Islamisten vertreiben Mönche aus 1600 Jahre altem Kloster Mar Behnam


Das von den Islamisten besetzte Kloster Mar Behnam im Irak
Das von den Isla­mi­sten besetz­te Klo­ster Mar Behnam im Irak

(Bag­dad) Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag besetz­ten Isla­mi­sten des Isla­mi­schen Staa­tes (IS) das uralte syrisch-katho­li­sche Klo­ster Mar Behnam. 

Anzei­ge

Das Klo­ster des Mär­ty­rers Behnam und sei­ner Schwe­ster Sarah stammt aus dem 4. Jahr­hun­dert. Es liegt in der Pro­vinz Nini­ve 37 Kilo­me­ter süd­öst­lich von Mos­ul. Die Mön­che wur­den gezwun­gen, das Klo­ster unver­züg­lich zu ver­las­sen. Die Isla­mi­sten stell­ten ihnen das­sel­be Ulti­ma­tum wie den Chri­sten Mos­uls: Flucht, Kon­ver­si­on zum Islam oder das Schwert.

Die syrisch-katho­li­schen Mön­che baten die Dschi­ha­di­sten die Reli­qui­en des Klo­sters von der Plün­de­rung aus­zu­neh­men. Im Klo­ster befin­det sich auch die Grab­le­ge meh­re­rer syrisch-ortho­do­xer Patri­ar­chen. Ange­sichts der isla­mi­sti­schen Zer­stö­rungs­wut wird bezwei­felt, daß die Bit­te auf Gehör gesto­ßen ist.

Ostermesse in der Kirche des Klosters Mar Behnam 2013

Seit 250 Jahren Einheit mit Rom

Im 18. Jahr­hun­dert kam es zu Kon­tak­ten der syrisch-ortho­do­xen Mön­che mit Rom und schließ­lich zur vol­len Ein­heit mit der katho­li­schen Kir­che, indem sich das Klo­ster der syrisch-katho­li­schen Kir­che anschloß. Katho­lisch wur­den damals auch die in der Umge­bung leben­den Chri­sten, deren Zen­trum die Stadt Bach­di­da ist.

Die Mön­che zogen nach ihrer Ver­trei­bung am Sonn­tag kilo­me­ter­lang durch die Wüste, bis sie von kur­di­schen Peschmer­ga auf­ge­grif­fen und in das mehr­heit­lich christ­li­che Bach­di­da gebracht wurden.

Unweit des Klo­sters Mar Behnam liegt das syrisch-ortho­do­xe Klo­ster Mar Mat­tai. Über des­sen Schick­sal ist der­zeit nichts bekannt. Der Hei­li­ge Mat­tai hat­te den Hei­li­gen Behnam und des­sen Schwe­ster Sarah zum Chri­sten­tum bekehrt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!