(Boston) Sean Patrick Kardinal O’Malley aus dem Kapuzinerorden gehört zu den bekanntesten Kirchenvertretern der USA und galt unter Papst Benedikt XVI. als Vertreter einer neuen Generation kämpferischer Bischöfe. Am vergangenen Sonntag ließ sich der Kardinal von einer methodistischen Pastorin die Taufe „erneuern“.
Kardinal O’Malley setzt sich aktiv für den Schutz des ungeborenen Lebens ein und zeigte bisher eine aufmerksame Sensibilität für die Heilige Liturgie sowohl in der würdigen, lateinischen Zelebration des Neuen Ritus, als auch des Alten Ritus. Papst Franziskus ernannte ihn zum Vertreter Nordamerikas im C8-Rat, der den Papst bei der Kurienreform und der Leitung der Kirche beraten soll. Einige Unstimmigkeiten gab es im US-Episkopat zur Frage, ob Abtreibungsbefürwortern unter katholischen Politikern die Heilige Kommunion verweigert werden soll. Kardinal O’Malley nahm dazu eine zurückhaltendere Position ein. Soweit Kardinal O’Malley während des Pontifikats von Papst Benedikt XVI.
Unter dem neuen Pontifikat von Papst Franziskus wurde ein „anderer“ O’Malley bekannt, wie Rorate Caeli berichtet. Der Kardinal ließ sich im Rahmen einer ökumenischen Veranstaltung von einer methodistischen „Priesterin“ die Taufe „erneuern“ (siehe Bild). Die „Erneuerung“ von Kardinal O’Malleys Taufe nahm die Pastorin Anne Robertson, Direktorin der Massachusetts Bible Society in der Sudbury United Methodist Church vor. Diese hatte zu ihrem 50jährigen Bestehen zu einem besonderen Gebetstreffen geladen.
Wie Patriot Ledger schreibt, habe die Pastorin bisher Kinder und junge Erwachsene getauft. Nie hätte sie sich träumen lassen, einmal einem Kardinal der Römisch-Katholischen Kirche rituell die Taufe zu erneuern.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Rorate Caeli