(Rom) Nach der Streichung der monatlichen Heiligen Messe im Alten Ritus in der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore ruft der römische Coetus Summorum Pontificum, der an der päpstlichen Basilika beheimatet war, zu einer Gebetsvigil. Der Coetus wandte sich bereits mit einem Appell an Papst Franziskus, die Zelebration im überlieferten Ritus der Römischen Kirche wiederzuzulassen. Diesem Anliegen gilt auch die Gebetsvigil am 25. Januar um 16 Uhr in der Basilika vor dem Gnadenbild der Gottesmutter mit dem Jesuskind Salus Populi Romani.
Die Gläubigen bekräftigen erneut, sich nicht in interne Angelegenheiten von Ordensgemeinschaften und Instituten einmischen zu wollen. Sie beklagen jedoch eine ungerechtfertigte „Zensur“ der außerordentlichen Form des Römischen Ritus und die grundlose „Schließung“ und „Unterdrückung“ von Meßorten traditionsverbundener Katholiken (siehe eigenen Bericht Santa Maria Maggiore: Messe im Alten Ritus abgeschafft – Appell der Gläubigen an den Papst).
Sie beklagen vor allem, daß dadurch die Seelen, deren Heil und Rettung oberste Aufgabe der „Heiligen Hierarchie und an deren Spitze des Summus Pontifex“ sind, des notwendigen Gnadenquells beraubt werden, der sie geistlich nährt und der seit der Stiftung der Heiligen Kirche durch Jesus Christus ununterbrochen den Gläubigen zur Verfügung stand und durch das Motu proprio Summorum Pontificum 2007 von Papst Benedikt XVI. erneut bestätigt wurde.
Ghettoisierung der traditionsverbundenen Gläubigen widerspricht dem päpstlichen Anspruch
Die Abschaffung der seit vierzehn Jahren regelmäßig und in Verbundenheit mit der Marienverehrung an der päpstlichen Basilika zelebrierten Heiligen Messe im überlieferten Ritus widerspreche, so der Coetus, dem „Wohlwollen“, das der regierende Papst durch seinen Segen den Gruppen der Tradition zukommen hat lassen, die sich im vergangenen Herbst zur Zweiten Internationalen Wallfahrt der Tradition am Grab des Apostelfürsten Petrus im Petersdom versammelt hatten. „So aber werden die Gläubigen der Tradition ins Ghetto gesteckt, wenn nicht sogar verachtet und zurückgewiesen“, so der Coetus in seinem Aufruf.
Das widerspreche auch der Botschaft von „Verständnis und Aufnahme“, die Papst Franziskus zur Grundlage seiner Seelsorge gemacht hat. „Es erscheint unglaublich, daß die ‚Aufnahme‘ allen geschenkt werden soll, außer jenen, die Kirche und Papst lieben und treu ergeben sind, und die nichts anderes vertreten, als den katholischen Glauben, wie ihn die Heilige Kirche immer gelehrt hat.“
Appell an Papst Franziskus und Gebetsvigil für abgeschaffte Meßorte im Alten Ritus
„Aus diesem Grund haben wir bereits den Heiligen Vater um sein Eingreifen ersucht und organisieren in Erwartung seines Handelns am Samstag, den 25. Januar, um 16 Uhr eine Gebetsvigil mit Rosenkranz um die Gnade, daß die Zelebration im Alten Ritus durch die Fürsprache der Allerseligsten Gottesmutter Maria Salus Populi Romani an dieser Kirche wiederhergestellt wird und um die Wiederherstellung der inzwischen zum großen Schaden der Gläubigen abgeschafften Meßorte im Alten Ritus.“
Der Coetus wendet sich mit seiner Einladung an „alle Katholiken guten Willens“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino