2013 hat der Kirche nicht Last abgenommen, sondern aufgeladen – Ein Bildvergleich


Päpstlicher Segen Urbi et Orbi am Christtag 2012 von Papst Benedikt XVI. 2013 von Papst Franziskus(Rom) Der Jah­res­wech­sel bie­tet Gele­gen­heit Rück­blick zu hal­ten auf das abge­lau­fe­ne Jahr und einen Aus­blick auf das neue Jahr zu wagen. Das ver­gan­ge­ne Jahr bedeu­te­te vor allem den Wech­sel auf dem Stuhl Petri in Rom. Die­sem Wech­sel wid­men wir einen unkom­men­tier­ten Bild­ver­gleich von Tra­di­tio Catho­li­ca.

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Das ver­gan­ge­ne Jahr war vor allem ein Jahr der Medi­en. Die letz­ten Mona­te des Pon­ti­fi­kats von Papst Bene­dikt XVI. waren geprägt von einem anschwel­len­den media­len Dau­er­an­griff auf das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt. Die Kir­che wur­de zuerst mit Ton­nen von Staub zuge­schüt­tet, um Papst Bene­dikt XVI. dann zum Vor­wurf zu machen, unter ihm sei die Kir­che „ver­staubt“. Der unhi­sto­ri­sche Amts­ver­zicht des deut­schen Petrus schien den ulti­ma­ti­ven Tri­umph der Medi­en abge­steckt zu haben. Doch die Akti­on fand ihre Fort­set­zung nach der Wahl von Papst Fran­zis­kus. Unter umge­kehr­ten Vor­zei­chen. Die Medi­en lie­ßen in den ver­gan­ge­nen neun Mona­ten die Kir­che wie blank­po­liert erschei­nen. Sie schau­fel­ten dafür aller­dings nicht den von ihnen zuvor ange­häuf­ten Staub weg. Sie leg­ten auch nicht den dar­un­ter lie­gen­den makel­lo­sen Glanz der von Chri­stus gestif­te­ten Kir­che frei. Der Ganz der Kir­che liegt noch immer unter dem media­len Müll begra­ben. Die Medi­en streu­ten für Papst Fran­zis­kus Kon­fet­tig­lanz über den Staub, den sie auf Papst Bene­dikt gekü­belt hat­ten. Der neue Glanz ist sui gene­ris.

 2013 hat der Kirche nicht Last abgenommen, sondern aufgeladen

Die Medi­en­ar­beit wäre jedoch ohne das Zutun man­cher Kir­chen­ver­tre­ter nicht denk­bar gewe­sen. Es wäre viel zu sagen, nicht so sehr über die welt­li­chen Medi­en, als viel­mehr über deren katho­li­sche Kol­le­gen und deren Ver­hal­ten in den zurück­lie­gen­den Mona­ten des neu­en Pon­ti­fi­kats. Schmerz­haft ist der Ent­le­di­gungs­tau­mel in Erin­ne­rung, mit dem von Kir­chen­ver­tre­tern und katho­li­schen Jour­na­li­sten der Amts­ver­zicht von Papst Bene­dikt XVI. zele­briert wur­de. Eine Distan­zie­rung, die kaum deut­li­cher Klüf­te im Kir­chen­ver­ständ­nis sicht­bar machen hät­te kön­nen und die nach wie vor fort­dau­ert. Die Kom­men­ta­re zu den Weih­nachts­lit­ur­gien waren für die Zunft eine neue Gele­gen­heit den Jubel auf eine von „Alt­la­sten“ befrei­te Kir­che anzustimmen.

Der argen­ti­ni­sche Papst ist eine Her­aus­for­de­rung an die katho­li­sche Geduld. Er redet zwar mehr als sei­ne Amts­vor­gän­ger, sagt aber weni­ger und dies zudem undeut­lich und teils sogar miß­ver­ständ­lich. Man wird sehen, ob das neue Jahr beginnt, wie das ver­gan­ge­ne ende­te. Dann müß­te man zum Schluß gelan­gen, daß der neue Papst – wie eine lie­be­vol­le Kri­ti­ke­rin aus Mexi­ko bereits im Sep­tem­ber andeu­te­te – ziem­lich bera­tungs­re­si­stent ist. Die häu­fi­gen Ermah­nun­gen wegen „Tratsch“ und „Gere­de“ schei­nen die­se Into­le­ranz gegen­über Kri­tik anklin­gen zu las­sen. Das bleibt natür­lich rei­ne Ver­mu­tung oder gar eine Unter­stel­lung, da es ziem­lich schwer­fällt, den frei­ge­spro­che­nen päpst­li­chen Aus­sa­gen einen siche­ren Inhalt zuzusprechen.

Das Unbefleckte Herz Mariens wird am Ende triumphieren„Am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren“

Das Jahr 2013 hat der Katho­li­schen Kir­che eine Last auf­er­legt, die sie wohl in den kom­men­den Jah­ren mit sich her­um­tra­gen wird müs­sen. Ein altes spa­ni­sches Sprich­wort sagt jedoch: „No hay mal que por bien no ven­ga“. Im Deut­schen könn­te man sagen: Kein Nach­teil ohne Vor­teil. In die­sem Sinn ist das Neue Jahr ver­trau­ens­voll dem Herrn in die Hän­de zu legen. Das uner­war­te­te Pon­ti­fi­kat soll­te als Ansporn genützt wer­den, als Anstoß zu neu­er geist­li­cher Anstren­gung. 2017 bedeu­tet für Katho­li­ken nicht 500 Jah­re Refor­ma­ti­ons­ge­den­ken, son­dern 100 Jah­re Fati­ma. Dort sprach die Got­tes­mut­ter Maria die Ver­hei­ßung aus: „Am Ende wird mein unbe­fleck­tes Herz tri­um­phie­ren“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Una Fides

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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