Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, demnächst Kardinal der katholischen Kirche und Präfekt der Glaubenskongregation, gab am 22. Dezember 2013 der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera ein Interview in dem er behauptet, es bestünde weiterhin eine „sakramentale Exkommunikation de facto“ für die Priesterbruderschaft „aufgrund ihres Schismas“.
Zu dieser falschen Behauptung hat die Priesterbruderschaft St. Pius X. Stellung genommen.
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, gab am 22. Dezember 2013 in einem der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera gewährten Interview folgende Antwort:
Corriere della Sera: Welchen Stand haben die Lefebvristen, nachdem die Verhandlungen gescheitert sind?
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller: „Die kanonische Exkommunikation der Bischöfe wegen ihrer unerlaubten Weihen wurde zurückgenommen, bestehen bleibt jedoch eine sakramentale Exkommunikation de facto aufgrund ihres Schismas. Sie haben sich selbst aus der Gemeinschaft mit der Kirche entfernt. Wir verschließen die Tore nicht, niemals, und wir laden sie ein, sich zu versöhnen. Allerdings müssen sie auch ihre Haltung ändern, die Bedingungen der katholischen Kirche und des Papstes als „definitive Kriterien“ für die Zugehörigkeit zur Kirche akzeptieren.“
Diese Aussage von Erzbischof Müller ist nichts Neues; sie wiederholt, was er schon im Oktober 2012 in einem Interview mit dem deutschen Radiosender NDR verkündete: „ In einem pastoralen Sinn ist die Tür immer offen“, während er gleichzeitig klarstellte: „Es gibt keine Ermäßigungen was den katholischen Glauben angeht, gerade wie er auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil gültig formuliert worden ist. Das Zweite Vatikanum steht nicht im Gegensatz zur gesamtkirchlichen Tradition; allenfalls im Gegensatz zu mancher falschen Interpretation des katholischen Glaubens. Wir können den katholischen Glauben nicht den Verhandlungen preisgeben. Da gibt es keine Kompromisse.“ Und er beharrte darauf: „Die Priesterbruderschaft St. Pius X. kennt die Bedingungen, die sie akzeptieren muss. Ich glaube, es gibt jetzt keine neuen Gespräche mehr.“
Es ist ganz klar, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. keinen Glaubensartikel leugnet und sich zum ungekürzten katholischen Glauben bekennt. Dies in Frage zu stellen, kommt einer falschen Anschuldigung gleich. Sie widersetzt sich lediglich den ganzen Neuerungen, die den katholischen Glauben in den letzten 50 Jahren modifiziert haben.
Neu an Erzbischof Müllers Antwort ist allerdings, dass er von einem Schisma spricht. Dies ist tatsächlich das erste Mal, dass eine hochrangige römische Autoritätsperson von einem Schisma gesprochen hat: „Die kanonische Exkommunikation der Bischöfe wegen ihrer unerlaubten Weihen wurde zurückgenommen, bestehen bleibt jedoch eine sakramentale Exkommunikation de facto aufgrund ihres Schismas. Sie haben sich selbst aus der Gemeinschaft mit der Kirche entfernt.“
Im ersten Teil seiner Antwort – „Die kanonische Exkommunikation der Bischöfe wegen ihrer unerlaubten Weihen wurde zurückgenommen, bestehen bleibt jedoch eine sakramentale Exkommunikation de facto“ – könnte man meinen, Erzbischof Müller wiederhole, was Benedikt XVI. in seinem Brief an die Bischöfe vom 10. März 2009 feststellte, als er die Aufhebung der „Exkommunikationen“ erklärte. Darin unterschied er zwischen der disziplinären und doktrinellen Ebene und betonte, dass die Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Pius X., obwohl von nun an nicht mehr exkommuniziert (auf disziplinärer Ebene), doch keinen kanonischen Status haben, da der doktrinelle Dissens weiter bestehe: „Dass die Bruderschaft Pius‘ X. keine kanonische Stellung in der Kirche hat, beruht nicht eigentlich auf disziplinären, sondern auf doktrinellen Gründen.“ Und Benedikt XVI. beharrte darauf: „Solange die doktrinellen Fragen nicht geklärt sind, hat die Bruderschaft keinen kanonischen Status in der Kirche und solange üben ihre Amtsträger, auch wenn sie von der Kirchenstrafe frei sind, keine Ämter rechtmäßig in der Kirche aus.“
Der Papst sprach jedoch nicht von einem Schisma, wie Erzbischof Müller es heute tut. („Bestehen bleibt jedoch eine sakramentale Exkommunikation de facto aufgrund ihres Schismas. Sie haben sich selbst aus der Gemeinschaft mit der Kirche entfernt“). Man könnte sogar noch hinzufügen, dass die römischen Prälaten in Bezug auf die Priesterbruderschaft St. Pius X. nicht nur den Begriff sondern auch das Vorliegen eines Schismas ablehnten.
So antwortete Kardinal Edward Cassidy, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in einem Brief vom 3. Mai 1994 an einen Auslandskorrespondenten: „Was Ihre Frage betrifft, möchte ich sogleich daran erinnern, dass das Dikasterium für Ökumene nicht mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. befasst ist. Die Situation der Mitglieder dieser Bruderschaft ist eine interne Angelegenheit der katholischen Kirche. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist keine andere Kirche oder kirchliche Gemeinschaft in dem Sinne, wie dieses Dikasterium diese Begriffe verwendet. Selbstverständlich sind die von den Priestern der Bruderschaft gefeierten Messen und Sakramente gültig.“
Am 13. November 2005 erläuterte Kardinal Castrillón Hoyos, Präfekt der Kongregation für den Klerus und Präsident der Ecclesia Dei Kommission gegenüber dem italienischen Fernsehsender Canale 5: „Wir haben es hier nicht mit einer Häresie zu tun. Man kann nicht in zutreffender, eindeutiger und gewissenhafter Weise davon sprechen, dass eine Häresie vorliegt. Die Bischofsweihen ohne päpstliche Erlaubnis zeigen eine schismatische Haltung. Sie befinden sich innerhalb der Kirche. Es bleibt nur diese eine Tatsache: es fehlt eine vollständige, vollkommenere – wie schon beim Treffen mit Mgr. Fellay gesagt – eine „vollere“ Gemeinschaft, denn die Gemeinschaft besteht ja bereits.“
Und in der Süddeutschen Zeitung vom 25. September 2009 führte er aus: „Von 1988 an bis zum Jahr 2000 waren alle Gespräche unterbrochen. Sie wurden bis zum Jahr 2000 nicht wiederaufgenommen und dann setzte ein neuer Prozess ein, der von Kardinal Ratzinger, damals Mitglied der Ecclesia Dei Kommission, sehr aufmerksam verfolgt wurde. In einem Konsistorium, unter dem Vorsitz des Heiligen Vaters im Jahr 2001, billigten alle anwesenden Kardinäle den Prozess der Rückkehr der Lefebvristen in die Gemeinschaft. In dem Vortrag während des Konsistoriums hieß es basierend auf einem Memorandum der Glaubenskongregation, dass die exkommunizierten Brüder nicht häretisch oder schismatisch seien. Sicherlich seien sie das Ergebnis einer schismatischen Handlung. Soweit es ihre Haltung bezüglich des Zweiten Vatikanischen Konzils betrifft, hätten sie Schwierigkeiten mit den Texten einiger Dokumente zum Ausdruck gebracht, insbesondere hinsichtlich mancher Interpretationen des Konzils. Die größten Probleme würden das Dekret über die Religionsfreiheit und die Ökumene betreffen.“
Ferner könnte man anmerken, dass es Erzbischof Marcel Lefebvre in der Predigt während der Bischofsweihen am 30. Juni 1988 ein besonderes Anliegen war, die Gläubigen genauestens über seine Absicht dieser Handlung zu unterrichten: „Es ist notwendig, dass Sie gut verstehen, warum wir um nichts auf der Welt mit dieser Zeremonie ein Schisma wollen. Wir sind keine Schismatiker. Über die Bischöfe Chinas, die sich von Rom getrennt und sich der chinesischen Regierung unterworfen hatten, wurde die Exkommunikation ausgesprochen. Man versteht sehr gut, warum Papst Pius XII. diese Exkommunikation durchgeführt hat. Für uns kommt es allerdings absolut nicht in Frage, dass wir uns von Rom zu trennen. Wir wollen uns auch keiner Rom fremden Macht unterwerfen und eine Art Parallelkirche gründen. Die Bischöfe von Palmar de Troya in Spanien haben dies zum Beispiel so gemacht.
Sie ernannten einen Papst und gründeten ein Kardinalskollegium. Derartige Dinge kommen für uns auf keinen Fall in Frage! Dieser erbärmliche Gedanke steht uns fern. Wir wollen uns nicht von Rom trennen. Im Gegenteil, mit dieser Zeremonie manifestieren wir unsere Verbundenheit mit Rom. Wir manifestieren damit unsere Verbundenheit mit der Kirche aller Zeiten, mit dem Papst und allen seinen Vorgängern. Leider vertreten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil diese die Meinung, Irrtümer annehmen zu müssen. Diese schweren Irrtümer sind im Begriff, die Kirche zu zerstören und das katholische Priestertum zu vernichten.“
Jedem, dem es paradox erscheinen mag, dass Erzbischof Lefebvre während genau dieser Zeremonie der Bischofsweihen den Begriff „Schisma“ verwarf, wäre gut beraten zu lesen, was H.H. Pater Héribert Jone, O.F.M. Cap. in seiner Moraltheologie, Nr. 432.1 (The Newman Bookshop, Westminster, MD, 1945) schrieb: „Ein Schismatiker ist jemand, der dem Papst grundsätzlich nicht unterstellt sein will …, doch jemand, der dem Papst lediglich den Gehorsam verwehrt, ist nicht schismatisch, selbst wenn dies über einen langen Zeitraum anhält.“
Hierzu kann dem Leser das Urteil des heiligen Augustinus dienlich sein: „Häufig lässt es die göttliche Vorsehung auch zu, dass bei einzelnen allzu stürmischen, durch fleischliche Menschen verursachten Wirren auch gute Männer aus der christlichen Gemeinschaft ausgestoßen werden. Diese aber tragen die ihnen angetane Schmach und das Unrecht um des kirchlichen Friedens willen mit größter Geduld, führen keinerlei schismatische oder häretische Neuerung ein und geben dadurch den Leuten ein Vorbild, mit welch wahrer Anhänglichkeit und aufrechter Liebe man Gott dienen soll.
Die Absicht solcher Männer ist es nun, wenn die Stürme sich gelegt haben, wieder zurückzukehren, oder wenn ihnen das nicht möglich ist, weil entweder dasselbe Unwetter andauert oder vielleicht durch ihre Rückkehr ein ebensolches oder noch ärgeres losbrechen könnte, wollen sie nach wie vor auf das Wohl auch gerade derer bedacht bleiben, die sie durch ihr wildes Treiben zum Weichen zwangen. Ohne jeden sektiererischen Eigenweg verteidigen sie bis zum Tode und stützen durch ihr Zeugnis denjenigen Glauben, der, wie sie wissen, in der katholischen Kirche verkündet wird. Diese Leute krönt im Geheimen der Vater, der das Verborgene sieht. Diese Art von Leuten scheint selten zu sein, dennoch mangelt es nicht an Beispielen. Es gibt sogar mehr als man glauben kann. So bedient sich die göttliche Vorsehung aller Arten von Menschen und aller Arten von Beispielen, um für die Seelen zu sorgen und zur Heranbildung seines geistlichen Volkes.“ (De vera religione, 6,11)
Umso überraschender ist es, dass Erzbischof Müller in der jüngsten Stellungnahme im Corriere della Sera unmittelbar darauf und in Bezug auf den Befreiungstheologen Gustavo Gutiérrez äußert: Gutierrez war schon immer rechtgläubig.“ Tatsächlich hat Erzbischof Müller mit ihm zusammen ein Buch geschrieben, „An der Seite der Armen: Theologie der Befreiung“, welches in Spanisch und Deutsch herausgegeben wurde. So berichtete auch der englische Journalist William Oddie am 6. Juli 2012 im The Catholic Herald, den amerikanischen Vatikanbeobachter John Allen zitierend: „Seit 1998 reist Erzbischof Müller jedes Jahr nach Peru, um an einem Kurs von Gutiérrez teilzunehmen …
2008 nahm er einen Ehrendoktortitel der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru an, die weithin als eine Bastion des progressiven Flügels der peruanischen Kirche angesehen wird. Bei dieser Gelegenheit lobte er Gutiérrez und verteidigte seine Theologie. ‚Die Theologie von Gustavo Gutiérrez ist unabhängig davon, wie man sie betrachtet, orthodox (recht-gläubig), weil sie orthopraktisch (recht-handelnd) ist‘, verkündete er öffentlich. ‚Sie lehrt uns, wie man in christlicher Weise richtig handelt, da sie dem wahren Glauben entspringt.‘ “ Man versteht nun: Wenn Gutiérrez nach Ansicht Erzbischof Müllers orthodox – ja sogar „orthopraktisch“ ist, dann kann die Priesterbruderschaft nur „schismatisch“ sein. Darin besteht der wesentliche Unterschied zwischen der Befreiungstheologie und der traditionellen Theologie. In diesem Zusammenhang ist es jedoch notwendig zu verstehen, dass der Gebrauch des Wortes „Schisma“ auf eine völlig willkürliche Beurteilung zurückzuführen ist.
Daher kann man ohne Weiteres zu dem Schluss kommen, dass die jüngste Verlautbarung des Präfekten der Glaubenskongregation jegliche „Versöhnung“ unmöglich macht. Wie aber soll man dann die eindeutig widersprüchliche Aussage „wir verschließen die Tore nicht, niemals“ verstehen? Das Interview mit dem deutschen Sender NDR im Oktober 2012 verdeutlicht die Schwierigkeit: „In einem pastoralen Sinn ist die Tür immer offen. Aber es gibt keine Ermäßigungen was den katholischen Glauben angeht, gerade wie er auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil gültig formuliert worden ist.“ Anders ausgedrückt, die Tür ist im pastoralen Sinne geöffnet, im doktrinellen Sinne jedoch verschlossen.
Im selben Interview fügt er hinzu: „Das Zweite Vatikanum steht nicht im Gegensatz zur gesamtkirchlichen Tradition; allenfalls im Gegensatz zu mancher falschen Interpretation des katholischen Glaubens. Wir können den katholischen Glauben nicht den Verhandlungen preisgeben. Da gibt es keine Kompromisse.“ Erzbischof Müller gesteht ungewollt ein, dass das Zweite Vatikanische Konzil in pastoraler Hinsicht alles integrieren kann, dass jedoch die traditionelle Lehre über die Religionsfreiheit, die Ökumene, die Kollegialität, usw. von dem ersten pastoralen und nichtdogmatischen Konzil der Kirchengeschichte nicht assimiliert werden kann. Das ist es, was auch durch die doktrinellen Gespräche zwischen den römischen Theologen und jenen der Priesterbruderschaft St. Pius X. zwischen 2009 und 2011 deutlich wurde.
Text: Deutsche Übersetzung von pius.info eines Beitrags vom 13.01.2014, der auf der Website DICI.org erschienen ist, der offiziellen Nachrichtenagentur der Priesterbruderschaft St. Pius X. erschienen ist, der offiziellen Nachrichtenagentur der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Bild: Dr. Meierhofer
„Allerdings müssen sie auch ihre Haltung ändern, die Bedingungen der katholischen Kirche und des Papstes als „definitive Kriterien“ für die Zugehörigkeit zur Kirche akzeptieren.“
Was sind denn das für Bedingungen? Soll die Piusbruderschaft mit dem Konzilsgeist an der Leine im Park spazieren gehen oder worum geht es? Die Piusbruderschaft muß jetzt sehr wachsam und vorsichtig sein. Es scheint das die Konzilskirche auf volle Konfrontation mit der Tradition setzt. Sie scheint wie auch immer unter Zeitdruck zu stehen. Macht nichts, die Wahrheit kommt mit aller Macht.
Per Mariam ad Christum.
Die FSSPX ist eindeutig nicht schismatisch. Für ein Schisma hat der Kardinal in spe keinen Beweis erbracht. Die FSSPX lehnt die Fehlentwicklungen aufgrund des Zweiten Vatikanums ab. Sie befindet sich damit auch nicht außerhalb der Lehren der Kirche. Der eigenständige weg der FSSPX ist anzuerkennen. Erzbischof Müller muss wissen, wo er steht, ob zwischen den protestantierenden „Reformern“ und den Wahrern des Glaubens noch ein dritter Platz ist, das ist doch zu bezweifeln.
Also alleine wenn ich dieses Schreiben des Seligen Papstes PIUS IX durchlese, http://www.domus-ecclesiae.de/magisterium/syllabus-errorum.teutonice.html ist zumindest mir sofort bewusst, das sich die „Konzilskirche“ auch „DIE NEUE KIRCHE“ genannt, von der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche abgewendet hat, und nicht die hochlöbliche Priesterbruderschaft St. PIUS X.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Dieser Beitrag wurde gestern von pius-info veröffentlicht.Ich finde es gut, dass er auch hier erscheint. Weil er Katholiken, die durch die Medien, auch die konservativ katholischen Medien, immer fehlinformiert werden, die Möglichkeit bietet, sich eine differenzierte Vorstellung über die FSSPX zu bilden.
Dazu bedarf es selbstverständlich nicht nur eines Beitrages. Pius.info ist gefordert.
Diese „Schisma-Keule“ ist doch schon ewig im Kampf gegen die Piusbruderschaft „geschwungen“ worden. Dabei erkennt die FSSPX die Päpste an und deren Primat. Was sie tut, sie erhebt ihre Stimme, wenn Rom immer wieder Aussagen macht, die eindeutig gegen die Lehre und Tradition verstossen oder im Widerspruch dazu stehen. Auch Paulus hatte dem Petrus im Angesicht widerstanden!!! Gerade Erzbischof Müller war immer voller Hass gegen die FSSPX und hat auch nie einen Hehl aus seiner Abneigung gegen die FSSPX gemacht. Das er als Präfekt der Glaubenskongregation von Benedikt XVI. nach Rom geholt wurden, ist mir offengesagt ein Rätsel bis zum heutigen Tag. Wenn aber Bischöfe und Bischofskonferenzen, wie die aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, gegen päpstliche Anordnungen verstossen und diese einfach nicht beachten, dann spricht Erzbischof Müller nicht von Schisma. War da nicht einmal etwas mit einer Universität in Lateinamerike, die Bischof Müller unterstütze, obwohl der zuständige Kardinal diese Uni mit Sanktionen belegt hatte??? Nein, die FSSPX ist nicht im Schisma, dann müsste sich eher die nachkonziliare „Kirche“ des 2. Vatikanums fragen, ob sie nicht im Schisma ist. Ausserdem, Franziskus als Bischof von Rom und als Vorbild der BARMHERZIGKEIT wird doch nicht eine Exkommunikation befürworten oder gar selbst aussprechen.
Über die Frage, warum Benedikt XVI. Bischof Müller nach Rom geholt hat, habe ich auch schon oft nachgedacht. Ich sehe es als eine Art Notbremse. Wenn der Papst damals schon mit den Gedanken gespielt hat, sein Amt aufzugeben konnte er die Bruderschaft nicht im neomodernistischen Rom untergehen lassen. Hätte es damals eine Einigung gegeben, die Bruderschaft wäre heute tot. Was ich mir nicht beantworten kann ist, warum Papst Benedikt vom Kreuz heruntergestiegen ist.
Papst Benedikt ist nicht vom Kreuz heruntergestiegen, sondern hat dort sein Leben gelassen.
Bitte erklären Sie uns das doch mal genauer: WANN hat er und auf welche Weise „sein Leben gelassen“?- Meines Erachtens ist er putzmunter.
Da wäre ich mir nicht so sicher, wichert. Hätte die Fsspx gleich zugegriffen, anstatt sich in internen Flügelkämpfen zu verheddern, wäre Benedikt womöglich heute noch Papst, und die gesamte Tradition könnte sich gemeinsam mit der Fsspx innerhalb der Kiche konsolidieren. Letztlich hatte daran aber offensichtlich niemand ernsthaftes Interesse. Die einen wollten nichts mit der Fsspx zu tun und sie nicht mit im Boot haben, die anderen wollten zu großen Teilen lieber abwarten, bis die „Konzilssekte“ zusammenbrechen würde, und man das Ruder übernehmen könnte. Jetzt hat man den Salat und der Katzenjammer ist groß. Ich könnte mir vorstellen, dass für den von allen im Regen stehengelassenen Benedikt der Rücktritt und seine Folgen in gewissem Sinne eine Genugtuung darstellt.
Müller erfindet „sakramentale Exkommunikation“, um seine absurde These als theologisch fundiert erscheinen zu lassen, bzw. seinen abgrundtiefen Hass gegen das genuin Katholische quasi kultiviert zum Ausdruck zu bringen. Darin zeigt er sich wieder einmal deutlich als ideologischer Enkel von dem Kirchenfeind K. Rahner.
Der sinnvollste und für die Zukunft fruchtbarste Weg ist wohl die theologische Ausarbeitung und Ergründung der Frage nach der Zuständigkeit und nach den Grenzen sowohl der päpstlichen als auch der konziliaren Autorität. Das ist der eigentliche Kern der Diskussion um das „Vaticanum II“ und die eigentliche Problematik der Kirche in der Gegenwart. Immerhin wird das in den Stellungnahmen von Müller deutlich, denn er fordert nicht mehr und nicht weniger als eine bedingungslose Unterwerfung unter die konziliaren und nachkonziliaren Päpste, sowohl in der Doktrin als auch in der Disziplin. Seltsam genug: Die modernistischen Missbräuche und Irrlehren werden etwa von Müller niemals als schismatisch bezeichnet. „Sakramental schismatisch“ sind für ihn diejenigen, die sich ihnen widersetzen…
„Der sinnvollste und für die Zukunft fruchtbarste Weg ist wohl die theologische Ausarbeitung und Ergründung der Frage nach der Zuständigkeit und nach den Grenzen sowohl der päpstlichen als auch der konziliaren Autorität.“ chrysorr! Sie sprechen mir aus der Seele, seit wenigsten 2 Jahrzehnten ist diese Forderung in meinem Sinn und ich habe sie auch Confratres dargelegt, auch Priestern der Ecclesia Dei – Gemeinschaften. Verständnis für diese elementare Forderung habe ich leider nicht gefunden.
So merkwürdig das erscheinen mag – aber das Vat. II hat offenbar zu einer Fixierung auf natürliche Personen geführt. Man gesteht dem Papst als natürlicher Person mit ihren materiellen Irrtümern mehr Recht zu als der apostolischen Lehre, die er eigentlich selbst in absolutem Gehorsam hüten und ausfalten sollte…
Die Polemik gegen die auf dem Vat. I festgeschrieben „Unfehlbarkeit des Papstes“ wird immer dann gegen glaubenstreue Kritiker ausgespielt, wenn der Papst an der Lehre gemessen Falsches tut. Das heißt, er wird über die Lehre gesetzt. Auch hier im Forum all zu oft.
Ausgehend vom sog. „Antiochenischen Zwischenfall“ zwischen Petrus und Paulus oder auch ganz bedeutsam der Auseinandersetzung zwischen der Hl. Caterina von Siena und dem Papst und Klerikern müsste eine lehrmäßige Position ans Licht gehoben werden, die die Kirche gegen materiell häretische Päpste, Kleriker und sonstige interne Angreifer schützt. Das heißt, dem Unfehlbarkeitsdogma müsste gewissermaßen noch ein „Dogma“ hinzugefügt werden, dass das objektive Depositum fidei schützt. Im Rahmen dieses „Dogmas“ könnte auch die Grenze der Gehorsamspflicht ausführlich diskutiert werden.
Manchmal hat man ja den Eindruck, die Lehre wird nur noch daraufhin befragt, inwiefern ältere Vorkommnisse in der Kirchengeschichte evtl. Schlupflöcher bieten, um sie auszuhebeln. Und das alles, um der Macht des Faktischen guten Gewissens erliegen zu dürfen.
In diesem Sinn schrieb mir neulich auch der Charismatiker-Star Johannes Hartl, Treue zur Kirche sei für ihn Treue zur „realen Kirche“ mit den entsprechenden Päpsten. Ach ja?
Er und wir alle sollten jedoch darüber nachdenken, was die Lehre eigentlich ist, dass das Lehramt sie treu auszufalten und zu verteidigen hätte. Und dass sie sich nicht mit natürlichen Personen, die in Ämter gekommen sind, ändern kann… Und dass Geistgewirktheit nicht über einen Automatismus der Weihe, Firmung, taufe etc. einfach pauschal jedem Tun eines Christen übergestülpt werden kann. Lebenslang bleiben wir anfällig für die Sünde und den Abfall. Es gibt eben auch keinen Heilsautomatismus und keine sorglose Heilsgewissheit. Außerdem ist dann die Frage, wer bei den Widersprüchen im Hl. Geist spricht? In der Regel erkennt der moderne Christ das dann dem Oberhirten zu oder der Mehrheit. Das ist aber alles andere als katholisch…
Eine besondere Schwierigkeit stellen dabei die materiellen Häresien dar: ballen sie sich im Handeln und Lehren der Päpste, kann das der Kirche mehr schaden als eine einzige formelle Häresie, die ja sofort aufgedeckt und abgeschmettert werden könnte.
„Nein, die FSSPX ist nicht im Schisma, dann müsste sich eher die nachkonziliare „Kirche“ des 2. Vatikanums fragen, ob sie nicht im Schisma ist.“
Ja genau das ist sie auch. Und deswegen ist ihr Dalai Lama lieber als Marcel Lefevbre.
Per Mariam ad Christum.
Erzbischof Müller vertritt in seinen Büchern häretische Ansichten bzgl. Realpräsenz und Jungfrauengeburt ect. Offensichtlich hat das in Rom keinen gestört.
Eine ernsthafte Frage, darf man zu diesen Stellungnahmen auch eine Gegenposition vertreten. Glaubt dieses Forum hier wirklich ohne andere Meinung gelten zu lassen, dass Christentum besser zu verbreiten? Ich glaube das nicht, die Zeiten sind vorbei wo man den Menschen in Richtung Glauben vorschreiben kann was sie zu glauben hat. Macht ihr euch keine Gedanken, dass hier im Forum nur ganz wenige Menschen die gleiche Meinung haben? Ihr seid doch hier eine Minderheit, die man in Prozenten gar nicht ausdrücken kann! Während Menschen die noch glauben und auf der Suche sind über 50 Prozent der Bevölkerung sind! Soweit ich das beurteilen kann, werden sie keine 5 Prozent davon überzeugen können.
Hofmeister Haiko: Hier in diesen Forum wird nur das gebracht was wahrlich katholisch ist und mit offiziellen Schreiben aus dem Vatikan belegt wurde. Und nur weil ein häretischer Erzbischof (siehe seine Aussagen zum „Allerheiligsten Sakrament des Altares“ und der „Jungfernschaft der Allerseligsten Jungfrau und Gottesgebärerin Maria) genau das inoffiziell das verkündet was die Modernisten und andere Feinde Gottes unseres Herrn und seiner Kirche hören wollen, so ist das noch lange nicht Richtig.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Lieber Hofmeister Haiko,
es geht hier um Wahrheit und nicht um die Meinung der Masse. Und die Wahrheit ist immer absolut bzw. diktatorisch. Leider wurden sehr viele Gläubige durch den einbrechenden Modernismus in die Irre geleitet. Das Ergebnis sehen wir. Der katholische Glaube verschwindet bzw. wird durch eine Leichtgläubigkeit in weltlichen Dingen ersetzt. Und wer nicht mehr katholisch glaubt, der handelt in vielen Dingen nicht mehr katholisch. Er erhebt sich damit selbst auf die Stufe Gottes.
Man muß sich entscheiden. Entweder man ist katholisch oder man ist es nicht. Ein bißchen katholisch ist genau so wie ein bißchen schwanger. Wenn man katholisch ist muß man sich dann auch den vielen „unangenehmen“ Dingen widmen, z.B: den EINEN Gott lieben und Ehren, den Vorgesetzten ehren, nicht Tratschen, gute Dinge nicht unterlassen, die Kinder christlich erziehen, keine Fleischspeisen am Freitag, kein vorehelicher Geschlechtsverkehr, Verzicht auf Verhütungsmittel, nicht im Konkubinat leben, Sonntags die heilige Messe besuchen und sich nicht im Vergnügungspark tummeln, etc., etc.….
Das klingt hart, aber wenn ich mich nur dem EINEN unterwerfe, dann bin ich wirklich frei und nicht Opfer meiner Triebe und Spielball der Masse.
Mehrheit macht nicht Wahrheit – die Wahrheit ist invariant im Bezug auf die Anzahl derer, die sie auch als solche er- und bekennen. Habe jetzt gelesen, daß am Tiefstpunkt der arianischen Krise im 4. Jhd. vlt. noch allenfalls 1 – 3% derer, die sich ‚Christen‘ nannten, nicht-arianisch waren; alle anderen glaubten nicht (mehr) an die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater, wie sie das Konzil von Nikäa definiert hatte. Dennoch wurde diese Krise überwunden (wenn es auch lange gedauert hat …), nicht zuletzt denen zum Danke, die eben standhaft geblieben waren und sich NICHT der ‚Mehrheitsmeinung‘ angeschlossen hatten, wofür sie von ‚den Anderen‘ verhöhnt und ausgegrenzt wurden. Heute verehren wir als Vorbilder und Heilige nicht den Arius und die Anhänger der damaligen Mehrheitsmeinung, sondern diejenigen, die um der Wahrheit willen ‚in den Widerstand‘ gingen (St. Athanasius von Alexandrien, St. Ambrosius von Mailand, St. Hilarius von Poitier &c.).
Christus selbst sagt:
„Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.“ (Lk 6,26 EU)
„Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Joh 15,18ss EU)
Sehr geehrter Hr. Hofmeister Haiko,
Ich kann Ihnen leider nicht ganz folgen. Selbstverständlich dürfen, ja sollen Sie hier Ihre Meinung vertreten, auch wenn es eine Gegenposition ist. Wer hat Ihnen das verwehrt? Und wann hat „dieses Forum“ behauptet, das Christentum besser zu verbreiten als – ja, als wer? Bitte sagen Sie, was Sie denken, bitte nennen Sie Ihre Argumente! Nur so kann eine Diskussion entstehen.
Lassen Sie mich bitte auch kurz Stellung nehmen. Auch ich will meine Meinung vertreten.
Worum es eigentlich geht ist doch die Frage, ob ich zu Jesu Verkündigung stehe oder nicht, ob ich ‚für ihn bin oder gegen ihn‘. Eine „Ja, aber…“ oder „Ja, bis auf…“ Option hat er mir nicht genannt.
Aufgabe der katholischen Kirche ist es – dazu hat Jesus sie gegründet – seine Lehre zu bewahren und zu verkünden. „Lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des hl. Geistes.“ war sein Auftrag.
Was ist nun, wenn die von Ihm gegründete Kirche seinen Aussagen plötzlich widerspricht? „Keiner kommt zum Vater denn durch mich“ sind seine Worte, heute ist der Kirche das aber nicht mehr so bewusst, heute beten wir doch alle „irgendwie“ den gleichen Gott an, es sind doch nur andere Namen.… Wirklich, ist es der Gleiche?
Heute müssen wir auch mit der Sexualmoral anders umgehen, denn das 6. Gebot scheint ja für die Mehrheit nicht mehr gültig zu sein, daher braucht die Kirche einen anderen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen oder mit denen, die ohne Trauschein zusammenleben.… Wirklich, braucht sie das?
Wie sieht es mit Abtreibung und Euthanasie aus, brauchen wir dafür auch bald einen anderen Umgang? Ist das eine Frage, der sich die Kirche stellen muss und ist dabei die Preisgabe des 5. Gebotes eine Option? Muss die Kirche ihre Position in Zukunft überdenken, nur weil Millionen von getöteten Kindern und gesetzliche Regelungen wie in Belgien oder den Niederlanden eine andere Realität zeigen als die von Gott geforderte?
Ich denke nicht! Ich denke, es ist ihre Aufgabe, den Glauben zu bewahren und zu verkünden. Den ganzen! Auch den „unbequemen“ Teil, in dem wir gefordert werden, in dem uns Grenzen auferlegt werden, in dem wir eindeutige Positionen beziehen müssen. Und dann komme ich wieder ins Spiel, denn dann muss ich mich wieder fragen, wo ich stehe – dafür oder dagegen. Um diese Frage geht es doch, mit allen Konsequenzen.
Selbstverständlich darf ich mich bei dieser Meinungsfindung auch daran orientieren, was die Mehrheit tut, ob die Mehrheit dafür oder dagegen ist. Ob das allerdings hilfreich ist, weiß ich nicht. Ich persönlich treffe diese Entscheidung lieber ohne Rücksicht auf Prozentzahlen.
Wenn sich die 11 Apostel an Pfingsten auch gefragt hätten, ob eine Mehrheit oder eine Minderheit ihren Worten glauben will, gäbe es heute kein Christentum…
Vielen Dank für Ihre sachliche und fundierte Antwort an Hofmeister Haiko!
An ihm liegt es nun, über Ihre Erklärungen einmal genauer nachzudenken.
Sie haben Samen ausgestreut, ob er aufgeht, liegt nicht in Ihrer Hand.
Schade, dass Erzbischof Müller solche Aussagen macht; die Piusbruderschaft befindet sich mit hundertprozentiger Sicherheit nicht im „Schisma“. Es zeigt sich leider immer wieder, dass Präfekten der römischen Kurie meinen die Verteidiger der Tradition als Gegner und Schismatiker zu erklären. Die Verweltlichung in der Kirche, nimmt ihren vollen Lauf.
Papst Pius XII.
hat bereits im Jahre 1949 ein in einer eindrücklichen Mahnrede auf dem Petersplatz
vor den Gefahren der kirchlichen Verbeugung vor dem Geist der Welt gewarnt:
-
„Wollt ihr eine Kirche, die schweigt,
wo sie sprechen müsste,
eine Kirche, welche das Gottesgesetz abschwächt,
es an den Geschmack des menschlichen Willens anpassen will,
wenn sie verpflichtet ist, es mit lauter Stimme zu proklamieren,
eine Kirche, welche sich entfernt vom unerschütterlichen Fundament,
auf welches Christus sie begründet hat,
um sie bequem dem unbeständigen Stand der Tagesmeinung anzupassen
oder sie der gerade gültigen Meinung preiszugeben
[.…]
Geliebte Söhne und Töchter!
Geistliche Erben einer ungezählten Legion von Bekennern und Märtyrern!
Ist dies eine Kirche, die ihr verehrt und liebt?
Würdet ihr in einer solchen Kirche die Linien des Angesichtes eurer Mutter erkennen?
Würdet ihr euch einen Nachfolger des ersten Petrus vorstellen können,
der sich solchen Ansprüchen beugen würde?“
-
Im Grunde genommen umreisst diese Mahnrede wohl auch die Besorgnisse der Piusbruderschaft,
die gemäß der im Artikel bereits zitierten – weiterhin gültigen – Erklärung vom 3.5.1994 von Kardinal Cassidy,
seinerzeit Präsident des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, als eine „interne Angelegenheit der katholischen Kirche(!)“ angesehen wird:
-
„Die Situation der Mitglieder dieser Bruderschaft ist eine
interne Angelegenheit der katholischen Kirche.
Die Bruderschaft ist
nicht
eine andere Kirche oder kirchliche Kommunität in der in dem Direktorium gebrauchten Bedeutung“
-
Msgr. Müller war schon als Professor nicht besonders präzise. Wie er auf diesen Posten geraten konnte. ist mir bis heute schleierhaft und m.E. eine fast noch größere Katastrophe als … naja.
Und jetzt schwadroniert er über Schismen…
Hoffentlich läßt sich die FSSPX nicht aus der Ruhe bringen.
Es dürfte ziemlich klar sein, dass dieser Zögling Lehmanns durch so manche katholische Positionen, v. a. die Verteidigung der Ablehnung des Weihesakraments für Frauen, auf sich aufmerksam machen wollte, um in quasi „konservativer“ Tarnung kirchliche Karriere zu machen. Und er war offensichtlich erfolgreich. In der errungenen Stellung kann er mit den gewaltigsten Mitteln die wahre katholische Lehre und ihre Anhänger bekämpfen.
Bitte, was ist eine „sakramentale Exkommunikation de facto“? Nie gehört, den Begriff.
@ chrysorr
„Der sinnvollste und für die Zukunft fruchtbarste Weg ist wohl die theologische Ausarbeitung und Ergründung der Frage nach der Zuständigkeit und nach den Grenzen sowohl der päpstlichen als auch der konziliaren Autorität.“
Wenn irgendwann dieser Orkan vorbei sein und das Schifflein Petri wieder in ruhige Gewässer einlaufen sollte, dann ist sicher die Frage nach der Autorität vordringlich.
Doch die Kirche muss nichts neu erfinden, wenn der Schutt entfernt werden muss, den das II. Vatikanische Konzil hinterlassen hat.
Das I. Vatikanische Konzil hat gelehrt, was in der Kirche auch vorher geglaubt wurde: Die Unfehlbarkeit des Papstes, wenn er „ex cathedra“ spricht (DH 3074), wenn er seine höchste Apostolische Autorität ausdrücklich in Anspruch nimmt und entscheidet, dass eine Glaubens- oder Sittenlehre von der ganzen Kirche festzuhalten ist.
Gleichzeitig wurde seine Autorität eingegrenzt, in dem Sinne, dass der jeweils regierende Papst nicht lehren kann, was er will. Der Papst ist dem überlieferten Glauben verpflichtet, er hat als Nachfolger der Apostel den „Glauben heilig zu bewahren und getreu auszulegen.“
I. Vatikanum: „Den Nachfolgern des Petrus wurde der Heilige Geist nämlich nicht verheißen, damit sie durch seine Offenbarung eine neue Lehre ans Licht brächten, sondern damit sie mit seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte Offenbarung bzw. die Hinterlassenschaft des Glaubens heilig bewahren und getreu auslegen.“ (DH 3070)
Das II. Vatikanische Konzil hat die höchste Autorität ausdrücklich nicht in Anspruch genommen. Es hat weder eine für die ganze Kirche verbindlich zu glaubende Lehre verkündet, noch eine Häresie festgestellt und verurteilt. Damit sind seine Irrtümer revidierbar.
Und so konnten Erzbischof Lefebvre und Bischof de Castro Mayer um den überlieferten Glauben zu verteidigen, Paul VI. und seinen Nachfolgern widersprechen, wenn die Substanz des Glaubens angegriffen wurde. Sie konnten und ihre Nachfolger können sich auf den überlieferten Glauben der Kirche berufen.
Das II. Vatikanische Konzil hat kein Dogma verkündet und wurde nach der Aussage des Glaubenspräfekten Ratzinger nachträglich zum „Superdogma“ erhoben. Dieser Irrtum erschüttert die Kirche bis in ihre Grundfesten.
Erzbischof Müller müsste ausdrücklich sagen, gegen welche Lehre der Kirche die FSSPX verstößt. Er kann es nicht, er kann nur argumentieren, als sei das gesamte II. Vatikanische Konzil das „Superdogma“. Und dann liegt der Irrtum bei ihm.
Doch die „Zweitkonziliaren“ haben die Macht. Sowohl in Rom als auch an allen wichtigen Schaltstellen der Kirche. Solange geht der Selbstzerstörungsprozess der Kirche weiter.
Dieser Irrtum erschüttert die Grundfesten der Kirche. Denn die „Zweitkonziliaren“ regieren in Rom.
Danke für die Äußerung.
Die höchste und allgemeinste dogmatische Ebene ist eigentlich klar. Einzelheiten sind jedoch nicht ausdifferenziert. Konkret: Wie hat sich ein Katholik zu verhalten, wenn ein Papst oder ein Konzil Neuerungen einführen, die im Gegensatz zu den früheren Normen stehen?
Die Modernisten wie Müller bestehen auf unbedingte Gefolgschaft, allerdings nur insofern es um ihre eigenen Positionen geht.
Wir befinden uns gegenwärtig tatsächlich kirchengeschichtlich erstmalig in der Situation, dass Irrtümer, die Zerstörung der Lehre und der Disziplin von den höchsten Autoritäten – Papst und Konzil – kommt. Rein oberflächlich gesehen ist ein Katholik, der an dem festhält, was bis vor fünzig Jahren die Norm für die gesamte Kirche war, ein Ungehorsamer, ja ein Rebell. Absurd genug, dass ein solcher Katholik sich rechtfertigen muss, und nicht umgekehrt. Es ist jedoch Tatsache.
Es genügt nicht zu warten, bis der modernistische Spuk vorbei ist. Es sieht vielmehr danach aus, dass er unter Bergoglio im Aufwind ist.
Wenn mir klar wird, dass das nicht dogmatische II. Vatikanische Konzil mit den Konzils- und Nachkonzilspäpsten Lehren verbreitet, die zu dem überlieferten katholischen Glauben im Widerspruch stehen, dann bleibt mir keine Wahl mehr: Dann habe ich mich in eine Kapelle der FSSPX zu begeben, wenn ich sie entfernungsmäßig erreichen kann. Auch wenn es nicht immer leicht ist.
Doch wie kann ich in der „Konzilskirche“ leben, deren Glaubensverkündigung gemixt ist mit Häresien?
„Mag die Wirklichkeit auch hart und traurig sein: wer die Wahrheit liebt, will lieber in ihr darben als im Irrtum schwelgen“, schreibt Matthias Silvert in seinem Vorwort zu dem Buch „Ruinen im Licht“ von Eduard Kamenicky. Ich muss hinzufügen, dass Matthias Silvert nicht auffordert, sich der FSSPX anzuschließen, sondern zum unvoreingenommenen Blick auf die kirchliche Lage.
Ich denke, diese Entscheidung muss jeder, jede, für sich persönlich treffen. Mir jedenfalls ist es nicht mehr möglich, im Irrtum der „Konzilskirche“ zu schwelgen, zumal ich es lange genug gemacht habe.
Danke für die praktische Empfehlung. Sie bietet jedoch keine theologische Lösung. Meines Wissens hat FSSPX bis lang keine ausreichend theologisch fundierte Begründung ihrer Praxis vorgelegt. Eine solche wäre nicht zuletzt angesichts der Vorhaltungen und Anschuldigungen Müllers nötig und nützlich.
Letztlich ist der Kern der Auseinandersetzung zwischen FSSPX und Bischof Williamson als auch zwischen FSSPX und den Sedisvakantisten der gleiche, nämlich wiederum die Frage nach den Grenzen der päpstlichen und der konziliaren Autorität, und infolge dessen auch nach der Gehorsamspflicht der Katholiken.
Die FSSPX hat ihre Praxis ausführlich theologisch begründet. Auch in dem Beitrag, den wir hier kommentieren. Sie hat auf Kurienerzbischof Müller geantwortet.
Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, wenn Sie vielleicht den Sedisvakantismus vorziehen, ist das Ihre Meinung, Sie dürfen nur nicht unterstellen, die FSSPX begründe ihre Praxis nicht theologisch.
@zeitlos
Die angeführte Antwort der FSSPX stellt keine ausführliche theologische Begründung dar. Tut mir leid. Wie eine fundierte und ausführliche theologische Begründung beschaffen ist, kann jeder in den meisten „vorkonziliaren“ Handbüchern der Dogmatik und der Apologetik nachlesen. Jedenfalls genügt es nicht, ein Paar Zitate von EB Lefebvre und von Kurienvertretern der neuesten Zeit anzuführen, die übrigens an Präzision durchaus zu wünschen übrig lassen.
Ihre Unterstellung des Sedisvakantismus offenbart zudem, dass Sie eher – gelinde gesagt – zur argumentatio ad hominem neigen…
Danke für die Veröffentlichung.
Bischof Müller hat in seinem Buch und den Aussagen über die hl. Messe und die Mutter Gottes selbst für häretische Aussagen gesorgt.
Ich sehe ihn als einen Adepten der deutschen Abbruchskirche, die es geschafft hat einen Mann wie Franz zu installieren.
Unsagbarer Unsinn was Müller von sich gibt, nur noch peinlich.
@chrysorr
„…wenn Sie vielleicht den Sedisvakantismus vorziehen“, habe ich geschrieben. Das ist eine Möglichkeit, keine Unterstellung.
Sorry, vielleicht darf man Ihren Standpunkt auch dem Umfeld der Ecclesia-Dei-Gemeinschaften zurechnen, die Möglichkeit schloss ich aus.
Der Hinweis auf vorkonziliare Handbücher der Dogmatik und der Apologetik, ohne einen einzigen Satz zu nennen, ohne ein einziges Argument, macht eine inhaltliche Auseinandersetzung unmöglich. Zumal kein Autor eines Handbuches der Dogmatik eine Situation vorausgesehen hat, wie sie mit dem atypischen, anormalen 2. Vatikanischen Konzil eingetreten ist, sich immer weiter verschärft hat und noch nicht beendet ist. Dass die theologische Grundlage der überlieferten Messe verändert und eine neue Messe von einer bürokratischen Kommission mit protestantischen Beobachtern konstruiert wurde, mit dem ausdrücklichen Segen des Papstes, sah ebenfalls kein Handbuch der Dogmatik vor.
Anscheinend können Sie nicht anders als eben ad hominem. Schade eigentlich. Ich werde werde mich auf dieses Niveau nicht begeben, auch wenn es danach aussieht, dass Sie FSSPX zuzurechnen sind. Man hätte sich mehr Qualität erwarten können.
Offensichtlich tun Sie sich auch schwer, das Geschriebene richtig zu verstehen. Es war weder meine Absicht, hier eine Auseinandersetzung mit Ihnen zu führen, noch Lehrbücher zu zitieren. Wenn Sie meine Worte mit der üblichen Aufmerksamkeit gelesen hätten, wäre es Ihnen wohl klar gewesen, was gemeint war. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass klassische theologische Literatur Ihnen nicht einmal oberflächlich bekannt wäre.
Für andere Leser: Gute Lehrbücher der katholischen Theologie argumentieren mit der Hl. Schrift, der gesamten Tradition (Patristik, Scholastik, Magisterium), sowie dem aktuellen Stand der Diskussion. Ist denn FSSPX wirklich nicht imstande, eine derartige ausführliche Darlegung ihrer theologischen Position und ihres praktischen Weges vorzulegen?
Ich habe oben vorhin schon ein paar Gedanken dazu geäußert. Die FSSPX könnte natürlich stellvertretend für die zur Zeit absolut verkommene Hierarchie in Rom gewissermaßen eine „Vorlage“ für eine entsprechende lehrmäßige Aussage treffen, die folgende Probleme zusammenfasst:
1. Die absolute Objektivität und Wahrheit der bis dato entfalteten apostolischen Lehre definieren (etwa so: Hl. Schrift/Dogmen/Väter/Kirchenlehrer/Zeugnisse der Heiligen sofern lehrmäßig relevant)
2. Grenzen der Unfehlbarkeit des Lehramtes definieren
3. Grenzen der Gehorsamspflicht daraus ableiten
4. Die Problematik der materiellen Häresie beleuchten und die Erwägung des konsequenten und auch verpflichtenden Umgnags damit
(Ein großes Problem ist ja auch gerade bei Müller, dass er Gehorsam gegenüber einem Abstraktum fordert: gegenüber „dem“ Konzil, andere formulieren Gehorsam gegenüber „dem“ Papst. Das kann eigentlich so undifferenziert nicht sein! Der erste Gehorsam gilt Gott und dem Willen und der Lehre, die er offenbart hat. Erst der zweite Gehorsam gilt konkreten Personen des Lehramtes oder Konzilien. Mir ist bewusst, dass das so einfach nicht zu klären ist und ich mich vlt. nicht ganz richtig ausdrücke. Aber in diese Richtung jedenfalls müsste es gehen.)
Ja – warum sollte nicht die FSSPX, solange sie noch einigermaßen auf der Höhe ihres Gründungspathos ist, gemeinsam mit anderen Glaubenstreuen (die es ja auch gibt) einen solchen Entwurf für alle vorlegen, der dann sicher noch nicht angenommenwird, aber der Kirche helfen wird, sich zu erholen, wenn dieser Spuk vorbei sien wird…
Ja, es ist schon arg bedenklich was da unsere Kirchenfürsten von sich geben. Der Bischof hat schon die Mutter Gottes in ein fragwürdiges Licht stellen wollen und nun diese Unterstellung.
Was soll man von einem solchen Hirten halten?
Also, ich bin eher altgläubig, konservativ, katholisch, wie auch immer man es nennen möchte. Ich habe meine Erfahrung mit den Pius-Brüdern gemacht und bin der Meinung, da ist auch nicht alles Gold was glänzt. Der Heldenmythos, der da gesponnen wird, kann so nicht aufrecht erhalten werden. Zumindest für mich nicht.
Neben herausragenden Priestern, gibt es da eben auch schwer neurotische Typen, denen man nichts schlimmeres antun könnte, als in die Zeit vor dem VKII zurückzukehren, da sie dann keine Oppositionshaltung mehr einnehmen könnten oder sie würden auf die andere Seite wechseln, hauptsache, dagegen. Da spielen eben nicht nur Glaubsnegründe eine Rolle.
Fakt ist, einen weg hinter VKII wird es nicht geben. Eher fällt der MOnd auf die Erde. Benedikt XVI. war hier richtungsweisend und hat, wenn auch zu leise, den Königsweg aufgezeigt. Letztendlich, sind alle schlechten ENtwicklungen darauf zurück zu führen, dass das VKII ohne den Heiligen Geist interpretiert wurde.
Der Weg in die Zukunft, wird darin liegen, wieder den Heiligen Geist auf uns herab zu rufen.