Zirkus, Tanz und Pferde in den Kathedralen


Zirkus in Bischofskirche von Besancon(Paris) Am ver­gan­ge­nen 10. Mai gastier­te in der Kathe­dra­le von Besan­çon ein Zir­kus. Akro­ba­ten und Seil­tän­zer schwan­gen sich eben­so durch die Bischofs­kir­che wie vier Pfer­de dar­in her­um­ga­lop­pier­ten. Vor einem stau­nen­den Publi­kum, in der gefüll­ten Kir­che, prä­sen­tier­te sich der Zir­kus Pegno­Zoo. Laut dem Inter­net­auf­tritt der Erz­diö­ze­se habe sich das Publi­kum dadurch „vom Geheim­nis Got­tes mit­rei­ßen“ las­sen. „Wie genau das in die­sem Zusam­men­hang gesche­hen hät­te sol­len, wur­de aller­dings nicht näher aus­ge­führt“, kom­men­tier­te Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

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Das Zir­kus-Spek­ta­kel wur­de von der Erz­diö­ze­se aus unver­ständ­li­chen Grün­den auf unan­ge­mes­se­ne und ent­sa­kra­li­sie­ren­de Wei­se nicht in einem Zir­kus­zelt oder im Frei­en, son­dern in einem Got­tes­haus durch­ge­führt, und nicht in irgend­ei­nem Got­tes­haus, son­dern in der Bischofs­kir­che. Erz­bi­schof Jean-Luc Bouil­ler­et, von Papst Fran­zis­kus im Novem­ber 2013 auf die­sen Bischofs­stuhl beru­fen, hat­te sei­ne Zustim­mung gegeben.

Der zir­zen­si­sche Auf­tritt war der Bei­trag von Besan­çon zur ach­ten Aus­ga­be der „Nacht der Kathe­dra­len“, einem Kul­tur­er­eig­nis euro­päi­schen Aus­ma­ßes. Als Begrün­dung, war­um Schau­stel­ler und Pfer­de ein Got­tes­haus bevöl­kern müs­sen, dient es kaum. Auch nicht die pein­li­chen Vor­wän­de, die Dom­pfar­rer Eric Poin­sot äußer­te, der die vier­bei­ni­ge Anwe­sen­heit in der Bischofs­kir­che damit erklär­te, daß „von der Gene­sis bis zur Apo­ka­lyp­se das Pferd in der Bibel vor­kommt“. Eine hal­be Stun­de lang dreh­ten die Pfer­de in der Kir­che ihre Run­de vor der Kapel­le des Grab­tuchs, einer seit dem Beginn der Neu­zeit in Besan­çon auf­be­wahr­ten Kopie des Grab­tuchs von Turin.

Nalbnackter Tanz um Altar in Osnabrück

Halnackter Tanz um Altar in OsnabrückEin ähn­li­cher Fall ereig­ne­te sich bereits am ver­gan­ge­nen 30. April mit einer wenig ange­mes­se­nen um nicht zu sagen skan­da­lö­sen Cho­reo­gra­phie in der Kathe­dra­le von Osna­brück in Nie­der­sach­sen, wo halb­nack­te Män­ner und Frau­en einen anzüg­li­chen Tanz vor dem Altar auf­führ­ten. Getanzt wur­de zu geist­li­cher Musik von Johann Seba­sti­an Bach, was die Sache nicht sakra­ler mach­te. Das unwür­di­ge Spek­ta­kel hin­der­te Bischof Franz-Josef Bode nicht dar­an, die Tän­zer ein­zu­la­den und die­se Ent­schei­dung anschlie­ßend auch noch öffent­lich zu verteidigen.

Bischof Bode fiel bereits mehr­fach unan­ge­nehm auf. So auch 2010, als er zur „stär­ke­ren Ein­bin­dung“ in die Katho­li­sche Kir­che das Frau­en­dia­ko­nat anreg­te. Bode for­der­te nicht unge­weih­te Dia­ko­nis­sen, wie sie die Kir­che in frü­her Zeit aus bestimm­ten histo­ri­schen Grün­den kann­te, son­dern geweih­te Dia­ko­nin­nen, wie Radio Vati­kan kom­men­tar­los berichtete.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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