Cristina Kirchner in Rom – „Argentinische Politiker hängen am Soutanezipfel des Papstes“


Papst Franziskus und Argentiniens Staatspräsident Kirchner(Rom/​Buenos Aires) Am heu­ti­gen Mon­tag fin­det die drit­te Begeg­nung zwi­schen Papst Fran­zis­kus und Argen­ti­ni­ens Staats­prä­si­den­tin Cri­sti­na Fer­nan­dez de Kirch­ner seit Beginn die­ses Pon­ti­fi­kats statt. Der Papst wird Kirch­ner im Gäste­haus San­ta Mar­ta emp­fan­gen. Es wird sich um ein Vier-Augen-Gespräch han­deln. Vor weni­gen Tagen rief Kirch­ner den Papst an und bat ihn um eine Begeg­nung anläß­lich des ersten Jah­res­ta­ges sei­ner Wahl. Anschlie­ßend wird die Staats­prä­si­den­tin nach Frank­reich weiterreisen.

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Laut einer Umfra­ge des Isti­tu­to Poli­ar­quia genießt Papst Fran­zis­kus einen Beliebt­heits­wert von 93 Pro­zent in sei­nem Hei­mat­land. „Die argen­ti­ni­schen Poli­ti­ker hän­gen inzwi­schen am Sou­ta­ne­zip­fel des Pap­stes“, so die argen­ti­ni­sche Tages­zei­tung Cla­rin mit Bezug auf Regie­rung und Opposition.

„Cri­sti­na“, wie die Staats­prä­si­den­tin in Argen­ti­ni­en all­ge­mein genannt wird, trifft bereits zum drit­ten Mal inner­halb von zwölf Mona­ten mit Papst Fran­zis­kus zusam­men. Zudem gab es schrift­li­chen Kon­takt und Kon­takt über die diplo­ma­ti­schen Vertretungen.

Die Zeit der „gro­ßen Käl­te“, die das Ver­hält­nis zwi­schen der Casa Rosa­da, dem Amts­sitz des argen­ti­ni­schen Prä­si­den­ten und Erz­bi­schof Berg­o­glio von Bue­nos Aires präg­te, gehört der Ver­gan­gen­heit an. Kathe­dra­le und Prä­si­den­ten­pa­last ste­hen an der Pla­za de Mayo. Obwohl dazwi­schen nur weni­ge Meter lie­gen, schien es sich um gefühl­te Hun­der­te Kilo­me­ter zu handeln.

Staatsoberhaupt erstmals seit 2002 wieder bei Te Deum in Kathedrale

Inzwi­schen ist alles anders. Jüngst kün­dig­te die Staats­prä­si­den­tin an, am 25. Mai am tra­di­tio­nel­len Te Deum in der Kathe­dra­le von Bue­nos Aires teil­zu­neh­men. Ein Ter­min, dem Cri­sti­na Kirch­ner bis­her und zuvor bereits ihr Mann und Vor­gän­ger im Prä­si­den­ten­amt, Nestor Kirch­ner (2003–2007) syste­ma­tisch fern­ge­blie­ben sind.

Kirch­ner, Staats­prä­si­den­tin seit 2007, steht ein Jahr vor den Wah­len. Argen­ti­ni­en hat mit wirt­schaft­li­chen Pro­ble­men zu kämp­fen. Papst Fran­zis­kus ver­folgt jeden Tag die Nach­rich­ten aus sei­ner Hei­mat. Eine Tages­ord­nung für die Begeg­nung gibt es nicht: die Dis­kus­si­on sei offen, „vie­le The­men“ stün­den an, heißt es.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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