„Silberner Fisch“ für „Un Dios prohibido“ – Katholisches Film-Festival schwimmt gegen den Strom


Un-Dios-prohibido
Un-Dios-pro­hi­bi­do

(Rom) Der Spiel­film „Un Dios pro­hi­bi­do“ (Ein ver­bo­te­ner Gott) des spa­ni­schen Regis­seurs Pablo Moreno wur­de beim 5. Inter­na­tio­nal Catho­lic Film Festi­val Mira­bi­le Dic­tu zum „Besten Film“ gekürt und mit dem „Sil­ber­nen Fisch 2014“ aus­ge­zeich­net. Die Preis­ver­lei­hung fand am 26. Juni in San­to Spi­ri­to in Sas­sia in Rom statt.

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Der „Sil­ber­ne Fisch“ erin­nert an eines der älte­sten christ­li­chen Sym­bo­le. Über­reicht wur­de der Preis von der Regis­seu­rin und Film­pro­du­zen­tin Lia­na Mara­bi­ni, Vor­sit­zen­de und Grün­de­rin des inter­na­tio­na­len katho­li­schen Film­fe­sti­vals. Ziel des Festi­vals ist es, Pro­du­zen­ten und Regis­seu­ren von Spiel­fil­men, Doku­men­tar­fil­men, Doku-Fic­tion, Fern­seh­se­ri­en und Kurz­fil­men Raum und Sicht­bar­keit zu ver­schaf­fen, die „posi­ti­ve Model­le und uni­ver­sa­le mora­li­sche Wer­te“ för­dern und daher im Ein­klang mit dem Chri­sten­tum sind.

2014 1.600 Produktionen aus 120 Ländern eingereicht

Mehr als 1.600 katho­li­sche Pro­duk­tio­nen aus 120 Län­dern nah­men am dies­jäh­ri­gen Festi­val teil und bewar­ben sich um einen der sie­ben aus­ge­lob­ten Prei­se. Eine inter­na­tio­na­le Jury, 2014 unter dem Vor­sitz des öster­rei­chi­schen Pro­du­zen­ten Nor­bert Blecha, bewer­te­te die ein­ge­reich­ten Pro­jek­te und ver­gab Prei­se für den besten Film, den besten Doku­men­tar­film, den besten Kurz­film, den besten Haupt­dar­stel­ler und den besten Regisseur.

Mit dem „Sil­ber­nen Fisch“ 2014 als „Bester Film“ wur­de der spa­ni­sche Spiel­film „Un Dios pro­hi­bi­do“ aus­ge­zeich­net. Der Film erzählt die wah­re Geschich­te von 51 katho­li­schen Mär­ty­rern, die wäh­rend des Spa­ni­schen Bür­ger­krie­ges von Anar­cho-Kom­mu­ni­sten ermor­det wur­den. Die histo­ri­schen Fak­ten ereig­ne­ten sich im August 1936 bald nach Aus­bruch des Kon­flikts im Gefol­ge der am 14. April 1931 erfolg­ten Aus­ru­fung der soge­nann­ten Zwei­ten Repu­blik in Spa­ni­en, einem frei­heits­zer­stö­ren­den Volks­front-Regime, das eine bru­ta­le Ver­fol­gung der Katho­li­schen Kir­che begann.

„Un Dios prohibido“: Die Geschichte der Ermordung von 51 Missionaren in Spanien

In Bar­bastro, einem Markt­flecken in der ara­go­ni­schen Pro­vinz Hues­ca wur­den 51 fried­li­che und wehr­lo­se „Söh­ne des unbe­fleck­ten Her­zens der seli­gen Jung­frau Maria“, bes­ser bekannt als Herz-Mari­en-Mis­sio­na­re oder Cla­re­ti­ner [1]nach ihrem Grün­der, dem Hei­li­gen Anto­nio Maria Cla­ret y Clará, der von 1807–1870 leb­te von Mili­zio­nä­ren der regie­ren­den Volks­front aus Haß gegen den katho­li­schen Glau­ben ermor­det. Der „wun­der­schö­ne Film“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na, erzählt auf gelun­ge­ne und berüh­ren­de Wei­se die letz­ten Wochen und heroi­schen Momen­te im Leben der Mis­sio­na­re vor ihrer Erschießung.

Der Preis für den besten Kurz­film ging an den Ita­lie­ner Ales­sio Rup­al­ti. In „Ich such­te etwas ande­res“ erzählt er eine Geschich­te über die Bedeu­tung mensch­li­cher und fami­liä­rer Beziehungen.

„Voyage“ an unbekannte Orte im Vatikan – Film über Mutter Teresa von Kalkutta

In der Kate­go­rie „Bester Doku­men­tar­film“ wur­de der Fran­zo­se Stà¨phane Ghez mit „Voya­ge au cueur du Vati­can“ aus­ge­zeich­net. Eine außer­ge­wöhn­li­che Ent­deckungs­rei­se der schön­sten und unbe­kann­te­sten Orte im Vatikan.

Cheyenne-Marie-Carron
Che­yenne-Marie-Car­ron

Die Eng­län­de­rin Juliet Ste­ven­son gewann den Preis der „Besten Haupt­dar­stel­le­rin“ für die mei­ster­haf­te Ver­kör­pe­rung von Mut­ter Tere­sa von Kal­kut­ta im ame­ri­ka­ni­schen Spiel­film „The Let­ters“. Der Film erzählt die Geschich­te der bekann­ten alba­ni­schen Ordens­frau und des von ihr gegrün­de­ten Ordens der Mis­sio­na­rin­nen der Näch­sten­lie­be anhand eines Brief­wech­sels zwi­schen der Schwe­ster und ihrem geist­li­chen Füh­rer. „The Let­ters“ wur­de auch mit dem Preis für den besten Regis­seur aus­ge­zeich­net, der an den Ame­ri­ka­ner Wil­liam Rie­ad ging.

Sonderpreis: Beste Filme für die Evangelisierung

Die Capax Dei Foun­da­ti­on ver­gab zudem einen Son­der­preis an die bei­den Fil­me, die am mei­sten als Mit­tel der Evan­ge­li­sie­rung über­zeug­ten. Es han­delt sich um „Catho­li­cis­me“, eine Doku-Serie des ame­ri­ka­ni­schen Prie­sters Robert Bar­ron und um „L’Apà´tre“ (Der Apo­stel) der Fran­zö­sin Che­yenne-Marie Car­ron, ein Film, der die Bekeh­rungs­ge­schich­te eines jun­gen Mos­lems zum katho­li­schen Glau­ben erzählt.

Schließ­lich wur­de noch der Preis „Fri­ends of the Festi­val“ ver­ge­ben, mit dem der beste erzie­he­ri­sche Film unter den Fina­li­sten gekürt wur­de. Der Preis ging an den Ita­lie­ner Giu­sep­pe Tan­doi für die Doku-Fic­tion „Noli­te time­re“ über die Gestalt von Papst Cöle­stin V.

Filmfestival im Gegentrend zum vorherrschenden ideologischen Diktat

Das Festi­val des katho­li­schen Films „Mira­bi­le dic­tu“ stellt eine ein­zig­ar­ti­ge und wert­vol­le Initia­ti­ve im inter­na­tio­na­len Film­sek­tor dar. Er bil­det einen Kon­tra­punkt gegen die gän­gi­gen kom­mer­zi­el­len, aber auch vie­le alter­na­ti­ven Film­fe­sti­vals. Das Inter­na­tio­nal Catho­lic Film Festi­val schwimmt gegen den Strom zum ideo­lo­gi­schen Main­stream-Dik­tat der vor­herr­schen­den Kul­tur. Es stellt heroi­sches Leben, Wer­te, Opfer und die Suche nach der Wahr­heit in den Mit­tel­punkt. „Alles Kate­go­rien, die dem heu­ti­gen Den­ken unver­ständ­lich und in einer sat­ten, rela­ti­vi­sti­schen Gesell­schaft außer Mode sind“, so Lupo Gori über „Mira­bi­le dictu“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bil­der: Mira­bi­le Dictu

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1 nach ihrem Grün­der, dem Hei­li­gen Anto­nio Maria Cla­ret y Clará, der von 1807–1870 lebte
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3 Kommentare

  1. „Un Dios pro­hi­bi­do“ ist, jeden­falls nach dem Trai­ler, ein wirk­lich schö­ner Film.

    Trau­rig ist, dass sol­che Fil­me nie in deut­scher Syn­chro­ni­sa­ti­on zu sehen sein wer­den, wenn gleich eine Syn­chro­ni­sa­ti­on für die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz über die Tel­lux-Grup­pe, die mit zahl­rei­chen Unter­neh­men im Film- und Fern­seh­ge­schäft tätig ist, ohne wei­te­res mög­lich wäre.

    Nur, dann wür­de sich die DBK mit ihren rot-grü­nen Chefs anle­gen, die fest­ge­legt haben, dass die Kir­che sich aus reli­giö­sen und ehti­schen Fra­gen zu her­aus­zu­hal­ten hat (und sich nur als sozi­al-öko­lo­gi­sche Ver­ei­ni­gung betä­ti­gen darf), und, eigent­lich noch viel wich­ti­ger, dass die Kir­che grund­sätz­lich Täter, nie­mals Opfer ist. Für den Film „Un Dios pro­hi­bi­do“ bedeu­tet dies aus Sicht der rot-grü­nen Hohe­prie­ster, dass die­ser wahr­heits­wid­rig dar­stellt, im Spa­ni­schen Bür­ger­krieg sei­en angeb­lich unschul­di­ge Prie­ster von von Anar­cho-Kom­mu­ni­sten ermor­det wor­den. Statt des­sen hät­te er zei­gen sol­len, dass anstän­di­ge Demo­kra­ten in einer Aus­nah­me­si­tua­ti­on gezwun­gen wur­den, hass­erfüll­te reli­giö­se Fana­ti­ker ihrer gerech­ten Stra­fe zuzu­füh­ren. Ent­spre­chend ist die­ser Film in die Kate­go­rie „nicht hilf­reich“ ein­zu­stu­fen und nicht aufzuführen.

    Um ein sol­ches Votum umzu­set­zen, ist ein aus­drück­li­cher Befehl nicht not­wen­dig. Die DBK, die das Joch Chri­sti (Stich­wor­te: Zoli­bat, Beich­te, Sakra­men­te für Wie­der­ver­hei­ra­te­te) nur schwer tra­gen kann, beugt sich die­sem süßen Joch der Zen­sur des Zeit­gei­stes ohne dass es gro­ßer Wor­te bedarf.

  2. @magda
    Es mag sein, dass ein West­schwei­zer die deut­sche Geo­gra­phie nicht so ganz durch­schaut. …oder er hat ein­fach nur die „Mit­te“ der Nord-Süd-Ach­se gemeint. Viel­leicht soll­te man sich im Kla­ren sein, dass die mei­sten Bus­se für sol­che Wall­fahr­ten von den ent­spre­chen­den Gläu­bi­gen ini­tiert wer­den, wie vie­les bei der Bru­der­schaft. – Die Bru­der­schaft beruht seit dem ersten Tag auf der Eigen­in­itia­ve der Gläu­bi­gen. In ande­ren Län­der müs­sen auch die „Normal“-Katholiken ran, wenn sie funk­tio­nie­ren­de Struk­tu­ren haben wol­len, nicht nur die Tra­dis. In Deutsch­land sind die Katho­li­ken die­se Eigen­in­itia­ti­ve durch die flä­chen­decken­de Ver­sor­gung durch die Amts­kir­che aber nicht gewöhnt. Wenn sie dann bei der Tra­di­ti­on sind, dann haben sie ihre Ver­sor­gungs­men­ta­li­tät sel­ten rich­tig abge­legt. – Auch in „West­deutsch­land“ haben Katho­li­ken in den ersten Jah­ren kei­ne „Grund­ver­sor­gung“ durch die Bru­der­schaft gekannt. Sie hat­ten damals noch das Glück auf den einen oder ande­ren Prie­ster aus­wei­chen zu kön­nen, der sich gewei­gert hat, die Neue Mes­se zu lesen. Die bes­se­re Ver­sor­gung durch die Bru­der­schaft ist aber nicht des­halb da, weil man die Leu­te hier pri­vi­le­giert hat, son­dern weil hier damals schon mehr Katho­li­ken da waren, die die­se Mes­se woll­ten. Natür­lich ver­teilt sich so die Last auf mehr Schul­tern. Aber die Finan­zie­rung einer sol­chen Kapel­le geschieht auch hier durch die Gläu­bi­gen, nicht durch die Bru­der­schaft. Mit Dia­spo­ra hat das also nichts zu tun. Ich weiß von einer Kapel­le in einer „stock­ka­tho­li­schen“ Regi­on, dass sich dort jede Fami­lie verp­lich­ten muss­te, einen gewis­sen Betrag der lau­fen­den Kosten zu tra­gen, nach­dem Jemand weg­ge­fal­len ist, der die Mie­te über die ersten Jah­re hin­weg fast allein gezahlt hat­te. Da gab es unter den Gläu­bi­gen auch erst­ein­mal die Über­le­gung, ob es nicht preis­wer­ter wäre, wie­der jeden Sonn­tag Fahr­ge­mein­schaf­ten in näch­ste Prio­rat zu orga­ni­sie­ren oder ggf. einen Bus zu mie­ten. Eini­ge der Gläu­bi­gen hat­ten das vor der Kapel­len­grün­dung bereits 20 Jah­re so prak­ti­ziert: An jedem Sonn- und Fei­er­tag mor­gens um sechs in den Zug und nach­mit­tags um halb vier wie­der zu Hau­se. Man­che, die einen noch wei­te­ren Weg hat­ten, haben schon am Sams­tag abend bei befreun­de­ten Fami­li­en über­nach­tet, um es am näch­sten Mor­gen zur Mes­se zu schaf­fen. Ich bin auch vier Jah­re jeden Sonn­tag drei Stun­den Auto gefah­ren, bevor wir uns ent­schie­den haben, end­gül­tig in die Nähe des Prio­rats zu zie­hen. Seit­dem sit­ze ich im Som­mer eben an jedem Arbeits­tag drei Stun­den im Auto und im Win­ter über­nach­te ich in Mon­teur­s­zim­mern. Aber die Fami­lie kommt täg­lich zur Messe.
    Man muss wis­sen, was einem was wert ist.
    Und wenn wir eines Tages – womit wir rech­nen müs­sen – viel­leicht gar kei­ne Prie­ster und Mes­se mehr haben wer­den, weil sie auch staat­lich ver­bo­ten wird o.ä., dann wer­den wir hof­fent­lich trotz­dem katho­lisch bleiben.

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