Islamisten zerstören Marienstatue von Mosul


Mosul: Islamisten zerstören Marienstatue
Mos­ul: Isla­mi­sten zer­stö­ren Marienstatue

(Bag­dad) Die Isla­mi­sten der mit Al-Qai­da ver­bun­de­nen Miliz Isla­mi­scher Staat im Irak und der Levan­te (ISIS) berei­ten den Chri­sten von Mos­ul das glei­che Schick­sal, das sie bereits den Chri­sten der syri­schen Stadt ar-Raq­qa berei­tet haben. Die syri­sche Stadt war schon vor einem Jahr Teil des neu­en isla­mi­schen Kali­fats gewor­den, das der ISIS erobernd um Tei­le des Irak erwei­tert hat.

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Eine der ersten Taten der Isla­mi­sten war es, die gro­ße Mari­en­sta­tue zu zer­stö­ren. Nach der Erobe­rung von Mos­ul ris­sen die Dschi­ha­di­sten die gro­ße Mari­en­sta­tue her­un­ter, die den Uhren- und Glocken­turm der Imma­ku­la­ta-Kir­che der Stadt über­rag­te. Die ent­haup­te­ten Trüm­mer der umge­stürz­ten Sta­tue lie­gen seit­her am Boden. Die weni­gen Chri­sten in der Stadt hal­ten sich ver­bor­gen. An eine Ber­gung ist der­zeit nicht zu denken.

Der leere Sockel auf dem Glockenturm der Immakulata-Kirche
Der lee­re Sockel auf dem Glocken­turm der Immakulata-Kirche

Anka​wa​.com ver­öf­fent­lich­te die Bil­der. Im ersten Bild zeigt der rote Pfeil die Mari­en­sta­tue an. Die der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis geweih­te Kir­che wur­de 1743 auf den Resten einer der älte­sten Kir­chen Mos­uls errich­tet. Hier stand die berühm­te Al Tahi­ra-Kir­che aus des sech­sten Jahrhunderts.

Das zwei­te Bild zeig­te den lee­ren Sockel der Sta­tue auf dem Glocken­turm, nach­dem die Mari­en­dar­stel­lung von den Isla­mi­sten her­un­ter­ge­ris­sen wor­den war. Das drit­te Bild zeigt die auf dem Boden lie­gen­den Trüm­mer der her­ab­ge­stürz­ten Sta­tue, der der Kopf abge­schla­gen wurde.

1650 war Mosul noch mehrheitlich christlich

Am Boden zerstörte und geköpfte Marienstatue
Am Boden zer­stör­te und geköpf­te Marienstatue

Der Groß­teil der Chri­sten Mos­uls sind auf der Flucht, seit die ira­ki­sche Armee die Stadt den angrei­fen­den Isla­mi­sten über­ließ. Nun droht den weni­gen ver­blie­be­nen das­sel­be Schick­sal wie den Chri­sten von ar-Raq­qa. Das Tra­gen von Kreu­zen und ande­ren christ­li­chen Sym­bo­len wird zur töd­li­chen Gefahr. Den neu­en isla­mi­schen Her­ren der Stadt müs­sen Chri­sten ein Kopf­geld bezahlen.

Für 1650 wird von Rei­sen­den die Mehr­heit der Bewoh­ner Mos­uls noch als Chri­sten geschil­dert. Um 1830 wird noch eine star­ke Min­der­heit genannt von mehr als einem Drit­tel genannt. Vor dem ame­ri­ka­ni­schen Ein­marsch 2003 war der Anteil auf etwa vier Pro­zent zusam­men­ge­schrumpft. Vor dem Angriff des ISIS leb­ten nur mehr wenig mehr als 3000 Chri­sten in der Millionenstadt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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