​a​l​s​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​h​f​_​p​-​x​i​i​_​e​n​c​_​1​2​0​8​1​9​5​0​_​h​u​m​a​n​i​-​g​e​n​e​r​i​s​_​e​n​.​h​tml

    http://​www​.vati​can​.va/​a​r​c​h​i​v​e​/​h​i​s​t​_​c​o​u​n​c​i​l​s​/​i​i​_​v​a​t​i​c​a​n​_​c​o​u​n​c​i​l​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​v​a​t​-​i​i​_​c​o​n​s​t​_​1​9​6​4​1​1​2​1​_​l​u​m​e​n​-​g​e​n​t​i​u​m​_​g​e​.​h​tml

    Dort könn­te er erfah­ren, daß die sicht­ba­re Kir­che der EINE Leib Jesu Chri­sti ist.
    1 Kor 12, 27 Ihr aber seid der Leib Chri­sti, und jeder ein­zel­ne ist ein Glied an ihm.
    In Mt 16, 18 sagt Jesus: Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf die­sen Fel­sen wer­de ICH MEINE Kir­che bau­en, und die Mäch­te der Unter­welt wer­den sie nicht über­wäl­ti­gen. Also kann jede ande­re ‚Kir­che‚ außer die­ser EINEN Kir­che nicht die wah­re Kir­che sein, da sie nicht von Jesus Chri­stus gegrün­det wurde.

    http://​www​.unifr​.ch/​b​k​v​/​k​a​p​i​t​e​l​2​0​7​3​.​htm
    Was Cypri­an über die Ein­heit der Kir­che gesagt gehört genau­so zur Leh­re der Kirche.
    „Cypri­an kommt zu dem: „Wer die Kir­che nicht zur Mut­ter hat, kann Gott nicht zum Vater haben“ und: „Außer­halb der Kir­che kein Heil!“
    (Kapi­tel 6) Zum Ehe­bruch läßt sich die Braut Chri­sti nicht ver­füh­ren, sie ist unbe­fleckt und züch­tig. Nur ein Haus kennt sie, die Hei­lig­keit eines Schlaf­ge­machs bewahrt sie in keu­scher Scham. Sie ist es, die nur für Gott erret­tet, sie weist die Kin­der, die sie gebo­ren hat, sei­nem Rei­che zu. Jeder, der sich von der Kir­che trennt und sich mit einer Ehe­bre­che­rin ver­bin­det, schließt sich aus von den Ver­hei­ßun­gen der Kir­che, und wer die Kir­che Chri­sti ver­läßt, wird nicht zu den Beloh­nun­gen Chri­sti gelan­gen. Er ist ein Frem­der, er ist ein Unhei­li­ge, er ist ein Feind. Gott kann der nicht mehr zum Vater haben, der die Kir­che nicht zu Mut­ter hat. Wenn irgend­ei­ner zu ent­rin­nen ver­moch­te, der außer­halb der Arche Noes war, nur dann mag auch einer ent­kom­men, der drau­ßen, außer­halb der Kir­che steht . Der Herr mahnt und sagt: „Wer nicht mit mir ist, ist wider nicht, und wer nicht mit mir sam­melt, der zer­streut“. Wer den Frie­den und die Ein­tracht Chri­sti bricht, der han­delt wider Chri­stus; wer ander­wärts, außer­halb der Kir­che sam­melt, der zer­streut die Kir­che Chri­sti. Der Herr sagt. „Ich und der Vater sind eins“. Und wie­der­um, steht über den Vater und den Sohn und den Hei­li­gen Geist geschrie­ben:“ Und die­se drei sind eins!. Und da glaubt jemand, die­se der gött­li­chen Festig­keit ent­stam­men­de und mit himm­li­schen Geheimissen5 eng­ver­bun­de­ne Ein­heit kön­ne bei der Kir­che zer­ris­sen und durch den Wider­streit ein­an­der wider­stre­ben­der Mei­nun­gen auf­ge­löst wer­den? Wer an die­ser Ein­heit nicht fest­hält, der hält nicht fest an Got­tes Gesetz, der hält nicht fest den Glau­ben an den Vater und den Sohn, der hält nicht fest am Leben und am Heile.“

    Leo XIII. warnt jeden Chri­sten zu leug­nen, daß es nur die EINE Kir­che Chri­sti geben kann.

    Kir­che als Poly­eder (etwa eine Pyra­mi­de?), kann nur einem Ver­tre­ter der NEUEN Theo­lo­gie einfallen.

  5. Andern­orts wird von der Distan­zie­rung evan­ge­li­ka­ler Krei­se nichts berich­tet und nur die Aus­sa­ge eines Pfingst­ler-Funk­tio­närs hoch­ge­lobt. Berg­o­glio hat wie­der ein­mal mehr nichts auf­zu­wei­sen. Der gan­ze Öku­me­nis­mus-Eifer ist hier ein­mal mehr sinn­los gewesen.

  6. Die Arro­ganz gegen den evan­ge­li­schen Glau­ben, die aus man­chen Kom­men­ta­ren hier spricht, habe ich selbst Jahr­zehn­te lang gehegt und fällt es mir dar­um nicht schwer zu ver­zei­hen. Die Ortho­do­xie ist ja so etwas wie ein zurück­ge­blie­be­ner, reni­ten­ter öst­li­cher Katho­li­zis­mus (so den­ken die Römer) und inso­fern wenig­stens der Beach­tung wert – aber der Pro­te­stan­tis­mus? Igitt­igitt, bähbäh und pfui!
    Die­se Hal­tung beruht auf Unwis­sen, ver­bun­den mit dem Hoch­mut, der aus einer fal­schen Sicher­heit über die angeb­lich unan­fecht­ba­re Wahr­heit des römi­schen Katho­li­zis­mus kommt.
    Ich bin sicher, lie­be Schmä­her, nicht einer von euch hat sich jemals wirk­lich mit der Fra­ge aus­ein­an­der­ge­setzt, was es bedeu­tet und was es für Kon­se­quen­zen hat, dass die Bibel Got­tes wah­res, wahr­haf­ti­ges, feh­ler­lo­ses, voll­kom­men ver­trau­ens­wür­di­ges Wort Got­tes i s t. Und das im Unter­schied zu Kir­chen­vä­tern, so hei­lig, ver­eh­rungs­wür­dig, gelehrt und fromm sie gewe­sen sein mögen, das auch im Unter­schied zu Kon­zils­be­schlüs­sen und zu jedem ande­ren Men­schen­wort, auch dem Wort von Päp­sten (nicht nur von Papst Fran­zis­kus). Bei­spiel: boy­kot­tiert jemand von Euch jüdi­sche Ärz­te, bloß weil ein Öku­me­ni­sches Kon­zil des Alter­tums sol­ches in einem Kanon vor­ge­schrie­ben hat, bestä­tigt übri­gens durch ähn­li­che Beschlüs­se mit­tel­al­ter­li­cher Kon­zi­li­en und Syn­oden im Westen. Wer trotz­dem sich von einem jüdi­schen Arzt behan­deln ließ, „sün­dig­te“ und muss­te es beichten.
    Neun von zehn, die das hier lesen, wer­den es natür­lich zurück­wei­sen, weil es gegen ihre fest­ge­fah­re­ne Denk­wei­se geht, von der sie sich ewi­ges Heil erhof­fen, statt die­ses allein von unse­rem Herrn und Hei­land Jesus Chri­stus zu erwar­ten. Aber viel­leicht macht wenig­stens einer den Ver­such, sich ein­mal gründ­lich mit dem The­ma der Auto­ri­tät der Schrift zu befas­sen, ihrer Irr­tums­lo­sig­keit, ihrer Klar­heit, ihrer Genug­sam­keit, usw., dem wird dann ein Licht auf­ge­hen. Wer sucht, der findet.
    Oder man stel­le sich ein­fach ein­mal die­se Fra­gen: Was behaup­tet die Hei­li­ge Schrift über sich selbst? War­um ermahnt uns der hl. Apo­stel Judas, „für den Glau­ben zu kämp­fen, der den Hei­li­gen ein für alle­mal über­lie­fert w o r d e n i s t“ (Jud 3)? (Der ret­ten­de Glau­be lag also zur Zeit der Apo­stel v o l l s t ä n d i g vor.) War­um ver­fluch­te der hl. Apo­stel Pau­lus ein Evan­ge­li­um, das anders ist als das­je­ni­ge, das die Apo­stel ver­kün­det h a b e n (Gal 1)? Wenn –wie es römi­scher Glau­be ist– die Tra­di­ti­on (= Men­schen­wort) von glei­cher Auto­ri­tät ist wie die Hei­li­ge Schrift (= Got­tes­wort), wo bit­te ist ein Hand­buch der Tra­di­ti­on, wor­in die­se in einem Text­kor­pus zusam­men­ge­fasst ist, ähn­lich dem Kanon der Hei­li­gen Schrift? War­um beru­fen die byzan­ti­ni­schen und die römi­schen Katho­li­ken sich auf unter­schied­li­che Tra­di­tio­nen und kom­men zu sich wider­spre­chen­den Resul­ta­ten, etwa in der Ekkle­sio­lo­gie (Papst­tum), aber auch auf ande­ren dog­ma­ti­schen Fel­dern? Usw. usf.!
    Schluss folgt (falls von der sehr geschätz­ten Redak­ti­on zugelassen):

    • Schluss.
      Wei­ter: Wie kommt es, dass die römisch-katho­li­sche Kir­che in den Lehr­do­ku­men­ten über die Bibel noch bis Leo XIII., Bene­dikt XV. und Pius XII., die v ö l l i g e Irr­tums­lo­sig­keit der Bibel lehr­te, und seit Vati­ka­num 2 und dem Lehr­schrei­ben der Bibel­kom­mis­sio­ni 1993 nur noch eine ein­ge­schränk­te Irr­tums­lo­sig­keit lehrt? Wie dür­fen die Päp­ste seit Johan­nes Paul II. gegen das Zeug­nis der Hei­li­gen Schrift die Evo­lu­ti­ons­theo­rie lehren?
      Und so wei­ter und so fort.

      In einer Zeit, wo einem Katho­li­ken von der Kir­chen­spit­ze selbst der Boden unter den Füßen weg­ge­ris­sen wird, hal­te ich es mit dem gott­in­spi­rier­ten König David: 

      „Wenn die Grund­fe­sten ein­ge­ris­sen werden,
      Was soll der Gerech­te tun?
      Der HERR ist in sei­nem hei­li­gen Tempel.
      Der Thron des HERRN ist im Himmel;
      Sei­ne Augen spähen,
      sei­ne Blicke prü­fen die Menschenkinder.
      Der­HERR prüft den Gerechten;
      Aber den Gott­lo­sen und den, der Fre­vel liebt,
      hasst sei­ne Seele.
      Er lässt Schlin­gen reg­nen übe die Gottlosen;
      Feu­er, Schwe­fel und Glutwind
      Ist das Teil ihres Bechers.
      Denn der HERR ist gerecht,
      Er liebt Gerechtigkeit;
      Die Auf­rich­ti­gen wer­den sein Ange­sicht schauen.“
      Aus Psalm 11

      Ich bin Gott zutiefst dank­bar für sein voll­kom­me­nes Wort in der Bibel!

      • Die Irr­tums­lo­sig­keit der Bibel zu verneinen
        ist nicht katholisch.
        Die Bibel ohne das Lehr­amt zu lesen
        ist auch nicht katholisch.
        Wer die Irr­tums­lo­sig­keit der Bibel leug­net, leug­net mei­stens auch die Irr­tums­lo­sig­keit der Kirche.
        Die Bücher der Hei­li­gen Bibel gehö­ren der Kir­che und die­se dür­fen von nie­man­dem miss­braucht wer­den. Die über 100 Bibel­ver­sio­nen tra­gen sicher zur Ver­wir­rung bei.
        Angeb­lich wird die dem Öku­me­nis­mus geschul­de­te d e u t s c h e Ein­heits­über­set­zung über­ar­bei­tet. Ein Werk das von den Evan­ge­li­schen igno­riert bis abge­lehnt wird, obwohl sie tat­kräf­tig an der hohen Feh­ler­quo­te mit­ge­wirkt haben.
        Der latei­ni­scher Text der Vul­ga­ta (NT) liegt in der deut­schen Über­set­zung von Joseph Franz von Allio­li (sprach­lich über­ar­bei­tet) erst­ma­lig seit 100 Jah­ren wie­der vor.
        http://​www​.novaet​ve​te​ra​.de/​n​o​v​a​/​n​o​v​a​_​7​5​.​h​tml

        Die Auf­fas­sung, NUR die Bibel allein habe Gel­tung, eben ohne Lehr­amt und ohne die Tra­di­ti­on, kur­siert seit fünf Jahr­hun­der­ten in den christ­gläu­bi­gen Gemein­schaf­ten der soge­nann­ten Refor­ma­ti­on qua­si als Dog­ma. Zwi­schen­zeit­lich mag die­se Idee in man­chen ‚katho­li­schen‚ Krei­sen Fuß gefasst haben.

        Ein Irr­tum wird doch nicht des­halb wahr, weil er mehr­heits­fä­hig gewor­den ist.
        Aber dies fest­zu­stel­len könn­te bereits für arro­gant ange­se­hen werden.

    • Und was, bit­te, hat das alles mit den Pro­te­stan­ten zu tun? Das „sola scrip­tu­ra-Prin­zip“ das Ihnen vor­schwebt, bester Leo Laemm­lein, wur­de doch gera­de von pro­te­stan­ti­schen Exege­ten ver­ra­ten und durch Ent­my­tho­lo­gi­sie­rung und histo­risch-kri­ti­sche Exege­se ad absur­dum geführt. Gera­de die Pro­te­stan­ten gehen mit Got­tes Wort doch um wie mit Knet­mas­se. Und in der Tat lässt sich ja mit eini­gem Bemü­hen durch die Schrift so ziem­lich alles begrün­den und recht­fer­ti­gen, bis hin zur deutsch­na­tio­na­len Kir­che, gell. Reich­lich schwam­mig, Ihr durch Men­schen über­mit­tel­tes Got­tes­wort, wenn Sie mir auch ein­mal eine bas­phe­mi­sche Bemer­kung erlau­ben. Des­halb bedarf die Schrift auch der kor­rek­ten Aus­le­gung. Das hat die katho­li­sche Kir­che schon immer gewusst und daher neben der Schrift auch stets die Tra­di­ti­on als lehr­amt­li­che Richt­schnur hoch­ge­hal­ten, weil in der Über­lie­fe­rung der Schrift­glau­be sei­nen „Sitz im Leben“ fin­det und nur aus die­ser Rück­kop­pe­lung die Schrift rich­tig inter­pre­tiert wer­den kann. Sie behaup­ten indi­rekt, in der katho­li­schen Kir­che wür­de Men­schen- über Got­tes­wort gestellt. Sie müs­sen durch die jüng­sten Ereig­nis­se ziem­lich durch­ein­an­der sein, denn wer, wenn nicht die Pro­te­stan­ten, hän­gen Men­schen­wort an!? Ich, für mei­nen Teil, bräch­te es nicht fer­tig, mei­nen Glau­ben auf die Ergüs­se und Inter­pre­ta­tio­nen eines reich­lich zwie­lich­ti­gen Mönchs aus Wit­ten­berg zu grün­den und die­se gan­ze „Refor­ma­ti­on“ genann­te Pein­lich­keit auch noch 2017 als Jubi­lä­um zu fei­ern. Hal­ten Sie das mei­net­hal­ben für Arro­ganz, aber hier ste­he ich und kann nicht anders.

    • @ Leo Lämmlein

      Welch ein hef­ti­ger Aus­bruch – klingt irgend­wie, als hät­ten Sie eines die­ser pro­te­stan­ti­schen, höchst mili­tan­ten Anti­ka­tho­li­sche­kir­che-Bücher gele­sen, das den Split­ter im Auge des Näch­sten über­scharf wahr­nimmt und den eige­ne Bal­ken gar nicht bemerkt…

      Ich ver­ste­he nicht, was Sie wol­len – sehen Sie sich doch mal die chao­ti­sche Zer­split­te­rung nach dem sola-scrip­tu­ra-Prin­zip an.… über stän­dig wach­sen­des Sek­tie­rer­tum und neue Ent­zwei­ung nicht zu reden. lesen Sie Schlei­er­ma­cher „Über die Reli­gi­on“: nach Ent­rüm­pe­lung der Tra­di­ti­on ist auch die Tra­di­ti­on der Schrift über­flüs­sig, und wer wahr­haft glabt und gereift ist, schreibt sich sei­ne schrift selbst – die ande­re Sei­te sind Bibel­po­si­ti­vi­sten oder Cha­ris­ma­ti­ker. Bei­de ver­wech­seln Zeit­ko­lo­rit und ihren begrenz­ten Ver­stand mit der gött­li­chen Wahr­heit und mei­nen daher, auf ein Lehr­amt ver­zich­ten zu kön­nen. Sie ertra­gen weder Kor­rek­tur noch Kri­tik, und wenn es ihnen nicht mehr passt, wird eben eine neue Kir­che aufgemacht.

      Sie ver­dre­hen gera­de alles…tut mir leid. Und dass Luther alles, was ihm in der Schrift nicht pass­te, raus­warf oder falsch über­setz­te bzw. ein­fach igno­rier­te oder ver­zerrt deu­te­te, das dürf­te sich doch auch zu Ihnen her­um­ge­spro­chen haben. Bestes Bei­spiel ist die Ableh­nung des Petrus­am­tes. das hat zwar Jesus selbst gestif­tet, aber was juckt es den Pro­te­stan­ten im sola-scrip­tu­ra-Modus, wenn das sola nicht von der Schrift, son­dern vom indi­vi­du­el­len (Un-)willen abhän­gig gemacht wird…

      Dass Sie die behaup­tung der Fal­libi­li­tät der Bibel nun aus­ge­rech­net der katho­li­schen Kir­che anla­sten, ist gera­de­zu dreist und ver­lo­gen – Sie wis­sen ganz genau, auf wes­sen Mist die histo­risch-kri­ti­sche Les­art gewach­sen ist, und dass noch das Vati­ca­num I jeden ver­fluch­te, der die Wahr­heit und Irr­tums­lo­sig­keit der Schrift offen anzweifelte.

  7. Wenn wir von der Bibel reden, sehe ich eine gro­ßes Problem:
    Auf wel­chen Bibel­text grün­den wir unse­re Über­set­zun­gen. Das Lehr­amt hat sich auf kei­nen grie­chi­schen Text fest­ge­legt. Bene­dikt XVI liest nach eige­nem Bekun­den Nest­le-Alland. Kan­no­nisch ist jedoch die latei­ni­sche Über­set­zung. Soweit sie auf Hie­ron­ni­mus zurück­geht, ist sie ganz excel­lent. Das Grund­pro­blem heu­te sehe ich dar­in, dass die moder­nen Über­set­zer eher ihre eige­ne Mei­nung zur Bibel über­tra­gen, als das Wort Got­tes im Orgi­nal. So sol­len in der Ein­heits­über­set­zung angeb­lich über 2000!! falsch über­set­ze Stel­len ent­hal­ten sein. Hier ver­ste­he ich die Eva­ge­li­ka­len sehr gut, die um die Bedeu­tung und Wahr­heits­ge­halt jedes bibli­schen Wor­tes und jeder Satz­kon­struk­ti­on rin­gen. Die­se Hoch­ach­tung des Wor­tes Gottes
    hat mei­nen tie­fen Respekt. Lei­der setzt die katho­li­sche Kir­che dem weit­ge­hend nur mehr sozio­lo­gi­sche Quas­sel­pre­dig­ten auf Basis einer deut­schen „moder­nen“ Über­set­zung als Aus­le­gung des Wor­tes Got­tes entgegen.

  8. “ So sol­len in der Ein­heits­über­set­zung angeb­lich über 2000!! falsch über­set­ze Stel­len ent­hal­ten sein.“
    Das haben die drauf. Nichts ist unmög­lich. Die Jeru­sa­le­mer Bibel wird uns Katho­li­ken ja nicht mehr zugäng­lich gemacht. Sie bie­ten uns heu­te eine„Neue Jeru­sa­le­mer Bibel“ an, nun auf die kön­nen wir ger­ne verzichten.
    Per Mari­am ad Christum.

  9. @ shu­ca
    Mein Respekt vor den Evan­ge­li­ka­len grün­det sich dar­auf, dass sie die histo­ri­sche-kri­ti­sche Bibel­aus­le­gung von Bult­mann und sei­nen Schü­lern nicht mit­ge­macht haben. Denn sie ist eine der Wur­zeln des heu­ti­gen Unglau­bens und die katho­li­schen Exege­ten haben die­se Leug­nung des Wor­tes Got­tes mehr­zahl­ig als wis­sen­schaft­lich akzep­tiert und von den Bischö­fen unwi­der­spro­chen gelehrt.

    • @Hans
      Ich habe zwei luthe­ri­sche Bibeln von der Stra­ße gekauft. Die eine ist datiert von 1934 und die ande­re von 1912. Nicht das ich Luther traue aber die Ein­heits­über­set­zung traue ich noch weni­ger. Das mit Bult­mann ist klar, man soll­te alles von ihm aus dem Weg gehen.
      Per Mari­am ad Christum.

  10. Ich ste­he zu dem, was ich geschrie­ben habe, und kann es auch begrün­den. Das tue ich aber nicht, weil es hier, an die­ser Stel­le nichts brin­gen wür­de. Unse­re Lebens­zeit ist kurz. Möge jeder sich Rechen­schaft geben, wor­auf es beim Christ­sein ankommt. Das her­aus­zu­fin­den ist nicht schwer. Der Herr Jesus und die Apo­stel haben es uns klar genug gesagt.

    • Dann bleibt Ihnen wohl nur noch eine Kon­ver­si­on übrig…aber es erschüt­tert mich, wie hier nach und nach die ein­zel­nen jede Nüch­tern­heit ver­lie­ren und teil­wei­se wüten wie brül­len­de Löwen, wenn man ein­fach nur das vor­trägt, was die RKK bis vor 50 Jah­ren selbst­ver­ständ­lich zu glau­ben vor­ge­legt hat.

      Die einen rasten total aus, wenn man Maria erwähnt (ein „siche­res Zei­chen der Ver­wer­fung“ nann­ten das meh­re­re Hei­li­ge…) und scheu­en nicht vor Lüge und Ruf­mord zurück, füh­len sich aber dann, nach­dem sie gewü­tet haben wie das Rum­pel­stilz­chen, als arme ange­grif­fe­ne Wahr­heits­apo­stel, dabei kann jeder im Dis­kus­si­ons­ver­lauf sehen, dass sie selbst Urhe­ber des eige­ne Has­ses sind…so weit sind wir schon, dass man auf einem tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen katho­li­schen Forum nicht mehr katho­lisch spre­chen dürf­te, das, was die Kir­che gelehrt hat, nicht mehr sagen darf, wenn es nach dem Wil­len eini­ger selbst­er­nann­ter Chef­ideo­lo­gen ginge.
      Aber es bestä­tigt sich immer mehr mein Ein­druck, dass die soge­nann­te „Tra­di­ti­on“ die „Tra­di­ti­on“ fast voll­stän­dig neu erfun­den hat und dies auf einem theo­lo­gisch erschüt­ternd nied­ri­gen Niveau – mit katho­lisch hat das kaum mehr zu tun, son­dern mit einem sek­tie­re­risch ver­ab­so­lu­tier­ten Mini­mal-Aus­schnitt des Katholischen.

      Die näch­sten erge­hen sich in Sal­ba­de­rei­en und fol­gen der alt­be­kann­ten ver­werf­li­chen bigot­ti­schen Stra­te­gie der Vogel­strauß­po­li­tik und ver­lan­gen im Psy­cho­style, das Schwar­ze weiß und das Wei­ße schwarz zu nennen…damit nur ja Ruhe im Kar­ton ist, und wenn es Gra­bes­ru­he ist…

      Und nun kom­men Sie mit den ollen pro­te­stan­ti­schen Kamel­len, als ob Ihnen das Mess­op­fer nie im Leben etwas gege­ben hät­te und als ob Sie hier etwas Neu­es ver­kün­den müss­ten, dabei hat alles, was Sie da vor­tra­gen, doch das Triden­ti­num schon geklärt. Es ist aus tau­send Mäu­lern bereits durch­ge­kaut, die fau­len Früch­te der Refor­ma­ti­on lie­gen offen zuta­ge! Sie spre­chen von „Arro­gnaz“ gegen den Pro­te­stan­tis­mus, aber die müss­ten Sie dann vom Triden­ti­num an allen Päp­sten ein­schließ­lich Pius XII. vor­wer­fen. Füh­len Sie sich dazu berech­tigt? Bis 1958 gal­ten die­se Leu­te als Häre­ti­ker, die unbe­dingt zurück­ge­holt wer­den sollten…

      Es geht beim Christ­sein um Chri­stus­lie­be und in jedem Fall um das Seelenheil. 

      Sie sagen, Sie könn­ten „es“ begrün­den, tun „es“ aber nicht, weil es „hier“ nichts brin­gen würde.
      Wür­de mich bloß inter­es­sie­ren, war­um Sie „hier“ dann Ihren Kropf lee­ren mussten? 

      Wol­len Sie im Ernst das Mess­op­fer verleugnen?

      • zeit­schnur, da Sie mich schon so nett ansprechen… 😎
        Sie wachen nachts auf und das Haus brennt oder eine Über­schwem­mung steigt die Trep­pe hoch, oder Söld­ner des Isla­mi­schen Staats (IS) ste­hen vor Ihnen und stel­len Ihnen ein Ulti­ma­tum: ent­we­der Sie wer­den Mos­lem oder wer­den stand­recht­lich ent­haup­tet, oder Sie ver­las­sen den Ort bin­nen Tages­frist (abwe­gi­ger Gedan­ke? Von Mos­ul bis nach Mün­chen zB sind es nur 3.600 km): was packen Sie dann ein, falls Sie und Ihre Lie­ben über­haupt zum Ein­packen kom­men? Nur das Über­le­bens­not­wen­dig­ste, oder? Opti­ma­ler­wei­se hät­ten Sie Ruck­säcke mit Not­ver­sor­gung für alle Fäl­le schon vor­be­rei­tet. Nun, in einer ähn­li­chen Lage, gei­stig gese­hen, fin­de ich mich seit Jah­ren in der katho­li­schen Kir­che. Kata­stro­phen­alarm. Das Pro­blem: die Kir­che selbst hat die Kata­stro­phe selbst her­bei­ge­führt. Es ist Ihnen unbe­nom­men, den Brand­stif­ter zu bit­ten, Ihnen beim Löschen zu hel­fen. Letzt­end­lich aber steht jeder allein vor dem Rich­ter­stuhl Chri­sti. Dort muss ich mich nicht für Papst Fran­zis­kus ver­ant­wor­ten, son­dern für mein eige­nes Tun und Unter­las­sen. Mei­ne Not­aus­rü­stung für die End­zeit ist das Wort Got­tes. Das ist mei­ne Ent­deckung, für die ich dem HERRN dank­bar bin, und die soll mir nie­mand mehr neh­men. Sola scrip­tu­ra bedeu­tet nicht die Ver­wer­fung jeder Tra­di­ti­on, son­dern den ober­sten Maß­stab, an dem alles, auch die Tra­di­ti­on, sich mes­sen las­sen muss. Und ja: Got­tes­wort steht über Men­schen­wort! Und wenn ein Papst –oder ein ande­rer– sagen wür­de: mein Men­schen­wort ist Got­tes­wort, dann wäre er jemand, der sich an die Stel­le des Herrn Jesus Chri­stus set­zen wür­de. (Übri­gens, die Prä­po­si­ti­on „anstel­le“ heißt im Grie­chi­schen „antí“, wel­ches dort die zusätz­li­che Bedeu­tung von „gegen“ hat, Sie ver­ste­hen?) Das erkennt die katho­li­sche Kir­che mitt­ler­wei­le an, zumin­dest ver­bal: Im Büch­lein „Klei­ner Öku­me­ni­scher Kate­chis­mus“ (Heinz Schüt­te, Johan­nes-Ver­lag Leu­tes­dorf, 5. Aufl. 2001; mit Impri­matur), lesen wir im 1. Teil „Unser gemein­sa­mer Glau­be“, 1. Kap. „Hei­li­ge Schrift und Öku­me­ni­sche Bekennt­nis­se“): „Die Hei­li­ge Schrift des Alten und Neu­en Testa­ments ist Grund­do­ku­ment der Offen­ba­rung und damit des Glau­bens, Quel­le der Offen­ba­rung. Die Hei­li­ge Schrift hat unbe­ding­te Auto­ri­tät. Sie ist Maß­stab von Leh­re und Ver­kün­di­gung. (…) Der frü­he­re Streit ‚Allein die Schrift‘ oder ‚Schrift und Tra­di­ti­on‘ ist weit­ge­hend beho­ben: Die Hei­li­ge Schrift ist Ergeb­nis der urchrist­li­chen apo­sto­li­schen Ver­kün­di­gung und wird in und von der Kir­che über­lie­fert“ (S. 15). Unter­zeich­net vom Exar­chen des Öku­me­ni­schen Patri­ar­chats in Zen­tral­eu­ro­pa; vom Lan­des­bi­schof der Evan­ge­lisch-Luthe­ri­schen Kir­che; vom Lan­des­su­per­in­ten­den­ten der Evan­ge­lisch-Refor­mier­ten Kir­che; vom Öku­me­ne-Bischof der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (damals Paul-Wer­ner Schee­le von Würz­burg). So what?
        Schluss folgt.

      • Fort­set­zung.
        Papst Fran­zis­kus hat eine Abnei­gung gegen Leu­te mit der vor­kon­zi­lia­ren Dog­ma­tik unter dem Arm, gegen „Den­zin­ge­ri­sten“. Hat er viel­leicht irgend­wo recht? Mei­ne meh­re­ren, viel­bän­di­gen Dog­ma­ti­ken auf dem Bücher­re­gal hel­fen mir weder durch die Katak­lysmen der End­zeit noch durch den heu­ti­gen Tag. Aber Gott sagt mir in sei­nem unfehl­ba­ren Wort, dass ich mor­gens früh auf­ste­hen soll, und auch, war­um und wozu. Er sagt mir, wem und was ich glau­ben muss, um geret­tet zu wer­den, und was ich tun muss, um gehei­ligt zu wer­den. Es ist ein ver­brei­te­tes katho­lisch-apo­lo­ge­ti­sches Argu­ment, der Pro­te­stan­tis­mus sei in 30.000 Kir­chen oder Deno­mi­na­tio­nen zer­split­tert. Ein­fach mal unter „30000 pro­te­stant deno­mi­na­ti­ons lye“ suchen und z.B. die Arti­kel von Eric Svend­sen lesen, der ein gan­zes Buch dar­über ver­fasst hat. Und was die katho­li­sche Glau­bens­ein­heit angeht – wor­über wird denn hier Tag für Tag dis­ku­tiert und debat­tiert? Lesen Sie mal im Poschen­ker-Blog: die einen sagen, dass die Eucha­ri­stie gül­tig ist, ande­re sagen, sie ist ungül­tig, drit­te sagen, sie ist unsi­cher, wie­der ande­re sagen: sie ist gül­tig, aber darf nicht emp­fan­gen wer­den, weil der Ritus unwür­dig ist. Und jeder führt theo­lo­gi­sche Argu­men­te an. Dar­über­hin­aus wird gewarnt, es sei schwe­re Sün­de, unsi­che­re Sakra­men­te zu emp­fan­gen und so fort. Wer von ihnen hat recht? Ich weiß es nicht, schlicht und ein­fach. Es ist eine Apo­rie, eine (Aus)weglosigkeit. Wir sind mit dem römisch-katho­li­schen Glau­ben in eine Apo­rie gera­ten. Man ist unter­wegs und stößt an eine hohe Mau­er. Nun kann man natür­lich mit dem Kopf gegen die Mau­er anren­nen bis zum sprich­wört­li­chen Umfal­len. Man kann aber auch die Mau­er ent­lang­ge­hen in der Hoff­nung, dass irgend­wo ein Aus­gang ist oder dass die Mau­er ein Ende hat. Wer sün­digt mehr? Jemand, der ein ungül­ti­ges oder unsi­che­res oder unwür­di­ges oder in geist­li­cher Ein­heit mit der Apo­sta­sie zele­brier­tes Sakra­ment spen­det bzw. emp­fängt, oder jemand, der gar nicht erst den Anspruch des Sakra­ments erhebt, son­dern sich damit begnügt, ein Gebot des Herrn zu erfül­len, ohne es bis ins letz­te dog­ma­tisch zu durch­tüf­teln und aus­zu­for­mu­lie­ren? Was die Kanon­fra­ge angeht, so fehlt in mei­ner Luther-Bibel (ich habe vie­le Bibeln) kein Buch der Bibel. Die katho­lisch so genann­ten deu­te­ro­ka­no­ni­schen alt­te­sta­ment­li­chen Schrif­ten wer­den im Anhang zum A.T. geführt als „Apo­kry­phen. Das sind Bücher, so der Hei­li­gen Schrift nicht gleich gehal­ten, und doch nütz­lich und gut zu lesen sind“. Geehr­te zeit­schnur, Sie haben doch eine wis­sen­schaft­li­che Aus­bil­dung. War­um recher­chie­ren Sie nicht selbst im Inter­net über die­se The­men und infor­mie­ren sich? (Dem Triden­ti­num zufol­ge müss­te der hl. Hie­ro­ny­mus, der Über­set­zer der Vul­ga­ta, ana­the­ma­ti­siert sein, denn er hielt nur die jüdi­schen und „pro­te­stan­ti­schen“ Bücher des Alten Testa­ments für inspi­riert und kanonisch.)
        Schluss folgt.

      • Schluss.
        Das katho­li­sche Argu­ment, der jüdi­sche Kanon sei erst auf der rab­bi­ni­schen Syn­ode von Jam­nia (nach der Tem­pel­zer­stö­rung) kano­ni­siert wor­den, sticht nicht. Der alt­te­sta­ment­li­che Kanon stand schon vor­her fest (nur die kano­ni­schen Bücher des Tanach durf­ten im Tem­pel auf­be­wahrt wer­den), und der Herr Jesus und die Apo­stel haben nie aus den deu­te­ro­ka­no­ni­schen Büchern zitiert. Lesen Sie halt ein­fach mal den Arti­kel von Hans Pfan­ner, Gehö­ren die Apo­kry­phen zur Bibel? Zumin­dest wer­den Sie die Grün­de ver­ste­hen, war­um es so „olle“ Chri­sten gibt, die am enge­ren jüdi­schen Kanon fest­hal­ten. (Die Ortho­do­xen haben noch Mak­ka­bä­er 3 und 4 dazu, und die Äthio­pi­er sogar noch Henoch. Lau­ter ver­schie­de­ne Tra­di­tio­nen!) Und dass die pure bibli­sche Offen­ba­rung eine im Grund­le­gen­den sinn­vol­le, kon­si­sten­te Theo­lo­gie ergibt (auch wenn nicht alle Fra­gen gelöst wer­den), kön­nen Sie fest­stel­len, wenn Sie sich über das The­ma „Bibli­sche Theo­lo­gie“ /​ „Syste­ma­ti­sche Theo­lo­gie“ /​ „Bibli­sche Dog­ma­tik“ kun­dig machen, am besten auf Eng­lisch (bibli­cal theo­lo­gy /​ syste­ma­tic theo­lo­gy /​ bibli­cal dog­ma­tics &c).

  11. Dass Sie, wer­ter Leo Laemm­lein, Got­tes Wort in der Bibel als Anker­platz für Ihren Glau­ben inmit­ten eines ver­wü­ste­ten Wein­bergs neu ent­deckt haben, ehrt Sie. Allein, die Schluss­fol­ge­run­gen, die Sie zie­hen, sind, ver­gli­chen an Ihren anson­sten sehr zu schät­zen­den Kom­men­ta­ren, doch reich­lich abstrus. Wie­so steht bei Ihnen Got­tes Wort zur Über­lie­fe­rung oder auch zur dog­ma­ti­schen Ent­fal­tun­gen im Wider­spruch, so sehr, dass sie das eine für das ande­re fah­ren las­sen möch­ten? Sicher ist in einer geist­li­chen Not­la­ge die Lek­tü­re der Hei­li­ge Schrift der von Ott oder Schmaus vor­zu­zie­hen. Aber die Schrift ist, wie Sie ja auch schrei­ben – und die­sen Fakt über­se­hen die Pro­te­stan­ten sehr ger­ne -, selbst Pro­dukt der Über­lie­fe­rung. Die Apo­stel schrie­ben auf, was sie als Tra­di­ti­on und münd­li­che Über­lie­fe­rung in den Gemein­den vor­fan­den, ja, sie sor­tier­ten, wähl­ten aus und inter­pre­tier­ten und bezeich­ne­ten alles das als Got­tes Wort (im Sin­ne der gött­li­chen Inspi­ra­ti­on stimmt das ja auch). Außer­dem ist die Schrift nicht immer selbst­er­klä­rend, sie ist oft­mals wider­sprüch­lich und kann einen rat­los zurück­las­sen und selbst der gläu­bi­ge Leser ist vor Miss­ver­ständ­nis­sen nicht gefeit. Um die Ent­ste­hung, Über­set­zung und Kano­ni­zi­tät der Schrif­ten gibt es eben­so unend­li­chen Streit wie über dog­ma­ti­sche oder lit­ur­gi­sche Fra­gen. Ich, für mei­nen Teil, kann die Ver­ab­so­lu­tie­rung der Schrift im Pro­te­stan­tis­mus nicht begrei­fen. Sie ist für mich irra­tio­nal. Zwar ist die Schrift Grund­la­ge und Offen­ba­rungs­quell unse­res Glau­bens, aber sie ist eben selbst Teil jener geron­nen Erfah­run­gen des geleb­ten Glau­bens, wie sie sich auch in Über­lie­fe­rung und Lehr­amt nie­der­schla­gen. Glau­be lebt aus der Ent­fal­tung, nicht aus dem Rück­schnitt. So gese­hen ist die stets und noch immer beton­te kon­zi­lia­re Sucht nach der Rück­kehr zu den soge­nann­ten christ­li­chen Ursprün­gen völ­lig idio­tisch und kon­tra­pro­duk­tiv. Das hie­ße näm­lich, den Baum des Glau­bens­le­bens der Kir­che bis auf den Stamm zurück­zu­schnei­den. Und genau da sind wir heu­te auch ange­langt. Die Kir­che als Sitz der Weis­heit, des Rates und der Stär­ke ist frucht­los gewor­den, sie spen­det kei­nen Trost und kei­nen Schat­ten mehr. Und die zar­ten Rei­ser, die sich hier und da vom nack­ten Stamm ent­fal­ten, wer­den von Leu­ten wie Berg­o­glio sofort abge­hau­en. – - Übri­gens hat der Katho­lik wohl einen unmit­tel­ba­ren Zugang zu Gott: das Taber­na­kel. Alle Hei­li­gen der Kir­che haben in geist­li­cher Not dort ihren Rat, ihren See­len­frie­den und ihre Wei­sung erhal­ten. Dort schlägt das leben­di­ge Herz der Kirche.

  12. Lie­ber Leo Laemmlein.
    Ich schät­ze sie sehr, aber ihre letz­ten Bei­trä­ge kon­zen­triert „allein auf die Schrift gefal­len mir nicht“.
    In den letz­te 2000 Jah­ren ist viel pas­siert, so ein gro­ßes Buch gibt es gar nicht um alles auf­zu­schrei­ben. Der Herr schickt uns so vie­le Hei­li­ge, war­um wohl? Vie­le sind sogar stig­ma­ti­siert. Ich glau­be der Herr will uns sagen, „Schaut auf die, denen könnt ihr ver­trau­en“. Die Mut­ter Got­tes erscheint doch nicht aus Jux und Tol­le­rei oder weil sie im Him­mel Lan­ge­wei­le hat, son­dern weil der Herr mit ihr die Not des Glau­bens bekämp­fen will. Stel­len sie sich mal vor die Mut­ter Got­tes wür­de in die­ser Zeit in Deutsch­land erschei­nen, da wäre was los. Die deut­schen Bischö­fe wür­den bestimmt vor Freu­de sich in den Armen lie­gen. Oder etwa nicht?
    Es wird noch viel pas­sie­ren was nicht in der Schrift steht, des­sen bin ich gewiß.
    Per Mari­am ad Christum.

  13. @ Leo Lämmlein

    Sie müs­sen schon ver­zei­hen, aber ich habe den Ein­druck, Sie sehen vor lau­ter Bäu­men den Wald nicht mehr, wobei ich die­ses Gefühl, an der Kir­che irre zu wer­den, gut nach­voll­zie­hen kann. Was Sie vor­tra­gen, kann ich zu eini­gen Tei­len sogar bestätigen.

    Es geht hier ja nicht um eine aka­de­mi­sche Debatte…weil Sie belie­ben, auf mei­ne Stu­di­en­ab­schlüs­se anzu­spie­len… es geht um den Glau­ben und um unser per­sön­li­ches Seelenheil.

    Man muss sich manch­mal im Glau­ben einer bestimm­ten Vor­ga­be erge­ben. Andern­falls wird man wahn­sin­nig. Von da aus soll man dann wei­ter­den­ken. Sie zie­hen aber die Vor­ga­ben per­ma­nent in Zwei­fel, und dabei kann nichts her­aus­kom­men außer Verzweiflung.

    Um es vor­weg zu sagen: ich habe natür­lich Respekt vor ein­zel­nen Pro­te­stan­ten, die aus ihrer Sicht und ihrem Lebens­weg her sicher­lich rei­nen Her­zens glau­ben wol­len. Mir ist aber auch bekannt, dass nicht nur im luthe­ri­schen und libe­ra­len, son­dern v.a. im evan­ge­li­ka­len Lager ein gera­de mili­tan­ter Anti­ka­tho­li­zis­mus gepflegt wird und ein enor­mer gei­sti­ger Auf­wand betrie­ben wird, die katho­li­sche Leh­re zu dis­kre­di­tie­ren. Natür­lich bin auch ich von sol­chen mili­tan­ten Pro­te­stan­ten mit der ent­spre­chen­den Lite­ra­tur abge­füt­tert wor­den und kann beze­gen, dass ich eine ver­gleich­ba­re Aggres­si­vi­tät und Arro­ganz von katho­li­scher Sei­te nie­mals erlebt habe.

    Die katho­li­sche Leh­re hat nur mit guten Grün­den die pro­te­stan­ti­schen Glau­bens­sät­ze ver­wor­fen und dar­auf bis ein­schließ­lich Pius XII. klar bestan­den. Seit­her aber ist alles im Fluss.
    Aus die­sem Grun­de erken­ne ich das Lehr­amt seit dem Vati­ca­num II. nicht an – es lehrt förm­lich den Irr­tum der zuvor durch­ge­hend ein­heit­lich for­mu­lier­ten Defi­ni­tio­nen, und das kann nicht sein. Ent­we­der – oder. Ent­we­der A oder nonA, aber nicht beides!

    Was Sie zur Schrift sagen, ist für mich über­zwerch. Zur Geschich­te der Vul­ga­ta bit­te die kur­ze Fas­sung hier „anle­sen“: http://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​V​u​l​g​ata

    Für mich ist die Schrift wie für jeden Katho­li­ken sowie­so der nie aus­schöpf­ba­re Grund­schatz der Offen­ba­rung. Jeder, der mei­ne Tex­te kennt, weiß das auch, wie sehr ich Schrift­tex­te rezi­pie­re und ver­su­che, mit der vor­han­de­nen Leh­re und auch den gna­den­haf­ten Leh­ren ein­zel­ner Hei­li­ger zu kontemplieren…

    Aber ich den­ke, dass man sich ver­fährt, wenn man die­sen Kanon – und für mich ist es egal, was die Äthio­per oder sonst­wer tra­die­ren. Ich bin römisch-kathol­sich und hal­te an dem hier vor­ge­leg­ten Kanon fest. Ob Hie­ro­ny­mos da sei­ne eige­nen Theo­rien hat­te, inter­es­siert nicht, weil er lan­ge vor den refor­ma­to­ri­schen Strei­te­rei­en und in einer ande­ren histo­ri­schen Situa­ti­on rund um die Schrift dach­te, wie er dach­te und sei­ne Mei­nun­gen ja nicht kano­ni­siert wur­den bzw. er nicht als Refor­ma­tor auf­trat und Lehr­ge­walt dafür bean­spruch­te. Ich den­ke, die­sen Unter­schied wer­den Sie verstehen.
    Es ist etwas ande­res, ob jemand vor einer lehr­amt­li­chen Defi­ni­ti­on etwas glaubt oder danach auf etwas besteht, das nicht der Defi­ni­ti­on entspricht. 

    (Forts.)

    • Durch das täg­li­che Bre­vier bin ich sehr „psalm­ver­traut“ und muss sagen, dass das stän­di­ge, wie­der­ho­len­de Gebet mir erst den Sinn für vie­les geöff­net hat. Dazu kom­men Hym­nen der Kir­che und die gro­ßen gna­den­haft ein­ge­ge­be­nen Tex­te ver­schie­de­ner Hei­li­ger wie z.B. das Te Deum etc., aber auch der Rosen­kranz, der das Ergeb­nis einer Ein­ge­bung war und aner­kannt wur­de von Pius V.. Leo XIII. för­der­te die­ses ein­fa­che Gebet, weil es vor „Igno­ranz und Irr­tum“ in einer Zeit des Glau­bens­kamp­fes schüt­ze. Auch beton­te er dabei die not­wen­di­ge Hal­tung der Demut.

      Es ist daher – da stim­me ich Ihnen zu – sicher dem Glau­ben nicht för­der­lich, ohne aus­rei­chen­des Glau­bens­ver­ständ­nis im Her­zen (!!!), der Ein­bil­dung zu erlie­gen, es genü­ge, Kate­chis­men und Dog­ma­ti­ken zu lesen. Das führt schnur­ge­ra­de zu dem Phä­no­men der „erkal­te­ten Her­zen“, von denen Jesus spricht. und all die­se Ober­leh­rer, die mit ihren Kom­pen­di­en wedeln, aber nie­mals eine spi­ri­tu­el­le Tie­fe erken­nen las­sen, has­sen stets die Fröm­mig­keits­for­men der tra­di­tio­nel­len Kir­che, nen­nen das, was Päp­ste des 19. Jh rie­ten einen „Nie­der­gang“ und ver­göt­tern die über­stei­ger­ten „Auf­räum­ar­bei­ten“, die sie fälsch­lich Pius X. zuschreiben! 

      Vor jeder theo­re­tisch-theo­lo­gi­schen Beschäf­ti­gung soll­te das Gebet ste­hen. Die besten Erkennt­nis­se kom­men einem dann – beim Bre­vier und beim Rosen­kranz. Alles ist hier ent­hal­ten: die Psal­men, die AT-Lob­ge­sän­ge, die NT-Lob­ge­sän­ge, die früh­christ­li­chen Hym­nen (Ambr./August.), die neu­te­sta­ment­li­chen Gebets­ru­fe und ‑tex­te, das Vater­un­ser, das Ave, das Glo­ria Patri, das alles zusam­men­bin­det an den Drei­fal­ti­gen, das Kreuz­zei­chen und die Heils­er­eig­nis­se um Jesus, ein­ge­bet­tet ins das Leben Mari­as und Jesu – so wird es hand­greif­lich, füllt sich mit Leben, wird warm, erhält einen Herzschlag.
      Und so ent­deck­te ich, dass ich in einem häre­ti­schen Papst nicht den „Garan­ten“ des Glau­bens aner­ken­nen darf, weil ich damit den Herrn belei­di­ge. „Recht­mä­ßig“ kann nur ein Recht­gläu­bi­ger sein!

      Der blo­ße Kate­chis­mus­le­ser ist kalt und hart. Er muss sich ver­boh­ren. Und kommt dann noch eine theo­lo­gi­sche Ver­su­chung „von außen“, wo es innen schon „brennt“, ist es aus.

      Letzt­end­lich lässt nur das ein­fa­che und erge­be­ne Gebet den hei­li­gen Geist in unse­re Her­zen ein. Von da aus wird sich alles klären.

      Dass man den cha­os­ver­ur­sa­chen­den „Auto­ri­tä­ten“ nicht fol­gen darf um des See­len­heils wil­len, ist ein­fach nur ein Rat des intak­ten Ver­stan­des, der Gott sei Dank nicht auf­ge­ho­ben ist. 

      Weil Sie es erwäh­nen: Es gibt kaum etwas Ver­wirr­te­res als den POschen­ker-Blog – nir­gends fin­det man soviel dümm­li­ches und chao­ti­sches Gela­ber und eine wil­de Mischung aus dubio­ser Erschei­nungs­li­te­ra­tur, hirn­lo­sem Tra­di­tio­na­lis­mus und selbst­er­nann­ten Spe­zia­li­sten. Auch sie zei­gen eine selt­sa­me geist­li­che Lee­re und Gebetsmangel…

      • Auf jeden Fall wün­sche ich uns allen, Ihnen aber gera­de beson­ders, irgend­wie heil durch die­se furcht­ba­re Ver­wir­rung zu kom­men und ohne dabei hart und kalt zu wer­den oder einem Irr­tum zu erliegen.

        Am wich­tig­sten ist es, im Gebet zu blei­ben – ohne dies nütztz kein Kate­chis­mus etwas!
        Und anson­sten: Gott hat uns einen Ver­stand gege­ben und die Geset­ze der Logik…wir müs­sen nicht aus Schwarz Weiß machen, nein – das gera­de nicht!

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