Erlöst – zehn wahre Geschichten über die Bekehrung von Pornografie zur Reinheit


deliveredSpe­zi­ell durch das Inter­net hat sich die Por­no­gra­fie zu einem der größ­ten Übel unse­rer Zeit ent­wickelt. Die apo­sto­li­sche Arbeit auf die­sem Gebiet hat beson­ders in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka im Lau­fe der letz­ten Jah­re gro­ße Fort­schrit­te gemacht. Der in den Kali­for­ni­en leben­de Austra­li­er Matt Fradd hat sich, nach eige­ner leid­vol­ler Erfah­rung mit dem Kon­sum von Por­no­gra­fie, der Auf­klä­rung ver­schrie­ben und bereist das gan­ze Land, um Män­nern und Frau­en, die mit Por­no­gra­fie zu kämp­fen haben, einen Aus­weg auf­zu­zei­gen. Jüngst ver­öf­fent­lich­te Fradd ein kom­pak­tes Büch­lein mit dem Titel „Deli­ver­ed“ („Erlöst“), das zehn wah­re Geschich­ten über die Bekeh­rung von Por­no­gra­fie zur Rein­heit beinhal­tet. Mit Matt Fradd sprach Bran­don Vogt, dem wir für die Erlaub­nis zur Über­set­zung des fol­gen­den Inter­views danken.

Anzei­ge

Las­sen Sie uns begin­nen mit eini­gen Grund­la­gen zu „Deli­ver­ed“, Ihrem neu­en Buch. Wie ist das Buch ent­stan­den, und was kön­nen die Leser erwarten?

Die Sub­stanz des Buches besteht aus zehn Geschich­ten über jene, die sich von Por­no­gra­fie ab- und der Rein­heit zuge­wandt haben. Der bekann­te Exper­te zum The­ma Keusch­heit Jason Evert schrieb das Vor­wort, und am Ende bie­te ich einen fünf­stu­fi­gen Schlacht­plan, um sich von Por­no­gra­fie zu befrei­en. Dazwi­schen aber haben wir ein­drucks­vol­le Geschich­ten von rea­len Män­nern und Frau­en. Dazu gehö­ren eini­ge von sol­chen aus der Sex-Indu­strie wie auch eine Geschich­te von einem Ehe­mann und einer Ehe­frau, die zusam­men über die Höl­le schrei­ben, die sie wegen Por­no­gra­fie­sucht durch­ma­chen mußten.

Das Buch ist sehr auf­rich­tig und manch­mal erschreckend, wenn man dar­über nach­denkt, wohin Por­no­gra­fie einen füh­ren kann. Aber schluß­end­lich ist es hoff­nungs­voll, wenn man die Hei­lung und die Frei­heit sieht, wel­che die­se Leu­te in ihrem eige­nen Leben erfah­ren haben. Es war mei­ne Hoff­nung, daß durch die­se Geschich­ten die Leser ermu­tigt, gebil­det und ange­lernt wer­den, wie man sich befreit.

Das Buch bie­tet zehn Zeug­nis­se. Gab es eines oder zwei, die für Sie beson­ders hervorstechen?

Eines mei­ner Lieb­lings­zeug­nis­se wur­de geschrie­ben von einer Dame, die eine Strip­pe­rin war. Die­se Dame – nen­nen wir sie June – war vor eini­gen Jah­ren sogar in mei­ner Jugend­grup­pe. Wir haben zusam­men den Rosen­kranz gebe­tet, waren bei Ein­kehr­ta­gen, und ich habe immer gro­ße Stücke auf sie gehalten.

Irgend­wann nach ihrem Schul­ab­schluß hör­ten wir, daß June dem Glau­ben den Rücken gekehrt hat­te. Also nahm ich über Face­book mit ihr Kon­takt auf, um zu sehen, was sie so treibt. Tat­säch­lich, ich ent­deck­te, daß sie eine Strip­pe­rin gewor­den war. Als ich sie zu die­ser Ent­schei­dung befrag­te, war sie ziem­lich abweh­rend. Sie sag­te, daß, wenn ich ein Pro­blem damit hät­te, es mei­ne Schuld sei. Aber ich ver­si­cher­te ihr, daß ich nicht hier war, um über sie zu rich­ten, son­dern nur, um nach ihr zu sehen, weil ich sie gern­ha­be. Ich frag­te sie, ob sie etwas dage­gen hät­te, wenn ich mir ihr ein Inter­view dar­über füh­ren wür­de, wie es ist, eine Strip­pe­rin zu sein.

Nun, man beden­ke, daß sie kei­ne Frau war, die das Strip­pen auf­ge­ge­ben oder eine Bekeh­rung zu Chri­stus erfah­ren hat­te. Sie stimm­te schließ­lich einem Inter­view zu, und wir schrie­ben ein­an­der E‑Mails. Sie bekun­de­te mir gegen­über, wie schreck­lich die­se Indu­strie war und wie sie den Groß­teil des Gel­des, das sie ver­dien­te, dafür aus­ge­ben muß­te, sich zu betrin­ken, um über­haupt strip­pen zu kön­nen. Sie ver­mit­tel­te ein wirk­lich düste­res Bild. Also sag­te ich: „Es klingt nicht so, als seist du sehr glück­lich. Hast du dar­über nach­ge­dacht, auf­zu­hö­ren?“ Sie ant­wor­te­te: „Naja, das kann ich nicht, denn ich habe Schul­den, die ich beglei­chen muß.“ Also frag­te ich: „Wenn mei­ne Frau und ich in der Lage sind, die­se Schul­den zu bezah­len, wirst du mit dem Strip­pen auf­hö­ren?“ Und sie ant­wor­te­te: „Oh nein, ich bin nicht so jemand. Ich kann sol­che Almo­sen nicht anneh­men.“ Also sag­te ich: „Nun hör mal, du bist gewillt, für Geld dei­ne Kla­mot­ten aus­zu­zie­hen, aber du bist nicht gewillt, sie für Geld wie­der anzu­zie­hen?“ Und sie gab zu: „Okay, da ist was dran.“

Zwar moch­te ich June, aber ich ver­trau­te ihr nicht unbe­dingt. Also frag­te ich sie nach der Tele­fon­num­mer ihres Chefs und sag­te June, daß ich ihn anru­fen wer­de, um zu bestä­ti­gen, daß sie gekün­digt hat. Falls dies der Fall sei, wür­den mei­ne Frau und ich ihr den Scheck sen­den. Tat­säch­lich kün­dig­te sie, und es war uns mög­lich, ihr das Geld zu geben, wie auch eini­ge Mate­ria­li­en zum The­ma Keusch­heit, die von Jason und Cry­sta­li­na Evert gespen­det wor­den waren. Ich kauf­te ihr auch eine schö­ne Wun­der­tä­ti­ge Medail­le. June kam schließ­lich zum Essen in unser Haus, wobei mei­ne Frau und ich sie über­zeug­ten, zur Beich­te zu gehen.

Wäh­rend die­ses gan­zen Pro­zeß­es inter­view­te ich June ver­schie­de­ne Male dar­über, wie es war, die Strip­per-Indu­strie zu ver­las­sen. Die­se drei Inter­views wur­den in „Deli­ver­ed“ abge­druckt und sind wohl mei­ne Lieb­lings­tei­le des Buches. Es ist ein­fach eine so ein­drucks­vol­le Geschichte!

Die Kir­che und unse­re Kul­tur stel­len die­se Keusch­heits­an­ge­le­gen­hei­ten oft als aus­schließ­lich männ­li­che Pro­ble­me dar. Aber Ihr Buch zeigt, wie vie­le Frau­en eben­falls mit Por­no­gra­fie kämp­fen. Kön­nen Sie dazu etwas sagen?

Vie­le von uns Red­nern zum The­ma Keusch­heit sind für die­se fal­sche Auf­fas­sung teil­wei­se zu tadeln. Wir sind kei­ne Hil­fe, wenn wir sol­che Din­ge sagen wie: „Por­no­gra­fie ist ein männ­li­ches Pro­blem. Frau­en haben viel­leicht mit Lie­bes­ro­ma­nen zu kämp­fen, aber visu­el­le Por­no­gra­fie ist ein männ­li­ches Pro­blem.“ Was wir nicht rea­li­sier­ten – und ich spre­che für mich selbst – ist, daß wir die­se Frau­en umso mehr iso­liert haben.

Als Män­ner kön­nen wir uns die Scham vor­stel­len, die mit dem Anschau­en von Por­no­gra­fie ver­bun­den ist. Aber stel­len Sie sich vor, Sie sind eine Frau, der gesagt wird, daß dies ein Pro­blem von Män­nern ist, also soll­te ich damit nicht zu kämp­fen haben. Wie man sieht, ist die Scham hier umso präsenter.

Tat­sa­che ist, daß eine wach­sen­de Rate von Frau­en visu­el­le Por­no­gra­fie anschaut und süch­tig wird. In mei­nem Buch haben wir zwei Geschich­ten von jun­gen Frau­en, die von Por­no­gra­fie zur Rein­heit gefun­den haben. Die eine ist Jes­si­ca Har­ris, die eine gran­dio­se Inter­net­sei­te namens beggarsd​augh​ter​.com betreibt – eine Inter­net­sei­te für Frau­en, die mit Por­no­gra­fie ringen.

Die ande­re ist die katho­li­sche Musi­ke­rin Audrey Assad, die eben­falls als jun­ge Frau mit Por­no­gra­fie zu kämp­fen hat­te und, mit der Gna­de Got­tes, sich schließ­lich befrei­en konn­te. Dies ist Audreys erste Ver­öf­fent­li­chung zu die­ser Erfahrung.

Ich bin unge­mein dank­bar bei­den Frau­en gegen­über für ihren Mut, ihre Geschich­ten wei­ter­zu­ge­ben. Ich hof­fe wirk­lich, daß jun­ge Frau­en, die die­ses Buch lesen, Trö­stung dar­in fin­den zu rea­li­sie­ren, daß sie nicht allein sind, wäh­rend sie gleich­zei­tig erken­nen, daß Hoff­nung und Hei­lung für sie zugäng­lich sind.

Ich habe Sie in einem ver­gan­ge­nen Inter­view gefragt, wie jemand, der mit Por­no­gra­fie ringt, Frei­heit und Hei­lung fin­den kann. Aber ich wür­de ger­ne eine ver­wand­te Fra­ge stel­len. Wel­chen Rat wür­den Sie einem Ehe­mann (bzw. einer Ehe­frau) geben, des­sen Part­ne­rin (bzw. deren Part­ner) mit Por­no­gra­fie ringt?

Das ist eine groß­ar­ti­ge Fra­ge. An erster Stel­le soll­te der Part­ner (bzw. die Part­ne­rin) aner­ken­nen, daß – falls die gelieb­te Per­son Por­no­gra­fie anschaut – man voll­kom­men gerecht­fer­tigt ist, sich ver­letzt und wütend zu füh­len. Sie soll­ten die­se Din­ge füh­len! Wenn Sie die­se Din­ge nicht gefühlt haben, ist viel­leicht etwas ver­kehrt bei Ihnen.

An zwei­ter Stel­le soll­te man den Part­ner hin­sicht­lich des Pro­blems anspre­chen. Nun, wenn Sie ängst­lich sind, ihn anzu­spre­chen, und befürch­ten, daß Sie emo­tio­nal oder wütend wer­den, den­ken Sie dar­über nach, einen Brief an Ihren Part­ner zu schrei­ben. Beteu­ern Sie in dem Brief Ihre tie­fe Lie­be und Ihren Respekt. Wenn ein Mann sich Por­no­gra­fie zuwen­det, Ihre Lie­be ver­rät und Frau­en objek­ti­viert, ist das nicht sei­ne Absicht. Das ist natür­lich das, was schließ­lich geschieht, aber das war nicht sei­ne Absicht. Sein erstes Ziel ist sexu­el­le Erre­gung oder zur Lin­de­rung von Gefüh­le der Ein­sam­keit und Iso­lie­rung bei­zu­tra­gen. Also bekräf­ti­gen Sie Ihre Lie­be für Ihren Partner.

Drit­tens wür­de ich Sie ernst­lich dazu ermu­ti­gen, Ihrem Part­ner über „Covenant Eyes“ zu berich­ten. Das ist ein Inter­net­fil­ter und eine Ver­ant­wort­lich­keits-Soft­ware. Wenn man sie her­un­ter­lädt, fragt sie nach der E‑Mail-Adres­se eines Ver­ant­wort­lich­keits-Part­ners. Die­ser erhält alle zwei Wochen einen Bericht, der dar­über infor­miert, was Ihr Part­ner sich im Inter­net ange­se­hen hat. Ich schla­ge nicht vor, daß Sie, als die Ehe­frau, die Ver­ant­lich­keits-Part­ne­rin sind, denn ich glau­be nicht, daß das gesund wäre (aber es liegt an Ihnen, das zu ent­schei­den). Aber Sie müs­sen Ihren Part­ner ermu­ti­gen, in die­sem Kampf jeman­dem gegen­über ver­ant­wort­lich zu wer­den – einem Freund, einem Men­tor, einem Prie­ster, etc.

Auf der ande­ren Sei­te – für Ehe­män­ner oder Ehe­frau­en, die dies lesen und selbst mit Por­no­gra­fie rin­gen –, den­ken Sie dar­über nach, Ihrer Part­ne­rin (bzw. Ihrem Part­ner) eine Notiz zu schrei­ben. Brin­gen Sie Ihre Gedan­ken zu Papier. Stel­len Sie sicher zu beto­nen: „Auf die­se Arten kämp­fe ich dage­gen um dei­net­wil­len …“ Schrei­ben Sie nicht ein­fach: „Ich habe Por­no­gra­fie ange­schaut.“ Schrei­ben Sie: „Ich habe dich geliebt, ich habe dich betro­gen, aber hier sind die Ver­än­de­run­gen, die ich ver­wirk­licht habe, weil unse­re Ehe und unse­re Kin­der mir so wich­tig sind. Ich bete, ich faste, ich mache Gebrauch vom Sakra­ment der Beich­te, und ich bin in Kon­takt mit einem Ver­ant­wort­lich­keits-Part­ner, um mir zu helfen.

Abschlie­ßend, wer­fen Sie einen Blich in das Buch „Deli­ver­ed“. Wir ver­kau­fen es für nur zwei Dol­lar pro Buch. Um ehr­lich zu sein, der Begrün­dung dafür, daß wir es so gün­stig ver­kau­fen, besteht teil­wei­se dar­in, daß „Catho­lic Ans­wers“, der Ver­le­ger, nicht der Ansicht war, daß sich das Buch ver­kau­fen wür­de. Es gibt einen Grund, daß man nicht vie­le ande­re Bücher fin­det – wenn über­haupt –, die Por­no­gra­fie-Bekeh­rungs­ge­schich­ten ent­hal­ten: Die Leu­te, die sie brau­chen, kau­fen sie nicht. Also, wir wol­len, daß das Buch so vie­le Leu­te wie mög­lich erreicht. Daher ist der Preis, wenn man eine Kiste mit 20 Büchern kauft, nur zwei Dol­lar pro Buch. Ver­tei­len Sie sie in der Kir­che, oder in der Schu­le, oder unter Freun­den. Las­sen Sie uns hel­fen, zusam­men die­ses Pro­blem zu besiegen!

Über­set­zung: M. Bene­dikt Buerger

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!