„So wahr mir Gott helfe, und vor dem heiligen Herzen Jesu Christi“ – Amtseid von Landwirtschaftsminister Rupprechter


Angelobung von Bundesminister für Landwirtschaft und Umwelt, Andrä Rupprechter in der Hofburg in Wien(Wien) Die Ver­ei­di­gung der Bun­des­re­gie­rung wur­de in jün­ge­rer Zeit von Neo­mi­ni­stern vor allem zur Distan­zie­rung vom Chri­sten­tum genützt. Bei der Ange­lo­bung der neu­en öster­rei­chi­schen Bun­des­re­gie­rung mach­te es heu­te ein Bun­des­mi­ni­ster ein­mal anders. Er gelob­te „so wahr mit Gott hel­fe und vor dem hei­li­gen Her­zen Jesu Christi“.

Anzei­ge

In der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land und in Öster­reich fan­den Ende Sep­tem­ber Par­la­ments­wah­len statt. In bei­den Län­dern wur­de eine Gro­ße Koali­ti­on aus Sozi­al­de­mo­kra­ten und Christ­de­mo­kra­ten gebil­det. Am Mon­tag wur­de in der Wie­ner Hof­burg die neue öster­rei­chi­sche Bun­des­re­gie­rung ange­lobt, am heu­ti­gen Vor­mit­tag lei­ste­ten im Reichs­tag in Ber­lin die Mini­ster der neu­en deut­schen Bun­des­re­gie­rung ihren Amts­eid. Gemäß deut­schem Grund­ge­setz lau­tet die Eides­for­mel für Bun­des­kanz­ler und Bundesminister:

„Ich schwö­re, daß ich mei­ne Kraft dem Woh­le des deut­schen Vol­kes wid­men, sei­nen Nut­zen meh­ren, Scha­den von ihm wen­den, das Grund­ge­setz und die Geset­ze des Bun­des wah­ren und ver­tei­di­gen, mei­ne Pflich­ten gewis­sen­haft erfül­len und Gerech­tig­keit gegen jeder­mann üben wer­de, so wahr mir Gott helfe.“

Ger­hard Schrö­der ist der bis­her erste und ein­zi­ge deut­sche Bun­des­kanz­ler der 1998 sei­ne Ver­ei­di­gung ohne Anru­fung Got­tes voll­zog. Glei­ches gilt seit­her auch für ande­re Mini­ster der Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Par­tei und der Grü­nen. Das Grund­ge­setz von 1949 schreibt die Anru­fung Got­tes in der Eides­for­mel vor, aller­dings mit dem Zusatz, daß die­se auch weg­ge­las­sen wer­den kann.

Amtseid von Vizekanzler Sigmar Gabriel im Bundestag in BerlinIn Öster­reich ist es umge­kehrt, die Anru­fung Got­tes ist nicht aus­drück­lich vor­ge­se­hen, kann aber hin­zu­ge­fügt wer­den. So war es auch in der Ver­fas­sung der Wei­ma­rer Repu­blik. Aus der Zeit nach dem Ersten Welt­krieg stammt auch die öster­rei­chi­sche Bun­des­ver­fas­sung. Die damals zustan­de gekom­me­nen Ver­fas­sun­gen in Öster­reich (1920) und im Deut­schen Reich (1919) lie­ßen in die­sem Punkt eine deut­li­che­re sozia­li­sti­sche und libe­ra­le Hand­schrift erken­nen. Erst 1929 wur­de die Mög­lich­keit einer Anru­fung Got­tes in die Bun­des­ver­fas­sung eingefügt.

Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel lei­ste­te heu­te in Ber­lin ihren Amts­eid mit der For­mel: „Ich gelo­be, so wahr mir Gott hel­fe.“ Eben­so taten es auch der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Vize­kanz­ler Sig­mar Gabri­el und sämt­li­che sozi­al­de­mo­kra­ti­sche, christ­de­mo­kra­ti­sche und christ­lich­so­zia­le Bundesminister.

In Öster­reich lau­tet die Ange­lo­bungs­for­mel durch den Bundespräsidenten:

„Sie wer­den gelo­ben unver­brüch­li­che Treue der Repu­blik Öster­reich, ste­te und vol­le Beob­ach­tung der Ver­fas­sungs­ge­set­ze und aller ande­ren Geset­ze und gewis­sen­haf­te Erfül­lung Ihrer Pflichten.“

Der Anzu­ge­lo­ben­de ant­wor­tet mit: „Ich gelo­be“. So tat es der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Bun­des­kanz­ler Wer­ner Fay­mann auch heu­te in der Wie­ner Hof­burg und mit ihm alle Mini­ster der SPÖ und ÖVP. Aus­nah­men bil­de­ten nur die bei­den ÖVP-Mini­ster, Innen­mi­ni­ste­rin Johan­na Mikl Leit­ner mit der For­mel: „Ich gelo­be, so wahr mir Gott hel­fe“ und der neue Land­wirt­schafts­mi­ni­ster Andrä Rup­p­rech­ter aus Tirol mit der For­mel: „Ich gelo­be, so wahr mir Gott hel­fe und vor dem hei­li­gen Her­zen Jesu Chri­sti“. Damit schaff­te es der neue Bun­des­mi­ni­ster in allen öster­rei­chi­schen Medi­en in die Schlagzeilen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Phoenix/​ORF (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

10 Kommentare

  1. Schön, die­se For­mel aus dem Mund eines Tiro­ler Poli­ti­kers zu hören. Tirol ist mit dem Her­zen Jesu durch ein Gelöb­nis aus der Zeit der Napo­leo­ni­schen Aggres­si­on verbunden. 

    Die in Tirol beson­ders schlimm wüten­de kon­zi­lia­re geschwi­ster­li­che Lie­bes­kir­che hat hart dar­an gear­bei­tet, den Glau­ben aus der Öffent­lich­keit zu vertreiben.

  2. End­lich ein­mal ein wah­rer Öster­rei­cher! Der Eid läßt erken­nen, daß es sich um einen wah­ren CHRIST­lich­so­zia­len han­deln muß.
    Der Eid bringt zum Aus­druck, wel­che Gesin­nung der Poli­ti­ker hat; näm­lich eine, die es heu­te kaum noch mehr gibt, auch nicht in der ÖVP.
    Von die­sem Eid Her könn­te man glau­ben, daß die­ser Poli­ti­ker von der Über­zeu­gung unse­res Hel­den­kanz­lers geprägt ist, der ein wah­res Opfer gebracht hat für ein CHRIST­li­ches Öster­reich, der dafür sein Leben hin­geg­ge­ben hat. Ein Leben für einen christ­li­chen Staat nach dem Kon­zept des Pap­stes. Viel­leicht erin­nert man sich durch die­sen Eid wie­der mehr an die­sen hel­den­haf­ten Abwehr­kampf des klei­nen Öster­reichs gegen die roten und brau­nen Gott­lo­sen. Viel­leicht erkennt so man­cher die­ses gro­ße Vor­bild in katho­li­scher Opfer­ge­sin­nung. Ein gro­ßer Mann. Eine gro­ße Bewe­gung – heu­te tot­ge­re­det, igno­riert, verteufelt.
    ROT WEISS ROT! Gott schüt­ze Österreich!

  3. Sehr geehr­ter Herr Mini­ster Rup­p­rech­ter! Dan­ke und bit­te wei­ter so! Dass Sie sich öffent­lich zum hl. Her­zen Jesu beken­nen, wird Ihnen zum Segen gereichen!

  4. Sehr geehr­ter Herr Mini­ster Rupprechter,
    ich schlie­sse mich ger­ne den ande­ren Kom­men­ta­ren an. Das hei­lig­ste Herz Jesu möge Sie seg­nen, über­reich segnen.

  5. war­um soll­te er gegen die Ver­fas­sung und gegen die Gesetz­te der Repu­blik Öster­reich in sei­ner Amts­füh­rung verstossen ?
    Mehr besagt der Eid nicht bis­her haben eigent­lich alle Regie­rungs­mit­glie­der die­sen Eid gehalten

  6. Ich bin froh, dass gera­de ein Poli­ti­ker das Hei­lig­ste Herz Jesu über­haupt vor den Medi­en zur Spra­che bringt. Ein Begriff, den vie­le gar nicht ken­nen und der doch so wich­tig wäre. Das Hei­lig­ste Herz Jesu und das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens kön­nen in die­ser schwie­ri­gen Zeit Hoff­nung und Ret­tung für jeden sein, der glaubt und sich den bei­den Her­zen weiht. Hei­lig­stes Herz Jesu, erbar­me dich unser.

Kommentare sind deaktiviert.