Non audiatur et altera pars: Papst Franziskus und die Franziskaner der Immakulata


Franziskaner der Immakulata
Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta blei­ben Schat­ten über dem Pon­ti­fi­kat von Papst Franziskus

(Rom) Die offi­zi­el­len Nach­rich­ten­agen­tu­ren der katho­li­schen Kir­che in Deutsch­land (KNA) und der Schweiz (KIPA) titeln: „Papst pocht vor Imma­cu­la­ta-Fran­zis­ka­nern auf neue Mes­se“ und „Papst pocht auf neue Mes­se“. Wei­ter heißt es in den Berich­ten: „Papst Fran­zis­kus hat gegen­über Imma­cu­la­ta-Fran­zis­ka­nern auf die Beschlüs­se des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils (1962–1965) und die dar­auf­hin ent­wickel­te neue Mess­form gepocht.“ Der Papst „warn­te davor, von den Vor­ga­ben Papst Bene­dikts XVI. abzu­wei­chen, der mit einem Motu pro­prio 2007 die Fei­er der alten Triden­ti­ni­schen Mes­se unter bestimm­ten Auf­la­gen wie­der zuge­las­sen hatte.“
Vom eigen­tüm­li­chen Ein­ge­ständ­nis abge­se­hen, daß nach dem Kon­zil eine neue Meß­form „ent­wickelt“ wur­de, bau­en die Berich­te auf der Falsch­mel­dung auf, die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sei­en von „Vor­ga­ben“ des Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Papst Bene­dikt XVI. abge­wi­chen und damit einen Son­der­weg gegan­gen, der das Ein­schrei­ten Roms not­wen­dig gemacht habe. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta waren in der Seel­sor­ge ein per­fekt biri­tu­el­ler Orden. Des­halb wur­de ihnen nicht nur in Ita­li­en die Betreu­ung von Pfar­rei­en und Wall­fahrts­or­ten über­tra­gen. Die Berich­te bekräf­ti­gen jedoch, daß es tat­säch­lich der Alte Ritus ist, der die Ordens­kon­gre­ga­ti­on mit Zustim­mung des Pap­stes zum Ber­ser­ker gegen den jun­gen Orden wer­den ließ.
Papst Fran­zis­kus äußer­te mit erho­be­nem Zei­ge­fin­der mehr­fach direkt oder indi­rekt gegen tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken den Vor­wurf des „ideo­lo­gisch“ moti­vier­ten Han­delns. Der Fall der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta wirft jedoch unter ganz ande­ren Vor­zei­chen die Fra­ge auf, wer „ideo­lo­gisch“ moti­viert han­delt. Die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Sei­te Cor­ri­spon­den­za Roma­na ver­öf­fent­lich­te einen auf­schluß­rei­chen Hin­ter­grund­be­richt über die päpst­li­che Audi­enz, den wir hier doku­men­tie­ren. Die Zwi­schen­ti­tel stam­men von der Redaktion.

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Die „Partei“ von Kommissar Volpi in Audienz beim Papst

Papst Franziskus trifft Franziskaner der Immakulata, doch ein Audiatur et altera pars sieht anders aus
Papst Fran­zis­kus trifft Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, doch ein Audia­tur et alte­ra pars sieht anders aus

Die Begeg­nung des Pap­stes mit den jun­gen Stu­den­ten (und ande­ren weni­ger Jun­gen) der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta erfolg­te am Mor­gen des ver­gan­ge­nen 10. Juni in der Kapel­le von San­ta Mar­ta. Die Nach­richt wur­de aber erst am 23. Juni mit einem Arti­kel von Andrea Tor­ni­el­li und eini­gen auf Face­book ver­öf­fent­lich­ten Fotos bekannt, wäh­rend die vati­ka­ni­schen Medi­en sie völ­lig igno­rier­ten. War­um erfolg­te die Bekannt­ga­be erst 13 Tage spä­ter? Bereits das wird zur Quel­le zahl­rei­cher Zwei­fel, die umso dich­ter wer­den, je näher man die gan­ze Sache betrachtet.

Penibel ausgewählte Teilnehmer, die nicht wußten, wen sie treffen

Die Teil­neh­mer an der Pri­vat­au­di­enz mit dem Hei­li­gen Vater wur­den peni­bel aus­ge­wählt, gewis­ser­ma­ßen hand­ver­le­sen, ohne aber bis zum Tag selbst zu wis­sen, wohin sie gehen wür­den. Erst nach­dem sie Rich­tung Sankt Peter auf­ge­bro­chen waren, wur­den sie unter­rich­tet, daß sie dem Papst begeg­nen wür­den. Es wur­de gesagt, man mache eine Wall­fahrt nach Sankt Peter, ande­re woll­ten wis­sen, daß es ein Son­der­tref­fen mit dem Kom­mis­sar gebe. Aber fast nie­mand der zitier­ten Brü­der (die Novi­zen, die noch ver­blie­be­nen Semi­na­ri­sten und eini­ge von den rebel­li­schen Patres ange­führ­te Pro­fes­sen) wuß­te, wohin man an die­sem Mor­gen wirk­lich ging.

Über­ra­schung: Nach weni­gen Minu­ten des War­tens stan­den sie vor dem Hei­li­gen Vater. Kurz zuvor gab der Zere­mo­nien­mei­ster und eigent­li­che Archi­tekt der Begeg­nung, Pater Ange­lo Maria Gaeta [1]1999 über­trug Papst Johan­nes Paul II. den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta von Pater Manel­li den Sakri­stan­dienst in der Patri­ar­chal­ba­si­lia San­ta Maria Mag­gio­re. Pater Gaeta lei­tet der­zeit den … Con­ti­n­ue rea­ding, mit dem Kom­mis­sar Anwei­sun­gen, wie man sich in Anwe­sen­heit des Pap­stes zu ver­hal­ten habe: kei­ne spon­ta­nen Fra­gen, erge­be­nes Zuhö­ren, am Ende ein schnel­ler Hand­kuß ohne sich auf­zu­hal­ten. Der Papst sei sehr beschäf­tigt. Am Tag zuvor hat­te er aus gesund­heit­li­chen Grün­den sogar Audi­en­zen abgesagt.

Keine Begegnung mit dem Orden: Gründer und dessen Treue nicht eingeladen

Bei die­sem Appell, nach einem Jahr der kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung mit dem Papst zusam­men­tref­fen zu kön­nen, feh­len jedoch vie­le Brü­der. Es feh­len die Grün­der der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und es feh­len alle, die ihnen und dem Grün­dungs­cha­ris­ma treu geblie­ben sind. Nicht treu, um gegen den Papst zu sein, son­dern treu, um nicht inner­halb weni­ger Mona­te und ohne je die wah­ren Grün­den zu erfah­ren, alles zer­stört zu sehen, was man in Jahr­zehn­ten mit der Zustim­mung der Päp­ste ver­sucht hat­te unter gro­ßem Ein­satz auf­zu­bau­en. Einer der neu­en Obe­ren ver­such­te vor den Semi­na­ri­sten die­ses ekla­tan­te Feh­len des wich­tig­sten Teils des Ordens damit zu recht­fer­ti­gen, daß nur die „gehor­sa­men Brü­der“ ein­ge­la­den wurden.

Wäre nicht eigent­lich das der geeig­ne­te Moment gewe­sen, um die „Unge­hor­sa­men“ in Anwe­sen­heit des Hei­li­gen Vaters umzu­stim­men, ihren Wider­stand auf­zu­ge­ben? Sind es nicht die (angeb­lich) Kran­ken, die einen Arzt brau­chen? War­um aber wur­den gera­de sie völ­lig im Dun­keln gelas­sen? Hät­te es nicht ein Moment der Ver­söh­nung in der Wahr­heit vor dem Papst sein kön­nen, wenn ein offe­nes Wort erlaubt wor­den wäre? Doch nichts der­glei­chen. Hät­te man nicht gera­de die Brü­der und Prie­ster ein­la­den müs­sen, die um Ent­bin­dung von den Ordens­ge­lüb­den ange­sucht haben, damit sie offen die Beweg­grün­de für ihre so schwer­wie­gen­de Ent­schei­dung dar­le­gen könn­ten? Sind sie nur Num­mern? Es ist bedau­er­lich, dies sagen zu müs­sen, doch das an den Tag geleg­te Ver­hal­ten ent­spricht der Men­ta­li­tät einer im Ent­ste­hen begrif­fe­nen neu­en Sek­te: die eige­nen Adep­ten an der kur­zen Lei­ne füh­ren, indem mit Lüge und Ver­leum­dung die ande­ren dis­kre­di­tiert und aus der Grup­pe ver­jagt werden.

Audienz hatte nicht Lösung der Ordenskrise zum Ziel

Die Audi­enz mit dem Hei­li­gen Vater war daher nicht gewollt, um eine Lösung für die Kri­se des Ordens in der Wahr­heit und der Lie­be zu fin­den, son­dern nur, um den inne­ren Auf­lö­sungs­pro­zeß zu stop­pen, weil vie­le, sehr vie­le, wegen des sek­tie­re­ri­schen und par­tei­ischen Han­delns der neu­en Obe­ren eine sol­che Art des Ordens­le­bens ver­las­sen wollen.

Die Brü­der haben mit dem Papst über vie­le Din­ge gespro­chen. Tor­ni­el­li infor­miert uns über eini­ge, aber ande­re berich­te­te er nicht und auch hier stellt sich die Fra­ge nach dem Warum.

Der Papst ließ das ordens­ei­ge­ne Prie­ster­se­mi­nar zusper­ren. Ohne Zwei­fel hat er die Macht dazu. Wer aber hat ihn infor­miert? Die Visi­ta­to­ren des Semi­nars und selbst der Kom­mis­sar haben immer ver­neint, daß es irgend­wel­che schwer­wie­gen­den Pro­ble­me gebe, die sei­nen Fort­be­stand gefähr­den könnn­ten. Wur­den Häre­si­en gelehrt? Gab es mora­li­sche Skan­da­le? Homo­se­xua­li­tät oder Pädo­phi­lie? Nichts der­glei­chen ist bekannt. Was aber dann?

Es wur­de dann vom Orden­scha­ris­ma und vom Grün­der gespro­chen. Wer ist der Garant für das Cha­ris­ma? Letzt­lich natür­lich der Papst. Aber wann und wo ver­such­te der Grün­der an die Stel­le des Pap­stes zu tre­ten? Ist nicht viel­mehr wahr, daß der Papst immer gut­hieß, was die Grün­der ent­schie­den und ihren Brü­dern lehr­ten? Der Orden fand in Papst Bene­dikt XVI. gro­ßes Wohlwollen.

Reden über das Konzil muß allgemeiner Vulgata schmeicheln?

Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ist wohl pasto­ral, aber auch dok­tri­nell und es ist den Fuß­spu­ren Bene­dikts XVI. fol­gend theo­lo­gisch und nicht ideo­lo­gisch zu lesen. Soweit so gut. In Wirk­lich­keit ist die von den neu­en Obe­ren gebrauch­te Metho­de um zu ver­un­glimp­fen, was vor­her gemacht wur­de, aber erschreckend: als robu­ste Igno­ran­ten sind sie bereits durch das blo­ße Wort „Kri­tik“ alar­miert. Das Kon­zil habe man nicht anzu­ta­sten, wehe, man sagt nur ein Wort, das nicht den sen­si­blen Ohren einer all­ge­mei­nen inner­kirch­li­chen Vul­ga­ta schmeichelt.

Und dann war da noch das The­ma Armut. Und der Papst trug Eulen nach Athen. Der Hei­li­ge Vater ermahn­te den Kom­mis­sar und die Brü­der arm zu sein, mehr noch, wie „Zigeu­ner“ zu leben. Wört­lich habe Fran­zis­kus gesagt: „Pil­ger und Frem­de in die­ser Welt“. Das Kon­zept aber war klar: Man dür­fe sich nicht an irdi­sche Sicher­hei­ten klam­mern wie Häu­ser und Klö­ster. In der Tat wirft der Kom­mis­sar seit Mona­ten, zunächst recht offen, nach einer Anzei­ge mehr ver­stoh­len, Pater Manel­li völ­lig unge­recht­fer­tigt vor, nach Bekannt­wer­den der Ernen­nung eines Kom­mis­sars Güter und Immo­bi­li­en des Ordens auf Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge über­schrie­ben zu haben. Als es die­ser zu bunt wur­de, erstat­te­te die Fami­lie Manel­li Anzei­ge gegen den Kom­mis­sar. Seit­her wird die Behaup­tung ver­steck­ter her­um­ge­reicht. Tat­säch­lich gibt es kaum einen Orden, der die Armut mit sol­cher Ernst­haf­tig­keit lebt, und wie es Papst Fran­zis­kus immer wie­der ein­for­dert, als die Fran­zis­ka­ner der Immakulata.

Die Unterdrückung des Alten Ritus

Und schließ­lich ging es um die Hei­li­ge Mes­se im Vetus Ordo. Der Papst habe das Recht, im Alten Ritus zu zele­brie­ren, nur des­halb ein­ge­schränkt, um zu klä­ren, ob es tat­säch­lich unter den vori­gen Obe­ren irgend­ei­nen Zwang gege­ben habe. So die offi­zi­el­le Les­art. Sobald garan­tiert war, daß die Ent­schei­dung für die Form die­ses Ritus in Frei­heit erfolgt, hät­te der Kom­mis­sar den Alten Ritus wie­der gene­rell für den Orden zu geneh­mi­gen gehabt. „Hät­te“, denn in Wirk­lich­keit ist die­se Erlaub­nis bis heu­te nicht erteilt wor­den (außer in ganz weni­gen Fäl­len). Nicht nur das. Er ant­wor­te­te nicht ein­mal auf die zahl­rei­chen Anträ­ge, die vie­le Prie­ster des Ordens ein­zeln an ihn rich­te­ten, um wei­ter­hin im Alten Ritus zele­brie­ren zu kön­nen. Ganz im Gegen­teil. In eini­gen Fäl­len erfand der Kom­mis­sar die Aus­re­de, daß die Erlaub­nis in der über­lie­fer­ten Form zele­brie­ren zu kön­nen, von zustän­di­gen Bischö­fen mit Heim­tücke und Prä­po­tenz erpreßt wor­den sei. Man kann nur stau­nen, wenn man ein wenig die Situa­ti­on in den Diö­ze­sen kennt.

Bruder erhob mutig die Stimme vor dem Papst

Damit kam die Begeg­nung zu ihrem Ende. Wie die Orga­ni­sa­to­ren und neu­en Obe­ren wohl hoff­ten: ein schnel­ler Gruß der Ein­zel­nen mit dem Papst und Ent­las­sung. Ein anwe­sen­der Bru­der konn­te jedoch sei­ne Irri­ta­ti­on und Ent­täu­schung dar­über, daß die Begeg­nung ohne die Grün­der statt­fand, obwohl sie dau­ernd erwähnt und kri­ti­siert wur­den, nicht zurück­hal­ten. Die­ser Bru­der hat­te den Mut, spon­tan dem Papst zu sagen: Es ist nicht wahr, daß Pater Manel­li gegen den Papst und gegen die Kir­che ist. Er bit­tet ein­fach nur demü­tig ange­hört zu wer­den, um auch sei­nen Stand­punkt zur Sache dar­le­gen zu können.

Der ver­blüff­te Papst ant­wor­te­te, daß die Türen von San­ta Mar­ta auch für die Grün­der offen ste­hen. Einer der anwe­sen­den neu­en Obe­ren, kei­nes­wegs erfreut, daß die Situa­ti­on der Kon­trol­le zu ent­glei­ten droh­te, dräng­te sich sofort an das Ohr des Pap­stes und emp­fahl ihm, den Wor­ten des jun­gen Bru­ders kei­nen Glau­ben zu schen­ken. Ein geist­li­cher Mord, ver­übt gegen einen Bru­der vor den Augen ande­rer Brü­der. Die­ser Obe­re tat offen­sicht­lich das, woge­gen Papst Fran­zis­kus anpre­digt: gegen ein vor­ei­li­ges Urteil, gegen Ver­leum­dung, üble Nach­re­de. Allein die­se Epi­so­de soll­te eigent­lich genü­gen, um den Papst ver­ste­hen zu las­sen, wo der Apfel wirk­lich faul ist, wo jene geist­li­che Fäul­nis herrscht, die hin­ter der gan­zen Ange­le­gen­heit steckt. Eifer­sucht, Neid, Res­sen­ti­ments, Kar­rie­ris­mus. Die Sache men­schelt, sie men­schelt lei­der zu sehr und zieht schwer­wie­gen­de Fol­gen nach sich.

Pater Manelli unter Hausarrest – Warum ruft ihn Papst Franziskus nicht zu sich?

Pater Manel­li, ein hei­lig­mä­ßi­ger geist­li­cher Vater ist seit Beginn der kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung in ein Klo­ster bei Cas­si­no ver­bannt und steht fak­tisch unter Haus­ar­rest. Jeder Orts­wech­sel außer­halb des Klo­sters und der Diö­ze­se sei­nes Ver­ban­nungs­or­tes muß vom Kom­mis­sar vor­ab geneh­migt wer­den. Und die Geneh­mi­gung ist kei­nes­wegs sicher, wie jüngst, als ihm der Kom­mis­sar ver­wei­ger­te, sich nach Fri­gen­to (Avel­li­no) zu bege­ben, wo sich das Mut­ter­haus des Ordens befin­det, um dort am Grab sei­ner Eltern die Hei­li­ge Mes­se zu zelebrieren.

Der Haus­ar­rest wur­de dem Grün­der des Ordens auf­er­legt, obwohl es weder eine Ankla­ge, ein Ver­fah­ren und erst recht kei­ne Straf­ver­hän­gung gegen ihn gibt. Die Metho­de erin­nert an Regime, die Men­schen ohne ordent­li­ches Ver­fah­ren ver­haf­ten und ins Gefäng­nis wer­fen, wie es heu­te in der Volks­re­pu­blik Chi­na der Fall ist. Man hält Pater Manel­li im Exil. Man hält ihn von sei­nen Brü­dern und Schwe­stern fern und man ver­hin­dert, daß er den Papst trifft. Ste­hen die Türen von San­ta Mar­ta wirk­lich für ihn offen?

Der Papst könn­te jeder­zeit von sich aus ver­lan­gen, Pater Manel­li zu sehen, um ihn per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen und ihn sich ver­tei­di­gen und recht­fer­ti­gen zu las­sen. Doch Fran­zis­kus zog es vor, andert­halb Stun­den Teil einer insze­nier­ten Begeg­nung mit der „kom­mis­sa­ri­schen“ Par­tei des Ordens zu sein. Immer­hin gewähr­te er den aus­ge­wähl­ten Brü­dern eine beacht­li­che Zeit. Der Vor­sit­zen­den der fran­zö­si­schen Bür­ger­rechts­be­we­gung Manif pour tous, Ludo­vi­ne de la Rochà¨re, gewährt er am 12. Juni, zwei Tage nach den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta, ledig­lich fünf Minuten.

Immer mehr Brüder stellen Entlassungsantrag – Nicht mehr derselbe Orden

Der jun­ge Bru­der, der Pater Manel­li vor dem Papst ver­tei­dig­te, stell­te weni­ge Tage nach der Begeg­nung den Antrag, den Orden zu ver­las­sen „weil er das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ablehnt“, so Tor­ni­el­li. Ein letz­ter Win­kel­zug in einem an Win­kel­zü­gen rei­chen Trau­er­spiel, um noch ein­mal die Brü­der zu dis­kre­di­tie­ren, die eine Ent­bin­dung von den Ordens­ge­lüb­den bean­tragt haben. Bean­tragt wegen des unkor­rek­ten und fal­schen Ver­hal­tens der neu­en Obe­ren, wie es ein ehe­ma­li­ger Bru­der erst vor kur­zem in einem offe­nen Brief dar­leg­te und dabei vor allem das Ver­hal­ten von Pater Alfon­so Bru­no, dem vom Kom­mis­sar ein­ge­setz­ten neu­en Gene­ral­se­kre­tär des Ordens beklagte.

Was für eine Bana­li­sie­rung: Die Brü­der sind ja nicht in den Orden ein­ge­tre­ten, weil dort angeb­lich schlecht über das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil gespro­chen wird, son­dern weil die­ser Orden eine Spi­ri­tua­li­tät und einen ern­sten, stren­gen Lebens­stil pfleg­te, der mit der Tra­di­ti­on der Katho­li­schen Kir­che und des Ordens­le­bens über­ein­stimm­te. Und genau das ging inner­halb weni­ger Mona­te durch die kom­mis­sa­ri­schen Ein­grif­fe ver­lo­ren. Des­halb stel­len immer mehr Brü­der den Antrag, den Orden ver­las­sen zu kön­nen, weil es nicht mehr der Orden ist, in den sie ein­ge­tre­ten sind. Außer der Papst gewährt auch der ande­ren Sei­te die Gna­de, ange­hört zu wer­den und sich ver­tei­di­gen zu kön­nen, gegen die (unbe­kann­ten) Ankla­gen, die gegen sie hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand erho­ben wer­den. Und die offen­sicht­lich, wie am 10. Juni dem Papst ins Ohr geflü­stert werden.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana/​Vatican Insider

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1 1999 über­trug Papst Johan­nes Paul II. den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta von Pater Manel­li den Sakri­stan­dienst in der Patri­ar­chal­ba­si­lia San­ta Maria Mag­gio­re. Pater Gaeta lei­tet der­zeit den Sakristandienst
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61 Kommentare

    • Es ist eigent­lich kein Ver­wirr­spiel. Das Vor­ge­hen ist klar: Zer­stö­rung des Ordens durch Umkrem­pe­lung. Das Eti­kett wird bei­be­hal­ten, der Inhalt wird aus­ge­wech­selt. Der Rest dient der Ver­schleie­rung die­ses Vor­gangs. Daher der ver­wir­ren­de Ein­druck. An Heu­che­lei, Ver­lo­gen­heit und Ver­schla­gen­heit nicht zu über­bie­ten. Typisch moder­ni­stisch halt.

      • Viel­leicht ist Sinn und Zweck die­ser Zer­stö­rungs­kam­pa­gne: eine Hauptprobe.
        Wie könn­te es der neue Rie­ge gelin­gen die gesam­te Kir­che zu schlei­fen und eine äuße­re, intak­te Hül­le zu erhal­ten und die­se mit neu­en Inhal­ten zu füllen?
        Und mög­lichst soll kei­ner es wagt, bei einer ver­hoh­len tota­li­tä­ren und repres­si­ven Vor­ge­hens­wei­se aufzubegehren.

        Welch ein Schock, wenn auch nur EIN EINZIGER auf­be­gehrt und dies trotz vor­he­ri­ge Einschüchterung.
        So viel per­fi­de Ver­leum­dung und Ruf­mord macht fas­sungs­los. Irgend­ei­nen Sinn muß dies doch haben.
        Dies ist kei­ne Gehor­sams­übung um hei­lig zu werden.

    • So ver­wir­rend ist es eigent­lich gar nicht; Papst Fran­zis­kus bleibt sei­ner Linie kon­se­quent treu: Zer­stö­rung der katho­li­schen Kirche!

    • Der Mei­ster Berg­o­glio lässt halt auch immer mehr sei­ne Mas­ke fal­len. Jetzt ist der erste „klei­ne“ Mönch aufgestanden.
      Der Mei­ster wird schlot­tern­de Knie (na ja, der Teu­fel hat ja ohne­hin kei­ne Knie­ge­len­ke, sagt doch der Hl. Anto­ni­us Abbas. Und man sieht es auch, wenn er vor dem Aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment steht.) und Furcht haben, dass immer mehr glau­bens­treue Katho­li­ken aus­te­hen und ihre Stim­me gegen das Böse erhe­ben werden.

      Des­halb auch stän­dig sei­ne ver­dreh­ten Per­len vom „Bal­ken im Augen des Ande­ren“ oder über „rich­tet nicht, damit ihr nicht gerich­tet wer­det“. Jeder der ihm wider­spricht, sei vom „Teu­fel“. Was da noch kom­men wird?

  1. Was ist das nur für ein Papst!!! Ärger geht’s wohl nicht mehr. Wie lan­ge wol­len sich die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta dies alles noch gefal­len las­sen. Wün­sche die­sen sonst muti­gen Orden nicht in“ fal­scher“ Demut unterzugehen.

  2. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sind ein Sta­chel im Fleisch einer sich immer mehr ver­welt­li­chen­den Kir­che. Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil hat infol­ge einer ver­hee­ren­den Rezep­ti­on pro­gres­si­ver Grup­pen, die allein dazu dien­te, den Glau­ben ins sozio­lo­gi­sche umzu­for­men, zu gro­ßen Irri­ta­tio­nen, was Ver­fla­chun­gen der Lit­ur­gie Vor­schub gelei­stet hat. 

    Beson­ders deut­lich wird dies in der Befrei­ungs­theo­lo­gie, in der mar­xi­sti­sches Den­ken in den Glau­ben ein­ge­flos­sen ist. Es geht nicht mehr um das Him­mel­reich son­dern immer deut­li­cher um das Dies­seits. Der katho­li­sche Glau­be soll in eine revo­lu­tio­nä­re Pra­xis über­führt wer­den. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta stel­len sich mit ihrer auf­rich­tig geleb­ten Armut, ihrer Absa­ge an alles Welt­li­che, natür­lich gegen die­ses „Pro­gramm“ in der Kir­che. Offen­kun­dig scheint man im Vati­kan die Befürch­tung zu hegen, dass Orden, wie die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta eine wei­te­re Ver­brei­tung fin­den und es zu einer ernst­haf­ten Aus­ein­an­der­set­zung dar­über kom­men könn­te, was eigent­lich der Kern katho­li­schen Glau­bens ist. 

    Es ist sehr schmerz­lich, dass die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sol­chen Stra­fen unter­zo­gen wer­den und ande­rer­seits Prie­ster, wie Schül­ler in Öster­reich, offen das Frau­en­prie­ster­tum ein­for­dern kön­nen, ohne dass Ihnen auch nur eine Sank­ti­on droht. Der Frank­fur­ter Stadt­de­kan sprach unlängst öffent­lich davon, dass man nun in Lim­burg end­lich die „Amts­kir­che“ erle­digt habe. Auch da ist von einer dis­zi­pli­na­ri­schen Reak­ti­on des Vati­kans weit und breit nichts zu bemerken. 

    Offen­bar hält man im Vati­kan die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und ihr Fest­hal­ten an tra­dier­ten Glau­bens­for­men für eine Gefahr, hin­ge­gen ein­deu­tig gegen die Leh­re der Kir­che oppo­nie­ren­de Grup­pen nicht. Die­ser Wider­spruch ist schwer auf­zu­lö­sen, es sei denn, man geht davon aus, dass im Vati­kan nicht eine Wen­de hin zur Ent­welt­li­chung, son­dern im Gegen­teil, zur Ver­welt­li­chung voll­zo­gen wird.

    • Der Moder­nis­mus hat mich unbe­wußt in mei­ner Jugend von der Kir­che ent­frem­det. Erst im Erwach­se­nen­da­sein hat­te ich das unend­lich gro­ße Geschenk, über die Tra­di­ti­on wie­der zur Kir­che fin­den zu kön­nen. Papst Fran­zis­kus hat ja öffent­lich sein Unver­ständ­nis dar­über bekun­det, wie denn bloß nach dem Zwei­ten Vati­ka­num Gebo­re­ne die Triden­ti­ni­sche Mes­se bevor­zu­gen kön­nen. Dann ver­glei­che man ein­mal die Anzahl von Prie­ster- und Ordens­be­ru­fun­gen bei Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten und Pius­bru­der­schaft gegen­über der Post-Vati­ka­num-II-Kir­che in Rela­ti­on zu ihren Mit­glie­der­zah­len. Es macht allein schon einen erheb­li­chen Unter­schied, ob ein Prie­ster in schmuck­lo­sen lit­ur­gi­schen Gewän­dern zele­briert und anson­sten zivil trägt oder in edel­sten lit­ur­gi­schen Gewän­dern zele­briert und anson­sten die Sou­ta­ne trägt.

    • Wenn ein Rah­ner mein­te, die Irr­leh­re von der schritt­wei­sen Besee­lung unge­bo­re­ner Men­schen ver­brei­ten zu müs­sen, und sein Schü­ler Vor­grim­ler noch heu­te meint, mit den Frei­mau­rern kuscheln zu müs­sen, dann kann jedem ver­nünf­ti­gen Katho­li­ken nur noch schlecht werden.

  3. erschrecken­der Totalitarismus,gewalttätige Inszenierung!Mir tun nur die Ordens­leu­te leid, die ihr Leben für Chri­stus und sei­ne hei­li­ge Kir­che geweiht haben.Hinter einem jeden Ein­zel­nen steht initia­li­ter Gott mit sei­ner Beru­fung und sei­nem Plan.Müsste man da nicht behut­sa­mer vor­ge­hen in Anbe­tracht der Kon­se­quen­zen für jede betrof­fe­ne Seele?das haben alle betei­lig­ten Akteu­re mit­zu tragen.nicht vor dem all­ge­mein pro­gres­si­sti­schen Mainstream,nicht vor dem all­ge­mei­nen Applau­dis­se­ment durch den Frei­mau­rer­stuhl und all der vie­len, die die­sem folgen,nicht vor dem auf­ge­bla­se­nen Ego-son­dern vor Gott.

  4. Das liest sich wie ein Bericht aus dem Gulag: Gefan­ge­ne Sta­lins wer­den von Appa­rat­schiks ohne ihr Wis­sen zum Dik­ta­tor geschleift, dem sie unter stren­gen Auf­la­gen unter­tä­nig die Hand küs­sen dür­fen. Kri­ti­sche Fra­gen? Brü­der­li­cher Dia­log? Fehl­an­zei­ge! Weiß muss Schwarz genannt wer­den, wenn es sei­ne Hei­lig­keit befiehlt. Wie wider­lich. Man glaubt nicht, dass so etwas heu­te noch/​wieder mög­lich ist. Und durch die­sen Papst soll die Kir­che in die Zukunft gefüh­ren wer­den? Schö­ne neue Welt! Es war noch nie so spa­ßig, katho­lisch zu sein! Unter die­sem Papst, der sich in Lam­pe­du­sa als mora­li­sches Gewis­sen der Welt auf­spielt, wer­den Ordens­grün­der ohne Fehl und Tadel unter Haus­ar­rest gestellt, man soll­te die Ordens­kon­gre­ga­ti­on vor dem Euro­päi­schen Gerichts­hof ver­kla­gen: chi­ne­si­sche Ver­hält­nis­se, Mit­ten in Europa!

  5. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sind ein Sta­chel im Fleisch einer sich immer deut­li­cher ver­welt­li­chen­den Kir­che. Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil hat infol­ge der ver­hee­ren­den Rezep­ti­on, die den Glau­ben zuneh­mend ins Sozio­lo­gi­sche umformt, zu einer ste­ti­gen Ver­fla­chun­gen der Lit­ur­gie geführt.

    Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta stel­len sich mit ihrer auf­rich­tig geleb­ten Armut, ihrer Absa­ge an alles Welt­li­che, natür­lich gegen die­ses „Pro­gramm“. Offen­kun­dig scheint man im Vati­kan die Befürch­tung zu hegen, dass Orden, wie die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta eine wei­te­re Ver­brei­tung fin­den könn­ten und es zu einer ernst­haf­ten Aus­ein­an­der­set­zung dar­über kom­men könn­te, was eigent­lich der Kern von Katho­li­zi­tät ist.

    Ich emp­fin­de es als sehr schmerz­lich, dass die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sol­chen Stra­fen unter­zo­gen wer­den und ande­rer­seits Prie­ster, wie Schül­ler in Öster­reich, offen das Frau­en­prie­ster­tum for­dern kön­nen, ohne dass Ihnen auch nur irgend­ei­ne Sank­ti­on droht. Der Frank­fur­ter Stadt­de­kan sprach unlängst öffent­lich davon, dass man nun in Lim­burg end­lich die „Amts­kir­che“ erle­digt(!) habe. Auch da ist von einer dis­zi­pli­na­ri­schen Reak­ti­on des Vati­kans weit und breit nichts zu bemerken.

    Offen­bar hält man im Vati­kan die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und ihr Fest­hal­ten an tra­dier­ten Glau­bens­for­men für eine Gefahr, hin­ge­gen ein­deu­tig gegen die Leh­re der Kir­che oppo­nie­ren­de Grup­pen für unbedenklich. 

    Die­ser Wider­spruch ist schwer nach­zu­voll­zie­hen, es sei denn, man geht davon aus, dass im Vati­kan nicht eine Wen­de hin zur Ent­welt­li­chung, wie von Papst Bene­dikt noch gefor­dert, son­dern ein Kurs in Rich­tung Ver­welt­li­chung ein­ge­schla­gen wird .

  6. Wenn das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil nicht kri­ti­siert wer­den darf, dann ist es ein „Super­dog­ma“. So etwas hat es in der katho­li­schen Kir­che noch nie gege­ben. Dass ein gesam­tes Kon­zil zum Qua­si-Dog­ma erho­ben wird.
    Bis zu die­sem Kon­zil war es Leh­re der Kir­che: Die wäh­rend eines Kon­zils for­mu­lier­ten Cano­nes, die Dog­men, sind aus­drück­lich und ver­bind­lich von allen Katho­li­ken zu glau­ben. Jedoch nicht die Ein­lei­tun­gen, die Hin­füh­run­gen. Auf jedem Kon­zil geht aus der For­mu­lie­rung klar, unmiss­ver­ständ­lich her­vor, was ver­bind­lich als Dog­ma zu glau­ben ist.
    Dar­über strei­ten sich auch nicht die Theo­lo­gen. Sie leh­nen viel­leicht ein Dog­ma ab, was zur Häre­sie führt, aber sie strei­ten nicht, was hat das Kon­zil ver­bind­lich gelehrt und was nicht. Das geht aus der For­mu­lie­rung klar hervor.
    Das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil hat kein ein­zi­ges Dog­ma ver­kün­det. Immer, wenn es sich auf geof­fen­bar­te Glau­bens­wahr­hei­ten bezieht, ist es natür­lich unfehl­bar. Doch alle ande­ren wider­sprüch­li­chen oder kla­ren Sät­ze sind nicht als ver­bind­lich zu glau­ben for­mu­liert. Sie müs­sen theo­lo­gisch dis­ku­tiert wer­den dür­fen, oder alle Doku­men­te sind aus­nahms­los for­mu­lier­ten Dog­men gleich.
    Wie gesagt, so etwas gab es noch nie in der Kir­che. Das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil wäre das „Super­dog­ma“ schlechthin.
    Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta haben jedes Recht, Kon­zils­tex­te kri­tisch zu unter­su­chen, theo­lo­gisch zu hin­ter­fra­gen. Ohne, dass sie bestraft wer­den, gemahnt wer­den. Es sei denn, sie wür­den pole­misch, unsach­lich, unter­stel­lend vor­ge­hen. Ein sol­cher Vor­wurf konn­te ihnen noch nie gemacht wer­den. Es gibt über­haupt kei­nen trif­ti­gen Grund, sie in irgend­ei­ner Form zu mah­nen, zu bestrafen.
    Die gan­ze Linie passt nicht. Sie passt nicht in die Kon­zils­kir­che, die nur ein bestimm­tes, neo­mo­der­ni­sti­sches, pro­te­stan­ti­sier­tes Den­ken und Glau­ben zulässt.
    Der katho­li­sche Glau­be soll nach über 1500 Jah­ren tief­grei­fend ver­än­dert wer­den. Die armen jun­gen Brü­der und Schwe­stern der Imma­ku­la­ta und ihr Ordens­grün­der schei­nen die­ser Ver­än­de­rung im Wege zu ste­hen. Des­halb sol­len sie zer­schla­gen werden.

    • Der gro­ße und in den Augen der moder­ni­sti­schen Kir­che töd­li­che Feh­ler der Fran­zis­ka­ner der Imma­cu­la­ta ist die Nai­vi­tät und Kon­se­quenz womit sie den lit­ur­gi­schen und spi­ri­tu­el­len Nie­der­gang der Kir­che in der post­kon­zi­liä­ren Zeit als jun­ger Orden ange­packt haben.
      Es han­delt sich nicht um „kno­chen­har­te Tra­di­tio­na­li­sten“, um erprob­te Vete­ra­nen, um einer Eccle­sia Dei-Gesell­schaft, die von der Amts­kir­che nur in klei­nen Reser­va­ten tole­riert und mund­tot gehal­ten werden;
      nein, es ist ein jün­ger Orden, 1980 gegrün­det, sehr dyna­misch, mit gro­ßer Anzie­hungs­kraft für jun­ge Men­schen, authen­tisch (was all­zu­häu­fig doch fehlt);
      ein Orden, der ange­sichts des gewal­ti­gen Tsu­na­mis der seit dem 2. Vati­ca­num durch die Kir­che ging, nicht zuzletzt auch lit­ur­gisch, in Selbst­ex­pe­ri­ment pro­biert hat was eine Rück­kehr zu dem Usus antiquior/​tridentinischen Ritus brin­gen wür­de- mit gewal­ti­gem, ja durch­schla­gen­den Erfolg.
      Das ist natür­lich der lan­ge gefürch­te­te Beweis daß die nicht zuletzt von den Jesui­ten durch­ge­drück­te Moder­ni­sie­rung fun­da­men­tal falsch und schäd­lich war.
      Es ist nichts anders als der Schrei des Kin­des „Der König ist nackt!“, was zu jedem Preis zu ver­mei­den ist.
      Die satt­sam bekann­te Feig­heit vie­ler hohen Katho­li­ken, das Schwei­gen (Tor­ni­el­li publi­zier­te sei­nen Bericht auch erst nach 14 Tagen), das Pseu­do-Nicht­ver­ste­hen, das Beschrei­ben die­ser Ent­deckung des Alten Ritus und die Begei­ste­rung dafür als „Mode“, die Här­te und Käl­te der Füh­rung wie aus den Jah­ren 70 und 80 ersicht­lich, machen ein Über­le­ben die­ses Ordens lei­der sehr schwierig.
      (Auf einem Papier­fet­zen bei El Aghei­la 1942):
      „Stay with me, God, when death is near,
      to mock the hag­gard face of fear;
      that, when I fall, if fall I must,
      my soul may tri­umph in the dust“

      Stemus iux­ta crucem! 

      We stay in sup­port of P.Stefano Manelli!

  7. Wird nor­ma­ler­wei­se in einem Kon­flikt nicht jede Sei­te gehört, um ihre jewei­li­ge Sicht der Din­ge dar­le­gen zu können?
    Den Ordens­brü­dern wird vor­ge­gau­kelt, eine Wall­fahrt nach St.Peter zu machen.
    Wie sie dann erken­nen müs­sen .. eine aus­ge­mach­te, dicke Lüge!
    Ohne sich aus­rei­chend auf ein even­tu­el­les Gespräch vor­be­rei­ten zu kön­nen, ste­hen sie nun Papst Fran­zis­kus gegenüber.
    Dem jun­gen Bru­der, der den­noch mutig den Mund auf­ge­macht hat, gebührt Respekt!

    Pater Manel­li, einem doch schon alten Men­schen, mehr oder weni­ger Haus­ar­rest zu ver­ord­nen, ihn dar­an zu hin­dern, eine hl. Mes­se am Grab sei­ner Eltern zu fei­ern – das alles ist mehr als gefühl­los, es ist grausam.
    Der gan­ze Umgang mit die­sem einst auf­stre­ben­den Orden ist es.
    So ein Ver­hal­ten passt eher in die poli­ti­sche bzw. wirt­schaft­li­che Welt und nicht in eine kirchliche.
    Aber man ist gezwun­gen, dazuzulernen!

  8. So empö­rend der Fall der Imma­ku­la­ta-Fran­zis­ka­ner auch ist, und so schmerz­lich er für die betrof­fe­nen Ordens­leu­te auch ist: er ist harm­los vor dem Hin­ter­grund der Kirchengeschichte…
    Vati­can Insi­der schreibt: „Tat­säch­lich gibt es kaum einen Orden, der die Armut mit sol­cher Ernst­haf­tig­keit lebt, und wie es Papst Fran­zis­kus immer wie­der ein­for­dert, als die Fran­zis­ka­ner der Immakulata.“
    Zynisch könn­te man sagen: Durch die unge­rech­te Schi­ka­nie­rung sorgt die Kir­chen­füh­rung dafür, dass die Fran­zis­ka­ner noch ärmer und noch demü­ti­ger, und damit noch hei­li­ger und noch frucht­ba­rer für die Kir­che sein können.
    Ob das jedoch dem ent­spricht, was im Neu­en Testa­ment von den Jün­gern Jesu für ihr Ver­hal­ten unter­ein­an­der erwar­tet wird? Kaum.

  9. wir, in Mit­tel­deutsch­land, könn­ten eine neue Klo­ster­grün­dung der Tra­di­ti­on sehr gut gebrau­chen! Und wir sind gewillt, mit allen unse­ren Mög­lich­kei­ten dabei zu helfen.

  10. Wer bei die­sen Aktio­nen des Pap­stes als Haupt­ver­ant­wort­li­chen ( die Päp­ste sind immer die Haupt­ver­ant­wort­li­chen! ) nicht auf­wacht und merkt in wel­che Rich­tung der Zug läuft, hat den Ernst der Lage nicht erfaßt.

  11. Rän­ke- und Macht„spiele“. Da scheint inzwi­schen so viel Por­zel­lan zer­schla­gen, daß an eine Hei­lung auf abseh­ba­re Sicht nicht mehr zu den­ken ist.
    Es gibt offen­kun­dig ein­fluß­rei­che Per­so­nen im Vati­kan (und außer­halb), denen die­se Ordens­ge­mein­schaft ein Dorn im Auge ist. Es könn­te sich um sol­che Per­so­nen und ihr Umfeld han­deln, die auch Papst Bene­dikt XVI. das Leben so schwer gemacht hat­ten wie z.Bsp. die­se homo­se­xu­el­len Seilschaften.
    Es geht bei all­dem sicher nicht um das 2. Vat. Kon­zil und auch nicht um den Vetus Ordo. Die­se „Grün­de“ sind doch nur vor­ge­scho­ben. Es geht mög­li­cher­wei­se auch eigent­lich nicht um die Fran­zis­ka­ner, die soz. nur Mit­tel zum Zweck sind.

    M.Er. gehts doch den Dunkelmännern/​Freimaurern hier­bei letzt­lich um die Abschaf­fung des Papstamtes.

    • Das wur­de alles schon eini­ge Zeit vor Berg­o­gli­os Amts­an­tritt von gewis­sen Grup­pen geplant. Es muss­te nur vor­her noch jener wei­chen, der sich ihnen noch ent­ge­gen­stell­te… Ich glau­be nicht an Zufälle

    • Por­zel­lan zer­schla­gen? Wer hat denn Por­zel­lan zerschlagen?
      Und war­um soll­te es nicht um das gehen, um das es aus­drück­lich geht?
      Es geht um die – ohne­hin bloß lamm­from­me – Infra­ge­stel­lung des Vati­ca­num II durch Ordens­an­ge­hö­ri­ge, die wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten ver­fasst haben. Und es geht um die weit­ge­hen­de ordens­in­ter­ne Hin­wen­dung zum alten Ritus. Das sind zwei hand­fe­ste und nach­voll­zieh­ba­re Gründe:
      Ich will das begründen:
      Es geht also nicht um ober­fläch­li­che Sym­pto­me, wie Homos im Vati­kan oder der­glei­chen (das gabs auch schon frü­her…), son­dern um ein Phä­no­men, das Bene­dikt XVI. ger­ne ver­mei­den und mit sei­nem Motu pro­prio kei­nes­wegs stüt­zen woll­te: Leu­te, die ganz zurück­se­hen wol­len hin­ter die Bruch­li­nie des „Kon­zils“, das man – wenn man es wie Bene­dikt for­mu­liert, in einer „Her­me­neu­tik der Reform“ (nicht Kon­ti­nui­tät! – hier der sach­li­che und kor­rek­te Beleg ange­führt: http://​www​.kath​.net/​n​e​w​s​/​2​4​068: „Papst Bene­dikt stell­te in der erwähn­ten Anspra­che der ver­fehl­ten Her­me­neu­tik der Dis­kon­ti­nui­tät kei­nes­falls eine „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ ent­ge­gen. Viel­mehr erklär­te er: „Der Her­me­neu­tik der Dis­kon­ti­nui­tät steht die Her­me­neu­tik der Reform gegen­über …“.“) sehen will, natür­lich wei­ter­hin als eine Art theo­lo­gi­sche Ber­li­ner Mau­er auf­ge­rich­tet blei­ben darf oder sogar muss. Denn wenn die „Her­me­neu­tik der Reform“ das Zurück­schau­en prin­zi­pi­ell dem Zurück­schau­en von Lots Frau zuord­net, die dann zur Salz­säu­le erstarr­te, dann darf man auch bei der ange­nom­men Her­me­neu­tik der Reform nur vor­wärts­blicken wie ein stram­mer Sozi. Rück­grif­fe auf Altes dür­fen dann aus pro­gram­ma­ti­schen Grün­den kei­nes­wegs wie­der zurück füh­ren, son­dern müs­sen in die Refor­men der Zukunft „ein­ge­baut“ wer­den – das ist Ideo­lo­gie, und dies schon von Benedikt!
      Und Bene­dikts Inten­tio­nen ste­hen wesent­lich pro­ble­ma­ti­scher im Raum, als es uns zuvor – mir jeden­falls – bewusst war.
      Auf gut Deutsch: die FI haben wohl eben­falls die­ses Bewusst­sein nicht gehabt und aufs fal­sche Pferd gesetzt.
      Das, was sie dann im Zuge der Rück­kehr zur Alten Ritus aber taten, was auch an sich fol­ge­rich­tig ist, war weder von Bene­dikt noch gar von F. erwünscht.
      Das wider­wär­ti­ge hin­ter­häl­ti­ge Rän­ke­spiel aber offen­bart nur die geist­li­che Fin­ster­nis, in der F. samt sei­nem Stab lebt. Wir wis­sen, wer sol­che Rän­ke in den Her­zen der Men­schen anregt.
      Es gibt nur zwei Mög­lich­kei­ten für die FI: mit erho­be­nem Haupt ihr Ordens­le­ben wei­ter­füh­ren und sich exkom­mu­ni­zie­ren und sus­pen­die­ren las­sen, aber weitermachen!
      Denn die­ser F. ist ohne­hin nicht der Papst, son­dern ein Per­for­mer aus fin­ste­ren Gna­den. War­um soll­te ein Gläu­bi­ger ihm gehorchen?
      Oder die FI stim­men einer Art Höl­len­fahrt aus Gehor­sam gegen­über der Höl­le zu. Ist ihnen das bewusst?

    • Rich­tig!

      Es geht um die WAHRHEIT!
      Und die­se Schlacht spielt sich in Rom und Süd­ita­li­en ab.

  12. Im Jah­re 2008 liess Hw Loch­ner sei­ner Freu­de über das motu pro­prio von Papst Bene­dikt XVI. frei­en Lauf:
    -
    „Was wird das Motu Pro­prio in die­ser Situa­ti­on bewirken?“
    Im Bewußt­sein die­ser kata­stro­pha­len Lage hat der Hei­li­ge Vater ‘Sum­morum Pon­ti­fi­cum’ erlas­sen. Die teil­wei­se hyste­ri­sche Angst der Neue­rer zeigt uns in der Tat, daß damit in der Kir­che nach lan­ger Nacht ein neu­er Mor­gen anbricht.“
    -

    Hat die „hyste­ri­sche Angst der Neue­rer“ nun einen (Aus)Weg gefun­den, um den neu­en Mor­gen (noch) nicht anbre­chen zu lassen?
    Hier das aus­sa­ge­kräf­ti­ge Inter­view aus dem Jah­re 2008 mit Hw Sieg­fried Loch­ner im Vaduzer
    Diö­ze­san­blatt „vobis­cum“ in Gänze:
    -
    „Das Begleit­schrei­ben zum Motu Pro­prio erklärt, daß der Novus Ordo schon des­halb die gewöhn­li­che Lit­ur­gie­form blei­ben wird, weil es an lit­ur­gi­scher Bil­dung fehlt.“
    Hw. Lochner.
    Ent­ge­gen der von Papst Johan­nes XXIII. erlas­se­nen Apo­sto­li­schen Kon­sti­tu­ti­on ‘Vete­r­um Sapi­en­tia’, der Bestim­mun­gen des Vati­ka­ni­schen Pasto­ral­kon­zils über die Prie­ster­aus­bil­dung, der ein­schlä­gi­gen Nor­men des Kir­chen­rechts sowie der römi­schen Rah­men­ord­nung über die Prie­ster­aus­bil­dung ist ein Groß­teil der heu­ti­gen Prie­ster­amts­kan­di­da­ten bar bei­na­he jeg­li­cher Kennt­nis der alten Spra­chen, ins­be­son­de­re des Lateinischen.
    „Und die lit­ur­gi­sche Bildung?“
    Der regel­mä­ßi­ge Gebrauch der neu­en Riten hat bei vie­len Lai­en und Prie­stern jeg­li­ches Gespür für Sakra­li­tät und lit­ur­gi­sches Han­deln ver­schwin­den las­sen und sie gera­de­zu lit­ur­gie­un­fä­hig gemacht.
    „Kön­nen sie Bei­spie­le nennen?“
    Ich wur­de vor kur­zem bei einer Fir­mung Zeu­ge die­ser Ent­wick­lung. Der Firm­spen­der wähl­te erfreu­li­cher­wei­se den römi­schen Kanon. Als einer der Kon­ze­le­bran­ten das „Nobis quo­que“ mit der Auf­zäh­lung der Hei­li­gen­na­men beten soll­te, begann er am Altar vor ver­sam­mel­ter Gemein­de laut zu pöbeln. Er schimpf­te, daß ihm die­ser Text zu lang sei und er ihn des­we­gen auf einen Satz redu­zie­ren werde.
    „Hat­te der Vor­fall Konsequenzen?“
    Ja. Der Betref­fen­de wur­de von sei­nem Vor­ge­setz­ten in der Sakri­stei zur Rede gestellt. Dabei mein­te er nur, er wer­de den Meß­ka­non nie wie­der beten. Er däch­te im übri­gen auch nicht dar­an, „die hal­be Pri­scil­la­kata­kom­be herunterzuratschen.“
    „Wel­che Dimen­sio­nen hat die Katastrophe?“
    Der heu­ti­ge Zusam­men­bruch läßt durch­aus Ver­glei­che mit der Situa­ti­on am Vor­abend der Refor­ma­ti­on zu, als ein Groß­teil des Kle­rus eben­falls weder phi­lo­lo­gisch, asze­tisch oder lit­ur­gisch – geschwei­ge den dog­ma­tisch – den Anfor­de­run­gen des katho­li­schen Prie­ster­am­tes gewach­sen war.
    „Gibt es einen Ausweg?“
    Es wird Zeit, daß unse­re ange­hen­den Prie­ster wie­der von Grund auf in das Myste­ri­um tre­men­dum et fasci­no­sum des katho­li­schen Got­tes­dien­stes ein­ge­führt wer­den und ihre kost­ba­re Zeit nicht mehr mit den jewei­li­gen Tages­mei­nun­gen gewis­ser Lit­ur­gie­ma­cher ver­plem­pern müssen.
    „Im Klartext?“
    Gründ­li­ches Stu­di­um der Latei­ni­schen Spra­che, Erler­nen der hei­li­gen Geheim­nis­se als Lebens­form des Prie­sters, die im gott­ge­weih­ten Zöli­bat ihren sicht­ba­ren Aus­druck fin­det, aku­ra­tes Stu­di­um der Rubri­ken, um die lit­ur­gi­schen Abläu­fe feh­ler­frei zu beherrschen.
    „So wie früher?“
    Ja. Wie frü­he­re Prie­ster­ge­ne­ra­tio­nen müs­sen sich auch die ange­hen­den Kle­ri­ker von heu­te wäh­rend ihrer Aus­bil­dung dar­um bemü­hen, sich die Reich­tü­mer der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie anzu­eig­nen um sie besit­zen und wei­ter­ge­ben zu können.
    „Ist ‘Sum­morum Pon­ti­fi­cum’ der Anfang des Endes des Novus Ordo?“
    Der Anfang vom Ende der neu­en Meß­ord­nung begann ja eigent­lich schon bei ihrer Pro­mul­gie­rung 1969.
    „Wie mei­nen Sie?“
    Ein will­kür­li­ches, öku­me­nisch pro­te­sta­ni­sie­ren­des Kon­strukt, das sogar den stark anti­rö­mi­schen schis­ma­ti­schen Ost­kir­chen die Haa­re zu Ber­ge ste­hen ließ, und beden­ken­los mit einer 2000jährigen Tra­di­ti­on brach, rela­ti­vier­te sich doch von allem Anfang ganz von selber.
    „Wie zeigt sich das?“
    Die sofort ein­set­zen­de und bis heu­te fort­dau­ern­de lit­ur­gi­sche Anar­chie ist ja nach­ge­ra­de system­im­ma­nent. Der heu­ti­ge Kle­rus ist weit­ge­hend gar nicht mehr in der Lage, die Mes­se Paul VI. kor­rekt zu zele­brie­ren, weil er es nie gelernt und gese­hen hat, außer viel­leicht beim Opus Dei. Das von mir oben erwähn­te Bei­spiel ist ja bei­lei­be kein Einzelfall.
    „Was wird das Motu Pro­prio in die­ser Situa­ti­on bewirken?“
    Im Bewußt­sein die­ser kata­stro­pha­len Lage hat der Hei­li­ge Vater ‘Sum­morum Pon­ti­fi­cum’ erlas­sen. Die teil­wei­se hyste­ri­sche Angst der Neue­rer zeigt uns in der Tat, daß damit in der Kir­che nach lan­ger Nacht ein neu­er Mor­gen anbricht.“
    -

  13. Miss­brauch geist­li­cher Macht, Will­kür, Ing­ri­gen, Zynis­mus, Ver­lo­gen­heit, das alles gab es nicht nur gestern, nicht im „fin­ste­ren Mit­tel­al­ter“, das gibt es auch heu­te im 21. Jahr­hun­dert, vor der Augen der Welt­öf­fent­lich­keit. Und das gibt es nicht irgend­wo in poli­ti­schen Dik­ta­tu­ren und abso­lu­ti­sti­schen Syste­men, das wird zur Tages­ord­nung mit­ten in der Spit­ze der Kir­che. Da all die Jubel­ka­tho­li­ken das nicht ertra­gen kön­nen, brau­chen sie eine ein­schä­gi­ge Sei­te, die ihnen zuf Hil­fe ist und titelt: „Alte Mes­se: Fran­zis­kus wird nicht von der Linie Bene­dikts abwei­chen“. Dabei kann jeder sehen, der eini­ger­ma­ßen noch bei Besin­nung ist, dass das ein rei­nes Wunsch­den­ken ist und mit der Rea­li­tät nichts mehr gemein hat.

  14. Der Novus Ordo Mis­sae ist Ergeb­nis einer neu­en Kirchenpolitik.
    Des­halb wird er auf Bie­gen und Bre­chen durch­ge­setzt, dage­gen kom­men kei­ne theo­lo­gi­schen Argu­men­te an.
    Kir­chen­po­li­tik treibt Rom seit dem 4. Jahrhundert.

    • Die römisch-katho­li­sche Staats­po­li­tik kam nach dem Zusam­men­bruch des west­li­chen Kai­ser­reichs im 6. Jahr­hun­dert dazu. Sie hält seit­her in ver­schie­de­nen For­men ohne Unter­bre­chung bis heu­te an. Ziel ist die poli­tisch-reli­giö­se Welt­herr­schaft Roms. Daher das Bünd­nis mit der NWO-Eli­te, wor­in der Vati­kan eine trei­ben­de Kraft ist. Das Reich des Anti­christs ist, zufol­ge der erstaun­li­chen Pro­phe­zei­ung des Pro­phe­ten Dani­els, bestä­tigt durch die Offen­ba­rung des Johan­nes, ein erneu­er­tes Impe­ri­um Roma­nun (Euro­päi­sche Uni­on, viel­leicht im Bünd­nis mit dem Islam). Die Neue Mes­se ist bekannt­lich auf christ­li­che Öku­me­ne abge­stellt, wel­che jedoch nur eine Etap­pe zur Inter­faith-Welt­re­li­gi­on ist. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta sind Opfer die­ser Politik.

    • Gera­de auf kath​.net gese­hen: Islam­ge­lehr­ter: Papst «stößt Türen zur isla­mi­schen Welt auf» (http://​kath​.net/​n​e​w​s​/​4​6​505).
      Papst Fran­zis­kus ist also ein Türen-Auf­sto­ßer. Wer sich an den Satz erin­nert, den er den Jour­na­li­sten im Flug­zeug (auf dem Weg nach oder aus Rio de Janei­ro?) zur Frau­en­or­di­na­ti­on sag­te: „Die­se Tür ist ver­schlos­sen“, dem muss das zu den­ken geben. Omar Abboud ist der Mus­lim, der den Papst ins Hei­li­ge Land beglei­te­te. Die inter­re­li­giö­sen Freund­schaf­ten, die Jor­ge Berg­o­glio aus Bue­nos Aires mit­bringt und mit denen er in sei­nem Pon­ti­fi­kat Kir­chen- und Welt­po­li­tik macht, sind bemer­kens­wert. Aus Argen­ti­ni­en emp­fing er auch vor eini­gen Mona­ten eine gemisch­te jüdisch-christ­lich-mus­li­mi­sche Pil­ger­grup­pe (um mich die­ser poli­tisch kor­rek­ten Rei­hen­fol­ge anzu­schlie­ßen), bei deren Emp­fang er sich inter­re­li­gi­ös (apo­sta­tisch) expo­nier­te. Wäre ich ein Detek­tiv, Kir­chen­hi­sto­ri­ker oder Ent­hül­lungs­jour­na­list, wür­de ich die­sen argen­ti­ni­schen Bezie­hun­gen nach­ge­hen, um das Rät­sel des der­zei­ti­gen Sum­mus Pon­ti­fex zu ent­schlüs­seln. Argen­ti­ni­en ist, wie wir wis­sen, stark euro­pä­isch, nament­lich ita­lie­nisch geprägt. Bei der Wahl von Kar­di­nal Berg­o­glio zum Papst las ich in einem Arti­kel, dass Argen­ti­ni­en auch das süd­ame­ri­ka­ni­sche Land mit der größ­ten Bela­stung durch Okkul­ti­sten und Geheim­ge­sell­schaf­ten sei.

      • Und noch ein Nachtrag.
        Im kath.net-Artikel steht: Papst Fran­zis­kus habe in Yad Vas­hem einem Juden die Hand geküsst.
        Nach dem Video-Doku­ment jedoch küss­te er sechs Juden die Hand. Jor­ge Berg­o­glio ist viel zu intel­li­gent und viel zu ver­traut mit den Din­gen, die er für wich­tig erach­tet, und zu deut­lich dar­auf bedacht, Zei­chen zu set­zen, als dass man die­se Zahl für Zufall hal­ten kann.
        Der chas­si­di­sche Rab­bi Yitz­chak Gins­burgh (vom Cha­bad Lubawitsch) sag­te den Satz: „Es ist etwas unend­lich Hei­li­ge­res und Ein­zig­ar­ti­ge­res um jüdi­sches Leben als um nicht­jü­di­sches Leben“. (Was in einem gewis­sen Sinn durch­aus stimmt.)
        Es ist nicht weit her­ge­holt, son­dern sehr nahe­lie­gend, dass die sechs Küs­se sym­bo­lisch für die sechs Mil­lio­nen Opfer der Scho­ah waren. Wer sich für Details inter­es­siert, kann sol­che auf dem Blog „Call Me Jor­ge“ finden.

  15. Wen wun­dert es ! Berg­o­glio geht abso­lut kon­se­quent sei­nen Weg und nach­dem dem dum­men Volk der angeb­lich so demü­ti­ge und beschei­de­ne Volks­hei­li­ge vor­ge­gau­kelt wur­de, kann er all­mäh­lich die Mas­ke fal­len­las­sen. Obwohl hier doch so man­cher Schrei­ber das vom ersten Moment an zumin­dest spür­te oder ahn­te. Viel­leicht gibt es ja noch so etwas wie ein Wun­der bei den Jubel­ka­tho­li­ken in der Hin­sicht, dass sie eins und eins zusam­men­zäh­len und end­lich auf zwei als Ergeb­nis kom­men. Will hei­ßen: Stück für Stück des katho­li­schen Glau­bens wird in Fra­ge gestellt, ver­höhnt oder gleich zer­trüm­mert. Wer so ein Han­deln immer noch ver­tei­digt- ja sogar die links­li­be­ra­le Keu­le der angeb­li­chen Unchrist­lich­keit gegen jeden her­aus­holt, der dies fest­stellt und kri­ti­siert- der ver­sün­digt sich am depo­si­tum fidei der Kir­che. Das wäre natür­lich die­sen Herr­schaf­ten am lieb­sten: Der arme,unschuldige Berg­o­glio wird das Opfer die­ser bösen, bösen Fun­dis und Tra­dis. Alles Quatsch und Heu­che­lei: Die­sel­ben haben Papst Bene­dikt nie ver­tei­digt. Berg­o­glio passt in ihr iideo­lo­gi­sches Sche­ma un des­halb ist schützenswert.

    • Geehr­ter Macellus,
      nach­dem ich viel über die Lage nach­ge­forscht und nach­ge­dacht habe, bin ich zu mehr Klar­heit gekom­men und dadurch ‑Gott sei Dank!- wie­der zu mehr inne­rem Frieden.
      Im Grun­de packt Jor­ge Bergoglio/​ Papst Fran­zis­kus ein ech­tes, über­fäl­li­ges Pro­blem an.
      Die Tra­di­tio­na­li­sten müs­sen begrei­fen: Es gibt kei­ne Rück­kehr zu einer impe­ria­len römisch-katho­li­schen Kirche.
      Ja, die von Vati­ca­num 2 dekla­rier­te Reli­gi­ons­frei­heit steht im offe­nen Wider­spruch zur jahr­hun­der­te­al­ten Leh­re der frü­he­ren Päp­ste. Aber will im Ernst einer von uns die Rück­kehr zur katho­li­schen Staats­re­li­gi­on, zur Inqui­si­ti­on und Ket­zerbren­nung? Und bit­te, es sage nie­mand, das habe ja damals der Staat gemacht, nicht die Kir­che. Die Staa­ten taten es auf Befehl der Päp­ste. Soviel Ehr­lich­keit muss sein.
      Wir ste­hen vor einer ent­schei­den­den Weg­schei­de in der Endzeit.
      Ein Papst, viel­leicht Berg­o­glio, wird die abso­lu­te Macht­fül­le des Papst­tums dazu benut­zen, um end­lich das Ziel der unhei­li­gen Alli­anz zwi­schen Kir­che und Cäsar welt­weit zu errei­chen. Es exi­stiert kein geeig­ne­te­res Instru­ment zur Errich­tung einer baby­lo­ni­sche End­zeit-Zivi­li­sa­ti­on als die größ­te Welt­re­li­gi­on mit ihrer Insti­tu­ti­on des Papst­tums. (Den­ken Sie nur: Vor den ver­sam­mel­ten Imma­ku­la­ta-Fran­zis­ka­nern berief Papst Fran­zis­kus sich auf den berüch­tig­ten Kada­ver­ge­hor­sams-Grund­satz des hl. Igna­ti­us, dass der Katho­lik schwarz für weiß hal­ten müs­se, wenn die kirch­li­che Auto­ri­tät es verlangt.)
      Von die­sem Rom muss sich frü­her oder spä­ter jeder tren­nen, der nicht den brei­ten Weg ins ewi­ge Ver­der­ben gehen will.
      Durch alle Jahr­hun­der­te gab es in der Kir­che ech­te Hei­li­ge, bekann­te und noch mehr unbekannte.
      Die Hure Baby­lon wird das Tier rei­ten (Offb 17 + 18). Es kann kaum Zwei­fel geben, wer die­se Hure der Stadt mit den sie­ben Hügeln ist. (Nicht nur Dan­te Ali­ghie­ri, auch der hl. Bona­ven­tura wuss­te und sprach es aus.)
      Die rei­ne Braut Chri­sti muss in die Wüste flie­hen oder sich in Kata­kom­ben ver­ber­gen oder wie man es sonst aus­drücken will. Sie wird zur schlich­ten rei­nen christ­li­chen Katho­li­zi­tät der apo­sto­li­schen Zeit zurück­fin­den müs­sen. Das ist mei­ne beschei­de­ne Meinung.

      • ja ich den­ke auch es wird so enden, wie es ange­fan­gen hat!
        Ange­fan­gen hat die Kir­che am Kreuz.
        Wenn man die Sache genau besieht, so haben sich durch die Pas­si­on Chri­sti, die sich sonst spin­ne­feind sei­en­den, welt­li­chen und reli­giö­sen Mäch­te ver­eint und ver­tra­gen (Sad­du­zä­er, Pha­ri­sä­er, Römer und Herodes).
        Die Wahr­heit wur­de unter Hohn und Spott bru­talst gefol­tert und die mei­sten derer, die da nicht mit­ma­chen woll­ten und konn­ten, bei der gro­ßen Ver­brü­de­rung aller Men­schen, flo­hen oder stan­den hilf­los unterm Kreuz.

      • @ Geehr­ter Leo Laemm­lein. Ihre Ant­wort und die dar­in aus­ge­drück­te Besorg­nis beein­drucken mich. Ich kann das theo­lo­gisch und auch mensch­lich nach­voll­zie­hen. Ver­zei­hen Sie dar­um, dass es doch noch eini­ge Katho­li­ken wie mich gibt, die nicht den Mut haben, den von Ihnen beschrie­be­nen Weg zu gehen. Ich weiß, das ist unlo­gisch und viel­leicht auch inkon­se­quent. Was uns mit Sicher­heit ver­bin­det, ist eine Abnei­gung gegen­über die­sen furcht­ba­ren angeb­lich kon­ser­va­ti­ven Jubel­ka­tho­li­ken. Mit ist mitt­ler­wei­le ein ehr­li­cher Libe­ra­ler in der Kir­che lie­ber, als die­se ober­fläch­li­chen Neo­con­ser­va­ti­ven. Ich den­ke, ich habe es zwar schon mal geäu­ßert, aber ich bin ein Katho­lik, der die neue Lit­ur­gie in einer wür­di­gen und ange­mes­se­nen Form mit­fei­ert. Ich besu­che auch die alte Mes­se, aber eher sel­ten. Die Volks­fröm­mig­keit in all ihren Facet­ten- das ist mei­ne Lebens­welt. So wur­den wir von Kind­heit an geprägt. Die Segen­s­an­dacht am Sonn­tag nach­mit­tag, die alten Mari­en- und Sakra­ments­lie­der, das Tan­tum ergo- das ist unse­re klei­ne- viel­fach noch hei­le Welt. Die hei­li­ge Mes­se am Hoch­al­tar, nach der hei­li­gen Wand­lung ein Sakra­ments­lied, die obli­ga­ten äuße­ren For­men von frü­her. Des­we­gen bin ich auch strikt dage­gen die neue Mes­se auf Latein zu fei­ern, denn das ist eine Ver­ul­kung des Vol­kes, das dann wie wei­land in der Refor­ma­ti­on der Mei­nung ist, es habe sich doch nichts geän­dert. Ich hät­te mir von Papst Bene­dikt gewünscht, dass er einen Ritus pro­mul­giert hät­te, der 1965 für eini­ge Jah­re gefei­ert wur­de. Es gibt bei uns Prie­ster, die die­sen schma­len Grat ent­lang balan­cie­ren. Aber hoch­ge­schätz­ter Leo Laemm­lein- viel­leicht bekom­me ich ja auch noch die Gna­de der Weis­heit und der Ein­sicht. Ich hof­fe, ich bin noch nicht ganz ver­lo­ren. Das ist mei­ne unmaß­geb­li­che Meinung.

      • Sehr geehr­ter lie­ber Herr Marcellus,
        dan­ke für Ihre beson­ne­ne, freund­li­che Antwort.
        Ich habe seit drei­ein­halb Jahr­zehn­ten, mit kaum Aus­nah­men, täg­lich mit Eifer an der Hei­li­gen Mes­se teil­ge­nom­men, wegen der ört­li­chen Umstän­de mei­stens an der Novus-Ordo-Messe.
        Die lit­ur­gi­sche Spra­che hal­te ich nicht für ein Haupt­pro­blem, obwohl ich latei­nisch und grie­chisch (und kir­chen­sla­wisch) kann und schät­ze. Wie der hei­li­ge Sla­wen­apo­stel Cyril­lus den in Vene­dig ver­sam­mel­ten ita­li­schen Bischö­fen, unter Beru­fung auf den hl. Pau­lus, in einer feu­ri­gen Rede dar­leg­te, kann, darf und soll Gott lit­ur­gisch in allen Spra­chen ver­ehrt wer­den. Die Auf­fas­sung, die auch heu­te noch her­um­gei­stert, nur die Spra­chen auf der Tafel des Kreu­zes Chri­sti sei­en hei­lig, brand­mark­te er als Drei­spra­chen­hä­re­sie, und der dama­li­ge Apo­sto­li­cus auf dem Stuh­le Petri gab ihm recht.
        Mein Pro­blem ist ande­rer Art. Mein Pro­blem ist das Pfingst­ge­bet von Papst Fran­zis­kus. Wobei die­ses für mich nur zum letz­ten Aus­lö­ser wur­de, denn das Pro­blem besteht ja seit Jahrzehnten.
        Was geschah am hoch­hei­li­gen Pfingst­fest in den vati­ka­ni­schen Gär­ten? In sei­ner ersten Papst­mes­se am 14. März 2014 erklär­te Fran­zis­kus: Wer nicht zum Herrn [sc. Jesus Chri­stus] betet, betet zum Teu­fel. (https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​3​/​0​3​/​1​5​/​p​a​p​s​t​-​f​r​a​n​z​i​s​k​u​s​-​w​e​r​-​n​i​c​h​t​-​z​u​m​-​h​e​r​r​n​-​b​e​t​e​t​-​b​e​t​e​t​-​z​u​m​-​t​e​u​f​el/)
        Nun hat­te Bischof Ger­hard Lud­wig Mül­ler in sei­ner Pre­digt am Drei­kö­nigs­fest 2007 im Regens­bur­ger Dom erklärt: „Die Chri­sten und die Mus­li­me glau­ben nicht an den­sel­ben Gott!“ (http://​glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​6​2​7​331).
        Anders als der dama­li­ge Bischof Mül­ler –jetzt Kar­di­nal-Erz­bi­schof Glau­bens­prä­fekt– erklär­te aber Papst Fran­zis­kus und erklärt er uner­müd­lich wei­ter, dass Juden, Chri­sten und Mus­li­me den­sel­ben Gott zum Vater haben und, wenn auch auf ver­schie­de­ne Wei­se, zum sel­ben Gott beten. (Dazu kann er sich natür­lich auf „Nost­ra aet­a­te“ stützen.)
        Wenn der hei­li­ge drei­fal­ti­ge Gott aber nicht Allah ist –was Ihnen jeder ehr­li­che Mus­lim bestä­ti­gen wird–, Fran­zis­kus aber zum sel­ben Gott betet wie die Mus­li­me – bete­te er am Hoch­fest des Hei­li­gen Gei­stes, laut sei­nen eige­nen Wor­ten vom 14.3.2013, dann nicht zum Teufel?
        Ich brau­che Ihnen nicht zu erzäh­len, dass der Papst nicht irgend­ein Katho­lik ist. Er ist das Ober­haupt der sicht­ba­ren Kir­che, alle kirch­li­che, dar­in inbe­grif­fen sakra­men­ta­le Auto­ri­tät besteht nur ver­mit­tels sei­ner Wil­lens­zu­stim­mung. Wenn der Papst, ent­schul­di­gen Sie, zum Teu­fels­an­be­ter wird – habi­tu­ell, nicht nur okka­sio­nell in einem Ausrutscher‑, unter­bricht er damit nicht den ordent­li­chen Fluss der kirch­lich ver­mit­tel­ten Gnade?
        Wie kann ich mich dann noch in der hei­li­gen Mes­se geist­lich mit ihm ver­bin­den („una cum papa nostro Fran­cis­co“)? Für ihn beten, ja, aber in geist­li­cher Ein­heit ste­hen? Soll ich mich via Papst Fran­zis­kus mit dem inter­re­li­giö­sen, anti­christ­li­chen, letzt­lich sata­ni­schen Geist ver­bin­den, um die Sakra­men­te emp­fan­gen zu können?

      • @ Leo Laemm­lein – ich wür­de sagen, nicht der Fluß der Gna­de, son­dern eher der ‚Fluß der ordent­li­chen[!] Juris­dik­ti­on‘, oder? Aller­dings – auch der (wie­der­um: ‚ordent­li­che‘) Fluß der Gna­de ist wohl wirk­lich mas­siv beein­träch­tigt; ich möch­te nicht wis­sen, wie vie­le Taber­na­kel und Kir­chen in der Welt in Wirk­lich­keit ver­las­sen, gott­ver­las­sen sind, wie in die­sen erschüt­tern­den Wor­ten Pacel­lis aus den 3o-ern, fin­de es lei­der nicht auf die Schnel­le; wo er ja sinn­ge­mäß meint, die Men­schen wür­den in den Kir­chen das Ewi­ge Licht /​ den Taber­na­kel suchen und, wei­nend wie Maria Mag­da­le­na vor dem lee­ren Grab, fra­gen, „Wo haben sie Ihn hin­ge­bracht?“ – Die Erfah­rung hab ich auch schon öfter gemacht, in andern Städ­ten, in Kir­chen, wo man regel­recht suchen muß …
        … Lenin brach­te doch das Bei­spiel mit der lee­ren Muschel: schö­ne Scha­le, aber nichts drin; genau das müs­se man mit der Kir­che „errei­chen“ – er mein­te das wohl vor allem im Bezug auf die Leh­re, mit dem über­na­tür­li­chen Glau­ben, ungläu­big, wie er war (neh­me ich jeden­falls mal ganz stark an; und Sta­lin … – was wird ihm durch den Kopf gegan­gen sein, als er da noch stun­den­lang lag, nach dem Schlag­an­fall[?], hilf­los, ganz allei­ne, bevor es end­gül­tig zu Ende ging mit ihm …?); aber es gilt ja sogar noch wei­ter­ge­hend – wenn Er nicht mehr da ist, dann ist die schön­ste, präch­tig­ste Kir­che nicht mehr als eine lee­re Hül­le. Mag die Sowjet-Uni­on auch unter­ge­gan­gen sein – und doch hat Lenin gesiegt; bei­na­he, FAST, aber nicht ganz!!!

  16. Hoch­ge­schätz­ter Herr Leo Laemm­lein: Da haben sie die offe­ne Flan­ke genau beschrie­ben. Ich stim­me in Ihrer Beur­tei­lung von Berg­o­glio völ­lig über­ein. Die Inten­ti­on im Canon zu beten ist fast so, wie den Teu­fel mit Beel­ze­bul aus­zu­trei­ben. Das ist auch der gro­ße Gewis­sens­kon­flikt, dem eini­ge Prie­ster eben dadurch aus­wei­chen, dass sie ein (im novus ordo ver­bo­te­nes) Sakra­ments­lied nach der hei­li­gen Wand­lung sin­gen las­sen. Ande­re­seits ist das Gebet für den Papst ja auch im alten Ritus ent­hal­ten und ich erin­ne­re mich gut, wie ein sehr lie­bens­wür­di­ger Pater der Pius­bru­der­schaft mir erklär­te, sie wür­den in jeder Mes­se selbst­ver­ständ­lich für den Papst beten. Wenn katho­lisch sein bedeu­ten wür­de, als ober­stes Dog­ma alles für rich­tig zu befin­den, was der Papst tun und danach zu han­deln, dann bin ich nicht mehr katho­lisch. Berg­o­glio macht mir Angst, ein kal­ter Schau­er läuft mir den Rücken run­ter, wenn ich ihn sehe sei­ne Stim­me wirkt ein­schüch­ternd und dro­hend auf mich und sein Blick ist nur vor­der­grün­dig lie­be­voll. Ich sah ein Bild von ihm mit dem Aller­hei­lig­sten- na wenn das Lie­be zum Hei­land ist, dann weiß ich nicht. Ich spü­re, dass er eine Kir­che hin­ter­las­sen wird, die bis zu den Wur­zeln zer­stört und ver­stört ist. Irgend­wie ist es logisch, dass der ewi­ge Wider­sa­cher nun die­sen Weg gewählt hat, um ans Ziel zu kom­men. Auch die Art und Wei­se, wie man Papst Bene­dikt zum Rück­tritt brach­te, ist dia­bo­lisch und satanisch.

    • @Leo Lämm­lein und @Marcellus!
      Bit­te, darf ich mich bit­te kurz einmischen?
      Heu­te mor­gen wach­te ich auf und „etwas in mir“ wuss­te augen­blick­lich, dass das Band zwi­schen Papst Fran­zis­kus und mir zer­ris­sen ist.
      Die­ser Umstand stand mir so deut­lich und unum­stöß­lich vor Augen, wie ich es kaum aus­drücken kann.
      Es ist eine rein per­sön­li­che Ange­le­gen­heit, das weiß ich.
      Ich wer­de Papst Fran­zis­kus mei­nen Respekt zol­len, wie ihn jeder Mensch ver­dient – mehr ist nicht mehr möglich.
      Ob je eine inner­li­che Rück­kehr zu ihm denk­bar ist, kann ich mir im Augen­blick nicht vorstellen.
      Ich möch­te mei­nen Herrn JESUS CHRISTUS und Sei­ne Kir­che lieben.
      Papst Fran­zis­kus zu lie­ben, dazu bin ich nicht verflichtet.
      Das ist mir heu­te mor­gen abso­lut klar gewor­den, man­ches wird dadurch leichter.
      Alles Gute für Sie beide!

    • An@Leo Lämm­lein und Marcellus!
      Noch ein für mich wich­ti­ger Nachtrag:
      Ich hat­te es nicht bewusst dar­auf ange­legt und mir nicht spe­zi­ell vor­ge­nom­men, mich von Papst Fran­zis­kus zu „ver­ab­schie­den“.
      Es geschah ohne mein akti­ves, wis­sent­li­ches Zutun.
      Heu­te mor­gen war ein­fach der Zeit­punkt da, dass ich es wahrnahm.

      • Seit gut einem Jahr lebe ich in die­ser unüber­brück­bar schei­nen­den Ver­ab­schie­dung, näm­lich seit Papst Franz am 16. Juni Jesus als Sün­der bezeich­net hat. Instän­dig habe ich ver­ge­bens auf ein Miß­ver­ständ­nis gehofft und alle Tex­te ver­gli­chen sowie die Ton­auf­nah­men nachgehört.
        Von 13.03.13 an mach­te mir eine für mich unge­wöhn­li­che Abnei­gung gegen J.M.B. schwerst zu schaf­fen, die kaum ver­nünf­tig zu erklä­ren ist.

        Den­noch, fra­ge ich mich, bekehrt sich ein alter Mensch doch noch? Der Hei­li­ge Pau­lus schließt dies nahe­zu aus.
        Immer wie­der bete ich für den Papst und füh­le mich aber mehr der Süh­ne verpflichtet.
        Das Geschenk des inne­ren Frie­dens erfah­re ich nur dann, wenn ich ganz auf Jesus Chri­stus unse­ren Herrn ver­traue und Sei­ner Gött­li­chen Barm­her­zig­keit und dem Himm­li­schen Vater wäh­rend der gesam­ten Hei­li­gen Mes­se die Hei­li­gen Wun­den und das kost­ba­re Blut sei­nes viel­ge­lieb­ten Soh­nes aufopfere.
        Trost­reich und gleich­zei­tig schmerzlich.
        Der Frie­de sei mit Ihnen, Marienzweig.

      • Es ist selt­sam, aber mir geht es ganz ähn­lich wie Ihnen, lie­be Mari­en­zweig. Eine gewis­se Zeit habe ich ver­sucht, mei­ne tie­fe­re inne­re Unru­he zu unter­drücken. Als ich kurz nach der Wahl Berg­o­li­os zum Papst in der FAZ den Leit­ar­ti­kel des berüch­tig­ten Dani­el Deckers las, über­ti­telt mit den angeb­lich von Berg­o­lio stam­men­den Wor­ten, der Kar­ne­val(!) sei jetzt vor­bei, da hielt ich das alles noch für eine üble Pos­se der Medien.

        Das Scal­fa­ri-Inter­view irri­tier­te mich dann schon wesent­lich stärker.

        Dann kam die bru­ta­le Besei­ti­gung unse­res Lim­bur­ger Bischofs. Der Papst stell­te sich nicht vor den Bischof son­dern schwieg geschickt, ließ Bischof Tebartz-van Elst sowie den Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Kar­di­nal Mül­ler und Erz­bi­schof Gäns­wein, nebst ande­re im Glau­ben, hier wer­de objek­tiv im Hin­ter­grund geprüft, was an den Vor­wür­fen dran ist. Kar­di­nal Mül­ler setz­te sich, völ­lig zu Recht, bis zuletzt für Bischof Tebartz-van Elst ein. Dann kam die­ser „Prüf­be­richt“, der nur so vor sub­jek­ti­ven Inter­pre­ta­tio­nen strotzt und der so ein­sei­tig den Bischof bela­stet, dass man als im Bis­tum Lim­burg leben­der Katho­lik nur den Kopf schüt­teln kann. Wer die Trup­pe um Bischof Kamph­aus kennt, der konn­te sich schnell einen Reim dar­auf machen, wel­che Kräf­te hier die Stoß­rich­tung vor­ga­ben. Der anson­sten immer die Barm­her­zig­keit pre­di­gen­de Papst ließ die im Hin­ter­grund plan­mä­ßig ins Werk gesetz­te Demon­ta­ge der Per­son des Bischofs zumin­dest zu, erteil­te ihr sogar Abso­lu­ti­on, indem er Weih­bi­schof Man­fred Gro­the eine „her­vor­ra­gen­de“ Arbeit beschei­nig­te und ihn zum Admi­ni­stra­tor des Bis­tums machte.

        Mit die­sen Vor­gän­gen kor­re­spon­die­rend, ver­schärf­te der Papst sei­nen Ton dahin­ge­hend, dass jeder, der sei­ne Sor­ge über den Kurs der Kir­che zum Aus­druck bringt, sich gegen die Kir­che stel­le. Damit scheint der Papst sei­nen per­sön­li­chen(!), nicht päpst­li­chen Tota­li­täts­an­spruch auch gegen die bis­he­ri­ge Leh­re der Kir­che zemen­tie­ren zu wollen. 

        Je deut­li­cher mir dies wur­de, desto distan­zier­te wur­de mei­ne inne­re Hal­tung zu die­sem Papst. Auf­fal­lend ist auch, dass aus­ge­rech­net pro­gres­si­ve „Katho­li­ken“ auf ein­mal eine abso­lu­te Papst­treue zu Mark­te tra­gen, wo sie doch noch wäh­rend des Pon­ti­fi­ka­tes von Papst Johan­nes Paul II und Bene­dikt XVI. eme­ri­tus grund­sätz­lich anti-römi­sche Posi­tio­nen ver­tre­ten haben.

        Wirk­lich tief erschüt­tert war ich aber, als ich lesen muss­te, dass der Papst die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on „dele­giert“ (!) habe. Auf Kath​.net sah man sich gar gezwun­gen, den Kom­men­tar­be­reich zu sperren.

        In die­sem Moment ist mir exakt das glei­che klar gewor­den wie Ihnen und ich glau­be, dass es noch vie­le ande­re gibt, denen es genau so gegan­gen ist. Mir erschien es, als habe uns der Hei­li­ge Geist hier ein Wink geben wollen.

        Auch das, was mit den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta pas­siert, zeigt, dass Papst Fran­zis­kus Barm­her­zig­keit höchst selek­tiv ist . Die Kir­che voll­zieht unter die­sem Pon­ti­fi­kat eine Wen­dung ins Welt­li­che. Ehe und Fami­lie sol­len dem Zeit­geist preis­ge­ge­ben werden.

      • Lie­be Marienzweig,

        Natür­lich ist es eine Qual, wenn man wäh­len muss zwi­schen unse­rem Herrn und dem, der als Stell­ver­tre­ter gewählt wurde.
        Sie haben sich nach Maria genannt: flie­hen Sie zu ihr und bit­ten Sie sie um Fürsprache.
        Es ist eine schreck­li­che Situa­ti­on, wir sind wie ein Schiff auf hoher See im Sturm.
        Ich weiß selbst über­haupt nicht wei­ter, aber ich weiß wie Sie, bloß wuss­te ich das seit dem 13.3.13, dass die­ser Mann fin­ster ist. Er trat auf den Bal­kon, und ich wuss­te es, dass nun alles, was noch ein biss­chen hell war, noch ein biss­chen leuch­ten konn­te, in Fin­ster­nis getaucht wird. Und er st danach fiel es mir Schup­pen von den Augen, dass das das Ende eines Jahr­zehn­te lan­gen Pro­zes­ses ist – vor­her konn­te ich das nicht sehen.

        Aber ich weiß, dass wir alle erst schritt­wei­se die Wahr­heit erken­nen und uns nicht mehr zuge­mu­tet wird als wir tra­gen können.
        Sie haben nue­lich so depri­miert geklun­gen, und ich habe Sie auf­ge­for­drt den Kopf zu heben. Ich bin so froh, dass Sie ihn nun heben kön­nen. Las­sen Sie uns auf IHN schau­en, das A und das O und dar­an erin­nern, dass ER uns hal­ten wird und Sei­ner Mut­ter anver­traut hat, die ihren Man­tel aus­brei­tet über alle die, die an Jesus Chri­stus festhalten.

        Heu­te nahm ich am Bild­schirm an der Bischofs­wei­he Ste­fans teil und habe das Thea­ter wie Sche­men gese­hen, es zählt nichts mehr, es ist Schall und Rauch und Bischof Ste­fan wuss­te nichts zu pre­di­gen als Kotau vor den Gre­mi­en, einem bekennt­nis zum Öku­me­nis­mus und der Ankün­di­gung, dass er es nicht allen recht­ma­chen kön­nen wür­de und viel­leicht auch mal eine ein­sa­me Ent­schei­dung fäl­len wür­de. Geist­lich so seicht, dass es weh­tat. das war eigent­lich nur ein schlecht for­mu­lier­tes Grußwort.

        Wir glau­ben zum Glück nicht an Bischö­fe und Päp­ste, son­dern an IHN und Sei­nen himm­li­schen Hof­staat. Las­sen Sie uns da hin­schau­en und von dort her alles erwarten.

      • Hoch­ge­ehr­te @Marienzweig und @Suarez,

        Man muß wie im Mit­tel­al­ter zwi­schen „the king’s two bodies“ unterscheiden.
        Ich hof­fe nur daß es nur der Zeit­geist ist, wor­an adap­tiert wird- und nicht einem ande­ren Geist.
        Tibi Chri­ste sple­ndor Patris

      • Das Pro­blem, hoch­ge­ehr­ter Adri­en Antoine, ist die Bana­li­tät des Bösen. Inso­fern ist der Zeit­geist sehr anschaulich. 

        Ich glau­be durch­aus, dass vie­le über­haupt nicht mehr begrei­fen, was ein tie­fe­rer Glau­be ist und wel­che Kraft und natür­lich auch Hoff­nung aus einem authen­ti­schen Glau­ben erwach­sen kann.

        Satan, den wir ja ins Trug­bild ver­bannt haben, weiß sehr wohl, dass die beste Angriffs­flä­che im Bana­len liegt, die Men­schen wer­fen heu­te ihren Glau­ben für weni­ger als ein Lin­sen­ge­richt weg – Glau­bens­wahr­heit als Wegwerfartikel!

        Ja und so man­cher Wür­den­trä­ger der Kir­che scheint dem Bana­len gegen­über auch sehr offen, wenn man die gan­zen „lit­ur­gi­schen“ Ver­hun­zun­gen betrach­tet, die man heu­te so über sich erge­hen las­sen muss.

  17. War­um sich so schwer tun @Leo Lämmlein?
    Der Eine und Drei­fal­ti­ge, der Schöp­fer des Him­mels und der Erde usw., hat sich in einem Namen zu erken­nen gege­ben bzw. hat sich, der eigent­lich kei­nen Namen hat und kei­nen Namen braucht, als der Ich bin (da) zu erken­nen gege­ben. Und Er hat sich dem Vol­ke Isra­el als oder in JHWH kund­ge­tan. Ergänzt wur­de der Name JHWH um den hebräi­schen Buch­sta­ben „shin“, die mensch­li­che Natur des Soh­nes. Dar­aus ergibt sich der Name JHshWH, Jes­huah /​Jesus.
    JHshWH heißt: vom Vater (J) die Lie­be (H) zum Sohn (shW) und vom Sohn (shW) die Lie­be (W) wie­der zum Vater.
    Eigent­lich ein häu­fig benutz­ter Vor­na­me damals bei den Juden, aber er ist den­noch Der Name, der Name von allen Namen. Damit haben die Juden und hat­ten ein Pro­blem. Denn der Name Jesus in Ver­bin­dung mit dem Auf­er­stan­de­nen war für die Schrift­ge­lehr­ten gefähr­lich. Und dar­um ver­bo­ten sie ja den Apo­steln, den Namen „Jesus“ zu ver­kün­di­gen, in die­sem Namen zu pre­di­gen. Mit „Jesus“ wird nicht allein der „Sohn“ bezeich­net, son­dern der Drei­fal­ti­ge. Das war den Schrift­ge­lehr­ten bewußt gewor­den. Der Name Jesus hat­te plötz­lich einen unge­ahn­ten Sinn erhalten.

    Der Name Jesus ist der Name des Drei­fal­ti­gen. Wenn man den Namen Jesus sagt, bekennt man den Einen und Drei­fal­ti­gen und natür­lich spe­zi­ell auch den Sohn. 

    Dage­gen sind Allah und Gott und Deus kei­ne Namen, son­dern Bezeich­nun­gen des Höchsten.
    Allah ist nicht der Name des Drei­fal­ti­gen der ja „Jesus“ lau­tet. Ein Mos­lem benutzt den Begriff Allah für den Höch­sten und betet den Höch­sten an, weiß aber nur zum Teil, wie die­ser Höch­ste eigent­lich soz. beschaf­fen ist.
    Ob Allah für die Mos­lems „Vater“ ist, weiß ich nicht. Wenn es nicht so ist, der Papst ihnen gegen­über aber den Höch­sten als Vater bezeich­net und sie das schlucken, kanns einem doch nur recht sein als Christ.
    Für mich ist im Ver­ständ­nis der Mos­lems der Text des Evan­ge­li­ums nach Johan­nes, die Stel­le mit der Sama­ri­te­rin, ein Schlüs­sel­text und weg­wei­send. Dort sagt Jesus (als Jude) zunächst zu ihr: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir ken­nen…“ Juden und Sama­ri­ter aber bete­ten trotz unter­schied­li­cher Got­tes­er­kennt­nis den­sel­ben Gott an, den Einen.

    • … nur war der eine Gott der Sama­ri­ter der Gott der Tho­ra. Der Gott der Juden mit dem wei­te­ren Schrift­tum war der­sel­be, aber ohne die geist­li­che Ver­tie­fung der N’vi­im (Pro­phe­ten) und K’tu­vim (Schrift­wer­ke). Damit war kein Gegen­kon­zept verbunden.

      Das ist aber mit dem isla­mi­schen Gott sehr wohl ver­bun­den, der aus­drück­lich in der 112. Sure des Koran als ein nicht­zeu­gen­der und nicht-gezeug­ter Gott bekannt wird, um den Wider­spruch zur Tri­ni­tät sogar zum Glau­bens­zen­trum zu machen! Das kön­nen Sie doch nicht ein­fach übergehen!

      Ihre Par­al­lei­sie­rung der sama­ri­ta­ni­schen Frau und des Islam ist daher sach­lich falsch.

      Die Par­al­le­li­sie­rung wür­de eher noch auf das Juden­tum zutref­fen – wenn sel­bi­ges nicht auch aus­drück­lich den Mes­si­as Jesus ver­wor­fen und Sei­ne Got­tes­sohn­schaft aus­drück­lich als Blas­phe­mie vero­wr­fen hät­te – oder war­um sonst hää­te man IHN selbst oder spä­ter Ste­pha­nus hin­rich­ten sollen?

      Nein, nein, Fran­zel, Sie suchen nach Rech­ti­fer­ti­gun­gen, und ich weiß, dass FSSP-Theo­lo­gen ent­spre­chen­de Arti­kel ver­fasst haben auf kath-info, die sonst eine viel­fach sehr gute Site ist, aber hier ver­brei­ten sie einen Irr­tum, zumal die Päp­ste der Ver­gan­gen­heit ins­be­son­de­re die Reli­gi­on eines bestimm­ten Pro­he­ten als „Leh­re Satans“ bezeich­net haben.
      Wir soll­ten um die Rein­heit unse­rer See­len wirk­lich fürch­ten und den Bösen nicht unter­schät­zen. Sie sind dem nicht gewach­sen, F. ist dem nicht gewach­sen, wobei ich bei F. ohne hin den­ke, dass…
      Es ist unend­lich fin­ster in Rom.

  18. Noch ein Nach­trag zu dem, was Herr Kar­di­nal Mül­ler gesagt hat: Daß näm­lich Chri­sten und Mos­lems nicht an den­sel­ben Gott glau­ben, so wür­de ich ihm da in mei­ner Wenig­keit jeder­zeit zustimmen.

    Aber bei­de beten, wenn auch in unter­schied­li­chem Glau­bens­ver­ständ­nis und Glau­bens­wis­sen, zu dem­sel­ben Gott.

  19. Sehr geehr­te @Zeitschnur,
    es kommt ja immer dar­auf an wie man dei­se Reli­gi­on Islam grund­sätz­lich sieht. Ich bin da vie­le Jah­re hin und her geschwankt. Ich hat­te Auf­sät­ze und Arti­kel von Theo­lo­gie­pro­fes­so­ren gele­sen usw., die den Islam als böse bzw. vom Bösen gelei­tet, erklärt haben. Wenn es so wäre, wärs ja ein­fach. Selbst wenn man das so annimmt, stel­len sich wie­der­um trotz­dem Fra­gen, weil die­se Annah­men so dann wie­der­um nicht ganz stim­men. Man muß also den Islam anders sehen.

    Die Erklä­rung in Nost­ra Aet­a­te geht sicher­lich in die rich­ti­ge Rich­tung: auch die Mos­lems beten den Schöp­fer des Him­mels und der Erde an wie auch die Juden und wir Chri­sten. Die­se Gemein­sam­keit ist vorhanden. 

    Kurz und gut: irgend­wann ist mir die­ser Gedan­ke mit dem Ver­gleich Sama­ri­ter-Mos­lems selbst gekom­men (oder auf Fügung- kei­ne Ahnung) und seit­dem kann ich, was den Islam grund­sätz­lich anbe­langt, soz. gut schla­fen. Ich sehe den spä­te­ren Islam in der Reli­gi­on der Sama­ri­ter schon pro­to­ty­pisch gei­stig vor­ge­bil­det und das heißt für mich, daß man den Islam defi­nie­ren kann: er ist nicht mehr der Unbe­kann­te, obgleich die Mos­lem­füh­rer bekannt­lich seit Beginn schon alles dran setz­ten, ihren Glau­ben von Nach­for­schun­gen und Fra­gen fern zu hal­ten: ihre Reli­gi­on soll nicht unter­sucht wer­den dürfen.

    Ich habe aber soz. eine Defi­ni­ti­on des Islam gefun­den: der Islam ist ganz kon­kret faß­lich, faß­bar, begrenzt und da kann mir kein Mos­lem etwas vor­ma­chen. Ich weiß für mich jetzt Bescheid und kann die Mos­lems ein­schät­zen. Ich sehe Rich­ti­ges und vie­les Irri­ge- und ich weiß das ohne jede Unsi­cher­heit. Denn Jesus selbst hat uns soz. im 4. Kapi­tel des Johan­nes­evan­ge­li­ums direkt schon Ver­ste­hens­hin­wei­se gege­ben sowohl für den Islam wie auch das Judentum.
    Die­se Ein­schät­zung des Islam hat bei mir zur Fol­ge das Bekennt­nis zu Chri­stus als dem Sohn, als 2. Per­son des Einen und Drei­fal­ti­gen. Der Islam bestärkt mich, ob gewollt oder unge­wollt, im wah­ren Glau­ben, denn es ist unklar, war­um Gott den Islam soz. zuläßt. Hat die Ableh­nung des Evan­ge­li­ums bei Mos­lems wie Juden den Sinn, die Chri­sten christ­li­cher zu machen? – Das wäre mög­lich. Der hl. Apo­stel Pau­lus schreibt das jeden­falls so in sei­nem Brief an die Römer.

    So wie der Glau­be der Sama­ri­ter im Ver­gleich zu den dama­li­gen Juden Defi­zi­te auf­wies, so auch der Glau­be der Juden und Mos­lems im Hin­blick auf den Einen und Drei­fal­ti­gen. Und den­noch sind da gro­ße Gemein­sam­kei­ten ohne Leug­nung der Unter­schie­de. Wenn man das erkennt oder akzep­tiert, braucht man vor dem Islam grund­sätz­lich kei­ne Angst mehr zu haben. Denn es ist m.Er. erstens die Angst, die den Islam als Leh­re Satans erklärt und zwei­tens auch ins­be­son­de­re ein gro­ßes Nicht-Wis­sen über Christus.

    • Schön, wenn Sie auf­grund Ihres pri­va­ten Gedan­ken­kon­strukts „soz. gut schlafen“! 

      Lei­der machen Sie aber die Rech­nung ohne den Wirt, sonst wür­den Sie es akzep­tie­ren, dass die Mos­lems sich trotz Abra­ham aller­schärf­stens dage­gen ver­wah­ren, irgend­wie, unbe­wusst und lei­der defi­zi­tär durch­aus den „rich­ti­gen“ Gott anzu­be­ten, näm­lich die Aller­hei­lig­ste Dreifaltigkeit. 

      Eine sol­che „Gön­ner­mie­ne“ (Patro­ni­zing!), durch Nost­rae Aet­a­te zwei­fel­haft in die Kir­che ein­ge­führt, erach­te ich den Betrof­fe­nen gegen­über als respekt­los, zumal Ihnen ja „kein Mos­lem etwas vor­ma­chen“ kann (es bleibt einem die Spucke weg). Kommt dazu, wie genau Sie es mit dem 2. Gebot neh­men, wo es doch in der Mes­se heißt: „Quo­niam tu solus Sanc­tus, tu solus Domi­nus, tu solus altis­si­mus, Jesu Chri­ste, cum Sanc­to Spi­ri­tu in glo­ria Dei Patris!“

      In einem ande­ren Thread haben Sie geschrie­ben (und erfuh­ren dafür Zustim­mung): „Wer die Sün­de von Homo­se­xu­el­len nicht Sün­de nennt, kann auch den Gen­de­ris­mus nicht glaub­haft ableh­nen.“ Sie soll­ten in der Lage sein, dar­aus die Schlüs­se im strit­ti­gen The­ma zu ziehen.

    • @ Fran­zel

      Wie ich schon sag­te, ken­ne ich die­se Posi­ti­on – es hilft nichts: mich kann das nicht über­zeu­gen! Der Islam ist nicht ein­fach eine Art defi­zi­tä­res Chri­sten­tum. Das ver­kennt voll­kom­men des­sen Cha­rak­ter als anti­christ­li­che Reli­gi­on. An Sure 112 kom­men Sie nicht vorbei.
      Sie wis­sen, als was die, die Jesus ableh­nen bezeich­net wer­den im NT. Das ist nicht „Angst“, son­dern Nüch­tern­heit und Rea­li­täts­sinn. Man kann nicht zwei­en Her­ren die­nen. Und die Tat­sa­che, dass der Gott, an den geglaubt wird, je einer ist, besagt über­haupt nichts. Auf den Inhalt der Ver­packung kommt es an. Der Inhalt lau­tet: Nicht die Chri­sten, die „Heuch­ler“ und „Ver­fäl­scher“ (das ist nun mal isla­mi­sche Leh­re), son­dern die Nach­kom­men Hagars und Isma­els müs­sen von Gott beauf­tragt die wah­re Leh­re kor­ri­gie­ren, wobei ihr Pro­phet das „Sie­gel“ ist, wie Sie glauben.
      War­um Gott das zulässt?
      Dar­auf wer­den wir die Ant­wort erst im Him­mel erfah­ren. Auf jeden Fall aber auch auf­grund der Sün­de Abra­hams – Abra­ham wur­de untreu, Gott konn­te es nicht werden…weil ER Gott ist.

  20. @: IMEK, Sua­rez, zeit­schnur, Adri­en Antoine!
    Ihnen allen möch­te ich dan­ken! Ich füh­le mich verstanden.

    Eins kam zum ande­ren – manch­mal waren es schein­bar nur Klei­nig­kei­ten, die mich etwas rat­los zurück­lie­ßen, dann kamen Wor­te und Gesten, die ich nicht ein­ord­nen konnte.
    Aus­sa­gen und Hand­lun­gen folg­ten, die ich gera­de­zu bestür­zend fand.
    Papst Fran­zis­kus wur­de mir immer fremder.
    Dann wie­der­um sag­te er Din­ge, die ich sogar gut fand.
    Ich den­ke, die­ser Pro­zess läuft bei vie­len ähn­lich ab.

    „zeit­schnur“ hat das schon früh erkannt, IMEK spür­te eine gewis­se Aver­si­on von Beginn an, bei „Sua­rez“ hat es län­ger gedau­ert, eben­so auch bei mir.
    Wenn ich an die soge­nann­ten Papst-Jub­ler den­ke, könn­te ich mir gut vor­stel­len, dass die Nach­denk­li­chen unter ihnen auch bis­wei­len unsi­cher sind, aber die­ses nicht wahr­ha­ben wol­len und auch noch nicht können.
    Wie gesagt: Es ist ein Pro­zess, der mal kür­zer, mal län­ger dau­ert und der auch nicht auto­ma­tisch jeden erfas­sen muss.
    Ich glau­be also nicht, dass wir scheel und ein wenig her­ab­las­send auf die kon­ser­va­tiv ein­ge­stell­ten Bewun­de­rer Papst Fran­zis­kus schau­en dürfen.
    Sie glau­ben ehr­li­chen Her­zens, dass er der rich­ti­ge Nach­fol­ger von Papst Bene­dikt ist:
    Bene­dikt – ein Mei­ster des Wor­tes und des Tiefgangs.
    Fran­zis­kus – ein Mei­ster der Gesten.
    Sie neh­men ihm die Wor­te und Gesten der „Barm­her­zig­keit“ ab.

    Dass die Pro­gres­si­ven plötz­lich ihre Lie­be zum Papst­tum ent­decken, ist eine ganz ande­re Sache.

    • Natür­lich ist er der rich­ti­ge Nach­fol­ger von Papst Bene­dikt, also der gül­tig gewähl­te. Ich bin ja kein Sedis­va­kan­tist. Ob er der rich­ti­ge im Sin­ne von die best­mög­li­che Wahl für die Kir­che ist, wird sich zei­gen, im Moment füh­le ich mich da etwas unsicher…

      Bene­dikt – Theologe
      Fran­zis­kus – Soziologe

      um’s mal ein biss­chen frech zuzuspitzen…

      • Kosta­di­ov, Sie schreiben:
        „Ob er der rich­ti­ge im Sin­ne von die best­mög­li­che Wahl für die Kir­che ist, …“
        Nur in die­sem Sin­ne hat­te ich es gemeint.
        Viel­leicht habe ich mich etwas miss­ver­ständ­lich ausgedrückt.

  21. @Zeitschnur: ich will Sie nicht „über­zeu­gen“. Ich hat­te ledig­lich gemeint, auf Ihren Kom­men­tar ant­wor­ten zu sol­len, weil Sie mich ja ange­spro­chen hatten.
    Ich habe Ihnen dazu in aller Offen­heit und im Ver­trau­en mei­nen Weg zu mei­ner Über­zeu­gung, was den Islam betrifft, geschil­dert und habe, wie gesagt, dies­be­züg­lich mei­nen Frie­den gefunden.

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