Schweizer entscheiden am 9. Februar über die obligatorische Abtreibungsfinanzierung


Volksinitiative Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache(Zürich) Am 9. Febru­ar stim­men die Schwei­zer dar­über ab, ob Kran­ken­kas­sen wei­ter­hin Abtrei­bung finan­zie­ren sol­len. Die Volks­in­itia­ti­ve „Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung ist Pri­vat­sa­che“, die von christ­li­chen und kon­ser­va­ti­ven Grup­pen getra­gen wird, hat die nöti­gen Unter­schrif­ten dafür gesam­melt und alle vor­ge­se­he­nen Hür­den geschafft. Nun liegt es am Stimm­volk, zu ent­schei­den, ob die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der von den Kran­ken­kas­sen bezahlt wer­den soll, die eigent­lich für die Gesund­heit der Bür­ger gedacht sind und nicht zur Tötung von Leben. Die Kran­ken­kas­sen­fi­nan­zie­rung stellt zudem wie jede öffent­li­che Finan­zie­rung eine Gewis­sens­fra­ge dar. Durch sie finan­zie­ren auch Lebens­schüt­zer und alle Bür­ger, die Abtrei­bung aus Gewis­sens­grün­den ableh­nen, indi­rekt die Abtrei­bung mit, ohne dies ver­hin­dern zu kön­nen. Das ver­sto­ße gegen die Schwei­zer Bun­des­ver­fas­sung und gegen die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on, so Pir­min Mül­ler, der Vor­sit­zen­de von Pro Life.

Anzei­ge

Um die­sem Miß­stand Abhil­fe zu schaf­fen, bie­tet der Ver­ein Pro Life den Schwei­zern seit eini­gen Jah­ren eine Kran­ken­ver­si­che­rung an, die aus­drück­lich die Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung aus­schließt und daher auch gün­sti­ger ist. Die Mit­glie­der ver­pflich­ten sich dafür aus­drück­lich, auf die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der zu ver­zich­ten. Grund­sätz­lich for­dert die Volks­in­itia­ti­ve, daß die Tötung eines Men­schen­le­bens kei­ne öffent­li­che Dienst­lei­stung sein kann und daher von der abtrei­buns­gent­schlos­se­nen Frau, die ihr eige­nes Kind töten las­sen will, zumin­dest selbst finan­ziert wer­den soll. Der Ver­ein Pro Life gehört zu den füh­ren­den Initia­to­ren der Volks­in­itia­ti­ve. Er bie­tet sei­nen Mit­glie­dern nicht nur eine gün­sti­ge­re Kran­ken­kas­sen­ver­si­che­rung, indem die Kosten für die Abtrei­bun­gen ein­ge­spart wer­den, son­dern schüt­tet auch eine beacht­li­che Unter­stüt­zung bei jeder Geburt aus.

Erst vor zehn Jah­ren stimm­te die Mehr­heit des Schwei­zer Stimm­volks für die Ein­füh­rung der Fri­sten­re­ge­lung. Wie in den mei­sten euro­päi­schen Län­dern wol­len auch die mei­sten Schwei­zer nicht auf den Not­aus­gang Kin­der­mord bei einer unge­woll­ten Schwan­ger­schaft ver­zich­ten. Das uti­li­ta­ri­sti­sche Den­ken kor­rum­piert in Kom­bi­na­ti­on mit der gesetz­li­chen Zuläs­sig­keit das Den­ken und läßt selbst die Tötung eines Men­schen, die ins­ge­samt als schwe­res Ver­bre­chen ange­se­hen und hart bestraft wird, im schlimm­sten Fall zum selbst­ver­ständ­li­chen Recht, im besten Fall zu einem Baga­tell­de­likt verkommen.

Die Abtrei­bungs­be­für­wor­ter lau­fen Sturm gegen die Volks­in­itia­ti­ve und wer­ben im Stimm­volk dafür, mit Nein zu stim­men. Für sie ist die Tötung eines unge­bo­re­nen Kin­des eine Errun­gen­schaft für die Frau­en. Der Volks­in­itia­ti­ve „Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung ist Pri­vat­sa­che“ wird vor­ge­wor­fen, „Das Rad der Zeit zurück­dre­hen zu wol­len“, so Clau­di­ne Essei­va, die Gene­ral­se­kre­tä­rin der FDP-Frau­en­or­ga­ni­sa­ti­on und Lei­te­rin der Nein-Kam­pa­gne gegen die Volks­in­i­ti­tia­ve. Auch der zustän­di­ge Schwei­zer Gesund­heits­mi­ni­ster, der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Bun­des­rat Alain Ber­set lehnt die Volks­in­itia­ti­ve ab.

Den „ekla­tan­ten Ver­stoß gegen die Gewis­sens­frei­heit“ durch die der­zeit gel­ten­de zwangs­wei­se Mit­fi­nan­zie­rung der Abtrei­bung las­sen Abtrei­bungs­be­für­wor­ter nicht gel­ten. Recht haben sie mit ihrer Kri­tik, daß die Lebens­rechts­be­we­gung mit der Volks­in­itia­ti­ve das Tabu­the­ma Abtrei­bung in die öffent­li­che Dis­kus­si­on brin­gen will. Ein rotes Tuch für die Abtrei­bungs­lob­by. Die Abtrei­bungs­lob­by­istin Anne-Marie Rey vom Ver­ein „Nein zum Angriff auf die Fri­sten­re­ge­lung“ ver­langt, daß auch Lebens­schüt­zer den Kin­der­mord mit­fi­nan­zie­ren, denn das Schwei­zer Gesund­heits­we­sen sei eine Soli­dar­ge­mein­schaft, dazu gehö­re es auch, „Lei­stun­gen mit­zu­fi­nan­zie­ren, die man per­sön­lich ablehnt“. Das Stimm­volk habe sich 2002 mit 72 Pro­zent für die Fri­sten­re­ge­lung aus­ge­spro­chen, die die Tötung der unge­bo­re­nen Kin­der bis zur zwölf­ten Schwan­ger­schafts­wo­che frei­stel­le. Es sei daher nur recht und bil­lig, wenn die­se Tötung auch öffent­lich finan­ziert wer­de. Rey gehör­te bereits 1971 dem Komi­tee für die „Straf­lo­sig­keit von Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen“ an. Die Femi­ni­stin saß für die Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Par­tei bereits im Kan­tons­par­la­ment von Bern und tat sich zuletzt vor allem für die Zulas­sung der Tötungs­pil­le RU486 hervor.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung ist Pri­vat­sa­che (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!