Die Prostitution der Politik – Wenn die Macht Verrat am Volk übt


US-Präsident Obama, Prototyp des Staatsührers, der die Interessen der Abtreibungs- und Homo-Lobby vertritt
US-Prä­si­dent Oba­ma, Pro­to­typ des Staats­üh­rers, der die Inter­es­sen der Abtrei­bungs- und Homo-Lob­by vertritt

(Rom) Der Chef­re­dak­teur der katho­li­schen Inter­net­sei­te „Ris­cos­sa Cri­stia­na“, Pao­lo Deot­to, stellt in sei­nem jüng­sten Auf­satz die Fra­ge in den Raum, wie von katho­li­scher Sei­te dar­auf zu reagie­ren sei, daß die Staats­füh­rer eine Poli­tik betrei­ben, die Staa­ten und Völ­ker des soge­nann­ten Westens „in den Abgrund füh­ren“. Deot­to spricht davon, daß die Staats­füh­rer unter­ein­an­der gera­de­zu einen „Wett­lauf“ zu insze­nie­ren schei­nen, wer sein Volk als erster in die Selbst­auf­lö­sung führt. Als Indi­ka­tor dient Deot­to die neue Gesetz­ge­bung zugun­sten angeb­li­cher „Rech­te“ für Homo­se­xu­el­le, bei deren Ein­füh­rung sich die Poli­ti­ker gegen­sei­tig über­trump­fen wol­len. Homo­se­xu­el­le und ande­re LGBT-Selbst­klas­si­fi­zier­te als neue, poli­tisch hofier­te und pri­vi­le­gier­te Klas­se. Deot­to will kei­ne Ant­wor­ten geben, son­dern einen Dis­kus­si­ons­pro­zeß ansto­ßen. Wir doku­men­tie­ren die Aus­füh­run­gen Deot­tos als Diskussionsbeitrag.

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Wenn die Mächtigen das Volk verraten

von Pao­lo Deotto

Die jüng­sten Ent­schei­dun­gen des Königs von Spa­ni­en und des Prä­si­den­ten der USA wer­fen das eben­so dra­ma­ti­sche wie unge­lö­stes Pro­blem der Legi­ti­ma­ti­on der Macht und der staats­bür­ger­li­chen Gehor­sams­pflicht auf. Kann die Ver­pflich­tung zum Gehor­sam sich ändern und in äußer­sten Not­fäl­len sogar zur Ver­pflich­tung zur Auf­leh­nung werden?

Zwei unter­schied­li­che Nach­rich­ten haben einen gemein­sa­men Nen­ner: die homo­se­xu­el­le Ver­ses­sen­heit und die Pro­sti­tu­ti­on der Poli­tik gegen­über einer Ideo­lo­gie, obwohl Staats­ver­tre­ter, an erster Stel­le Staats­ober­häup­ter, in höch­ster Ver­ant­wor­tung ste­hen, für das All­ge­mein­wohl des ihnen anver­trau­ten Vol­kes zu wirken.

Obamas Ziele für die USA: „LGBT-Botschafter“

Aus den USA kommt die Nach­richt, daß „Prä­si­dent Barack Oba­ma ‘hart’ dafür arbei­tet, daß es bis zum Ende sei­ner Amts­zeit ‘les­bi­sche, bise­xu­el­le und trans­se­xu­el­le Bot­schaf­ter’ geben wird“.
In Spa­ni­en lädt der neue König Feli­pe VI. die LGBT-Orga­ni­sa­tio­nen in den könig­li­chen Palast ein.

Ein Grund für die­se Ent­schei­dun­gen ist sicher poli­ti­sches Kal­kül oder bana­ler aus­ge­drückt, irgend­ein do ut des. In den USA spricht man davon, die Wahl­kampf­kas­sen der Demo­kra­ti­schen Par­tei für die Prä­si­dent­schafts­wah­len für die Nach-Oba­ma-Zeit zu sam­meln, die am 8. Novem­ber 2016 ent­schie­den wer­den. Und die Mafia der Per­ver­tier­ten ver­fügt über gro­ße Finanz­mit­tel, wie das gan­ze Geschäft um Sex zeigt. Viel­leicht meint der neue König von Spa­ni­en, einer sei­ner Titel lau­tet „katho­li­sche Maje­stät“, der Mon­ar­chie durch „Öff­nung“ gegen­über der neu­en Zeit neu­en Schwung zu verleihen…

Politische Kalküle, die Zukunft aufs Spiel setzt inakzeptabel

Es mag tau­send Kal­kü­le für ein sol­ches Ver­hal­ten geben, aber kei­nes ist letzt­lich akzep­ta­bel. Viel­mehr könn­ten sich die­se Rech­nun­gen als ver­nich­ten­de Feh­ler erwei­sen, denn die Geschich­te hält häu­fig bit­te­re Über­ra­schun­gen für jene bereit, die zu sehr und zu lan­ge offen­kun­dig gegen das Gesetz Got­tes han­deln. Das gilt auch für jene, die soweit gehen, wie in den genann­ten Fäl­len, mit ihrer Auto­ri­tät und ihrem Ein­fluß die Leug­nung der Schöp­fungs­ord­nung zu unterstützen.
Zudem drängt sich einer wei­te­re Über­le­gung auf: Wenn die Ent­schei­dung Oba­mas, eines offen­kun­di­gen Abtrei­bungs- und Homo-Ideo­lo­gen nicht wei­ter erstaunt, traf König Feli­pe VI. eine Ent­schei­dung, die nicht nur einen schwer erschüt­ter­ten Staat wei­ter erschüt­tert, son­dern auch das regie­ren­de Königs­haus und sei­ne Tra­di­tio­nen in Uneh­re stürzt.

Die völ­li­ge Pro­sti­tu­ti­on vor der töd­li­chen Homo-Ideo­lo­gie wirft mit gan­zer Wucht das grund­sätz­li­che Pro­blem des zivi­len Zusam­men­le­bens auf: die Recht­mä­ßig­keit in der Aus­übung der Auto­ri­tät und die dar­aus fol­gen­de Gehor­sams­pflicht für den Untertanen-Bürger.

Westliche Politiker betreiben Wettlauf zum Abgrund

Das Pro­blem betrifft natür­lich nicht nur die USA und Spa­ni­en. In der gesam­ten west­li­chen Welt fin­det ein Wett­lauf zum Abgrund statt und in jedem Land lie­gen bereits Gesetz­ent­wür­fe vor, die eine Zeit ein­lei­ten sol­len, die noch schlim­mer und ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ger ist, als die derzeitige.

In Zei­ten der Nor­ma­li­tät ist der Staats­bür­ger ohne Zwei­fel ange­hal­ten, der recht­mä­ßi­gen Auto­ri­tät zu gehor­chen und die von die­ser erlas­se­nen Bestim­mun­gen ein­zu­hal­ten. Die­ser Grund­satz, der auch von der Kir­che seit alters her gelehrt wird, hat jedoch sei­nen kla­ren Rah­men dar­in, daß die recht­mä­ßi­ge Auto­ri­tät im Sin­ne des All­ge­mein­wohls han­delt. Wenn die Auto­ri­tät, gleich­gül­tig ob sie nun durch einen König oder einen Staats­prä­si­den­ten reprä­sen­tiert wird, nicht mehr das All­ge­mein­wohl ver­folgt, son­dern offen­kun­dig gegen die­ses han­delt, kann sie dann noch als recht­mä­ßi­ge Auto­ri­tät betrach­tet werden?

Bis wann üben schlechte Politiker ihre Autorität rechtmäßig aus?

Die Ant­wort lau­tet ohne Zwei­fel “Nein“, erst recht wenn sich das Han­deln gegen das All­ge­mein­wohl nicht nur auf rein mate­ri­el­le und/​oder orga­ni­sa­to­ri­sche Pro­ble­me beschränkt, son­dern gera­de­zu das Zusam­men­le­ben selbst betrifft, die natür­li­che Ord­nung, auf der die mensch­li­che Exi­stenz ruht. Abso­lut unrecht­mä­ßig ist mit Sicher­heit eine Aus­übung der Auto­ri­tät, die sogar das See­len­heil der Staats­bür­ger-Unter­tan­ten aufs Spiel setzt.

So gese­hen, erscheint die Geste des spa­ni­schen Mon­ar­chen noch schwer­wie­gen­der als jene des Ver­ant­wor­tungs­lo­sen im Wei­ßen Haus. Wäh­rend Letz­te­rer mit den näch­sten Wah­len sei­ne Macht ver­lie­ren wird (eine Wie­der­wahl ist nach zwei Amts­pe­ri­oden nicht mög­lich) und – so Gott will – durch einen ver­ant­wor­tungs­be­wuß­ten Prä­si­dent ersetzt wer­den könn­te, ver­tritt König Feli­pe VI. die Kon­ti­nui­tät des Staa­tes. Die Ent­schei­dung des spa­ni­schen Königs, der zwar fak­tisch nur über eine begrenz­te Auto­ri­tät ver­fügt, ist von beson­de­rer Schwe­re, weil sie die Per­ver­si­on durch die mora­li­sche Auto­ri­tät der Kro­ne legi­ti­miert, die Aus­druck von Sta­bi­li­tät und (gött­li­cher) Ord­nung ist und die mora­li­sche und geist­li­che Gesund­heit einer gan­zen Nati­on aufs Spiel setzt.
In den ver­gan­ge­nen Tagen kam es bei Ris­cos­sa Cri­stia­na zu einer sehr inter­es­san­ten Dis­kus­si­on über die Katho­li­ken in der Poli­tik und die Fra­ge einer „katho­li­schen Partei“.

Wie haben Katholiken zum Schutz des Allgemeinwohls zu reagieren?

Der anschei­nend unauf­halt­sa­me Wett­lauf der west­li­chen Staa­ten in Rich­tung Selbst­auf­lö­sung zwingt mei­nes Erach­tens ernst­haft ein wei­te­res Pro­blem in Betracht zu zie­hen, das, bei genau­em Hin­se­hen, der Fra­ge nach einer katho­li­schen Par­tei und grund­sätz­lich der katho­li­schen Prä­senz in der Poli­tik. Die der­zei­ti­gen poli­ti­schen Syste­me des Westens drängt es gera­de­zu zu einer Dik­ta­tur der Per­ver­si­on, die gera­de­wegs – es ist nur eine Fra­ge der Zeit – auf eine Kata­stro­phe des zivi­len Zusam­men­le­bens zusteu­ert und eine Kata­stro­phe des Staa­tes, der eigent­lich Garant für das zivi­le Zusam­men­le­ben sein sollte.
Die katho­li­sche Prä­senz in der Poli­tik wird immer mehr zu einer Chi­mä­re, solan­ge es auf der einen Sei­te immer weni­ger Katho­li­ken gibt, wie auf­grund der schreck­li­chen Kri­se, die die Kir­che heim­sucht, unschwer abseh­bar ist, wäh­rend auf der ande­ren Sei­te der Staat immer stär­ker eine hef­ti­ge und immer radi­ka­le­re anti­christ­li­che und damit wider­na­tür­li­che Poli­tik betreibt, die eine wirk­li­che Mit­ar­beit der ver­blie­be­nen Katho­li­ken in der Poli­tik unmög­lich macht.

Abwesenheit der Kirche beschleunigt Verfall

Die Abwe­sen­heit der Kir­che, die weder den gering­sten Pro­test weder gegen das Ver­hal­ten des spa­ni­schen Königs noch gegen die mei­sten dies­be­züg­li­chen poli­ti­schen Pro­jek­te ande­rer west­li­cher Regie­run­gen erhebt, läßt immer drän­gen­der eine ande­re dra­ma­ti­sche Fra­ge in den Vor­der­grund tre­ten: Ist es nicht gera­de­zu eine Pflicht, mit allen ver­füg­ba­ren ange­mes­se­nen Mit­teln die poli­ti­schen Len­ker zu stop­pen, wenn die­se die ihnen anver­trau­ten Völ­ker in den Ruin füh­ren? Ist es nicht Pflicht, die Fahrt in Rich­tung Zer­stö­rung mit allen ver­füg­ba­ren, ange­mes­se­nen Mit­teln zu stop­pen, bevor es zu spät ist? Wenn das ratio­nem red­de kommt, wer­den alle, Gerech­te wie Unge­rech­te Rechen­schaft able­gen müs­sen. Wer­den dann auch jene unter den Gerech­ten sein, die sich damit begnügt haben, zuzu­se­hen oder besten­falls im klei­nen Kreis zu mißbilligen?

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ris­cos­sa Cristiana

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