Das berufliche Ansehen von Journalisten ist in den letzten Jahren laut Umfragen gesunken. Gleichwohl spielten sich die Medien im ‚Fall Limburg’ als Moral-Apostel auf. Was steckt dahinter? Ein Gastkommentar von Hubert Hecker.
In diesen Tagen jährt sich die Publikation eines FAZ-Artikels, mit dem der Limburger Bischof Tebratz-van Elst „lange vor der Verkündigung des Urteils dem bürgerlichen Tod überantwortet“ wurde. So resümierte der Schriftsteller Martin Mosebach kürzlich den Beitrag des Kirchenredakteurs Daniel Deckers in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. 6. 2013. Der Artikel bildete den Auftakt zur siebten und letzten Medienkampagne gegen den Limburger Bischof, die letztlich zu seinen Amtsverzicht führte.
Mosebach zeigte die Methoden auf, wie Deckers mit Andeutungen, Kolportage, Verdächtigungen und Ressentiment Stimmung machte gegen den Bischof. In Stil und Duktus des Artikels sieht der Schriftsteller Sentimentalität und Verlogenheit am Werk. Dabei erinnert er an das Bonmot von Max Scheler: „Wer verlogen ist, braucht nicht zu lügen.“ Der FAZ-Journalist beherrscht offenbar die Kunst der verdeckten Lüge, die plumpe Form der offenen Lüge überläßt er seinen journalistischen Kollegen.
Die Lügengeschichte der Medien
Im langen Skandalisierungsprozeß gegen Bischof Tebartz-van Elst verbreiteten die Medien ungezählte Lügen. Den Anfang der medialen Lügengeschichte machte der SPIEGEL mit dem Artikel „Limburger Leidkultur“ vom 15. 11. 2010. Darin stützte der Journalist Peter Wensierski seine Attacke gegen den Limburger Bischof auf vier Lügen:
- Der schon unter Kamphaus geleaste Dienstwagen-BMW sei erst vom Nachfolger angeschafft worden.
- Ein internes Diskussionspapier eines Pfarrers verdrehte der SPIEGEL-Mann zu einem Protestbrief an den Bischof.
- Aus dem schon eineinhalb Jahre archivierten Papier machte Wensierski einen aktuellen „Brandbrief“.
- Und schließlich behauptete das angebliche Nachrichtenmagazin wahrheitswidrig, der damalige Archivtext würde zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unter allen 245 Priestern des Bistums kursieren.
Der ganze Artikel war an Verzerrung und Häme kaum zu überbieten: Zwei Außenseiter-Pfarrer wurden für alle Bistumspriester ausgegeben, die Äußerungen der Splittergruppe ‚Wir sind Kirche’ suggerierte man als Meinung des „Kirchenvolks“; feierliche Liturgie verhöhnt der SPIEGEL als „Hochglanzkitsch“ und katholische Marienverehrung als „Rolle rückwärts“.
Die folgenreichste Negativ-Wirkung für den Ruf des Bischofs hatten zwei handfeste Lügen der Nassauischen Neuen Presse vom 9. Oktober. Einmal phantasierte das Blatt von einer in den Fels gefrästen geheimen „Zweitwohnung von 130 qm“. Des Weiteren verbreitete die NNP die Lüge von der 15.000 Euro teuren „freistehenden Badewanne“. Diese beiden Falschmeldungen heizten die Haß- und Häme-Beiträge gegen den Bischof weltweit an.
Die dreisteste Lüge war die Verbreitung eines Gerüchts durch die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen vom November 2013. Danach würde Tebartz-van Elst unter einem Autismus-Syndrom leiden. Der Bruder des Bischofs, ein Psychiater, habe das angeblich „Vertrauten“ gesagt. In Wirklichkeit hatte Prof. Dr. Ludger Tebartz-van Elst die Autismus-Verdächtigungen zurückgewiesen. Der Deutsche Presserat erteilte der FAZ für die Verbreitung einer Unwahrheit aufgrund mangelnder journalistischer Sorgfalt eine öffentliche Rüge.
Zahlreiche Verstöße gegen berufsethische Grundsätze
Auch der SPIEGEL steckte seine lange Nase im Oktober 2013 wieder in die Dombergbebauung. Dabei erwies sich die Titelgeschichte „Das Lügengebäude“ allerdings als Bumerang, der letztlich auf das eigene Glaspalast-Redaktionsgebäude zurückfiel.
Denn die zentrale Behauptung des angeblichen Nachrichtenmagazins, der Bischof selbst hätte mit der Zahl von „knapp 10 Mill.“ die Gesamtkosten angegeben, war eine VorSPIEGELung falscher Tatsachen. In Wahrheit hatte der Diözesanbaumeister diese Zahl für die Restaurierungsobjekte benannt. Bischof Tebartz-van Elst ließ einige Tage später die mißverständlichen Angaben korrigieren, indem er die Gesamtkosten wahrheitsgemäß als „deutlich höher“ herausstellte.
Neben den aufgezählten Beispielen verbreiteten die Medien zahlreiche weitere Falschmeldungen und Halbwahrheiten. Damit verstießen die Journalisten gegen den berufsethischen Grundsatz, der im Pressekodex an erster Stelle steht: „Die Achtung vor der Wahrheit und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit“ muß als „oberstes Gebote der Presse“ gelten. In Ziffer drei der Medien-Selbstverpflichtung wird den Redaktionen aufgetragen: Wenn „Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art“, sich nachträglich als falsch erweisen, hat das veröffentlichende Publikationsorgan sie unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen“. Im Fall Tebartz-van Elst hat nicht ein einziges Presseorgan die als falsch erwiesenen Behauptungen personenbezogener Art richtig gestellt, wie es die Pressekodex-Richtlinien fordern. Alle die genannten Medienorgane, die sich selbst als seriöse Qualitätspresse einstufen, handelten nach der Boulevardmedien-Maxime: ‚Die heutigen Schlagzeilen machen unsere Lügen von gestern für das Publikum irrelevant.’
Journalisten spielen sich als Moral-Apostel auf
Angesichts dieser Fülle von unethischem Vorgehen der Redaktionen überrascht es sehr, daß sich auf dem Höhepunkt der Medien-Hatz viele Presseorgane als Anwälte für Wahrheit und Wahrhaftigkeit aufspielten. So oft wie bei dieser Hetz-Kampagne gegen einen Kirchenmann haben die Medien noch nie auf das achte Gebot des Dekalogs verwiesen. Selbst Atheisten-Seiten und Blasphemie-Blogs schworen plötzlich auf das achte der zehn göttlichen Gebote. Die Journalisten hielten sich die linke Hand aufs gutmenschliche Herz und schleuderten mit der rechten das achte Gebot wie einen Stein auf den Bischof. Die moralische Entrüstung von Lügen-Medien feierte Triumphe.
Den Vogel an Verlogenheit schoß die Nassauische Neue Presse aus Limburg ab. In der Ausgabe vom 17. Oktober spielte sich die regionale Monopolzeitung als moralische Oberinstanz auf, indem sie im Empörungsgestus auf das „Haus auf Lügen gebaut“ zeigte. Dabei konnte der verantwortliche Redakteur das Lügenverbot des 8. Gebotes nicht einmal richtig dem biblischen Dekalog zuordnen – ganz zu schweigen von der Einsicht, daß beim moralisierenden Fingerzeig auf andere immer drei Finger auf den Anzeigenden selbst zurückweisen, in diesem Fall auf die Lügen, Verdrehungen und Verzerrungen in den entsprechenden Meldungen der eigenen Zeitung.
Am nächsten Tag machte sich der gleiche journalistische Moral-Apostel daran, üble Nachrede und Schmäh-Kritik zu verbreiten, indem er die Häme- und Haß-Karikaturen gegen den Bischof aus dem Netz fischte. Er breitete die Schmäh-Kritik genüßlich vor der Leserschaft aus, um damit Person und Amt des „Bischofs als Witzfigur“ lächerlich zu machen.
Genauso schludrig, wie viele Journalisten mit der Zitierung des achten Gebotes umgehen, sind auch ihre Recherchen zu den Bischofsvorwürfen. Die meisten Redakteure plapperten nur die Vorwürfe anderer Medien und Meinungsmacher nach. Kaum einer prüfte sorgfältig den Sachverhalt, wie es die berufsethischen Richtlinien des Pressekodex verlangen.
Pharisäerhafte Medienleute
Die Frage bleibt: Warum spielen sich die Medien in diesem Fall so pharisäerhaft-penetrant als Moralapostel und Wahrheitsanwälte auf, obwohl die Journalisten genau wissen, daß sie selbst vielfach zwischen ungeprüften Medien-Thesen, Halbwahrheiten und auch Lügen lavieren (müssen)?
Ein Grund dafür könnte die moralische Schadenfreude der Medienleute sein, die im Wissen um ihr eigenes wackliges Verhältnis zur Wahrheit mit dem Lügen-Fingerzeig auf den Bischof demonstrieren wollen: Ihr Christen seid auch nicht besser als wir Journalisten. Die Häme ist mit den Händen zu greifen, wenn die Journalisten Tebartz-van Elst als „Kirchenmann“ oder sogar „Gottesmann“ herausstellen, um ihm dann sein angeblich moralisches Fehlverhalten um die Ohren zu schlagen.
Der Tiefengrund für die ungewöhnlichen Moral-Predigten der Medien dürfte ein anderer sein: Die latent kirchenfeindlichen Medien versuchen mit solchen Vorfällen wie in Limburg die Glaubwürdigkeit und das moralische Ansehen der katholischen Kirche anzukratzen, um sich selbst auf den moralischen Richterstuhl zu setzen. Sie versuchen sich als Instanz zu etablieren, die entscheiden will, was richtig und falsch sein soll oder „was geht und was nicht geht“.
Medialer Angriff auf die Glaubwürdigkeit der Kirche als Werte-Instanz
In einem Kommentar der Illustrierten Stern vom 20. 8. 2012 wurde diese subversive Zielsetzung auch offen angesprochen: Es gehe bei den Limburger Medienskandalisierung um die „Glaubwürdigkeit der Institution Kirche, die angeblich so anders ist als ‚die Welt’“.
So ist es. Die katholische Kirche steht dafür – anders als die im mainstream schwimmende EKD –, als einzig signifikante Kraft zur Bewahrung christlicher Grundwerte zu verbleiben. Und dieses Wertesystem der Kirche irritiert die weltlichen Medien:
- Der Zölibat z. B. ist für ‚die Welt’ und ihre Medienpropagandisten völlig unvorstellbar, irgendwie außerirdisch. Zugleich spüren sie, daß die freiwillige Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen auch ein Protest-Signal ist gegen eine Welt von Pornographie und Prostitution, Hedonismus und Narzissmus.
- Die kirchliche Ablehnung von jeder Abtreibung, auch der Frühabtreibung durch die ‚Pille danach’, ist ‚der Welt’ eine unverständliche Torheit.
- Die kirchliche Lehre von der schöpfungsbedingten, unauflöslichen Ehe zwischen Mann und Frau und die daraus resultierende Ablehnung der ‚Homo-Ehe’ bringt ‚die Welt’ in Rage.
- Überhaupt ist der Anspruch der Kirche, in Glaubens- und Sittenlehre auf Naturrecht und Bibel gegründete Wahrheiten zu verkünden, für den moralischen Relativismus und ethischen Konventialismus ‚der Welt’ eine Provokation.
Auf diesem Hintergrund stürzen sich die weltlichen Medien auf die vermeintlichen und wirklichen Fehler von Kirchenleuten. In ihren Kommentaren verallgemeinern sie dann die menschlichen Schwächen Einzelner auf die ganze Kirche, um deren Glaubwürdigkeit als Werte-Instanz zu zerstören. Das ist die miese Methode der Kirchengegner seit Voltaire und Diderot. Auf diese Weise ging auch die kirchenfeindliche Goebbels-Presse gegen die katholische Kirche vor. Und der anti-kirchliche Kampagnen-Journalismus der letzten Jahre zeigt eine ähnliche Handschrift.
Die Schein-Moral der Boulevard-Journalisten
Der Stern-Journalist Frank Ochmann erklärt in seltener Offenheit die Medien-Methoden des Bischofs-Bashing: Die Umstände oder die private Finanzierung des Upgrades vom Indien-Flug etwa spielten für den Medien-Pranger keine Rolle, meint der Medien-Mann. Nur „auf den Anschein kommt es an“ – also darauf, was die Journalisten – mit Häme und Haß-Phantasien – daraus machen.
Danach stellt sich der Kommentator den berechtigten Einwand: ‚Eigentlich müßte es den Nichtkatholiken und Gottlosen unter uns ganz egal sein, wie der Bischof mit dem Bistumsvermögen umgeht oder wie gesprächsbereit er sich gegenüber seinen Kritikern verhält.’ Doch dann fällt sich der Stern-Mann selbst ins Wort, indem er behauptet: Wenn ein Kirchenmann „in verantwortlicher Position seine eigene Bequemlichkeit über das Wohl der Gemeinschaft stellt, dann schadet er dem moralischen Klima der Gesellschaft insgesamt“.
Nach einer amerikanischen Umfrage landete die Berufsgruppe der Journalisten bei der Kategorie „Beitrag zum Allgemeinwohl“ auf den letzten Plätzen. Und diese Leute wollen Richter über Gemeinwohl-Verhalten sein? Ausgerechnet der Sern erklärt sich zum Wächter über die gesellschaftliche Moral. Er will bestimmen, was moralisch geht und was nicht: Pornographie und Prostitution, Pille danach und 100.000 Abtreibungen jährlich läßt man moralisch durchgehen – ein Langstreckenflug mit privat finanziertem Upgrade, das soll nicht mehr gehen? Und „diese Bequemlichkeit“ soll angeblich die gesellschaftliche Moral beschädigen? Der Stern-Moralist macht sich lächerlich!
Die Medien fördern eine relativistische Moral
Gerade die nichtkatholischen und gottlosen Medien haben in den letzten Jahrzehnten dafür gesorgt, daß die Diktatur einer relativistischen Moral herrscht. Damit wurde jede überzeitliche Norm – etwa die der 10 Gebote der Bibel oder des Naturrechts – abgelehnt. Jeder sollte selbst entscheiden, was er für gut und böse hält – z. B. vor einer Abtreibung. In diesem Rahmen wurden auch die sittlichen Lehren der Kirche abgelehnt und erst recht Kirchenleute als Vorbilder. Doch jetzt plötzlich behauptet der Stern, daß sich die nicht-kirchliche Gesellschaft an Kirchenleuten orientierte und durch das Verhalten eines Bischofs die gesellschaftliche Moral Schaden nehme.
Merken die Stern- und SPIEGEL-Journalisten eigentlich nicht, wie widersprüchlich und verlogen ihre Moral-Argumentation ist?
Eines wird bei der Analyse des anti-kirchlichen Kampagnen-Journalismus jedenfalls auch klar: Die meisten Medien mit ihren Lügen, Halbwahrheiten und Verzerrungen in der Kirchenberichterstattung sind als moralische Werte-Instanzen unglaubwürdig, was die Mehrheit der Bevölkerung laut Umfragen auch so sieht.
Bild: Hermine Tuzzi
Wenn Sie den offiziellen Untersuchungsbericht der Bischofskonferenz lesen, werden Sie Ihr Urteil vielleicht revidieren. In Limburg ist in einer Weise beim Bau Geld aus dem Fenster geschleudert worden, dass es nur schwer nachvollziehbar ist. Mein Lieblingsposten unter den Ausgaben ist dabei die Fußbodenheizung im Kreuzgang. Das nun alles auf die bösen Journalisten zu schieben, hilft wirklich nicht weiter.
Ich wusste noch nicht, dass Verschwendung Sünde ist!
Mal ganz im Ernst, wenn alle Leute nur das notwendigste kaufen würden, hätten wir Arbeitslosenzahlen die wären horrend.
Weil, Hand aufs Herz, wer arbeitet heutzutage in den Industrienationen schon was sinnvolles und notwendiges?
Das ist es ja gerade was mich an der causa Limburg so ärgert.
Wir leben in einer Gesellschaft, die davon lebt, dass lauter überflüssiger Mist produziert wird, und die Produktion strengstens überwacht wird, und dann werfen wir dem Bischof vor, weil uns seine Nase nicht passt, dass er genau das getan hat, was alle Welt macht!
Es ist ein Unding, daß sich die Kirche von einer gierenden Meute scheinheiliger Journalisten ins Bockshorn jagen läßt. Gottlose Redakteure haben nicht darüber zu befinden, wer Bischof sein darf und wer nicht.
Gottlose Redakteure!? Wenn mich nicht alles täuscht, ist Deckers Theologe und wurde bezeichnenderweise bei den Jesuiten promoviert. Im übrigen gilt er als Kardinal Lehmanns Feder. Noch Fragen!? 😉
Tja, Kardinal Lehmann ist Rahner-Schüler und zugleich Mitglied der freimaurerischen Vorfeldorganisation der Rotarier. Die jesuitische Verbindung zwischen Lehmann und Deckers ist damit geklärt. Ein Tebartz-van Elst ist meines kein Rotarier und weniger modernistisch, was seine Ansichten zur Homosexualität und zum Islam anbelangt. Als promovierter Theologe, der gläubig sein soll, unterläßt man es, einen Diözesanbischof derart anzuranzen. Deckers hat sich selbst mit seiner Tat auf ewig ins Aus befördert.
Oben muß es natürlich „meines Wissens“ heißen.
Nachdem Monseigneur Tebartz-van Elst die „nördlichste Stadt Italiens, das wunderschöne Weltkulturerbe und toleranzoffene Regensburg“ (so die Stadt Regensburg über sich) als Wohnsitz ausgesucht hatte, ging ein Fäkalsturm ohnegleichen durch die Lokalzeitung „Mittelbayerische Zeitung“, dort noch redaktionsgemäßigt, und insbesondere durch den Blog „regensburg-digital.de“.
Man lese auf „r‑d.de“ die beiden Artikel „T‑vE zieht nach Regensburg“ und „T‑vE: Das Sahnehäubchen für die Skandal-Diözese“; wunderbar, wie doch tatsachenresistent vulgär-polemisiert über völlig Sachfremdes werden kann; und dies obwohl ein Kommentator aus dem entlarvenden Interview des Frankfurter Stadtdekans H. H. Johannes zu Eltz mit „Die Zeit“, 03.04.2014, S. 60 ff, „Die klerikale Ära ist vorbei“, wörtlich zitierte: Fakten interessieren nicht.
Das Wort von der Regensburger „Skandal-Diözese mit Sahnehäubchen“ ist im übrigen durchaus nicht unberechtigt: der Ordinarius der Diözese Regensburg und sein Ordinariat schweigen, sie leiden an Episkopathie, offenbar ist die klerikale Ära tatsächlich vorbei.
Wäre es nur die Presse gewesen, die hier systematisch den Bischof zur Unperson stempelte, so hätte Bischof Tebartz-van Elst die Hetzkampagne zwar nicht gänzlich unbeschadet aber doch mit einigen Blessuren überstanden. Was aber die mediale Kampagne erst so richtig wirkungsvoll werden ließ, war die Tatsache, dass innerkirchliche, progressive Gruppen im Bistum, im exakten Timing mit der FAZ und der NNP, den Bischof auch in der Heiligen Messe frontal angingen, indem ein „Protestbrief“ verlesen wurde.
Die innerkirchlichen Gruppen um den Hofheimer Kreis ließen keinen Zweifel daran, dass sie zur Not auch den Altar stürmen würden, wenn man ihrem Willen, den ihnen verhassten Bischof in die Wüste zu schicken, nicht willfahren sollte.
Nachdem man den Bischof endlich zur Strecke gebracht hatte, zeigte sich der Frankfurter Stadtdekan höchst zufrieden mit der Aktion, sieht er doch die Amtskirche(sic!) nunmehr „erledigt“. Es sei schließlich nie um Baukosten und Verschwendung gegangen, sondern um einen Kampf um die Richtung in der Kirche. Bischof Tebartz-van Elst sei auch kein Verschwender und schon gar kein Protzbischof, sondern ein durchaus bescheidener Mann mit Sinn für Kultur, nur vertrete er eben das falsche, weil nicht mehr zeitgemäße Kirchenbild und da habe man halt einschreiten müssen.
Insofern diente die Presse mit ihrer das Persönlichkeitsrecht des Bischofs mit Füßen tretenden Berichterstattung lediglich als Vehikel, um den Bischof aus dem Bistum heraus zu komplementieren.
Was ihnen allen ‑Domkapitel und Presse- ja auch erfolgreich gelungen ist.
Hut ab!
Das war mal eine „erfolgreiche“ Aktion! Sie könnte Vorbildcharakter haben und Schule machen.
Es wird sich zum richtigen Zeitpunkt schon ein geeigneter Kandidat finden, der sich prima aufspießen lässt.
Freut mich sehr, liebe Marienzweig, Sie hier wiederzutreffen!
Die Zeiten sind momentan etwas zugig, wenn es um das Bistum Limburg und darüber hinaus geht.
Wenn Sie sich das INSTRUMENTUM LABORIS zur kommenden Bischofssynode mit dem Titel „Die Pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“ insbesondere ab Abschnitt 92 ff durchlesen, dann könnte im dort schon deutlich spürbaren neuen „Geist“ hinsichtlich Ehe und Familie die tiefere Ursache zu suchen sein, warum man Bischöfe wie Tebartz-van Elst um jeden Preis loswerden wollte.
Mit tut an dieser Stelle schon der neu ernannte Erzbischof von Freiburg leid.
Wären es nur innerkirchlich progressive Gruppen gewesen, die sich mit bestimmten Medienleuten verbunden haben, auch das hätte der Bischof überstehen können. Diese progressiven Gruppen zeichnen sich u. a. durch ihr relativ hohes Durchschnittsalter aus und ihre kleine Zahl von Mitgliedern. Ihre Stärke beziehen sie nicht zuletzt aus ihren guten Kontakten zu Kirchenhass-Redakteuren, bis hin zur ARD und zum ZDF. Dort werden sie regelmäßig als Vertreter/innen des Kirchenvolks hochgejubelt, obwohl die meisten Katholiken sie überhaupt nicht kennen.
Sie haben allerdings ein hohes Ansehen bei der Bischofskonferenz bzw. ihrem mächtigen Sekretär P. Langendörfer SJ.
Doch die gefährlichsten Gegner des Bischofs von Limburg waren die Herren Domkapitulare. Sie streuten zuerst Halbwahrheiten, Unwahrheiten, hielten sich aber zunächst noch bedeckt. Bischof Tebartz van Elst hatte keine Chance gegen diese Koalition von Gegnern.
Die Frage stellt sich allerdings: Fehlt es Bischof Tebartz van Elst an Menschenkenntnis? Er hat fast den ganzen Mitarbeiterstab von seinem Vorgänger übernommen, obwohl er dessen pastoral-liberalen Kurs nicht fortführen wollte. Die langjährigen Mitarbeiter von Bischof Kamphaus waren auf diesen eingeschworen, sie konnten den neuen Kurs nicht mittragen.
Fehlte es Bischof Tebartz van Elst an Menschenkenntnis oder ist das Bistum Limburg personell an Priestern so ausgedünnt, dass es gar nicht mehr genug Priester gibt, die geeignet sind, auf der Leitungsebene loyal mit einem Bischof zusammen zu arbeiten, der einen anderen Kurs als der langjährige Vorgänger einschlagen will.
Mit einiger Sorge kann man die Blicke nach Freiburg richten, wenn die Nachrichten über den demnächst neuen Erzbischof stimmen. Dieser soll sich doch tatsächlich erlaubt haben, Erzbischof Zollitsch zu bitten, die „Tridentinische Messe“ feiern zu dürfen, was Zollitsch erwartungsgemäß verboten hat. Die Giftpfeile der regionalen Presse dort dürften bereit liegen. Wenn er nicht brav in die Zollitsch-Fußspuren tritt, dürfte er nicht nur das Domkapitel, sondern alle wichtigen Ordinariatsmitarbeiter gegen sich haben.
Man kann nur hoffen und beten, dass das nächste Opfer nach Tebartz van Elst nicht Burger heißt. Auch Kardinal Marx, Kardinal Woelki und der mächtige Sekretär der DBK, Pater Langendörfer SJ, wünschen keinen Mitbruder, der treu zum katholischen Glauben steht, soweit das in der Konzilskirche überhaupt noch möglich ist. Sollte er die Tridentinische Messe fördern wollen, dann wird die Jagd beginnen. Mehr braucht es fast schon nicht mehr.
Er braucht das Gebet…Wie Bischof em. Tebartz van Eltz, dessen Schicksal nur noch erschreckend ist.
Auf den ersten Blick hat Burgers Vita keine neo-jesuitischen Querverbindungen, keine Rotarier-Mitgliedschaft und dergleichen. Wie Zollitsch sich öffentlich in die letztjährige Bundestagswahl eingeschaltet hat, war einfach nur unterirdisch. Hoffentlich kann es Burger im Erzbistum Freiburg irgendwie zum Guten richten, ohne medial à la Tebartz-van Elst geschlachtet zu werden.
@Zeitlos
Nun, ich zähle das Domkapitel natürlich auch zu den innerkirchlichen progressiven Gruppen, an erster Stelle sei hier der Frankfurter Stadtdekan genannt.
Bischof Tebartz-van Elst fehlte es sicher an einem gerüttelt Maß an einfacher Menschenkenntnis bzw. Skepsis. Das zeigt sich deutlich in der Besetzung des Verwaltungsrates mit Leuten wie diesem Herrn Riebel, der sich ja dann später vor die Presse stellte und munter schwadronierte, der Bischof sei entweder „krank“ (im Sinne von geisteskrank) oder ein „abgefeimter Betrüger“. Wer Politiker kennt – und Riebel ist einer der ganz speziellen Sorte – der weiß, dass man um solche einen großen Bogen machen muss. Insofern hat der Bischof schon auch kapitale Fehler gemacht.
Auch dass sich der Hofheimer Priesterkreis so unbeschwert öffentlich inszenieren konnte, ist leider ein Versäumnis des Bischofs, der offenbar glaubte, wenn er hier Milde walten ließe, verhinderte das eine gegen ihn gerichtete Berichterstattung. Das Gegenteil war dann der Fall, die innerkirchlichen Guerillakämpfer konnten sich so erst generalstabsmäßig auf den Kampf vorbereiten.
Natürlich ist ähnliches auch in anderen Diözesen zu erwarten. Die progressiven Gruppen sind ja nun bis hin zu Kardinal Lehmann in der Kirche präsent, der übrigens einen sehr guten Draht zu Daniel Deckers von der FAZ hat.
Wie sehr man sich im Vatikan von diesen Gruppen schon einschüchtern lässt, zeigte das Interview des Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, vor kurzem ausgerechnet mit Daniel Deckers. Deckers muss eine diebische Freude an diesem Kotau gehabt haben. Das Interview hat mir wirklich die Schamesröte ins Gesicht getrieben.
Nachtrag:
Ehrlich, @Marienzweig, Ihr Kommentar war noch nicht veröffentlicht, als ich mir Gedanken machte, wer der nächste „geeignete Kandidat“ sein könnte… Wie sehr wünsche ich mir, mich zu irren…
Zunächst muss man festhalten, dass dieses Vorgehen doch schon längst Schule gemacht hat. Bei Dyba hat man sich noch eingeübt, es folgten Haas in der Schweiz, Groer, Krenn und Wagner in Österreich, Mixa und Tebartz in Deutschland. Allesamt Bischöfe, deren „Kirchenbild“ nicht dem der Progressisten entsprach und die deshalb von Anfang an bei den kirchlichen Meinungsführern verhasst waren, stigmatisiert wurden und weg mussten. Die Journaille wurde benutzt (bezahlt?) zur Skandalisierung der Öffentlichkeit, durch welches wiederum der Vatikan unter Druck gesetzt werden sollte. Der knickte dann auch regelmäßig ein, und ließ die Apostelnachfolger nach Regiebuch ins gezückte Messer laufen, was den Blut- und Siegesrausch der Jagdgesellschaft nur noch steigerte. Dabei ist es in der Tat ein zu beobachtendes Phänomen, dass die von den diözesanen Sagern sofort in die Isolation getriebenen Bischöfe offensichtlich ihr Heil darin suchten, dem alten Grundsatz Divide et impera zu folgen und folglich ihre innerdiözesanen Feinde als engsten Mitarbeiter auf ihren Posten beließen, anstatt das Führungspersonal komplett auszutauschen (was ihnen andererseits auch kaum gelungen wäre, ohne sofort den blanken Hass auf sich zu ziehen und einen Aufstand loszutreten, ganz abgesehen davon, dass geeignetes Personal fehlte, da die Progressisten seit Jahrzehnten Seminaristen und erst recht die künftigen diözesanen Führungskräfte auf Linie trimmen und jeden gnadenlos schassen, der nicht ihren Stallgeruch an sich trägt). So hatten die Feinde Zeit, am Schalthebel der Macht Intrigen auszuhecken und die Bischöfe langsam aber sicher ans Messer zu liefern. Kulturkampf der Medien? Sicher hassen viele Medien die Kirche, aber diese Orchestrierung, wie man sie bei Groer, Krenn, Mixa und Tebartz erlebte, kann nur aus innerkirchlichen Kreisen losgetreten und mit Geld und mächtigen Seilschaften derart öffentlichkeitswirksam gestreut worden sein. Als Lehre kann man aus diesen Vorgängen nur ziehen, dass es keinen Sinn macht, gemässigt konservative Kräfte, die hier und da durchs engmaschige Netz geschlüpft sind, sinnlos zu verheizen, indem man sie einem abgedrifteten Bistum innerhalb einer abgedrifteten Bischofskonferenz vor die Nase setzt. Man müsste einen Freiraum schaffen, der es den katholischen Kräften ermöglicht, sich zu sammeln und eigene Strukturen aufzubauen, sie später quasi als „Parallelkiche“ mit den Progressisten in geistliche Konkurrenz treten könnten. In diesem „Wettbewerb“ würde sich dann wohl offenbaren, wer die besseren, tragfähigeren Kirchenbilder hat. Mir schien, dass Ratzinger mit dem Motu proprio und dem Versuch der Einbindung der FSSPX solch einen Plan verfolgte, um das Konzil sukzessive zu überwinden. Die Progressisten haben ihn verstanden, er musste weg, die Gefahr einer Renaissance des Katholischen war zu groß. Und nun macht man sich über die zarten Pflänzchen her, die bereits hier und da diesem Plan entsprossen sind, wie etwa die Franziskaner der Immaculata.
Sehen Sie es anders, die Progressiven müssen ab und an sogar einen konservativen durch die Lücken schlüpfen lassen, weil auch das progressivste Ordinariat Schäfchen zum Weiden und Spenden braucht.
Die Progressiven haben ja keinen Nachwuchs und wenn dann aus den Linken udn Grünen, denen es aber auch nicht um den HERRN geht, sondern um einen lukrativen Posten, womit wir bei dem Brief des Berliner Pfarrers wären.
Es wird nicht gelingen den neuen Wein der Moderne in die alten Schläuche der KIrche Jesu Christi zu kippen, das wissen auch die Progressiven!
Sorum denke ich hoffen die alle, dass die Schläuche solange halten, bis sie in Pension gehen und bedenken nicht, dass das Leben mit dem Tod nicht vorbei ist, sondern dann erst der Zahltag kommt!
Fazit: die Kirche delegitimiert sich als Glaubensgemeinschaft und Werte-Instanz selbst, indem sie solche Subjekte wie das Limburger Domkapitel oder diesen Frankfurter Stadtdekan ungestraft ihre Machenschaften ausleben, die geweihten Apostelnachfolger hingegen fallen lässt.
Aber ich denke, der Frankfurter Stadtdekan und das Domkapitel hatten in diesem Feldzug auch nicht wenige der Kirchenbesucher hinter sich, ‑aufgehetzt durch entsprechende Presse-Artikel- sonst wäre diese Kampagne nicht durchführbar gewesen.
Haben sie sich in Leserbriefen, in Mails an die Kirchenoberen, in nicht zu übergehenden Protestaktionen genügend zu Wort gemeldet?
@Suarez kommt aus Limburg, vielleicht könnte er etwas zu dieser Situation sagen.
Hallo, lieber @Suarez – ich grüße Sie!
Schon seit einiger Zeit habe ich Sie bemerkt und ich freue mich sehr darüber.
Selbstverständlich, liebe Marienzweig, waren die „engagierten“ PGR’s hier nicht untätig geblieben. Im Namen der neuen Barmherzigkeit wurde während der Heiligen Messe ein „Protestbrief“ verlesen, in dem der Bischof frontal angegriffen wurde. Den Text hatte der Hofheimer Kreis geliefert, in Abstimmung mit dem Frankfurter Stadtdekan. Unser Pfarrer hat sich lediglich hasenfüßig herauszuhalten versucht, hat wortreich laviert, nachdem ich ihm einen geharnischten Brief geschrieben habe, in dem ich ihn fragte, seit wann eine Heilige Messe eine Agitationsplatform auch noch gegen den eigenen Bischof sei. Natürlich war ihm dies unendlich peinlich und Angst hatte er auch, dass das alles dem Bischof zu Ohren kommen könnte. Aber die Presse hatte ja wirklich perfekt die Dreckschleuder als begleitende Kanonade eingesetzt und so hörte ich selbst von älteren Damen, die ansonsten nicht gerade als progressive Katholiken gelten können, dass der Bischof wirklich ein schlimmer Mann sei. Das geht ja auch ganz einfach, wenn der PGR dramatisch auf die Zusammenlegung von Pfarreien verweist und dann mit dem Finger auf den „verschwenderischen“ Bischof zeigt.
Ich erlebte dann auch noch den Weihbischof Löhr, in der Zeit als der Bischof sein Amt ruhen ließ, bei einer Visitation unserer Gemeinde. Er redete über neue Wege der Kirche und das man anerkennen müsse, dass es heute viele unterschiedliche Lebensentwürfe gäbe, insbesondere, was die Lebensgemeinschaften anbeträfe. Da war mir natürlich sofort klar, wohin hier die Reise gehen sollte und das wir Bischof Tebartz-van Elst in unserem Bistum nicht mehr als Bischof sehen werden.
Hat nicht Petrus unseren Herren auch dreimal verleugnet? Und hat es ihm nicht Jesus klar und deutlich auf den Kopf zugesagt?
Ja die Kirche verleugnet aus Angst vor einem immer aggressiveren Heidentum den Glauben, man biedert sich zum Teil sogar offen einem Lebensstil an, der alles andere als christlich ist, nur um nicht aufzufallen. Wie Petrus duckt man sich weg, wenn die Presse die Frage in den öffentlichen Raum schleudert: „ist das nicht auch einer von den Jüngern dieses Jesus?“
„Nein, wie kommt ihr da drauf, ich kenne den Mann nicht“, so war doch die Antwort Petrus!
Und erst als der Hahn dreimal krähte, da erinnerte sich Petrus an die Worte Jesus und fing bitterlich an zu weinen, weil er den Herrn verleugnet hatte.
Das Krähen, liebe Marienzweig, das ist die Stimme all derer, die sich nicht dem Zeitgeist beugen, sondern den Finger in die Wunde der Kirche legen, so wie der aufrechte Berliner Priester, der den Mut aufbringt, den sein Bischof eben nicht aufbringt.
Wir müssen der Kirche dieses Krähen deutlich machen, auch Papst Franziskus muss es hören und wir müssen uns an die Worte Jesu erinnern!
Wenn man dieses unsägliche INSTRUMENTUM LABORIS zur kommenden Bischofsynode liest, dann spürt man in jedem Satz, wie Petrus sich windet und so tut, als habe er mit diesem Jesus, seinem Wort doch gar nichts zu tun.
Die Angst spricht da aus jeder Zeile!
Natürlich sollte es heißen, als Petrus Jesus zum dritten mal verleugnet hatte und der Hahn krähte!
Es ist sehr wichtig, festzuhalten: Die Medien haben zwar nach außen gesehen die Hauptrolle gespielt: Menschen, die Bischof Tebartz van Elst nie kannten, sprachen über ihn mit Abscheu schon in ihrer Stimme. Sie waren nur beeinflusst durch die Medien, die einen Hass schürten, der der früheren Nazi-Presse, der Prawda oder DDR-Pressorganen gleichgekommen ist.
Doch sie wurden bewusst eingesetzt vom Limburger Domkapitel, das sich der vollen Rückendeckung der führenden Bischöfe der DBK und der grauen Eminenz, P. Langendörfer SJ, sicher sein konnte.
Eine Figur wie Johannes zu Eltz, Stadtdekan von Frankfurt, müsste nicht nur seines Amtes enthoben werden, er müsste sich fragen lassen, ob er wegen seiner Äußerungen zur Hierarchie, zum Amt des Bischofs, überhaupt noch katholischer Priester sein kann. Doch er weiß, dass er nichts zu befürchten hat.
Ebenso hätte das Domkapitel von Rom aus aufgelöst werden müssen. Egal, ob ein Bischof Fehler macht, so darf sich kein Domkapitel verhalten, es hätte aufgelöst werden müssen, es muss aufgelöst werden. Auch ein Benedikt XVI., dessen Rücktritt zu dem damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich unter schlimmem Druck erfolgt ist, hätte diese notwendige Maßnahme nicht mehr durchführen können. Er hätte diesen, ihm treuen Bischof, nicht schützen können. Es wird immer deutlicher: Er konnte sich als Papst nicht mehr halten, es war unmöglich, er musste zurücktreten und Bergoglio den Weg frei machen.
Was geschieht mit dem Bistum Limburg? Es ist an Priestern, allein schon von der Zahl und vom Alter des Klerus her, dermaßen ausgemergelt, dass es irgendwann an ein größeres Bistum angeschlossen werden muss. Das sich aber auch nur am Leben erhält durch die üppig fließende Kirchensteuer der ca. 90 % Katholiken, die die Kirche nur noch brauchen als festlichen oder feierlichen Rahmen für die Trauung, für Kinderfeiern und die Beerdigung.
Machen wir uns doch nichts vor: Ohne die Kirchensteuer würde die deutsche katholische Kirche in ihrer jetzigen Gestalt zusammenbrechen. Die führenden deutschen Kardinäle wissen das, auch Pater Langendörfer SJ natürlich. Sie wollen das System am Leben erhalten, denn sie profitieren am meisten davon.
Bischöfe, denen es noch in erster Linie um den katholischen Glauben geht, haben in diesem „System“ keinen Platz.
Selbst wenn Bischof Tebartz van Elst schwere Fehler begangen hätte, was ich nicht weiß, was mir unbekannt ist, nie hätte er so niederträchtig, so ehrabschneidend durch die Medien gezogen werden dürfen. Dieser Bischof sollte in seiner ganzen Person zerstört, vernichtet werden. Allein gegen diesen Vorgang hätte sich die Deutsche Bischofskonferenz geschlossen hinter den Limburger Bischof stellen müssen, ihn vor offensichtlich bösartigen, wüsten Unterstellungen in Schutz nehmen müssen, ungeachtet einer sachlichen Prüfung der Vorgänge.
Sie hat es nicht getan, schnöde hat sie ihn fallen lassen. Sie hat als DBK als moralische Instanz vollkommen versagt. Wie so oft in der Vergangenheit.
Ich wiederhole mich gerne. Lesen Sie doch mal den Untersuchungsbericht der DBK, dann wissen Sie auch welche schweren Fehler er begangen hat.
Der „Prüfbericht“ strotzt nur so vor subjektiven Wertungen, die, würde man sie auf Bauten anderer Bistümer übertragen, ähnliche Anwendung finden könnten. Bischof Tebartz-van Elst wollte nichts Gestümpertes, sondern orientierte sich daran, was zum Lob Gottes wohl am angemessensten sei. Das wurde ihm dann als Protzerei ausgelegt – eine Schande!
In Limburg ist der Glaube so weit verdunstet, dass man noch nicht einmal merkt, wie weit man sich von Katholizität entfernt hat und wie weit dieses fröhliche Neuheidentum, das in progressiven Kirchenkreisen an die Stelle des Christlichen tritt, die Realität des Bistums schon dominiert.
Der Frankfurter Stadtdekan jubelt, weil nun die „Amtskirche“ endlich erledigt sei!
Die DBK scheint es als ihre Sendung verstanden zu haben, den Prüfbericht zu einem Bollwerk gegen Katholizität werden zu lassen und entsprechend wurde er ausformuliert.
Gewonnen hat die Kirche am Ende natürlich keine Glaubwürdigkeit, sondern nur den Hohn der Atheisten, die über ein solches Treiben in der Katholischen Kirche in diabolisches Lachen ausbrechen.
Auch wenn der Bischof vereinzelt bei dem Bauprojekt Fehlentscheidungen getroffen haben mag, sind wir, wenn ein Bischof von Satan bedrängt wird, verpflichtet, ihm beizustehen und nicht ihn dem Fürsten der Welt auszuliefern.
Bischof Tebartz-van Elst hat ganz sicher Fehler gemacht, wohl auch nicht klug reagiert bezügl. des Spiegel-Interviews.
Aber wir wissen doch alle, dass es nicht seine gemachten Fehler waren, die ihn zu Fall brachten und zum Verhängnis wurden, sondern seine lehramtstreue Einstellung.
Wäre Bischof Tebartz-van Elst von progressiver Gesinnung, hätte man mit „großzügiger Barmherzigkeit“ darüber hinweggesehen, mit dem Argument, dass wir ja alle Fehler machen.
Was mir aber wirklich sauer aufstößt ist, dass diese Schmierenkomödie ohne Konsequenzen für die Mitverursacher der Probleme zu bleiben scheinen.
Der fehlerhaft handelnde Bischof muss gehen,
die kirchlichen Intriganten bleiben unbehelligt, so scheint es zumindest bis jetzt.
Ich habe schon so viel Vertrauen verloren in letzter Zeit, dass es nur noch weh tut!
wie wär’s mal damit den Frankfurter Stadtdekan unter Administration zu stellen? Gleiches Recht für alle…
Die schlimmten Verleumdungen werden aus dem Kreise der Kirchenfunktionäre gestreut. Da gibt es ganz perfide Methoden die Medien abzuspeisen.
Die Medien mögen der Dolch gewesen sein, doch den Dolch hielten und halten der eigene Mitbruder und machtgeile „Reformer“ aus dem Kreise der eigenen Leute.