Errare humanum est, perseverare autem bergoglianum – Kann ein Jesuit so naiv sein?


Papst Franzisku:  Kann ein Jesuit so naiv sein?
Papst Fran­zis­ku: Kann ein Jesu­it so naiv sein?

(Rom) Irren ist mensch­lich, im Irr­tum ver­har­ren aber ist teuf­lisch, schrieb der hei­li­ge Augu­sti­nus. Die Neu­fas­sung der Rede­wen­dung scheint sich auf Berg­o­glio zu reimen. 

Anzei­ge

Papst Fran­zis­kus hat als Stell­ver­tre­ter Chri­sti und Kir­chen­ober­haupt auf Erden nicht sich selbst dar­zu­stel­len, son­dern eine Mis­si­on zu erfül­len hat, die Her­de zu wei­den, die Glau­bens­wahr­heit zu bewah­ren, durch die Sakra­men­te zu bin­den und zu lösen, allen Völ­kern das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den und das König­tum Chri­sti sicht­bar zu machen. Und den­noch: Nichts nütz­ten die Emp­feh­lun­gen von Kar­di­nal Joa­chim Meis­ner zum ver­gan­ge­nen Jah­res­wech­sel für Papst Fran­zis­kus, um nicht mit Scal­fa­ri ver­wech­selt zu wer­den. Der inzwi­schen eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Köln leg­te dem Papst in Rom ein­dring­lich nahe, auf Inter­views zu ver­zich­ten. Den­noch gewähr­te Papst Berg­o­glio dem Athe­isten frei­mau­re­ri­scher Tra­di­ti­on Euge­nio Scal­fa­ri ein zwei­tes Mal ein Gespräch, wis­send, daß Scal­fa­ri das Inter­view frei aus dem Gedächt­nis und aus sei­nem ideo­lo­gi­schen Blick­win­kel rekon­stru­iert. Das nennt sich unter nor­ma­len Umstän­den Naivität.

Selbst der naiv­ste Mensch tappt in der Regel nur ein­mal in die­sel­be Fal­le. Wenn Papst Fran­zis­kus ohne Not zum „Wie­der­ho­lungs­tä­ter“ wird, darf nach mensch­li­chem Ermes­sen umge­kehrt dar­aus geschlos­sen wer­den, daß er mit der Art und den Inhal­ten des ersten umstrit­te­nen Inter­views (Abschaf­fung der Sün­de, kein objek­tiv Gutes, kei­ne Bekeh­rung der Ungläu­bi­gen) ein­ver­stan­den ist. War­um sucht der argen­ti­ni­sche Papst den ita­lie­ni­schen Doy­en des lin­ken Jour­na­lis­mus als pri­vi­le­gier­ten Gesprächs­part­ner? Eine berech­tig­te Fra­ge. Weil er ihm einen Zugang zu Krei­sen ver­schafft, die sonst die Bot­schaft nicht hören wür­den? Mag sein. Doch wel­che Bot­schaft: Jene des katho­li­schen Pap­stes oder des frei­mau­re­ri­schen „Pap­stes“? Die Berg­o­gli­os oder jene Scal­fa­ris? Oder herrscht soweit Ein­ver­neh­men in der Sicht­wei­se zwi­schen bei­den, daß der beken­nen­de Athe­ist zum Sprach­rohr des beken­nen­den The­isten wird? Unterm Strich soll dabei was her­aus­kom­men? Alle beach­te­ten und dis­ku­tier­ten „Aus­sa­gen“ der bei­den (Nicht)Interviews ste­hen in einem frap­pie­ren­den Kon­trast zur kirch­li­chen Tra­di­ti­on. Cui bono? Nor­ma­li­sten stecken bei die­ser und ähn­li­chen Fra­gen den Kopf in den Sand und tun so als wür­den sie nichts hören und nichts sehen. Dar­um noch ein­mal: Cui bono?

Giu­lia­no Fer­ra­ra, der Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tung Il Foglio, seit Papst Bene­dikt XVI. eine der füh­ren­den Dis­kus­si­ons­platt­for­men für die Ent­wick­lung in der Katho­li­schen Kir­che, ver­faß­te den nach­fol­gen­den Kom­men­tar, den wir zusam­men mit eini­gen Leser­zu­schrif­ten veröffentlichen.

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Perseverare ist Bergoglianisch

Il Foglio vom 15. Juli 2014

Irren ist mensch­lich, aber im Irr­tum ver­har­ren ist Berg­o­glia­nisch. Zum zwei­ten Mal in weni­ger als einem Jah­re – das erste Mal geht auf den Okto­ber 2013 zurück, das zwei­te Mal auf den ver­gan­ge­nen Sonn­tag – wur­de das, was die Tages­zei­tung La Repubbli­ca als Inter­view ihres Grün­ders mit Papst Fran­zis­kus aus­gibt, der aus­ge­rech­net Euge­nio Scal­fa­ri als bevor­zug­ten Gesprächs­part­ner und meta­pho­ri­schen Mai­eu­ti­ker beach­tens­wer­ter Neu­hei­ten im Leben der Kir­che wählt, zum Anlaß eines hoch­not­pein­li­chen Wider­rufs durch das von Pater Feder­i­co Lom­bar­di gelei­te­te Pres­se­amt des Vatikans.

Die bestrit­te­nen Erklä­run­gen, die „nicht mit Sicher­heit dem Papst zuge­schrie­ben wer­den kön­nen“, wie es – wie bereits das erste Mal – in der offi­zi­el­len Note des Vati­kans heißt, sind jene, die am schmack­haf­te­sten und am mei­sten geeig­net sind, als neue, uner­war­te­te Etap­pen in der Berg­o­glia­ni­schen Kir­chen­re­vo­lu­ti­on prä­sen­tiert zu werden.

„Zum Bei­spiel und im beson­de­ren“ – wie Lom­bar­di in der Erklä­rung beton­te – „gilt das für zwei Behaup­tun­gen, die gro­ße Auf­merk­sam­keit erreg­ten, die aber nicht dem Papst zuzu­schrei­ben sind. Ein­mal daß es unter den Pädo­phi­len ‚Kar­di­nä­le‘ gibt und daß der Papst mit Sicher­heit zum Zöli­bat behaup­tet habe, ‚die Lösun­gen wer­de ich fin­den‘.“ Pater Lom­bar­di geht sogar soweit, die Art, wie in der Repubbli­ca die päpst­li­chen Pseu­do-Erklä­run­gen in einem ver­däch­ti­gen Spiel geöff­ne­ter, aber nie geschlos­se­ner Anfüh­rungs­zei­chen prä­sen­tiert wur­den, als „Mani­pu­la­ti­on für die unbe­darf­ten Leser“ zu bezeich­nen. Töne, die an eine Kriegs­er­klä­rung erinnern.

Die Wahr­heit aber ist, daß der Mann von Welt und gro­ße Zei­tungs­ma­cher Euge­nio Scal­fa­ri genau weiß und genau kal­ku­liert, was er tut und wie er es tut. Sei­ne päpst­li­chen Inter­views aus dem Gedächt­nis, ohne Notiz­block, ohne Ton­band und ohne, daß der Inter­view­te den Text durch­sieht, sind inzwi­schen dabei, zu einem eige­nen neu­en und gran­dio­sen lite­ra­ri­schen Gen­re zu werden.

Wer nicht ver­stan­den zu haben scheint, was jedes­mal auf ihn zukommt, scheint hin­ge­gen Papst Fran­zis­kus zu sein. So unbe­darft – kann der erste Jesui­ten­papst wirk­lich so naiv sein? – um den jour­na­li­sti­schen Gebrauch und sogar Miß­brauch die­ser Gesprä­che vor­her­zu­se­hen (und dem vor­zu­beu­gen), den sein Gesprächs­part­ner Scal­fa­ri, der ungläu­bi­ge Lai­zist, der zwar der Huma­ni­tät Chri­sti zuge­tan ist, nicht aber der Kir­che, betrei­ben wird.

Dazu einige Lesermeinungen:

- „Man soll­te Papst Berg­o­glio sagen, daß jedes Inter­view von Scal­fa­ri ein Inter­view von Scal­fa­ri mit Scal­fa­ri ist: dem Papst eben!“

- „Es wäre eine gute Sache, wenn Pater Lom­bar­di Papst Fran­zis­kus emp­feh­len wür­de, sich für das näch­ste Inter­view einen ver­trau­ens­wür­di­ge­ren Gesprächs­part­ner zu suchen. Einen, der der Kir­che mehr zuge­tan ist und weni­ger dem Jour­na­lis­mus, der den Leu­ten gefällt, die gefallen.“

- „Es ist eine alte Tra­di­ti­on des Vati­kans: Wenn ein Besuch kommt, macht man ihm ein Geschenk, damit er sich an den Tag der Begeg­nung erin­nert. Eine Iko­ne, ein altes Buch, einen Rosen­kranz. Das näch­ste Mal, wenn Euge­nio Scal­fa­ri kommt, soll­te man ihm ein Ton­band­ge­rät schenken.“

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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23 Kommentare

  1. Ich den­ke man kann objek­tiv sagen, dass Fran­zis­kus mit sei­nen Scal­fa­ri Inter­views der katho­li­schen Kir­che scha­det. Die Fra­ge, die sich mir jetzt stellt ist, ob das, was hier als Nai­vi­tät bezeich­net wird in Wirk­lich­keit ein Nach­las­sen der Gei­stes­kraft ist. Ich bezweif­le, dass ein so lang­jäh­ri­ger Bischof mit viel Pres­se­er­fah­rung so naiv sein kann und ich möch­te ihm auch nicht unter­stel­len, dass er die­se Inter­views absicht­lich zum Scha­den der katho­li­schen Kir­che gibt. Bleibt also nur Nach­las­sen der Gei­stes­kraft oder – er wird dazu gezwun­gen mitzumachen.

    • Es ist bestimmt kei­ne Nai­vi­tät und kei­ne Schwä­che, son­dern bein­har­te Tak­tik, die von den Bera­tern mit­ge­tra­gen und gestützt wird. Es geht zum Einen um den Jubel der main­stream-Medi­en und der Kir­chen­fein­de, zum Ande­ren um Pro­vo­ka­ti­on für die Katho­li­ken. Die­ser Mann hat bereits mit sei­nem ersten „buo­nase­ra“ deut­lich gemacht, was er von den Katho­li­ken, ihren Gewohn­hei­ten, Bräu­chen und Wer­ten hält. In sei­nen Plau­der­ho­mi­li­en prü­gelt er stets auf die Katho­li­ken ein, indem er anhand sei­ner fan­ta­sie­vol­len Aus­le­gung der Hl. Schrift gegen ima­gi­nä­re Laster und Ver­feh­lun­gen wet­tert, die ech­ten Pro­ble­me dage­gen gänz­lich außer acht lässt.

    • Ver­ste­he zwar Ihr Beden­ken, glau­be ich aber nicht – das haben wir uns doch auch bei Ron­cal­li, bei Mon­ti­ni und bei Johan­nes Paul II gefragt – so viel nach­las­sen­de Gei­stes­kraft auf einem fort­lau­fen­den Hau­fen gibt es eigent­lich nicht…das stinkt doch gewal­tig, man fühlt sich ein­fach nur ver­äp­pelt, wie wenn man auf eine Behör­de geht und an der Nase her­um­ge­führt wird.
      Was immer hier gspielt wird – es kei­ne nach­las­sen­de intel­lek­tu­el­le, dafür aber eine nach­las­sen­de geist­li­che – geist­LI­CHE Kraft.

    • Tja, wenn das so ist wie Leo und Zeit­schnur sagen, müss­te man fra­gen: Wer bewahrt die Kir­che vor dem Papst und den Seinen?

      • Für mich ist es die Got­tes­mut­ter, weil sie Mut­ter der Gläu­bi­gen ist und wir alle aus ihr gebo­ren wer­den und sie uns for­men will, um uns ihrem Sohn gehei­ligt „vor­zu­stel­len“, wie es in einem alten Gebet heißt.
        Jesus aber – ich sehe es so, dass wir IHM nach­fol­gen in der Pas­si­on, um IHM änlich, gleich zu wer­den. ER bewahrt uns inso­fern total, weil ER aus der ewi­gen Per­spek­ti­ve alles schon voll­bracht hat und unse­re Namen längst bei IHM ver­zeich­net sind.

      • Man soll­te die eige­ne Ver­ant­wor­tung nicht zu schnell an Jesus Chri­stus und die Mut­ter Maria dele­gie­ren. Das schrei­be ich nicht in Rich­tung der obi­gen Kom­men­ta­to­ren, denn sie neh­men ja mit ihren kri­ti­schen Kom­men­ta­ren im Rah­men ihrer Mög­lich­kei­ten Ver­ant­wor­tung wahr, son­dern ich schrei­be dies in Rich­tung tat­säch­li­cher Ver­ant­wor­tungs­trä­ger, die größ­ten­teils Schwei­gen, sich vor­nehm zurück­hal­ten und dies womög­lich mit ähn­lich from­men Gedan­ken wie oben vor sich und der Welt recht­fer­ti­gen. Nein, Gott bewahrt die Kir­che nicht vor Scha­den, wenn wir uns nicht mit ihm dafür in die Bre­sche wer­fen. Selbst das Wun­der der Mensch­wer­dung Got­tes bedurf­te schließ­lich der Mit­wir­kung des Menschen.

    • Kann auch hier leo & zeit­schnur nur beipflichten:

      Indes­sen Fol­gen­des auf Rora​te​-cae​li​.blog​spot​.com unlängst gelesen:

      “Fran­cis knows exact­ly how power is spelled,” says [Fr.] Bernd Hagen­kord, a Jesu­it who is in char­ge of Ger­man pro­gramming for Vati­can Radio. “He’s a com­mu­ni­ca­tor in the league with Mother Tere­sa and the Dalai Lama. They say he’s being unclear, but we know exact­ly what he means.”

      Also: Stop dreaming !

    • Sie schrei­ben:
      „… ich möch­te ihm auch nicht unter­stel­len, dass er die­se Inter­views absicht­lich zum Scha­den der katho­li­schen Kir­che gibt…“
      War­um nicht? Objek­tiv tut er es aber.
      Wie­so soll­te er nicht wis­sen, was er tut?
      Wie­so soll­te er nicht wis­sen, was wir wissen?
      Mir scheint, die Lösung liegt woanders:
      Papst Fran­zis­kus hat eine ande­re Vor­stel­lung als wir davon, was der Kir­che nutzt und was ihr scha­det, viel­leicht auch eine ande­re Vor­stel­lung davon, wem er in sei­nem Amt nut­zen und wem er scha­den soll.

  2. Irren ist mensch­lich, im Irr­tum ver­har­ren aber ist teuf­lisch, schrieb der hei­li­ge Augustinus.

    Die heu­ti­ge Auf­fas­sung von per­se­ve­rie­ren sieht etwas anders aus, da mit dem Teu­fel nicht mehr gerech­net wird.
    Unter Per­se­ve­ra­ti­on (von latei­nisch per­se­ver­a­re) ver­steht man das krank­haf­te Behar­ren, Haf­ten­blei­ben oder Nach­wir­ken psy­chi­scher Ein­drücke, auch das Haf­ten­blei­ben an Vor­stel­lun­gen bzw. beharr­li­ches Wie­der­ho­len von Bewe­gun­gen oder Wör­tern auch in unpas­sen­dem Zusammenhang.
    In der Psy­cho­pa­tho­lo­gie ist die Per­se­ve­ra­ti­on ein typi­sches Sym­ptom for­ma­ler Denk­stö­rung bei ver­schie­de­nen psy­chi­schen Stö­run­gen und häu­fig von wei­te­ren for­ma­len Denk­stö­run­gen begleitet.
    Oft tritt sie bei Alz­hei­mer-Krank­heit, Autis­mus, Schi­zo­phre­nie, Zwangsstörung[1][2] und bei­spiels­wei­se auch beim Fron­tal­hirn­syn­drom und Epi­lep­sie auf.…..

    Wenn stark per­se­ve­ri­en­des, anhäng­li­ches Ver­hal­ten im Umgang mit ande­ren Men­schen auf­tritt, wird im eng­li­schen Sprach­raum oft von „sozia­ler Kleb­rig­keit“ (“social sticki­nes­s”) gespro­chen (Bei­spiel: Jemand kann in einer Kon­ver­sa­ti­on nicht auf­hö­ren zu reden und drängt sich auf, obwohl der Gesprächs­part­ner die­se been­den möch­te). http://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​P​e​r​s​e​v​e​r​a​t​ion

    For­ma­len Denk­stö­run­gen ohne Behand­lung abzu­hel­fen ist schier unmöglich.

    • Ich glau­be aber bei den Päp­sten nicht an for­ma­le Denk­stö­run­gen. Man soll nicht zu schnell nor­ma­les Fehl­ver­hal­ten patho­lo­gi­sie­ren – wie vie­le Men­schen fin­den kein Ende und „kle­ben“ sich an einen dran. Die sind nicht krank, son­dern ein­fach undis­zi­pli­niert in den mei­sten Fäl­len. Man­che haben auch zeit­wei­se ein Bedürf­nis nach Zuwen­dung, wenn sie sozia­le Kon­tak­te als Bela­stungs­be­wäl­tu­i­gungs­stra­te­gie wäh­len – das alles gibt es und man darf auch Macken haben. Und wer kann sich selbst da reinwaschen?

      Das hat alles mit dem, was im Vati­kan pas­siert, nichts zu tun.
      Ich den­ke eher wie @ Leo Lämm­lein, dass die­se Din­ge bewusst getrie­ben wer­den, aller­dings bedeu­tet das, dass die Päp­ste vom Glau­ben abge­fal­len sind.
      Und dies zu kon­sta­tie­ren fällt uns schwer, weil es unge­heu­er­lich ist, fast undenk­bar, aber es ist wohl genau so…

      • Eigent­lich den­ke ich, dass der Hl. Augu­sti­nus rich­tig liegt.
        Wie oft wer­den böse Hand­lun­gen fälsch­li­cher­wei­se pathologisiert.
        Der unbän­di­ge Stolz die­ses Pro­blem­pap­stes spricht für sich. Ich fürch­te, er wird in sei­nen Irr­tü­mern ver­har­ren, die sich in vie­len Jah­ren ver­fe­sti­gen konnten.
        Es macht ihm dazu noch offen­kun­dig Spaß sei­ne anti-katho­li­schen Hand­lun­gen mit einer maxi­ma­len Ver­wir­rung der katho­li­schen Welt ein­her­ge­hen zu lassen.

        Gera­de­zu tra­gisch ist, daß sich so vie­le Men­schen in die Irre lei­ten lassen.

      • @ IMEK

        Die­ses Ver­har­ren im Irr­tum führt mit der Zeit zu einer Erstar­rung im Irr­tum – aber den­noch ist der Irr­tum gewollt. Mich hat als Kind immer die For­mu­lie­rung erschreckt, der Herr habe des Pha­ra­os Herz ver­stockt, als er Isra­el nicht zie­hen las­sen wollte.
        Es gibt also einen Tag des „Dahin­ge­ge­ben­seins“ in der Inter­ak­ti­on zwi­schen Gott und Mensch. Ich wür­de nicht von einer Patho­lo­gie spre­chen. Es ist viel schlimmer.
        Es ist eigent­lich gru­se­lig, das alles mit­an­se­hen zu müs­sen – in wel­cher Ver­fas­sung muss man sein, wenn man als Papst mit vol­lem Bewusst­sein die Kir­che zer­stört? Man fürch­tet die Höl­le sicher nicht und den Zorn Got­tes zwei­mal nicht. Und man fürch­tet Gott nicht. Wer IHN nicht fürch­tet glaubt auch nicht an IHN, geschwei­ge denn, dass man IHN liebt…aber wir alle sind von die­ser Glau­bens­fäul­nis ange­grif­fen, das sehe ich sehr klar, auch die, die sich selbst Glau­bens­treue zuschrei­ben, denn heu­te wird auf der einen Sei­te viel von „Lie­be“ gespro­chen („Barm­her­zig­keit bla­bla“), auf der ande­ren Sei­te vom rech­ten „Glau­ben“ („Wir ver­tre­ten die wah­re Tra­di­ti­on!“), aber kei­ner, buch­stäb­lich kei­ner redet mehr davon, dass unse­re Hoff­nung allei­ne auf IHM ruht – ER wird die­se Sache ret­ten, nicht wir!
        O mein Gott.

  3. Zur Erin­ne­rung: Papst Fran­zis­kus hat das erste gedruck­te Scal­fa­ri-Inter­view sogar dop­pelt geneh­migt. Erst gab er sei­ne ein­fa­che Zustim­mung, danach, auf Extra-Nach­fra­ge, noch ein­mal die aus­drück­li­che Bestä­ti­gung sei­ner Zustim­mung.(http://​glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​5​3​0​136)
    Daher ist es eigent­lich egal, ob Fran­zis­kus in dem Inter­view exakt so gespro­chen hat, wie es geschrie­ben stand. So oder so steht er hin­ter den Aussagen!

  4. Kein Zwei­fel- Berg­o­glio weiß ganz genau, was er tut. Er tut es in vol­lem Bewußt­sein der Kon­se­quen­zen. Er tut es, weil er es voll inhalt­lich so will. Die gan­zen Dis­kus­sio­nen dar­über, was er wo und wie gesagt hat, sowie auch die Fra­ge, ob er über­haupt noch weiß, was er eigent­lich anstellt, sind m.E. obso­let. Die Gesamt­stra­te­gie ist doch klar: Zer­trüm­me­rung der Tra­di­ti­on so schnell es geht, Ver­un­si­che­rung der Katho­li­ken, Rela­ti­vie­rung des Abso­lut­heits­an­spru­ches der Hei­li­gen Kir­che und die Schaf­fung einer auch ohne Tran­szen­denz funk­tio­nie­ren­den huma­ni­sti­schen Kir­che. Wer eins und eins zusam­men­zählt und noch immer nicht im Ergeb­nis auf zwei kommt, dem ist lei­der nicht mehr zu helfen.

  5. „Der inzwi­schen eme­ri­tier­te Erz­bi­schof von Köln leg­te dem Papst in Rom ein­dring­lich nahe, auf Inter­views zu verzichten.“
    Wie­so? Er hat doch selbst gesagt. „Ich brin­ge alles Durch­ein­an­der“. Und das geht doch nur über das Geplap­pe­re in den Medi­en. Wenn er nur schwei­gen wür­de ist er nicht nütz­lich und wäre nie­mals zur Papst­wahl ange­tre­ten und als Bischof von Rom auf­ge­schla­gen. Ich mag die Jesui­ten der heu­ti­gen Zeit nicht. Sie bil­den zu vie­le Figu­ren aus und füh­ren sie in die Inter­na der katho­li­schen Kir­che wo es bes­ser wäre sie wür­den drau­ßen bleiben.
    Per Mari­am ad Christum.

  6. @hicesthodie
    Sie haben alles gesagt, was ich auch hät­te sagen wol­len, folg­lich füge ich nur eine Infor­ma­ti­on an, die viel­leicht das Schwei­gen der FSSPX bricht: Es soll sich eine „Prie­ster­ver­ei­ni­gung Mar­cel Lefeb­v­re“ gegrün­det haben. Ich habe Fotos im Inter­net gese­hen, ca. 20 Prie­ster mit Bischof Wil­liam­son. Sie haben bereits eine Wei­he an das unbe­fleck­te Herz Mari­ens abge­legt. Ich weiß heu­te nicht, wie seri­ös die­se Nach­richt ist.
    Wenn die­se Nach­richt seri­ös ist, wer­den sie nicht schwei­gen. Und Bischof Wil­liam­son wird irgend­wann einen Bischof wei­hen müs­sen, er lebt oder wirkt ja auch nicht bis zum Ende der Zei­ten. Dann droht die Exkom­mu­ni­ka­ti­on. Von Herrn Berg­o­glio exkom­mu­ni­ziert zu wer­den, davor dürf­te Bischof Wil­liam­son wenig Angst haben, er weiß ja, wie es sich „anfühlt“, exkom­mu­ni­ziert zu sein.
    Viel­leicht macht er damit den Weg frei für die FSSPX, in die Berg­o­glio-Kir­che ein­ge­glie­dert zu wer­den. Sie ist damit die Buh­mann-Rol­le los, die Rol­le der hals­star­ri­gen Tra­di­tio­na­li­sten wür­de dann von einer klei­nen Prie­ster­ge­mein­schaft über­nom­men, Herr Berg­o­glio wäre in sei­nem Ele­ment, er hät­te ein neu­es Lieb­lings­feind­bild. Wenn das alles nicht eine Ente ist…

    Und er hät­te die Zustim­mung aller. Was Herr Berg­o­glio so liebt: zu baden in der Zustim­mung der NWO…

    Um das durch­zu­ste­hen, müss­ten die klei­ne Prie­ster­ge­mein­schaft und ihr Gläu­bi­gen­um­feld Mär­ty­rer-See­len haben. Sie wer­den von allen gehasst wer­den, auch von den­je­ni­gen, die der Mei­nung sind, dass Herr Berg­o­glio vom Glau­ben abge­fal­len ist. Dass er das ist, scheint ziem­lich sicher.

      • Ganz sicher bin ich nicht für eine Spal­tung der FSSPX. Ich weiß eben­falls nicht, was ich von die­ser neu­en Grup­pie­rung hal­ten soll. Ich habe kei­ne Ahnung, ob sie eine Zukunft hat und wie sie aussieht.

        Mir geht es vor allem, gera­de­zu aus­schließ­lich, um die hl. Mes­se aller Zei­ten, um den über­lie­fer­ten römi­schen Ritus. Und um den Glau­ben, der untrenn­bar mit dem Meß­op­fer ver­bun­den ist.

        Ich sehe das Meß­op­fer unter Herrn Berg­o­glio in höch­ster Gefahr. Wenn nicht heu­te, dann morgen.

        Ich weiß nicht, ob die Behaup­tun­gen, Rom und Men­zin­gen ver­han­del­ten wei­ter, halt­lo­se Gerüch­te sind. Ich bin mir aller­dings sehr sicher: Unter Herrn Berg­o­glio wird die FSSPX weder den Glau­ben noch das Mess­op­fer ver­tei­di­gen können. 

        Die gna­den­lo­se Här­te, die die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta erfah­ren müs­sen, die sta­li­ni­sti­sche Vor­ge­hens­wei­se gegen ihren alten und kran­ken Grün­der, las­sen das Schlimm­ste befürchten.

        Herr Berg­o­glio gilt als der barm­her­zi­ge, tole­ran­te Papst, der alle Geg­ner des Glau­bens so warm­her­zig ver­ste­hen kann. Und gegen die glau­bens­treu­en Katho­li­ken, die den 2000jährigen über­lie­fer­ten katho­li­schen Glau­ben offen prak­ti­zie­ren wol­len, vor­geht, wie ein unbe­re­chen­ba­rer Diktator.

        In die­sem Wirr­warr, in dem sich unse­re Kir­che befin­det, bin ich mir in dem Punkt sicher: Ich traue Herrn Berg­o­glio nicht.

        Was ich von der neu­en Prie­ster­ver­ei­ni­gung hal­ten soll, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob die­se Prie­ster in der Lage sind, das Erbe von Erz­bi­schof Lefeb­v­re am Leben zu erhal­ten. Ich bin mir nur sicher, dass es erhal­ten wer­den muss.

  7. Als ich über das Leben von Don Lui­gi Vil­la las und sei­ne pro­fun­den Ent­deckun­gen über die frei­mau­re­ri­schen Akti­vi­tä­ten (er han­del­te im Auf­trag von P.Pius XII) höch­ster kirch­li­cher Auto­ri­tä­ten (v.a. von P.Paul VI) begann ich vie­les zu verstehen…u.a. Bergoglio.
    Wer mag lese bei: „chie­sa viva“: das mei­ste in ita­lie­nisch, aber auch eng­lisch, fran­zö­sisch, spa­nisch und eini­ges in deutsch.
    Don Vil­la schrieb einen ein­dring­li­chen Brief an alle Kar­di­nä­le der Welt, um von einer Absur­di­tät der Selig­spre­chung von P.Paul VI abzu­se­hen, da die­ser Papst bewußt eine neue Kir­che grün­den woll­te. Die­ser Brief ist äußerst bri­sant und ich bin sicher, daß Berg­o­glio ihn kennt, aber den­noch die Kano­ni­sie­rung die­ses Pap­stes bestimmt hat.…

  8. Wie zutref­fend hat doch Prä­lat Hw Robert Mäder die Not­wen­dig­keit des Fest­hal­tens an der hl. Tra­di­ti­on schon anno 1923 her­vor­ge­ho­ben. Aus sei­ner Schrift „Jeder Mann ein Held!“:
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    „Wir sind konservativ.
    Wir haben die tief­sten Wur­zeln unse­res Wesens in der Über­lie­fe­rung, nicht im Sand, den das Heu­te zusam­men­ge­weht und das Mor­gen wie­der verwischt.
    Wir sind die Glei­chen wie vor 1900 Jahren.
    Daher kommt es, daß die gro­ßen Per­sön­lich­kei­ten der hei­li­gen Geschich­te uns so ver­traut sind, als leb­ten sie vor unsern Augen.
    Wir sind, weil wir katho­lisch sind, in gewis­sem Sin­ne über Zeit und Raum erha­ben, ken­nen kei­ne Ent­fer­nun­gen und kei­ne Vergangenheiten.“
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  9. Papst Fran­zis­kus ist, wie es aus­sieht, bera­tungs­re­si­stent und umkehrunwillig.
    Er könn­te jetzt sei­ne Sachen packen und in sei­ne Hei­mat Argen­ti­ni­en zurück­flie­gen für immer.
    Es zeigt sich, daß es wohl kaum Wert hat(te), einen Nicht-Euro­pä­er mit dem Papst-Amt zu betrau­en, einen Nicht-Euro­pä­er in das Hai­fisch­becken Katho­li­sche Kir­che, die euro­pä­isch tickt, zu wer­fen. Da gabs ja vor der Wahl ent­spre­chen­de „pres­sings“: einer aus Afri­ka, einer aus Latein­ame­ri­ka… soll­te es wer­den. Jetzt ist der Salat ange­rich­tet. Es soll­te wohl so sein und es muß­te wohl so kommen.

    Jetzt kann allein der Herr selbst noch Sei­ner Kir­che hel­fen und das demü­ti­ge, ver­trau­ens­vol­le Gebet- auch für den Papst Franziskus.

    • Die Kar­di­nä­le haben ihre Inter­es­sen durch­ge­setzt. Der Hei­li­ge Geist war vor und wäh­rend des Kon­kla­ve offen­bar aus­ge­schlos­sen, qua­si per­so­na non grata.
      Waren jemals untreue­re Kar­di­nä­le am Wer­ken? Wer weiß.

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