Erstmals wird ein Papst bei Treffen der Charismatischen Erneuerung teilnehmen


Das Plakat zum Treffen der charismatischen Erneuerung: Erstmals wird ein Papst daran teilnehmen(Rom) Am 1. und 2. Juni fin­det im Olym­pia­sta­di­on von Rom das 37. Tref­fen der Cha­ris­ma­ti­schen Erneue­rung in der katho­li­schen Kir­che statt. Erst­mals wird ein Papst dar­an teilnehmen.

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Das The­ma des Tref­fens lau­tet: „Bekehrt euch. Glaubt. Emp­fangt den Hei­li­gen Geist. Für eine Kir­che die mis­sio­na­risch ‘Hin­aus­geht’“ Dies gab die Cha­ris­ma­ti­sche Erneue­rung von Ita­li­en, Rin­no­va­men­to nel­lo Spi­ri­to (RNS) am Ende ihres VIII. Kon­gres­ses am 26. Janu­ar in Fiug­gi bekannt.

Die Cha­ris­ma­ti­sche Erneue­rung gehört zu den soge­nann­ten Neu­en geist­li­chen Bewe­gun­gen in der Katho­li­schen Kir­che. Ihren Aus­gangs­punkt nahm sie 1967 in den USA unter pro­te­stan­ti­scher Anlei­tung an der Duques­ne-Uni­ver­si­tät. Eine Ent­ste­hung­ge­schich­te, die inner­kirch­li­che Kri­tik aus­lö­ste und von man­chen als „Geburts­feh­ler“ gese­hen wird. In Euro­pa erhielt die Bewe­gung in der Früh­pha­se vor allem Unter­stüt­zung von Leo-Joseph Kar­di­nal Sue­n­ens, von 1961–1979 Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, einem der Mode­ra­to­ren und pro­gres­si­ven Haupt­ak­teu­re des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils. 1975 wur­den Ver­tre­ter der Cha­ris­ma­ti­schen Erneue­rung erst­mals von Papst Paul VI. emp­fan­gen. 1990 erfolg­te durch den Päpst­li­chen Rat für die Lai­en eine kano­ni­sche Aner­ken­nung als Catho­lic Fra­ter­ni­ty of Covenant Com­mu­ni­ties and Fel­low­ships. Dabei han­delt es sich um eine Gemein­schaft von Gläu­bi­gen päpst­li­chen Rechts mit Sitz im Vatikan.

1.–2. Juni mit Papst Franziskus im Olympiastadion in Rom

Die Cha­ris­ma­ti­schen Erneue­rung sei von „gro­ßer Dank­bar­keit“ erfüllt über die „außer­ge­wöhn­li­che“ Nach­richt, daß Papst Fran­zis­kus per­sön­lich am Tref­fen in Rom teil­neh­men wird. Die Teil­nah­me des Pap­stes war durch das vati­ka­ni­sche Staats­se­kre­ta­ri­at in einem Schrei­ben an den RNS-Vor­sit­zen­den offi­zi­ell bestä­tigt wor­den. Es wird das erste Mal sein, daß ein katho­li­sches Kir­chen­ober­haupt an einem Tref­fen die­ser kirch­li­chen Bewe­gung teil­nimmt. Anfang Juni wer­den dazu rund 50.000 Gläu­bi­ge aus der gan­zen Welt im Olym­pia­sta­di­um von Rom erwartet.

Papst Fran­zis­kus nahm auf dem Rück­flug von Rio de Jane­rio zur Cha­ris­ma­ti­schen Erneue­rung Stel­lung (sie­he eige­nen Bericht Fran­zis­kus und die Cha­ris­ma­ti­sche Erneue­rung – Papst-Pres­se­kon­fe­renz im Flug­zeug). Der Papst erklär­te, Ende der 70er und Anfang der 80er Jah­re gro­ße Vor­be­hal­te gegen die­se Bewe­gung gehegt zu haben. Dann habe er jedoch gese­hen, daß sie „einen schö­nen Weg“ gehen und in der Kir­che „viel Gutes“ tun. Daher habe er sie als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires „immer begün­stigt, nach­dem ich mich bekehrt hat­te, als ich das Gute gese­hen habe, das sie mach­ten“. Eine wohl­wol­len­de Hal­tung, die der ein­sti­ge Erz­bi­schof nun auch als Papst fort­zu­set­zen gedenkt.

Sal­va­to­re Mar­ti­nez, der Vor­sit­zen­de der Cha­ris­ma­ti­schen Erneue­rung in Ita­li­en und Haupt­or­ga­ni­sa­tor des Tref­fens sprach von der „lie­be­vol­len Dank­bar­keit eines Kin­des, das auf die Für­sorg­lich­keit, die Zunei­gung, die Stär­ke und Frei­heit des Vaters“ schaue.

Wie Mar­ti­nez berich­tet, wur­de er am ver­gan­ge­nen 9. Sep­tem­ber von Papst Fran­zis­kus in Pri­vat­au­di­enz emp­fan­gen. Bei die­ser Gele­gen­heit habe er mit dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt über die Initia­ti­ven der Bewe­gung gespro­chen, dar­un­ter auch über das Tref­fen im Juni. „Der Papst war bereits dar­über infor­miert und äußer­te sei­ne Absicht, dar­an teil­neh­men zu wol­len“, so Mar­ti­nez. Zu Weih­nach­ten sei dann die offi­zi­el­le Mit­tei­lung gefolgt. „Und heu­te kön­nen wir die­se gro­ße Freu­de öffent­lich bekannt­ge­ben“, so Mar­ti­nez vor weni­gen Tagen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: RNS

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