Franziskus läßt sich nicht kommandieren – Die Persönlichkeit des Papstes


Kiko Argüello, Gründer und Leiter des Neokatechumenalen Weges(Vati­kan) In und außer­halb der Kir­che wird auch ein Jahr nach Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats über den eigent­li­chen Kurs von Papst Fran­zis­kus gerät­selt. Etwas ande­res hin­ge­gen scheint bereits fest­zu­ste­hen. Auf­merk­sa­me Beob­ach­ter, dar­un­ter der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster, erkann­ten bald einen Cha­rak­ter­zug des unbe­kann­ten Pap­stes aus dem fer­nen Argen­ti­ni­en: Der neue Papst läßt sich nicht kommandieren.

Anzei­ge

Wenn Papst Fran­zis­kus etwas tut, dann auf­grund sei­nes Wil­lens und sei­ner Ent­schei­dung. Letzt­ent­schei­dun­gen trifft er allein. Auf Beein­flus­sung von außen oder gar Druck­aus­übung reagiert er mit Hart­näckig­keit. Die mexi­ka­ni­sche Katho­li­kin Lucre­cia Rego de Pla­nas lie­fer­te bis­her die sehr per­sön­li­che gehal­te­ne, doch umfas­send­ste Beschrei­bung Jor­ge Mario Berg­o­gli­os (sie­he „Er liebt es von allen geliebt zu wer­den“ – Dra­ma­ti­scher Brief einer Katho­li­kin an Papst Fran­zis­kus). Bekannt ist auch die Vor­lie­be des amtie­ren­den Pap­stes für das spon­tan und frei gespro­che­nes Wort. Dazu gehö­ren die mor­gend­li­chen Pre­dig­ten in San­ta Mar­ta, aber auch umstrit­te­ne Auf­trit­te, wie die spon­ta­ne Video­bot­schaft an eine evan­ge­li­ka­le Pre­di­ger­ver­samm­lung in Texas ( sie­he das Video im Bericht Bene­dikt XVI. „Mein Rück­tritt ist gül­tig. Spe­ku­la­tio­nen sind absurd“ – Unge­wöhn­li­cher Schrift­ver­kehr aus dem Vati­kan).

Um die­se Spon­ta­nei­tät, aber auch dar­um, daß sich Papst Fran­zis­kus nichts vor­schrei­ben läßt, ging es am ver­gan­ge­nen 1. Febru­ar. Der Papst gewähr­te an jenem Tag dem Neo­ka­techu­me­na­len Weg eine Audi­en­zi n der Gro­ßen Audi­enz­hal­le Pauls VI. (sie­he eige­nen Bericht Papst Fran­zis­kus zieht Neo­ka­techu­me­nat an den Ohren läßt ihm aber lit­ur­gi­sche Nar­ren­frei­heit).

Der cha­ris­ma­ti­sche Grün­der und Lei­ter der neu­en geist­li­chen Gemein­schaft, der spa­ni­sche Künst­ler Kiko Argüel­lo hat­te dem Papst gera­de den Neo­ka­techu­me­na­len Weg vor­ge­stellt. Nach dem Applaus sag­te er zum Papst gewandt (23. Minu­te des Videos):

„Wir erwar­ten Ihr Wort, Vater. Jetzt sin­gen wir das Evan­ge­li­um, dann folgt Ihr Wort, Vater, von dem wir hof­fen, daß es uns hilft… ein spon­ta­nes Wort, Vater, ein spon­ta­nes Wort…“

Papst Fran­zis­kus griff die Ein­la­dung von Kiko Argüel­lo, die mehr eine Auf­for­de­rung war, trotz sei­ner Nei­gung zum frei­en Wort nicht auf. Argüel­lo hat­te den Papst zwei Mal auf­ge­for­dert, nicht irgend­wel­che Wor­te, son­dern spon­ta­ne, frei­ge­spro­che­ne Wor­te an den Neo­ka­techu­me­na­len Weg zu richten.

Papst Fran­zis­kus kam der Auf­for­de­rung jedoch nicht nach. Er ver­laß die bereits schrift­lich auf­ge­setz­te Anspra­che, ohne vom Blatt in sei­ner Hand abzu­wei­chen. Spon­ta­ne Wor­te waren kei­ne dabei.

Stück um Stück ler­nen die Katho­li­ken „die nicht intel­lek­tu­el­le, aber den­noch kom­ple­xe und vor allem schlaue Per­sön­lich­keit“ (Tra­di­tio Catho­li­ca) von Papst Fran­zis­kus ken­nen, „die sich nicht kom­man­die­ren läßt“. Der Papst selbst sprach bereits mehr­fach von der „Schläue“, die er den Chri­sten empfiehlt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tra­di­tio Catholica

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

10 Kommentare

  1. Was für ein Bild! Licht­jah­re enfernt vom Bild des mit Dor­nen gekrön­ten Heilandes.Und das soll nun der „STELLVERTRETER“ Chri­sti sein?

  2. Alles, was recht ist. Das ist eine äußerst sym­pa­thi­sche Eigen­schaft. Wenn der Papst es noch schafft, (durch vie­le instän­di­ge Gebe­te der Recht­gläu­bi­gen gestärkt), zum Wesent­li­chen sei­nes Amtes zu fin­den, könn­te das noch ein ganz pas­sa­bles Pon­ti­fi­kat werden.

  3. Wunderbar…Zeugen Jeho­vas und Evan­ge­li­ka­le im katho­li­schen Gewand!
    Was braucht es mehr, um unse­re hei­li­ge Mut­ter Kir­che zu zerstören??
    Die­ses Geklamp­fe ist ja kaum auszuhalten…was hat das noch mit Katho­li­zis­mus zu tun?

    Rich­tig: GAR NICHTS !!!

    Hei­li­ger Papst Pius X., bit­te für uns!

    • Für eini­ge hie­ße es jetzt bestimmt wie­der: Hei­li­ger Kar­di­nal Sar­to, bit­te für uns!
      Per Mari­am ad Christum.

  4. Nur wur­de im Bezug auf Fran­zis­kus die Sprich­wört­li­che „Schläue des Fuch­ses“ mit der „Hin­ter­list der Schlan­ge“ ver­wech­selt. Denn um Katholiken/​innen bei der Stan­ge zu hal­ten, spricht er am Vor­mit­tag JA und um den Moder­ni­sten und Pro­gres­si­sten zu gefal­len, am Nah­mit­tag zum sel­ben The­ma ein „NEIN“ sie­he die Ver­nich­tung des Ordens der „Fran­zis­ka­ner der Immakulata“.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

Kommentare sind deaktiviert.