Künftiger Präsident der Vatikanbank Douville de Franssu bei Papst Franziskus


(Vati­kan) Der fran­zö­si­sche Unter­neh­mens­be­ra­ter Jean-Bap­ti­ste Dou­ville de Frans­su wird neu­er Prä­si­dent der Vatik­an­bank IOR wer­den. De Frans­su dürf­te in den näch­sten Tagen offi­zi­ell zum Nach­fol­ger von Ernst von Frey­berg ernannt wer­den. Die Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung hat­te den Namen des neu­en IOR-Vor­sit­zen­den bereits am 2. Juli berich­tet. Am ver­gan­ge­nen Sams­tag fand eine erste Begeg­nung zwi­schen dem Fran­zo­sen und Papst Fran­zis­kus statt. Von Frey­berg wur­den „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me“ mit Papst Fran­zis­kus nach­ge­sagt. Eben­so „Unstim­mig­kei­ten“ mit dem vom Papst im ver­gan­ge­nen Jahr ernann­ten, umstrit­te­nen Haus­prä­la­ten der Vatik­an­bank, Gian Bat­ti­sta Ric­ca, die den deut­schen Unter­neh­mer dazu bewo­gen, sich schließ­lich für die Rück­kehr nach Deutsch­land zu ent­schei­den. Wäh­rend Ric­ca, trotz sei­ner zwei­fel­haf­ten Ver­gan­gen­heit das Ver­trau­en von Papst Fran­zis­kus genießt, gelang es von Frey­berg nicht, einen direk­ten Kon­takt mit dem Papst zu erhalten.

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Der neue Chef der Vatik­an­bank, Dou­ville de Frans­su, ist bis­her für die inter­na­tio­na­le Bera­ter­fir­ma Inci­pit tätig. Er ist zudem Part­ner der ame­ri­ka­ni­schen Bera­ter­fir­ma Guar­dio­la. Die bei­den Unter­neh­men gehö­ren nicht zur ersten Klas­se der Bera­ter-Inter­na­tio­na­le. Die­se konn­ten, seit Papst Fran­zis­kus im Amt ist, ihren Ein­fluß auch auf den Vati­kan aus­deh­nen. McK­in­sey und ande­re wer­den auch bei der Kuri­en­re­form um „Vor­schlä­ge“ gebe­ten und spre­chen damit ein gewich­ti­ges Wort mit.

Der Einfluß von Msgr. Vallejo-Balda bei Papst Franziskus

De Frans­su soll das Ver­trau­en des neu­en Wirt­schafts­se­kre­tär des Hei­li­gen Stuhls, Geor­ge Kar­di­nal Pell genie­ßen. Sei­ne Ernen­nung scheint jedoch mehr auf den Ein­fluß von Msgr. Lucio Val­le­jo-Bal­da zurück­zu­ge­hen. Val­le­jo-Bal­da ist die Num­mer Zwei der Prä­fek­tur für die wirt­schaft­li­chen Ange­le­gen­hei­ten des Vati­kans. Der umtrie­bi­ge Mon­si­gno­re genießt das Ver­trau­en von Papst Fran­zis­kus trotz eini­ger kurio­ser Vor­komm­nis­se.

Der älte­ste Sohn des künf­ti­gen Vatik­an­bank-Prä­si­den­ten, Lou­is Vic­tor Dou­ville de Frans­su arbei­tet der­zeit für Pro­mon­to­ry Finan­cial Group. Die Finanz­be­ra­ter­fir­ma ist seit 2013 im Vati­kan aktiv. Zuvor war Lou­is Vic­tor de Frans­su für Gold­man Sachs tätig. Von Pro­mon­to­ry kommt bereits der seit Ende 2013 amtie­ren­de neue Gene­ral­di­rek­tor der Vatik­an­bank, Rolan­do Marranci.

Der prak­ti­zie­ren­de Katho­lik Jean-Bap­ti­ste Dou­ville de Frans­su ist mit der aus Bel­gi­en stam­men­den Hélà¨ne de Ger­la­che de Gome­ry ver­hei­ra­tet und Vater von vier Kindern.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pruvest

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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2 Kommentare

  1. Joh. 18,41
    „Als der Teu­fel das Geld erfun­den hat­te, konn­te er sich getrost zur Ruhe setzen.“

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