(Moskau) Die Bank von Moskau (Банк МоÑквы) gibt eine neue Kreditkarte aus, um den Bau von 200 neuen Kirchen in Rußland zu finanzieren. Je 2.000 Rubel Geldbewegung werden 30 Rubel auf einen Sonderfond überwiesen. Dies sieht ein Abkommen mit der russisch-orthodoxen Kirche vor. Die Summe entspricht den Kosten eines Ziegelsteins. Damit soll ein gigantisches Kirchenbauprojekt des Moskauer Patriarchats finanziert werden.
Die Kreditkarte kostet im Jahr rund 900 Rubel. Jeder Inhaber finanziert automatisch durch seine Geldbewegungen den Bau der neuen Kirchen mit. Auf Wunsch wird der Name der Spender eingraviert.
Ziegel für den Bau einer Kirche
Kyrill I., der Patriarch von Moskau und aller Reußen begrüßte das Abkommen mit der Bank von Moskau als beispielgebend: „Wer eine Kirche baut, geht in die Geschichte ein und das nicht nur in die Geschichte der Menschheit. Sein Namen wird für immer im großen Buch des Lebens verzeichnet sein.“ Um die Initiative bekannt zu machen, wurden in Moskau vor jeder Kirche große Hinweisplakate angebracht.
Die 1995 gegründete Bank von Moskau ist mit mehr als 100.000 Geschäftskunden und 8,5 Millionen Privatkunden das fünftgrößte Kreditinstitut der Russischen Föderation. Mit der neuen Kreditkarte soll in den kommenden Jahren zumindest ein Teil der Baukosten für die 200 neuen Kirchen aufgebracht werden. 23 Jahre nach dem Ende der 74 Jahre währenden kommunistischen Diktatur herrscht in Rußland noch immer ein großer Mangel an Gotteshäusern. Während der Sowjetzeit wurden ganze Städte ohne eine Kirche errichtet. Das Moskauer Patriarchat will die Topographie Rußlands wieder christianisieren. Das neue Kirchenbauprojekt sei nur ein Teil des wirklichen Bedarfs, doch sei es ein „wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, heißt es im zuständigen Amt des Patriarchats.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Banklogo (Montage)