Polens Diktator Jaruzelski starb mit der Kirche versöhnt


General Jaruzelski starb mit der Kirche versöhnt: im Bild mit Fidel Castro, einem anderen kommunistischen Diktator(War­schau) Vor zwei Tagen, am 25. Mai ver­starb in War­schau der ehe­ma­li­ge beken­nen­de Athe­ist und  kom­mu­ni­sti­sche Dik­ta­tor Polens, Wojciech Witold Jaru­zel­ski (1923–2014) ver­se­hen mit den Ster­be­sa­kra­men­ten und mit der Katho­li­schen Kir­che versöhnt.

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Jaru­zel­ski ent­stamm­te einer katho­li­schen Fami­lie des pol­ni­schen Klein­adels. Vor den deut­schen Trup­pen floh die Fami­lie nach Litau­en, wo sie von den ein­mar­schie­ren­den sowje­ti­schen Trup­pen gefan­gen­ge­nom­men und ins Altai­ge­bir­ge depor­tiert wur­de. Jaru­zel­ski und sein Vater hat­ten Zwangs­ar­beit zu lei­sten. Um die­ser zu ent­ge­hen, schloß sich der 20-Jäh­ri­ge der in der Sowjet­uni­on auf­ge­stell­ten, aus Polen bestehen­den Bering-Armee an, die an der Sei­te der Roten Armee gegen die Ach­sen­mäch­te kämpfte.

Trotz sowjetischer Deportation Eintritt in die KP

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de er in die Gene­ral­stabs­aka­de­mie auf­ge­nom­men. Nach­dem die Sowjets das pol­ni­sche Offi­ziers­korps 1940 in Katyn aus­ge­löscht hat­te, bau­te Mos­kau ab 1945 eine neue, regime­treue Armee auf. Ent­spre­chend trat Jaru­zel­ski 1947 der seit 1945 mit sowje­ti­scher Hil­fe regie­ren­den kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Polens bei, die ab 1948 Pol­ni­sche Ver­ei­nig­te Arbei­ter­par­tei (PZPR) genannt wur­de. Neben sei­ner mili­tä­ri­schen, mach­te Jaru­zel­ski schnell auch eine poli­ti­sche Kar­rie­re. 1956 wur­de er zum Gene­ral beför­dert, ab 1964 gehör­te er dem ZK der PZPR an. 1968 wur­de er wegen sei­ner Regime­treue Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster und führ­te für Polen die Nie­der­schla­gung des Pra­ger Früh­lings durch.

Mit Kriegsrecht Solidarnosc unterdrückt

Als die freie Gewerk­schafts­be­we­gung Soli­dar­nosc unter Lech Wale­sa das kom­mu­ni­sti­sche Regime Polens erschüt­ter­te, stell­te sich Jaru­zel­ski an die Spit­ze des Regimes und konn­te die­ses noch ein­mal für eini­ge Jah­re festi­gen. 1981 wur­de er Mini­ster­prä­si­dent Polens, über­nahm die Par­tei­füh­rung der PZPR und ver­häng­te das Kriegs­recht, mit dem er die von Papst Johan­nes Paul II. unter­stütz­te Soli­dar­nosc ver­bot und in den Unter­grund zwang. Spä­ter soll­te er sich damit recht­fer­ti­gen, mit dem har­ten Durch­grei­fen eine geplan­te Mili­tär­in­ter­ven­ti­on der Sowjet­uni­on und des War­schau­er Pak­tes durch eine inner­pol­ni­sche Lösung ver­hin­dert zu haben. Von 1985 bis 1990 war der Gene­ral pol­ni­sches Staatsoberhaupt.

Umstrit­ten ist nach wie vor sei­ne Rol­le im kom­mu­ni­sti­schen Regime, rund um die Zer­schla­gung von Soli­dar­nosc und ob der demo­kra­ti­sche Wan­del gegen sei­nen Wider­stand erfolg­te. 1997 wur­de bekannt, daß Jaru­zel­ski vor Ver­hän­gung des Kriegs­rechts Mos­kau um Mili­tär­hil­fe ersucht hat­te, soll­te eine Not­wen­dig­keit dafür bestehen. 2007 wur­de gegen ihn Ankla­ge wegen kom­mu­ni­sti­scher Ver­bre­chen erho­ben. Dem ehe­ma­li­gen Gene­ral droh­te eine Ver­ur­tei­lung wegen Hoch­ver­rats. Wegen sei­ner ange­schla­ge­nen Gesund­heit wur­de das Ver­fah­ren jedoch ausgesetzt.

Gnade des Glaubens

Wie es nun aus Polen heißt, starb der ehe­ma­li­ge kom­mu­ni­sti­sche Dik­ta­tor im 91. Lebens­jahr mit der Katho­li­schen Kir­che ver­söhnt. Der erklär­te Athe­ist und Kir­chen­geg­ner wur­de am Ende sei­nes Lebens noch von der Gna­de Got­tes berührt. Er fand zum Glau­ben sei­ner Kind­heit zurück, emp­fing die Ster­be­sa­kra­men­te und starb im Schoß der Kir­che. Viel­leicht war dies den Gebe­ten vie­ler pol­ni­scher Lands­leu­te zu dan­ken, die für sei­ne Bekeh­rung gebe­tet haben, zu denen auch der pol­ni­sche Papst gehörte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Semana

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16 Kommentare

  1. „Er fand zum Glau­ben sei­ner Kind­heit zurück, emp­fing die Ster­be­sa­kra­men­te und starb im Schoß der Kirche.“
    So ist es gut.
    R.I.P.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. es gibt kei­ne grö­sse­re Freu­de im Him­mel, als wenn ein ver­blen­de­ter Sün­der umkehrt und zum Vater heimfindet.Diese Freu­de möge uns alle erfül­len ‚dass Gott bei die­ser See­le ans Ziel gekom­men ist-was wir für uns und alle Anver­trau­ten eben­so erflehen.R.I.P.

  3. Dank sei Gott dem Herren,
    bzw allen, die
    nie auf­hör­ten für ihn zu beten. Wie viel Freu­de kann der Herr, unser Vater, einem selbst oder gera­de durch einen umge­kehr­ten Sün­der schenken.
    Wahr­haf­tig, ein zurück­ge­kehr­tes Schaf ist herr­li­cher als 99 die mei­nen, nie der Umkehr zu bedürfen:)
    Hal­le­lu­ja, DEO GRATIAS

  4. Ein­mal mehr bewahr­hei­te­ten sich die Wor­te des hl. Augustinus:
    -
    „Bekeh­run­gen dau­ern oft ein gan­zes Leben“
    -
    Auch beim hl. Augu­sti­nus selbst fruch­te­ten die jah­re­lan­gen Für­bit­ten sei­ner Mut­ter, der hl. Monika !

    Immer gesche­hen Bekeh­run­gen allei­ne auf­grund der aus dem Schoss der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che quel­len­den Gnadenströme. 

    Und oft gesche­hen sie gar erst auf dem Ster­be­bet­te oder kurz vor einer Hinrichtung.
    So auch beim mit eben­falls gro­sser Schuld bela­de­nen Rudolf Höss, des Lager­lei­ters von Ausch­witz, der im pol­ni­schen Gefäng­nis von Wado­wice eine Bekeh­rung erfah­ren hat !

    Ein Prie­ster, Hw Deselaers,hat unter dem Titel

    „Und Sie hat­ten nie Gewissensbisse ?“

    eine Bio­gra­phie über Höss her​aus​ge​ge​ben​.In die­ser ist auch fol­gen­de Erklärung
    von Rudolf Höss wein­ge Tage vor sei­ner Hin­rich­tung zu finden….diese erfolg­te nach einer 3- stün­di­gen (!) hl. Beich­te bei einem hw Priester…..!:

    -

    „In der Abge­schie­den­heit mei­ner Haft kam ich zu der bit­te­ren Erkennt­nis, wie schwer ich an der Mensch­heit gefre­velt habe.
    Als Kom­man­dant des Ver­nich­tungs­la­gers Ausch­witz ver­wirk­lich­te ich einen Teil der
    grau­en­haf­ten Men­schen­ver­nich­tungs­plä­ne des ‚Drit­ten Reiches‘.
    Ich habe so der Mensch­heit und der Mensch­lich­keit schwer­sten Scha­den zuge­fügt â€¦
    Mei­ne Ver­ant­wort­lich­keit büße ich mit mei­nem Leben.
    Möge mir einst der Herr­gott mein Han­deln vergeben.
    Das pol­ni­sche Volk bit­te ich um Verzeihung.
    In den pol­ni­schen Gefäng­nis­sen erst habe ich erfah­ren, was Mensch­lich­keit ist.
    Es wur­de mir trotz allem Gesche­he­nen eine Mensch­lich­keit bezeugt, die ich nie erwar­tet hät­te und die mich zutiefst beschämte.
    Mögen die der­zei­ti­gen Ent­hül­lun­gen und Dar­stel­lun­gen der an der Mensch­heit und der Mensch­lich­keit began­ge­nen unge­heu­er­li­chen Ver­bre­chen dazu füh­ren, daß für alle Zukunft schon die Vor­aus­set­zun­gen zu der­ar­ti­gen grau­en­vol­len Gescheh­nis­sen ver­hin­dert werden.
    Rudolf Franz Fer­di­nand Höß, Wado­wice, am 12. April 1947“ (228 f.).“
    -

    Auch Napo­le­on starb mit der Kir­che versöhnt.
    Aus einem Arti­kel bei „Katho​li​sches​.info“:
    -
    „Da sein klei­ner Hof­staat anfangs recht erstaunt über die zuneh­men­de Fröm­mig­keit des Kor­sen ist, erklärt die­ser, daß das den Wer­ken sei­ner Mut­ter und des Bischofs von Nan­tes zuzu­schrei­ben sei. Bei­de hät­ten ihm „dabei gehol­fen, die Katho­li­zi­tät ganz anzunehmen“.
    Er bit­tet sei­nen Onkel den Bischof um einen Priester.

    „Ich hät­te mir gewünscht, mei­ne Frau und mei­nen Sohn wiederzusehen,
    doch es gesche­he Got­tes Wil­len“. Mit die­sen Wor­ten nähert sich Napo­le­on dem Tod.
    Er bit­tet Abbé Ange Paul Vigna­li, der ihn als Prie­ster begleitet,
    ihm die Beich­te abzunehmen.
    Er gibt letz­te Anwei­sun­gen für sei­ne Auf­bah­rung und emp­fängt die Ster­be­sa­kra­men­te. Napo­le­on stirbt am 15. Mai 1821, laut eige­nem Testa­ment ver­söhnt mit Gott und der römi­schen, katho­li­schen und apo­sto­li­schen Kirche.“
    -

    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​3​/​1​1​/​1​1​/​s​t​i​c​h​w​o​e​r​t​e​r​-​d​e​r​-​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​-​s​t​a​r​b​-​n​a​p​o​l​e​o​n​-​b​o​n​a​p​a​r​t​e​-​a​l​s​-​g​l​a​e​u​b​i​g​e​r​-​k​a​t​h​o​l​ik/

    Und auch der „Western­held“ in Per­son, John Way­ne fand ( noch recht­zei­tig ) heim.
    Eben­falls aus einem „katho​li​sches​.info“ Artikel:
    -
    Einen Monat vor Way­nes Tod besuch­te ihn der Erz­bi­schof von Pana­ma, Msgr. Mar­cos McGrath. Wie Way­nes Sohn nach dem Tod des Vaters bekannt­gab, hät­ten die bei­den lan­ge über die ent­schei­den­den Fra­gen des Lebens gesprochen.

    Als sich der Gesund­heits­zu­stand ver­schlech­ter­te, frag­ten ihn die Söhne,
    ob sie einen Prie­ster rufen sollten:
    „Ja, ich glau­be, das ist eine gute Idee“,
    stimm­te der berühm­te Film­star zu.
    Die Söh­ne rie­fen Pater Robert Phil­ip Curtis,
    Hoch­schul­seel­sor­ger an der Uni­ver­si­tät von Kali­for­ni­en-Los Angeles.
    Wie der Pau­li­ner­pa­ter anschlie­ßend der Fami­lie mitteilte,
    starb John Way­ne als Katholik.
    Der Prie­ster bestä­tig­te auch gegen­über der Presse,
    daß Way­ne auf dem Ster­be­bett um Auf­nah­me in die katho­li­sche Kir­che gebe­ten habe.
    Wei­te­re Aus­künf­te ver­wei­ger­te er aus Schutz der Persönlichkeitssphäre,
    da die­se nur den Prie­ster und den Büßer etwas angingen.“
    -

    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​2​/​0​6​/​1​8​/​d​e​r​-​p​r​i​e​s​t​e​r​-​d​e​r​-​j​o​h​n​-​w​a​y​n​e​-​i​n​-​d​i​e​-​k​a​t​h​o​l​i​s​c​h​e​-​k​i​r​c​h​e​-​a​u​f​n​a​h​m​-​w​a​r​-​s​e​l​b​s​t​-​k​o​n​v​e​r​t​it/

    • wie­der­mal ein ganz gro­sses Dan­ke für die­sen bewe­gen­den Arti­kel-1000 mal bes­ser als oft 1000 pro­te­stan­ti­sie­ren­der ‚katho­li­ken­feind­li­cher Sonn­tags­pre­dig­ten gespickt mit Hass gegen Papst, Bischof und kir­chen­treu­er Priester.dominus retri­buet tibi!

      • Da kann ich mich Ihnen nur anschlie­ßen, Frau Züger. Defen­dor hat echt einen uner­schöpf­li­chen pool an genau den rich­ti­gen Tex­ten, pas­send zu jedem The­ma; dadurch hat er auch mich schon auf man­che Spur gebracht, Aus­gangs­punk­te zum Wei­ter-Recher­chie­ren. Mer­ci auch von mir!

  5. @euca: Sor­ry. Sie sagen: „Wie viel Freu­de kann der Herr, unser Vater, einem selbst oder gera­de durch einen umge­kehr­ten Sün­der schen­ken“. Gott ist weder Vater noch Mutt­ter, Er ist ein Geist=Transzendent.

      • Vater unser.…
        „Ich bin die Toch­ter des Vaters, die Mut­ter des Soh­nes und die Braut des Hei­li­gen Gei­stes ich bin die drei­fach gekrön­te Königin“.
        Nun der ehe­ma­li­ge Sekre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on Ratz­in­ger wuß­te es in einem sei­ner Bücher auch nicht so genau. „Gott ist nicht Mann, Gott ist nicht Frau, Gott ist Gott“. Ich glau­be lang­sam das mein Glau­ben erst rich­tig in Form kommt wenn ich den Kon­zils­geist mit­samt sei­nen Päp­sten zu mei­nen Erin­ne­run­gen legen kann.
        Per Mari­am ad Christum.

        • Geschlecht­lich­keit ist kreatürlich.
          Ratz­in­ger hat voll­kom­men recht.
          Die Anre­de an Gott Vater ist nicht eine Geschlechts­zu­wei­sung an die erste gött­li­che Per­son, son­dern bezeich­net die lie­ben­de Hin­ga­be des Vaters an den Sohn, sowie die Vater­schaft zu Jesus und die inner­gött­li­che Differenziertheit.
          Indem wir Kin­der Got­tes genannt wer­den, wer­den wir in die Bezie­hung Jesu Chri­sti zum Vater, in die Bezie­hung Gott Soh­nes zu Gott dem Vater im Hei­li­gen Geist, in die inner­gött­li­che Bewe­gung mit hineingenommen.

          „Vater“ ist eine Ana­lo­gie. Die Krea­tur Mensch ver­steht nur aus sei­nem eige­nen Erfah­rungs­ho­ri­zont her­aus und Gott benutzt das Bild des Vaters zu sei­nem Sohn, um dem Men­schen das Gött­li­che Geheim­nis sei­ner Seins­wei­se zu offen­ba­ren und zugäng­lich zu machen.

          Schau­en Sie im Den­zin­ger nach.

          Kein Kir­chen­va­ter wür­de dem tran­szen­den­ten Gott ein Geschlecht zuweisen.

          In Jesa­ja wird sogar das Bild einer lie­ben­den Mut­ter für die Lie­be Got­tes zu sei­nem Volk benutzt: „..Kann denn eine Frau ihr Kind ver­ges­sen, eine Mut­ter ihren leib­li­chen Sohn? Und selbst wenn sie ihn ver­ges­sen wür­de, ich ver­ges­se dich nicht…“

          Die Geschlecht­lich­keit Jesu Chri­sti, ist eine Eigen­schaft sei­ner mensch­li­chen Natur.

          Die­se Mensch­li­che Natur wur­de erst im Mut­ter­schoß Mari­ens im Moment der Emp­fäng­nis geschaf­fen und ist krea­tür­lich. – ein­deu­tig: DOGMA. Und nicht erst seit dem Vat. II.

          Komi­scher Wei­se ist der Ter­mi­nus „Geist des Kon­zils“ bei Bruch­her­me­neu­ti­kern von bei­den Sei­ten zu fin­den. Zum einen, bei denen, wel­che den Ter­mi­nus benut­zen um alle ihre Häre­si­en und lit­ur­gi­schen Schand­ta­ten mit dem Kon­zil recht­fer­ti­gen wol­len, zum ande­ren bei denen, die ihre Untreue zum Pri­mat des Pap­stes und der Kir­che eben­falls unter das Kon­zil schie­ben wollen.
          Eines eint sie wahr­lich: Unwissenheit.

          Und vor allem die Bit­te an alle hier: L E S E N Sie erst ein­mal die Doku­men­te des Kon­zils in Ihrer Gän­ze und nicht nur in den Mei­nun­gen dritter. 

          L E S E N Sie was wirk­lich drin steht.

          Und indem ich Ratz­in­ger (Jesus von Naza­reth) zitie­re, wün­che ich allen die Sym­pa­thie beim Lesen, die ein Ver­ste­hen erst mög­lich macht. 

          Das bedeu­tet auch eine gewis­se n ü c h t e r n e seriö­se vor­ur­teils­freie Her­an­ge­hens­wei­se an den Text, die es erst mög­lich macht, ihn zu erschließen. 

          Etwas nicht zu wis­sen, ist kei­ne Schande.
          Etwas nicht gele­sen zu haben auch nicht. Aber über etwas zu her­zu­zie­hen mit dem man sich nicht befasst hat, ist Hochmut.
          Die ech­te Demut gebie­tet dann zu schweigen.

          Nur mal am Ran­de für künf­ti­ge Kommentare.

          • Das Bild der Frau bezeich­net für die Kir­che übri­gens eine Emp­fan­gen­de Wirk­lich­keit. Eine bräutliche. 

            Die Kir­che ist Braut Chri­sti und wer ver­ste­hen will, was das heißt, der lese im NT nach, was Jesus über die ehe­li­che Lie­be sagt, die übri­gens Gott der Herr in wei­ser Vor­aus­sicht auch als geleb­tes Sinn­bild für Got­tes Lie­be zu sei­ner Kir­che geschaf­fen hat.

            Das Bild einer Braut passt hier wie die Faust aufs Auge.

            Wie schön, dass Jesus von Naza­reth als M a n n von einer F r a u gebo­ren wor­den ist.

            Auch wer sich ein­mal mit christ­li­cher Mystik befasst hat (Ja, das gibt es auch bei uns und nicht nur im Osten!), weiß um die erschüt­tern­de Wirk­lich­keit, für wel­che das Bild der See­le als Braut Chri­sti benutzt wird.

            Gott benutzt eben die­se rei­che Bild­spra­che der von ihm erschaf­fe­nen Natur, der kra­tür­li­chen Wirk­lich­keit, um sich sei­ner Krea­tur in lie­ben­der Wei­se mit­zu­tei­len und zu offenbaren.

          • „Geschlecht­lich­keit ist kreatürlich.
            Ratz­in­ger hat voll­kom­men recht.“
            Das wird kein nor­ma­ler Katho­lik auf die­ser Welt akzep­tie­ren. Auch wird ein Schaaf immer auf den Hir­ten hören und nicht phi­lo­so­phie­ren wel­ches Geschlecht oder nicht er hat.
            „Und indem ich Ratz­in­ger (Jesus von Naza­reth) zitie­re, wün­che ich allen die Sym­pa­thie beim Lesen, die ein Ver­ste­hen erst mög­lich macht.“
            War­um schreibt er nicht Jesus Chri­stus Sohn Got­tes von Naza­reth das ist doch viel ver­pflich­ten­der und die ande­ren Reli­gio­nen wis­sen dann gleich genau wo es lang geht.
            „Und vor allem die Bit­te an alle hier: L E S E N Sie erst ein­mal die Doku­men­te des Kon­zils in Ihrer Gän­ze und nicht nur in den Mei­nun­gen dritter.“
            Wenn die Früch­te des Kon­zils iden­tisch mit dem hoch­tra­ben­den Doku­men­ten wären könn­te man sich ja zufrie­den zurück­leh­nen. Es wäre ja nichts passiert.
            Per Mari­am ad Christum.

          • Etwas spät, aber es ist doch wichtig:
            Liebe/​r Shuca, 

            1.KLARSTELLUNG:

            Das Zitat aus dem Gedächt­nis bezog sich ledig­lich auf den Wunsch der not­wen­di­gen Sym­pa­thie beim Lesen.
            Der Rest ist MEIN GESCHRIEBENES…

            Nur zur Sicher­heit, bevor Sie ihm das Unge­nü­gen mei­ner sprach­li­chen Fähig­kei­ten vorwerfen.
            Und um zu ver­hin­dern, dass falls ich in irgend­ei­ner wei­se irre, mei­ne Feh­ler ihm zum Vor­wurf gemacht werden.

            2.Und hier mein Wunsch: Lesen Sie doch Jesus von Naza­reth, ihre Reak­ti­on offen­bart mir, dass SIe das nicht haben. Es lohnt sich, das Buch bie­tet in ein­fa­cher und kri­stall­kla­rer Spra­che eine lie­ben­de Annä­he­rung an die Per­son Jesu Chri­sti, wel­che für uns immer auch ein Myste­ri­um darstellt.
            Ratz­in­ger geht kei­ner Oppo­si­ti­on aus dem Weg, genau die­se Sym­pa­thie, wel­che er für das Lesen sei­ner Tex­te for­dert, die hat er allen ande­ren entgegengebracht.
            Man merkt sei­ne Wahr­heits­lie­be dar­an, dass er die die­ver­sen zitier­ten Autoren ernst nimmt und erst auf Grund die­ses Ernst­neh­mens sei­ne Kri­tik auf­stellt. Dabei wür­digt er bei der sonst noch so ver­lo­ren­sten Inter­pre­ta­ti­on, das weni­ge was noch zu wür­di­gen ist.
            Und das ist gut, denn nie­mand kann in allem irren.
            Und genau dar­an erkennt man Nüch­tern­heit und Differenziertheit.
            An der Fähig­keit zuhö­ren zu kön­nen. Pole­mik ist immer ein Zei­chen einer gewis­sen Streit­lust, die sehr ver­zer­ren kann.

            3.Ein Schaf wird auf sei­nen Hir­ten hören das stimmt.
            Und der Hirt ist ein Hirt der Wahrheit.
            Die Wahr­heit will aber so genom­men wer­den, wie sie ist.
            Das ist kein dum­mes Herumphilosophieren.
            Und das ist Gott, der sich in Chri­stus offen­bart und der durch sei­ne Kir­che bezeugt ist und des­sen Leh­re ein­zig und allein gül­tig durch sei­ne Kir­che aus­ge­legt wird.
            Und wir sind ver­nunft­be­gabt. Gott offen­bart sich auch dem Philosophen 🙂 .

            Dass Gott als der Schöp­fer ‚über‘ den Gechlech­tern steht, ist eine Glau­bens­wahr­heit. Er schuf den Men­schen als Mann und Frau, sich ergän­zend, als BIld sei­ner inner­gött­li­chen Lie­be (da Gott drei­fal­tig ist, ist in ihm schon lie­ben­de Hin­ga­be in der höch­sten Form).
            Gott bedarf aber nicht der Ergän­zung. Hät­te der drei­fal­ti­ge Gott ein bestimm­tes Geschlecht, wür­de er der Ergän­zung bedürfen.
            Wir aber sei­ne Geschöp­fe sind aber nicht aus einer Not­wen­dig­keit erschaf­fen, son­dern den Tie­fen sei­ner uner­gründ­li­chen Liebe.
            Als Gott Sohn (die zwei­te gött­li­che Per­son) in Maria der Jung­frau Fleisch annahm, nahm Gott Sohn eine menschl­che Natur, eine geschaf­fe­ne Natur an (Dog­ma).
            Die­se mensch­li­che Natur ist männlich.
            Und trotz­dem- und das ist das span­nen­de Geheim­nis- ist Gott von Ewig­keit unverändert.
            Gott Sohn bleibt Gott Sohn.
            Auch wenn in Jesus Chri­stus, die mensch­li­che und die gött­li­che Natur unge­trennt und unver­mischt sind.

            Span­nend ist auch das Geheim­nis dar­um, was das Geschlecht beim Men­schen im HIn­blick auf sei­ne Eben­bild­lich­keit zu Gott hat. Dazu hat eine Autorin von katho​li​sches​.info in den jün­ge­ren Nach­rich­ten etwas geschrieben. 

            Auch ganz toll hier­zu: die Theo­lo­gie des Lei­bes von Johan­nes Paul II

  6. Ich fin­de es an die­ser Stel­le pas­send, dar­an zu erin­nern, wie wich­tig unser Gebet ist. Und zwar nicht nur für die Armen Seelen(die sowie­so erlöst wer­den), son­dern viel­mehr für alle Sterbenden.
    Das ist weit wich­ti­ger, denn in der heu­ti­gen Zeit wo die Tod­sün­de vie­ler­orts lei­der soet­was wie trau­ri­ge Nor­ma­li­tät gewor­den ist(Abtreibung etc), ist es nicht mehr über­all selbst­ver­ständ­lich dass man in der Ster­be­stun­de einen katho­li­schen Prie­ster ruft. Aber gera­de dar­um und um einen seli­gen Tod müs­sen wir beten. Irgend­wann wird es uns sel­ber auch betreffen.

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