Noah-Film widerspricht Islam – In Katar, Bahrein und Arabische Emirate verboten


Kinofilm Noah in islamischen Ländern verboten(Kuwait) Die isla­mi­sche Al-Azhar-Uni­ver­si­tät erließ ein Urteil, daß der neue Kino­film über den alt­te­sta­ment­li­chen Patri­ar­chen Noah und die Sint­flut dem Islam wider­spricht. Der Film ver­let­ze den isla­mi­schen Grund­satz, daß Dar­stel­lun­gen von Pro­phe­ten ver­bo­ten sind. In meh­re­ren isla­mi­schen Län­dern fällt der Film daher der Zen­sur zum Opfer.

Anzei­ge

Katar, Bah­rein und die Ver­ei­nig­ten Ara­bi­schen Emi­ra­te haben die Aus­ga­be und Vor­füh­rung des Films ver­bo­ten. Nach dem Urteil der Al-Azhar-Uni­ver­si­tät, die in der suni­ti­schen Welt des Islam als renom­mier­te Auto­ri­tät des Islams gilt, haben die Regie­run­gen meh­re­rer isla­mi­scher Staa­ten Maß­nah­men gegen den Kino­film ergrif­fen. Al-Azhar befand, daß der Film „den Leh­ren des Islam wider­spricht“ und daher nicht gezeigt wer­den solle.

Bei Para­mount Pic­tures geht man davon aus, daß wei­te­re isla­mi­sche Staa­ten dem Bei­spiel der drei Golf­staa­ten fol­gen und den Film ver­bie­ten wer­den. Dies wer­de in erster Linie für Ägyp­ten, Jor­da­ni­en und Kuwait gel­ten. Auch Paki­stan, Tune­si­en und Marok­ko könn­ten fol­gen. Wei­te­re Län­der hal­ten sich noch bedeckt.

Wäh­rend der „Da Vin­ci-Code“ in Ägyp­ten durch die Zen­sur ver­bo­ten wur­de, konn­te der Film „Die Pas­si­on“ von Mel Gib­son über das Lei­den und Ster­ben Jesu am Kreuz gezeigt werden.

Auch eini­ge christ­li­che Kri­ti­ker äußer­ten Beden­ken wegen der unkon­ven­tio­nel­len Art, mit der Noah (im Film dar­ge­stellt von Rus­sel Cro­we) gezeigt wird. Der jüdi­sche Regis­seur des Films, Dar­ren Aro­nof­sky sieht das gelas­sen. In einer gemein­sa­men Erklä­rung mit der Ver­ei­ni­gung US Natio­nal Reli­gious Broad­ca­ster sag­te er, daß der Film „eine Dra­ma­ti­sie­rung der in der Hei­li­gen Schrift erzähl­ten Geschich­te ist und nicht wort­ge­treue Wie­der­ga­be der Bibel“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

5 Kommentare

  1. „Dra­ma­ti­sie­rung der in der Hei­li­gen Schrift erzähl­ten Geschich­te“ a la „nicht prak­ti­zie­ren­des“ Hol­ly­wood bedeu­tet Gott wur­de aus der gan­zen Erzäh­lung weg­am­pu­tiert, Noah ist nichts ande­res als ein Umwelt­ak­ti­vist und die Sint­flut wur­de wegen ihrer Umwelt­sün­den von den Men­schen selbst aus­ge­löst. So jeden­falls der Groß­te­nor der eng­lisch­spra­chi­gen Kri­ti­ken, die ich gele­sen habe. Habe auch nichts ande­res erwar­tet von den maso­ni­schen Auf­trag­ge­bern, als eine Ver­dre­hung und Nach­äf­fung der tat­säch­li­chen bibli­schen Aus­sa­gen, um ihrer eige­nen Agen­da zu dienen.

    • @ Sumsum

      Ich war das letz­te mal im Kino, als „Die Pas­si­on“ von Mel Gib­son gezeigt wur­de. Das Risi­ko, daß ich die­sen Film anse­hen wer­de, ist also nicht sehr groß. Trotz­dem dan­ke ich für die Hin­wei­se. Auf dem Lau­fen­den will ich durch­aus sein. Und vor­ge­warnt bei Kritiken.

  2. Noahs Ret­tung und Hol­ly­woods Sehnsucht

    Die ame­ri­ka­ni­sche Kul­tur braucht für ihre glo­ba­li­sie­ren­de Zukunft die Rück­ver­si­che­rung einer Geschich­te. Star­ga­te war so eine Fic­tion, die den Enter­pri­se-Mythos (Auf­bruch in unge­ahn­te Wel­ten, die nie zuvor ein Mensch gese­hen hat) mit einem Rück­griff auf anti­ke Bege­ben­hei­ten verschmolz.
    Die glo­ba­len Kräf­te ver­la­gern sich, neue Wirt­schafts­zen­tren und Kul­tu­ren stei­gen auf. Ame­ri­ka muss sich mit dem The­ma des Auf­stiegs und Falls gro­ßer Mäch­te befas­sen. Es muss sich dazu neu besin­nen und wird mit sei­ner Kul­tur­ma­schi­ne­rie (Hol­ly­wood) die alten Mensch­heits­the­ma alle in sich auf­sau­gen, um sie dann umge­schrie­ben und vor­ver­daut uns als kul­tu­rel­les Menü vor­zu­set­zen. Was hier ent­steht, ist kei­ne Rück­be­sin­nung auf christ­li­che The­men, son­dern eine neue Reli­gi­on für eine neue Zivilisation.
    In der Anti­ke sind es die aus Isra­el kom­men­den christ­li­chen Mis­sio­na­re, die Rom jene Wur­zeln geben, die tie­fer als 753 zurück­rei­chen. In unse­rer Zeit ist das Pro­blem, dass es eine abra­ha­mi­ti­sche Reli­gi­on gibt, die die­ser Welt­kul­tur­ver­schmel­zung im Wege steht. Auch wir Katho­li­ken ste­hen vor einem Schei­de­weg. Aber die Sehn­sucht nach der gro­ßen Ein­heit Hol­ly­woods und dem Evan­ge­li­um der Freu­de ist groß.

  3. Von christ­li­chem Wider­stand (natür­lich unter Wah­rung demo­kra­ti­scher Rech­te) ist indes nichts zu ver­neh­men. Da geht offen­bar alles durch. Von einer „abra­ha­mi­ti­schen“ Reli­gi­on, die hier auch ange­klun­gen ist, hal­te ich rein gar nichts, dafür gibt es nur Schein­in­di­zi­en, die aber nicht ausreichen.

Kommentare sind deaktiviert.