(Ferrara) Zum Jahrestag seines Amtsverzichtes berichtete die Tageszeitung La Voce di Romagna in Rimini am 10. Februar über einen Besuch bei Benedikt XVI. Am 5. Februar empfing „der große Ratzinger“, wie die Zeitung schrieb, zwei langjährige persönliche Freunde: den kämpferischen Erzbischof von Ferrara Msgr. Luigi Negri und Professor Marco Ferrini. Erzbischof Negri ist Präsident und Professor Ferrini Generaldirektor der Internationalen Stiftung Johannes Paul II. für die Soziallehre der Kirche.
„Benedikt XVI. empfing uns im Vatikan im Kloster Mater Ecclesiae. Wir verbrachten 40 Minuten zusammen. Wir haben ihn für seine 87 Jahre älter angetroffen, aber sehr rege und sehr präsent“, so Marco Ferrini.
Über das Gespräch berichtete er: „Wir haben ihm gesagt, daß wir dank des Lehramtes von Johannes Paul II. und seinem die Kontinuität von Glauben und Kultur mit dem sozialen und politischen Einsatz wiedergewonnen haben, mit einer gewissen Sorge, weil es in einem Teil der Kirche eine Rückkehr zu einer gewissen Art von Dualismus gibt, die die Kirche in eine Position der Selbstausgrenzung zurückführen will. Benedikt XVI. sagte uns darauf: ‚Jeder Dualismus im Christentum ist negativ‘. Er sprach uns von den schwierigen Rahmenbedingungen, unter denen die Kirche heute handelt und immer virulentere Angriffe von Seiten der Welt erleidet. Und er sprach davon, daß die Kirche immer bekämpft wurde und immer bekämpft werden wird. Die Anfeindung durch die Welt sei eines ihrer Wesensmerkmale, wie der Herr es verheißen habe. Wörtlich sagte Benedikt XVI. zu uns: ‚Wenn es keinen Kampf gibt, gibt es kein Christentum.‘“
Der Tageszeitung berichtete Ferrini wie gerührt Erzbischof Negri und er waren, Benedikt XVI. wiedersehen zu können und wie beeindruckt sie waren „über seine ungebrochene geistige Tiefe und seine große Sanftmut“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Papa Benedetto Blog