Glaubens- und Kirchenkrise: Ein Briefwechsel zwischen einem besorgten Katholiken und seinem Bischof


Der Redak­ti­on lie­gen die Ori­gi­na­le vor, Namen und Orte wur­den anonymisiert.

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Sehr geehr­ter Herr Bischof,

bis zum Umzug vor ein paar Wochen war ich Mit­glied der Pfar­rei … Von Freun­den ist mir der Weih­nachts­pfarr­brief von dort zuge­sandt worden.

In dem dar­in wie­der­ge­ge­be­nen Gespräch zwi­schen Pfar­rer … und dem Pfarr­ge­mein­de­rats­vor­sit­zen­den (ab S. 19: „Gemein­sam Gemein­de sein“) spricht sich der Pfar­rer für die Wei­he von Frau­en zu Dia­ko­nen und Prie­stern aus (S.20).

Gewiss gehö­re ich nicht zu den übli­chen ver­däch­ti­gen Brie­fe­schrei­bern, die alles, was nicht der rei­nen Leh­re ent­spricht, sofort nach oben mel­den, aller­dings habe ich ledig­lich den Wunsch, katho­lisch sein zu dür­fen! Die Ände­run­gen, die nach der Ein­füh­rung durch Pfar­rer … ver­an­lasst wur­den, haben dazu geführt, dass ich die Mes­sen in sei­ner Gemein­de als uner­träg­lich emp­fun­den habe und daher nur noch nach … gefah­ren bin. Nur noch eine Lesung, Abschaf­fung von Weih­rauch und eige­ne Liturgie.

Da das Ver­hal­ten von Pfar­rer … kein Ein­zel­fall ist und so etwas die Gemein­de ver­wirrt und spal­tet, will ich Sie dar­über in Kennt­nis setzen.

Mit den besten Wün­schen für das neue Jahr ver­blei­be ich

hoch­ach­tungs­voll

Sehr geehr­ter Herr …

Bischof … hat Ihren ver­trau­li­chen Brief und den bei­gefüg­ten Pfarr­brief von … erhal­ten und dankt Ihnen für Ihre Mitteilung.

In der Tat stellt das man­geln­de Ver­ständ­nis für die Leh­re der Kir­che bei nicht weni­gen Katho­li­ken und lei­der auch Amts­trä­gern ein wirk­li­ches Pro­blem und, wie Sie schrei­ben, lei­det kei­nen Ein­zel­fall dar.

Mit freund­li­chen Grü­ßen und allen Segens­wün­schen für das Neue Jahr.


(Bischöf­li­cher Kaplan und Privatsekretär)

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