Aus C8 wird C9-Kardinalsrat – Papst fügt sich „in Dynamik des Dialogs“ ein


Aus C8 wurde C9-Kardinalsrat
Aus C8 wur­de C9-Kardinalsrat

(Vati­kan) Aus dem C8-Kar­di­nals­rat wur­de ein C9-Kar­di­nals­rat. Am Frei­tag ende­te die fünf­te Kon­fe­renz­run­de des von Papst Fran­zis­kus am 13. April 2013, einen Monat nach sei­ner Wahl errich­te­ten Kar­di­nals­rats, der ihn in der Kuri­en­re­form und der Lei­tung der Welt­kir­che unter­stüt­zen soll. Der mit acht Kar­di­nä­len errich­te­te Rat, war die erste kon­kre­te Reform­maß­nah­me des neu­en Pon­ti­fi­kats. Wie Papst Fran­zis­kus seit­her mehr­fach beton­te, han­del­te es sich dabei um eine For­de­run­gen von Kar­di­nä­len, die im Vor­feld des Kon­kla­ve erho­ben wur­de und deren Erfül­lung mit der Wahl ver­bun­den wurde.

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Mit der zu Ende gegan­ge­nen fünf­ten Kon­fe­renz­run­de wur­de der Kar­di­nals­rat erwei­tert. Papst Fran­zis­kus ernann­te Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin zum neun­ten stän­di­gen Mit­glied. Wie Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di am Frei­tag bekannt­gab, stan­den die Dik­aste­ri­en der Römi­schen Kurie im Mit­tel­punkt der fünf­ten Kon­fe­renz, die sich mit den Lai­en und der Fami­lie befas­sen. Die neun Kar­di­nä­le berie­ten in Anwe­sen­heit des Pap­stes über die Rol­le und die Mit­ar­beit von Frau­en und Ehe­leu­ten in den Dik­aste­ri­en. The­ma waren auch die diplo­ma­ti­schen Ver­tre­tun­gen des Hei­li­gen Stuhls in den mei­sten Staa­ten der Erde. Kon­kret ging es dabei um die Vor­gangs­wei­se der Nun­ti­en bei den Vor­er­he­bun­gen für Bischofs­er­nen­nun­gen. In den Diö­ze­sen wünscht man mehr Ein­fluß­nah­me auf das Auswahlverfahren.

„Freies, offenes und freundschaftliches Klima“

Die sech­ste Kon­fe­renz­run­de ist für den 15.–17. Sep­tem­ber anbe­raumt. Fest­ge­legt wur­den eben­so bereits die sieb­te und ach­te Kon­fe­renz­run­de für den 9.–12. Dezem­ber und den 9.–11. Febru­ar. Papst Fran­zis­kus hat­te in sei­nen jüng­sten Medi­en­in­ter­views zu ver­ste­hen gege­ben, daß die Kuri­en­re­form Zeit brau­che und daher nicht mit schnel­len Ergeb­nis­sen zu rech­nen sei. Vati­kan­spre­cher Lom­bar­di woll­te sich nicht dazu äußern, wie lan­ge der C9-Reform­pro­zeß dau­ern wer­de. Ein kon­kre­ter Vor­schlag für eine neue Kuri­en­ord­nung, der bereits mit Blick auf das Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um nach der drit­ten Kon­fe­renz­run­de im ver­gan­ge­nen Febru­ar erwar­tet wur­de, liegt nicht vor, wie der Vati­kan­spre­cher bestätigte.

Umso mehr beton­te Pater Lom­bar­di, daß der C9-Kar­di­nals­rat zum wich­tig­sten Bera­ter­gre­mi­um von Papst Fran­zis­kus gewor­den sei, in dem das Kli­ma „frei, offen und freund­schaft­lich“ sei. Papst Fran­zis­kus nimmt, aus­ge­nom­men Mitt­woch vor­mit­tag wegen der Gene­ral­au­di­enz, an allen Sit­zun­gen teil und füge sich „in die Dyna­mik des Dia­logs“ ein, so der Vatikansprecher.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

 

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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9 Kommentare

  1. In obi­gem Bericht heißt es u.a.:
    “ … han­del­te es sich dabei um eine For­de­run­gen von Kar­di­nä­len, die im Vor­feld des Kon­kla­ve erho­ben wur­de und deren Erfül­lung mit der Wahl ver­bun­den wurde.“
    Noch konkreter:
    „For­de­run­gen, .…deren Erfül­lung mit der Wahl ver­bun­den wurde.“

    Wie ist das möglich?
    Ist es erlaubt, im Vor­feld Abspra­chen zu treffen?
    So etwas kennt man in der Welt der Poli­tik und Wirt­schaft und …
    – nun auch in der Kirche?

  2. „radio­va­ti­can“ hat kurz nach Erschei­nen der Enzy­kli­ka „Evan­ge­lii Gau­di­um“ eine erste Kurz­zu­sam­men­fas­sung des Schrei­bens ver­öf­fent­licht. Eine Inhalts­be­schrei­bung der aktu­ell anlau­fen­den „Dyna­mik des Dialoges“?!:

    -
    [.…]
    Neue Wege“ und „krea­ti­ve Metho­den“ sol­len dazu dienen,
    die „ursprüng­li­che Fri­sche der Fro­hen Bot­schaft“ neu zu erschließen.
    Jesus soll aus den „lang­wei­li­gen Scha­blo­nen“ befreit werden,
    in die wir ihn gepackt haben (11).
    Der „Weg einer pasto­ra­len und mis­sio­na­ri­schen Neu­aus­rich­tung (..), der die Din­ge nicht so belas­sen darf wie sie sind“ (25) ist das eine, eine Reform der Struk­tu­ren der Kir­che das ande­re, was es dazu braucht.

    Papst Fran­zis­kus denkt dabei auch an eine
    „Reform des Papst­tums“, weil er dazu beru­fen sei, das zu leben, was er von ande­ren ver­lan­ge (32).
    Auch sein Amt müs­se immer mehr der Bedeu­tung treu werden,
    die Chri­stus ihm geben woll­te und „mehr den gegen­wär­ti­gen Not­wen­dig­kei­ten der Evan­ge­li­sie­rung ent­spricht“ (32).
    Mit Bezug dar­auf spricht der Papst etwa von der
    Bedeu­tung der Bischofs­kon­fe­ren­zen, die „Sub­jek­te mit kon­kre­ten Kom­pe­tenz­be­rei­chen (..) auch ein­schließ­lich einer gewis­sen authen­ti­schen Lehr­au­tori­tät“ wer­den sollten,
    wie es das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil gewünscht habe.
    „Eine über­trie­be­ne Zen­tra­li­sie­rung kom­pli­ziert das Leben der Kir­che und ihre mis­sio­na­ri­sche Dyna­mik, anstatt ihr zu helfen.” (32)
    Man dür­fe kei­ne Angst haben, die Din­ge anzu­ge­hen, die zwar histo­risch gewach­sen sei­en, aber nicht direkt mit dem Evan­ge­li­um zusam­men hin­gen (43).

    Papst Fran­zis­kus spricht von denen, die sich für etwas Bes­se­res halten,
    die einem Stil von Katho­li­zis­mus anhin­gen, wel­cher der Ver­gan­gen­heit angehören,
    die sich um eine über­trie­be­ne Pfle­ge der Lit­ur­gie zuwen­den, die gesell­schaft­li­che Aner­ken­nung suchen, die zu Funk­tio­nä­ren werden.
    Papst Fran­zis­kus zählt die Ver­su­chun­gen auf, die alle den einen Kern hätten:
    Hier feh­le Chri­stus (95).
    „Es ist eine schreck­li­che Kor­rup­ti­on mit dem Anschein des Guten.
    Man muss sie ver­mei­den, indem man die Kir­che in Bewe­gung setzt, dass sie aus sich her­aus­geht, in eine auf Jesus Chri­stus aus­ge­rich­te­te Mis­si­on, in den Ein­satz für die Armen.“ (97)

    Die Rol­le der Laien

    Fran­zis­kus unter­streicht die Not­wen­dig­keit, die Ver­ant­wor­tung der Lai­en für die Kir­che zu ver­stär­ken, teil­wei­se durch man­geln­de Ausbildung,
    teil­wei­se durch einen „aus­ufern­den Kle­ri­ka­lis­mus“ spiel­ten sie nicht die Rolle,
    die sie spie­len sollten,
    auch müss­ten die „Räu­me für eine wirk­sa­me­re weib­li­che Gegen­wart in der Kir­che noch erwei­tert wer­den,“ vor allem dort, wo die wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen getrof­fen wür­den. (92,93)
    „Die Bean­spru­chung der legi­ti­men Rech­te der Frau­en (…)
    stellt die Kir­che vor tie­fe Fra­gen, die sie her­aus­for­dern und die nicht ober­fläch­lich umgan­gen wer­den kön­nen“. (104)
    Im glei­chen Zusam­men­hang stellt Papst Fran­zis­kus aber noch ein­mal fest,
    dass das den Män­nern vor­be­hal­te­ne Prie­ster­tum nicht zur Dis­kus­si­on stehe,
    aber „Anlass zu beson­de­ren Kon­flik­ten geben (kann),
    wenn die sakra­men­ta­le Voll­macht zu sehr mit der Macht ver­wech­selt wird“ (104).
    Auch die Jugend­li­chen müss­ten eine grö­ße­re Rol­le spie­len, so der Papst wei­ter (106).
    [.…]

  3. Erin­nert an Umber­to Eco, Das Foucault’sche Pendel.
    Habe mich die gan­ze Zeit über die Acht­zahl gewun­dert, denn auf den ersten Fotos des Kar­di­nals­rats 2013 waren neun Per­so­nen plus Papst zu sehen.
    Jetzt haben wir eine kom­plet­te kab­ba­li­sti­sche Nume­ra­ti­on (Sephi­ra).
    Dann mal viel Erfolg.

  4. Ich schlie­ße mich den Aus­füh­run­gen von Zeit­los und Mag­da an. Sie haben die Lage sehr gut erfaßt und dar­ge­stellt. Das Schwei­gen der Eccle­sia Dei Gemein­schaf­ten und der FSSPX ist pein­lich zu spü­ren. Kei­ner hat den Mut sei­ne Stim­me don­nernd gegen die­sen, durch ein unsäg­li­ches Gescha­che­re durch pro­gres­si­ve und Ultra­pro­gres­si­ve Kar­di­nä­le schon im Vor­kon­kla­ve zum Papst erko­re­nen Fran­zis­kus und sei­nen Weg ins Ver­der­ben der Kir­che zu erhe­ben. Gera­de die FSSPX die mit schar­fen Theo­lo­gen geseg­net ist, könn­te durch­schla­gen­de Argu­men­te gegen die­sen Papa qua­si hae­re­ti­cus ins Fel­de füh­ren. Doch sie schwei­gen. Ein töd­li­ches Schwei­gen fürch­te ich. Eine Eini­gung mit Rom wäre das Ende der FSSPX.

    • Die Pius­bru­der­schaft erkennt Papst Fran­zis­kus als das recht­mä­ßi­ge Ober­haupt der römisch – katho­li­schen Kir­che an. Dies dürf­te der Grund sein, wes­halb sie sich mit Kri­tik zurückhalten.

      Was die Pius­bru­der­schaf nicht aner­ken­nen will, ist das 2. Vati­ca­num, dies ist aber unab­ding­ba­re Vor­aus­set­zung für eine Eini­gung mit „Rom“.

      Aber wie der Glau­bens­prä­fekt vor eini­ger Zeit sag­te, steht der Pius­bru­der­schaft die Tür zu einer vol­len Rück­kehr in die Kir­che offen, so wie jedem ande­ren Abtrün­ni­gen auch.

      Die Regeln einer Rück­kehr bestimmt aber Rom, nicht die Pius­bru­der­schaft, dies hat ja auch die Ver­hand­lun­gen mit Papst Bene­dikt schei­tern lassen.

    • Sor­ry, mein Bei­trag gehört in den Bericht über .… erste Ana­ly­se des Pon­ti­fi­kats von Papst Fran­zis­kus“ . Er ist mir – wie auch immer – in die fal­sche Rubrik gerutscht.

  5. Sieh an, sieh an. So sieht also die viel­be­schwo­re­ne Wahl durch den Hei­li­gen Geist aus. Im Grun­de ja nichts Neu­es- der Teu­fel ver­sucht es mit allen Tricks und Machen­schaf­ten. Jetzt lie­fert er vor der schwei­gen­den Kir­che sein Gesel­len­stück ab. Und alle schau­en zu und .….. schwei­gen! (Bis auf die system­im­ma­nen­ten Jubel­ka­tho­li­ken, aber die wür­den ja sogar dann jubeln, wenn Berg­o­glio ver­kün­det, Allah ist der ein­zi­ge Gott)

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