Osservatore Romano: Platz für Leugner der Auferstehung aber kein Platz für Marsch für das Leben


Osservatore Romano
Osser­va­to­re Romano

(Rom) Mehr als 50.000 Men­schen nah­men am 4. Mai am Marsch für das Leben in Rom teil (sie­he eige­nen Bericht 50.000 bei Marsch für das Leben in Rom – Geden­ken an Mario Pal­ma­ro). 103 Ver­ei­ni­gun­gen unter­stütz­ten den Marsch, etwa 70 Lebens­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen aus 21 Län­dern unter­zeich­ne­ten ein gemein­sa­mes Doku­ment, vier­zehn Kar­di­nä­le und zahl­rei­che Bischö­fe soli­da­ri­sier­ten sich mit dem Marsch. Papst Fran­zis­kus grüß­te die Teil­neh­mer beim Regi­na Coeli auf dem Peters­platz. Doch das alles genüg­te nicht. Weder der größ­te katho­li­sche Hör­funk­sen­der Radio Maria noch der Osser­va­to­re Roma­no erach­te­ten es für not­wen­dig, über den Marsch für das Leben und sein Anlie­gen zum Schutz des unge­bo­re­nen Lebens zu berichten.

Radio Maria: 10 Minuten über die neueste Diät von Angela Merkel, kein Wort über den Marsch für das Leben

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Inter­na­tio­na­le Nach­rich­ten­agen­tu­ren und welt­li­che Medi­en, sogar die kir­chen­feind­li­che Pres­se, berich­te­ten dar­über, natür­lich mit den unter­schied­lich­sten Nuan­cie­run­gen und Kom­men­ta­ren, aber immer­hin mit der intel­lek­tu­el­len Red­lich­keit, die 50.000 Teil­neh­mer und ihr Anlie­gen zur Ver­tei­di­gung des Lebens ernst zu neh­men. Nicht jedoch zwei der wich­tig­sten katho­li­schen Medi­en. Mit kei­nem Wort erwähn­te Radio Maria Ita­li­en den Marsch für das Leben. Ein Schwei­gen, das erklär­bar wird, wenn man weiß, daß zu den Orga­ni­sa­to­ren just jene ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ter wie Ales­san­dro Gnoc­chi und der inzwi­schen ver­stor­be­ne Mario Pal­ma­ro sowie der Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei gehö­ren, die von Radio Maria wegen ihrer Kri­tik an Papst Fran­zis­kus ent­las­sen wur­den. Statt den Marsch für das Leben zu erwäh­nen, brei­te­te sich Pro­gramm­di­rek­tor Pater Livio Fanz­a­ga in sei­ner täg­li­chen Pres­se­schau lie­ber geschla­ge­ne zehn Minu­ten über die neue­ste Diät von Ange­la Mer­kel aus. Eine in jeder Hin­sicht ent­behr­li­che Wortmeldung.

Offiziöse Tageszeitung des Papstes verschweigt Marsch für das Leben

Gewich­ti­ger ist das Schwei­gen des Osser­va­to­re Roma­no, der offi­ziö­sen Tages­zei­tung des Pap­stes. Katho­li­ken orga­ni­sier­ten den Marsch, mehr als 50.000 Men­schen sind ihrem Ruf gefolgt und haben in der Stadt des Pap­stes für das Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der, eine der größ­ten Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit, demon­striert und zogen zum Peters­platz, um ihre Ver­bun­den­heit mit der Kir­che zum Aus­druck zu brin­gen, doch dem Osser­va­to­re Roma­no war es nicht die gering­ste Erwäh­nung wert. Dabei hat­te Papst Fran­zis­kus nur weni­ge Tage zuvor gegen­über dem UN-Gene­ral­se­kre­tär das Leben als „hei­lig und unver­letz­lich von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod“ bezeich­net. Und doch, der Osser­va­to­re Roma­no schwieg und bekräf­tig­te damit den Ein­druck, daß unter dem neu­en Pon­ti­fi­kat das Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der kei­ne Prio­ri­tät mehr habe.

Leugner der Auferstehung berichtet über Festival der Religionen

„Wir sind rat­los. Es erstaunt, fest­stel­len zu müs­sen, daß die Tages­zei­tung des Hei­li­gen Stuhls in der Aus­wahl der Nach­rich­ten inzwi­schen auf­merk­sa­mer auf den Markt als auf den eige­nen Auf­trag schaut. Denn vor weni­gen Tagen berich­te­tet sie in gro­ßer Auf­ma­chung und ohne jeden Kom­men­tar und jeden Vor­be­halt über jenes Festi­val der Reli­gio­nen in Flo­renz, das selbst vom libe­ra­len Cor­rie­re del­la Sera als ‚seicht und lächer­lich machend‘ bezeich­net wur­de“, so die Cor­ri­spon­den­za Roma­na von Rober­to de Mat­tei. Das Pro­blem dabei sei nicht allein die Tat­sa­che, daß die­sem rum­mel­platz­ähn­li­chen Reli­gi­ons­spek­ta­kel Raum gewährt wur­de. Weit pro­ble­ma­ti­scher sei, daß der Arti­kel von Mar­co Van­ni­ni stammt, jenem Phi­lo­so­phen, der bei den Frei­mau­rern gern gese­he­ner Vor­tra­gen­der ist. Van­ni­ni hat­te erst am 18. April in einem Auf­satz für die kir­chen­feind­li­che Tages­zei­tung La Repubbli­ca die Auf­er­ste­hung der Toten als „uralte jüdisch-apo­ka­lyp­ti­sche Phan­ta­sie“ und die Auf­er­ste­hung Jesu Chri­sti als „mehr eine theo­lo­gi­sche Kon­struk­ti­on als eine rea­le Tat­sa­che“ abge­tan. Für Van­ni­ni war die Auf­er­ste­hung Chri­sti nur ein „spi­ri­tu­el­les Ereig­nis“, das von den Jün­gern nur inner­lich wahr­ge­nom­men wor­den sei. Wenn es sich nicht gar um „eine Art von Super-Wun­der han­del­te, um die Ungläu­bi­gen zu über­zeu­gen, wie es für fal­sche Pro­phe­ten und Betrü­ger typisch ist“. Und so einem Autor ste­hen die Sei­ten des Osser­va­to­re Roma­no zur Verfügung.

„Wenn das die Autoren und das die The­men sind, dann wird ver­ständ­lich, war­um Ereig­nis­se wie der Marsch für das Leben im Osser­va­to­re Roma­no kei­nen Platz fin­den. Der Marsch für das Leben und sein Anlie­gen für die unge­bo­re­nen Kin­der und gegen den Kin­der­mord sind zu weit weg, von dem, was von einem bestimm­ten ‚mün­di­gen‘ Katho­li­zis­mus als ‚Geist der Welt‘ bezeich­net wird, den man als ‚Zei­chen der Zeit‘ ver­ste­hen und auf­neh­men müs­se“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

Text: Giu­sep­pe Nardi

 

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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8 Kommentare

  1. Der „Dia­log mit der Welt“ wird mehr und mehr zu einer (schwei­gen­den) Ver­beu­gung vor derselben.

    Papst Pius XII. hat bereits im Jah­re 1949 in einer ein­drück­li­chen Mahn­re­de auf dem Peters­platz vor den Gefah­ren der kirch­li­chen Hand­rei­chung an den Geist der Welt gewarnt:
    -
    „Wollt ihr eine Kir­che, die schweigt,
    wo sie spre­chen müsste,
    eine Kir­che, wel­che das Got­tes­ge­setz abschwächt,
    es an den Geschmack des mensch­li­chen Wil­lens anpas­sen will,
    wenn sie ver­pflich­tet ist, es mit lau­ter Stim­me zu proklamieren,
    eine Kir­che, wel­che sich ent­fernt vom uner­schüt­ter­li­chen Fundament,
    auf wel­ches Chri­stus sie begrün­det hat,
    um sie bequem dem unbe­stän­di­gen Stand der Tages­mei­nung anzupassen
    oder sie der gera­de gül­ti­gen Mei­nung preiszugeben
    [….]
    Gelieb­te Söh­ne und Töchter!
    Geist­li­che Erben einer unge­zähl­ten Legi­on von Beken­nern und Märtyrern!
    Ist dies eine Kir­che, die ihr ver­ehrt und liebt?
    Wür­det ihr in einer sol­chen Kir­che die Lini­en des Ange­sich­tes eurer Mut­ter erkennen?
    Wür­det ihr euch einen Nach­fol­ger des ersten Petrus vor­stel­len kön­nen, der sich sol­chen Ansprü­chen beu­gen würde?“
    -

  2. In mei­nem Kom­men­tar zum Ausch­witz-Besu­cher Wim Distel­mans habe ich ja schon gesagt, wie ich das alles sehe. Was erwar­ten Sie denn alle? In der Neu­en Kir­che des Kon­zils (Joh. Paul II. der unse­li­ge und nicht hei­li­ge) steht doch nicht Jesus der Chri­stus im Mit­tel­punkt, son­dern der Mensch, und zwar der Mensch, der sich wie­der von GOTT abge­wandt hat, der das Aller­hei­lig­ste Mess­op­fer zer­stört hat, die rei­ne Opfer­ga­be aus der Hei­li­gen Mes­se gestri­chen hat. Sie­he Gebet zur Dar­brin­gung des Bro­tes in der „alten Mes­se“: sus­ci­pe, sanc­te Pater, omni­po­tens aetern­se deus, hanc imma­cu­la­tam hosti­am… dazu im Gegen­satz im NOM: Bene­dic­tus es, Domi­ne, Deus uni­ver­si, quia de tua lar­gi­ta­te ACCEPIMUS panem, quem tibi offe­ri­mus, fruc­tum ter­rae et ope­ris manu­um homi­num: ex quo nobis fiet panis vitae. Glau­ben sie, daß Leu­te, die sol­che Din­ge als „Gaben­be­rei­tung“ in einer „Neu­en Mes­se“ anord­nen, noch wis­sen, wer der „Schöp­fer der Welt“ ist der uns ins Leben ruft??!!!
    Ich hat­te mal in einer hei­ßen Dis­kus­si­on mit einer Kol­le­gin den Ver­gleich von Abtrei­bung und
    „Ausch­witz“ gewagt: glaubt mir lie­be Leser, ich bin froh, daß ich nicht gelyncht wurde.
    Es wäre so wich­tig, daß der Papst mal Klar­text sprä­che… das wenig­stens alle Katho­li­ken für das Lebens­recht unge­bo­re­ner MENSCHEN kämp­fen, jeder nach sei­nen Mög­lich­kei­ten, Mord wagen als Mord zu benennen…

    LAUDETUR JESUS CHRISTUS !!

    • Lie­ber Herr Schön­ber­ger, wären Sie so nett die bei­den latei­ni­schen Tex­te (neu­es und altes Mess­op­fer) die Sie in Ihrem Kom­men­tar genannt haben für mich (oder ande­re unwis­sen­de) zu über­set­zen? Es wür­de mich ehr­lich inter­es­sie­ren, kann aber lei­der kein Latein. Vie­len Dank und Gott seg­ne Sie.

      • @ cleo:

        Ent­schul­di­gung bit­te, ich bin davon aus­ge­gan­gen, daß hier über­wie­gend Leu­te lesen und schrei­ben, die noch einen „alten“ Schott haben und sich in der Lit­ur­gie der „alten Mes­se“ aus­ken­nen und auch den NOM ken­nen. Und über die­se Schie­ne den Ver­lust erspü­ren, der der Neu­en Mes­se inne­wohnt. Und davon her­ge­lei­tet, daß es unmög­lich ist zu erwar­ten, daß die­se nicht mehr wis­sen wer WIR sind und wer GOTT UNSR SCHÖPFER ist. Und das daß, was täg­lich tau­send­fach im Namen einer fal­schen „Frei­heit“ getan wird, MORD ist !! Und das wei­test­ge­hen­de Schwei­gen der Kir­che auch nahe an den Tat­be­stand eines Ver­bre­chens her­an reicht.
        Mehr woll­te ich eigent­lich nicht sagen mit mei­nem Ver­gleich der bei­den Gebe­te aus zwei „Mes­sen“, wo die eine mit der ande­ren NICHTS zu tun habt.
        @ ein­fa­che Konvertitin:
        Ja, es ist schau­er­lich: Die Kir­che ist bis in die Grund­fe­sten des Glau­bens erschüt­tert. Und dar­um inter­es­siert es mich nur infor­ma­tiv, was aus „Rom“ kommt. Für mich ist das inten­si­ve Stu­di­um der Hei­li­gen Schrift wichtiger!
        Solan­ge sol­che „Päp­ste“ wie Joh. XXIII. Joh. Paul II. hei­lig- und ein Papst wie Paul VI. selig gespro­chen wer­den kön­nen, darf uns nichts mehr erschüt­tern. Blei­ben wir CHRISTUS treu in dem wah­ren Opfer der sog. „alten“ Hl. Mes­se, „Rom“ ist abgefallen…

        LAUDETUR JESUS CHRISTUS !!

  3. Offertorium/​Darbringung des Bro­tes im Mis­sa­le Romanum:
    „Hei­li­ger Vater, all­mäch­ti­ger ewi­ger Gott, nimm die­se makel­lo­se Opfer­ga­be gnä­dig an.
    Dir, mei­nem leben­di­gen, wah­ren Gott, brin­ge ich, Dein unwür­di­ger Die­ner, sie dar für meine
    unzäh­li­gen Sün­den, Feh­ler und Nach­läs­sig­kei­ten. Ich opfe­re sie auf für alle
    Umste­hen­den und alle Christ­gläu­bi­gen, für die Leben­den und Ver­stor­be­nen. Gib, daß sie mir
    und ihnen zum Hei­le gerei­chen für das ewi­ge Leben. Amen.“

    Das Gebet, das der Prie­ster anläss­lich der Gaben­be­rei­tung im NOM über das Brot spricht, hat die­ses jüdi­sche Gebet zum Vorbild:
    „Geprie­sen bist du, Herr, unser Gott, Schöp­fer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der mensch­li­chen Arbeit. Wir brin­gen die­ses Brot vor dein Ange­sicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.“

  4. Die Frei­mau­rer haben alles im Griff, die von ihnen aus­ge­wähl­te Gal­li­ons­fi­gur Bischof von Rom
    passt ins Kon­zept, aller­dings fällt er da oder dort noch etwas aus dem Rah­men, so hat­te er die Teil­neh­mer des Mar­sches begrüßt. Aber wir sehen selbst die­se „laue Hand­lung“ fin­det nicht die Zustim­mung der wahr­haft Mäch­ti­gen im Vatikan.

  5. Moment mal! Da schreibt einer allen Ern­stes, die Auf­er­ste­hung sei „eine Art von Super-Wun­der (han­del­te), um die Ungläu­bi­gen zu über­zeu­gen, wie es für fal­sche Pro­phe­ten und Betrü­ger typisch ist“ – und der darf allen Ern­stes im OR publizieren??!!
    Der nennt unse­ren Herrn Jesus Chri­stus, und damit den Drei­ei­ni­gen Gott einen Betrüger???!!
    Na, da fällt einem echt nichts mehr dazu ein. Nur noch ein Satz unse­ren Herrn Jesus Chri­stus: Gegen Gott Vater darf man lästern, gegen Chri­stus selbst, aber nicht gegen den Hei­li­gen Geist. Das hat Fol­gen. (Mit mei­nen Wor­ten umschrie­ben – aber Sie ken­nen die­se Stel­le im NT ja alle).
    Aber Gott wird rich­ten. Mir reicht mein Entsetzen.

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