Schwedische Ministerin will mehr Abtreibungen: Gesetze von Polen, Irland und Malta eine „Schande“


Birgitta Ohlssons tödlicher Feminismus.
Birgitta Ohlssons tödlicher Feminismus.

(Stock­holm) Die schwe­di­sche Mini­ste­rin für Ange­le­gen­hei­ten der Euro­päi­schen Uni­on, Eva Bir­git­ta Ohls­son ver­ur­teil­te die spa­ni­sche Reform des Abtrei­bungs­ge­set­zes an. „Wenn der aktu­el­le Geset­zes­ent­wurf beschlos­sen wird, wäre das ein „schwer­wie­gen­der Rück­schritt“, so die libe­ra­le Minsterin.

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Ange­sichts der in der EU ton­an­ge­ben­den links-libe­ra­len Mehr­heit erscheint es stau­nens­wert, daß das Mot­to der Euro­päi­schen Uni­on noch immer „In Viel­falt geeint“ lau­tet. Von Viel­falt wol­len deren Anhän­ger wenig wis­sen. Eva Bir­git­ta Ohls­son, Euro­pa­mi­ni­ste­rin der libe­ral-kon­ser­va­ti­ven Regie­rung von Mini­ster­prä­si­dent Fre­d­rik Rein­feldt erklär­te offi­zi­ell, daß die Lebens­rechts­ge­set­ze von Mal­ta, Polen und Irland eine „Schan­de“ sei­en. Soll­te zudem der Geset­zes­ent­wurf von Spa­ni­ens Justiz­mi­ni­ster Alber­to Ruiz-Gall­ar­don, der bür­ger­li­chen Regie­rung von Mini­ster­prä­si­dent Maria­no Rajoy ange­nom­men wer­den, wäre dies ein „schwer­wie­gen­der Rück­schritt für die Frau­en­rech­te in Spa­ni­en“, so Ohls­son. „Ich glau­be, daß es eine Schan­de ist, daß wir 2014 in der EU Staa­ten haben, die die Grund­rech­te der Frau­en einschränken.“

Auch zu den Metho­den hat die libe­ra­le Mini­ste­rin kla­re Vor­stel­lun­gen: „Por­tu­gal hat 2007 die Abtrei­bung ent­kri­mi­na­li­siert unter star­kem inter­na­tio­na­lem Druck. Des­halb ist es sehr wich­tig, daß die euro­päi­schen Poli­ti­ke­rin­nen und Femi­ni­stin­nen jetzt Druck aus­üben. 2010, als Spa­ni­en sein Gesetz libe­ra­li­sier­te, war das Grund zur inter­na­tio­na­len Freu­de und wur­de in Euro­pa viel applau­diert, des­halb bin ich über die Ent­schei­dung der der­zei­ti­gen Regie­rung so enttäuscht.“

Ministerin in erster Linie Abtreibungs- und Homo-Lobbyistin

Eva Bir­git­ta Ohls­son gehört der Folk­par­tiet libe­ral­er­na. Die Libe­ra­le Volks­par­tei ent­springt der klas­sisch links­li­be­ra­len Tra­di­ti­on des spä­ten 19. Jahr­hun­derts. Mit knapp 7,5 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men ist sie Teil der bür­ger­li­chen Alli­anz für Schwe­den, die seit 2006 das Wikin­ger­land regiert. Ohls­son war bereits wäh­rend ihres Stu­di­ums der Poli­tik­wis­sen­schaf­ten Vor­sit­zen­de der Libe­ra­len Stu­den­ten, dann Redak­teu­rin ver­schie­de­ner libe­ra­ler Tages­zei­tun­gen und wur­de 1999 Vor­sit­zen­der des Jugend­ver­ban­des der Libe­ra­len Volks­par­tei. Von 2002 bis 2005 war sie auch Vor­sit­zen­de der Repu­bli­ka­ni­schen Ver­ei­ni­gung. Auch heu­te tritt sich für die Abschaf­fung der Mon­ar­chie und die Aus­ru­fung einer Repu­blik ein, eben­so für die kon­se­quen­te Ver­drän­gung der Reli­gi­on aus dem öffent­li­chen Leben, obwohl sie füh­ren­des Mit­glied der Schwe­disch-Israe­li­schen Freund­schafts­ge­sell­schaft ist. Als Che­fin der Libe­ra­len Frau­en wur­de sie von ihrer Par­tei in die Regie­rung ent­sandt. Als Mini­ste­rin für EU-Ange­le­gen­hei­ten ist Ohls­son vor allem als Abtrei­bungs- und Homo-Lob­by­istin unn­ter­wegs. Im Juli 2013 nahm sie demon­stra­tiv mit Ulri­ke Lun­acek an der Gay Pri­de in Litau­en teil und hielt eine Rede. In den bal­ti­schen Län­dern gibt es hef­ti­gen Wider­stand gegen die links­li­be­ra­le Umer­zie­hung. Über­haupt kann man Ohls­son auf allen grö­ße­ren poli­ti­schen Homo- und Abtrei­bungs-Tagung finden.

Eingreifen in Staaten mit Lebensrechtsgesetzen

Die Inter­viewe­rin frag­te die Mini­ste­rin, ob es nicht ange­mes­sen sei, auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne, Maß­nah­men zu ergrei­fen, die dann auf die ein­zel­nen Staa­ten rück­wir­ken. Doch Ohls­son wink­te ab, aller­dings nicht aus Respekt vor der staat­li­chen Sou­ve­rä­ni­tät: „Ich bin nicht für ein euro­päi­sches Abtrei­bungs­ge­setz. Ich glau­be, daß jedes Land sein eige­nes haben soll, weil sonst die Gefahr besteht, daß die Geset­ze vie­ler Staa­ten ein­ge­schränkt wür­den. Das bedeu­tet aber nicht, daß wir nicht in den Län­dern mit restrik­ti­ven Geset­zen ein­grei­fen sol­len. Ich glau­be, daß es da viel Hand­lungs­spiel­raum gibt.“

Die Ein­mi­schung in die inne­ren Ange­le­gen­hei­ten ande­rer Län­der, die Belei­di­gung von Staa­ten, die der­sel­ben poli­ti­schen Uni­on ange­hö­ren, aber Abtrei­bungs­ge­set­ze haben, die sich vom schwe­di­schen Gesetz unter­schei­den, zeu­gen von man­geln­dem Respekt Ohls­sons vor den demo­kra­ti­schen Ent­schei­dun­gen ande­rer EU-Staa­ten. Immer­hin ist Ohls­son in der schwe­di­schen Regie­rung auch zustän­di­ge Mini­ste­rin für Demokratiefragen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pro­test (Screen­shot)

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