Rektor der Lateranuniversität: „Papst Franziskus stellt Bruch mit seinen Vorgängern dar“


Bischof Enrico dal Covolo, Rektor der Lateranuniversität ist von Papst Franziskus begeistert, weil er einen "Bruch mit seinen Vorgängern darstellt"(Rom) Die Päpst­li­che Late­ran­uni­ver­si­tät wird in Rom auch ein­fach über­setzt die „Papst­u­ni“ genannt. Den­noch scheint der Rek­tor, Bischof Enri­co dal Covo­lo SDB die­se Bezeich­nung etwas zu wört­lich genom­men zu haben, als er sei­ne Les­art der Gedan­ken­welt von Papst Fran­zis­kus lie­fer­te. Der Rek­tor gab sich als begei­ster­ter Anhän­ger von Papst Fran­zis­kus zu erken­nen und tat dies auf eben­so befremd­li­che wie pein­li­che Art und Wei­se. Oder ent­pupp­te er sich als wasch­ech­ter Karrierist?

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Wäh­rend eines Kurz­auf­ent­halts auf der Süd­see­insel Guam traf der Rek­tor in Yona im erz­bi­schöf­li­chen Mis­si­ons­se­mi­nar Redempto­ris Mater, die Semi­na­ri­sten, die Lehr­kräf­te und die Lei­tung des Katho­li­schen Theo­lo­gi­schen Insti­tuts für Ozea­ni­en, das nach dem seli­gen Die­go Luis de San Vito­res benannt ist. Dabei ließ sich Bischof dal Covo­lo zu eini­gen pein­li­chen Aus­sa­gen hinreißen.

Er erklär­te, „glück­lich“ zu sein, über die neue Rich­tung, die der Katho­li­schen Kir­che durch den regie­ren­den Papst gege­ben wor­den sei. Er sei mehr als bereit, die­se „Wen­de“ mit Begei­ste­rung anzu­neh­men. „Wor­te, die bereits für sich genom­men mehr als sybil­li­nisch sind“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na. Rek­tor dal Covo­lo ließ sich damit aber erst rich­tig zur Begei­ste­rung hin­rei­ßen. Aus­sa­gen, die er spä­ter auch in einem Fern­seh­in­ter­view mit dem Sen­der PNC-Paci­fic News Cen­ter wie­der­hol­te: „Ich glau­be, daß Papst Fran­zis­kus eine Gestalt des Bruchs ist gegen­über sei­nem Vor­gän­ger­pon­ti­fi­kat, eines äußerst posi­ti­ven Bruchs, weil er die Kir­che antreibt, indem er alle Äng­ste der Ver­gan­gen­heit besei­tigt. Ich bin abso­lut ein­ver­stan­den mit den Ver­än­de­run­gen, die Papst Fran­zis­kus durch­führt, da sie exakt den Her­aus­for­de­run­gen ent­spre­chen, denen wir heu­te begeg­nen müssen“.

Der Sale­sia­ner dal Covo­lo ist nicht nur Rek­tor der pre­sti­ge­träch­ti­gen Late­ran­uni­ver­si­tät, son­dern seit 1999 auch Mit­glied des Päpst­li­chen Komi­tees für Geschichts­wis­sen­schaft, Lei­ter der Päpst­li­chen Inter­na­tio­na­len Maria­ni­schen Aka­de­mie und seit 2002 Con­sul­tor der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on und der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on. 2010 ernann­te ihn Papst Bene­dikt XVI. als Nach­fol­ger von Msgr. Rino Fisi­chel­la zum Rek­tor der Pon­ti­fi­cia Uni­ver­si­tas Late­ra­nen­sis. Sei­ne gegen Papst Bene­dikt XVI. gerich­te­ten Äuße­run­gen sind um so befremd­li­cher, als ihn die­ser 2010 zum Fasten­pre­di­ger für sich und die Römi­sche Kurie berief und damit beson­ders auszeichnete.

„Offen­sicht­lich gibt es im Vati­kan sol­che, die das neue Pon­ti­fi­kat als Signal in Rich­tung eines ent­fes­sel­ten Moder­nis­mus ver­ste­hen, indem sie ein Wett­ren­nen um den Titel des ‚Pro­gres­si­sten des Jah­res‘ insze­nie­ren. In die­sen Krei­sen ist man inzwi­schen also bereits über die Inter­pre­ta­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­nums als „Kon­zil des Bruchs“ hin­aus. Eini­ge füh­len sich beru­fen, die Gestalt von Papst Fran­zis­kus als Ele­ment des Bruchs gegen­über sei­nen Vor­gän­gern zu sehen. Inter­es­sant wäre frei­lich zu wis­sen, ob der Betrof­fe­ne sich in sol­chen Aus­rit­ten in Wort und Über­zeu­gung wie­der­erkennt“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

Text: CR/​Giuseppe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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