(Wien/Berlin) Zum Thema Religion veröffentlichte die Internetseite des Österreichischen Rundfunks am Donnerstag zwei Berichte. Sie bieten einen perfekten Querschnitt dessen, wie in Redaktionen weltlicher Medien, auch solchen, die einem besonderen öffentlichen Auftrag unterliegen, über Religion und vor allem über die Katholische Kirche gedacht wird. Die Themenauswahl und deren Aufbereitung offenbaren, wes Geistes Kind die Meinungsfäden zieht. Im konkreten Fall geht es um Kardinal Kaspers Schwenk ist das Lager der innerkirchlichen Rebellen zum Thema wiederverheirateter Geschiedener. Der Kardinal liefert dabei Denkkapriolen über die Kirche, die staunen lassen. Dazu noch der Kommentar einer katholischen Frauenvertreterin, die zu jenen in den weltlichen Medien geduldeten Quotenkatholiken gehört, die sich gewünscht „kirchenkritisch“ und vor allem akatholisch äußern.
Kaspers Denkkapriole, die Heinrich VIII. zum Opfer kirchlicher „Diskriminierung“ macht …
Im deutschen Sprachraum häufen sich die Stimmen, die es in der Kirche zur offenen Konfrontation kommen lassen wollen. Durch den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. und der Wahl von Papst Franziskus ist ein Klima entstanden, das die ins Alter gekommenen Progressiven Morgenluft wittern läßt. Es scheint, als würden sie sich für eine Endschlacht sammeln, in der es um alles oder nichts geht. Nach einem ersten Vortasten zu verschiedenen Themen wie Frauenpriestertum, Kardinälinnen, Aufhebung des Zölibats, konzentriert sich der Kampf inzwischen auf die Frage der Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zu den Sakramenten. Durch eine Bresche soll die gesamte progressive Agenda nachgereicht werden.
Nach den Kardinälen Marx und Lehmann und den Bischöfen Zollitsch, Ackermann und Fürst stellte sich nun auch Kardinal Walter Kasper auf die Seite der Rebellen. Der bereits emeritierte, über 80jährige ehemalige Vorsitzende des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen sagte laut der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit zum Thema wiederverheiratet Geschiedene: „Ich denke, daß da Änderungen und Öffnungen notwendig sind“. Das Blatt präsentiert den ehemaligen deutschen Kurienkardinal als „Vertrauten“ von Papst Franziskus (siehe dazu auch Die Warnung an Benedikt XVI. von einem … Kasper – Anti-Ratzinger-Pontifikat in Planung).
.… und die Hinrichtung des Heiligen Thomas Morus zur Notwehr
Der Kardinal gab zu verstehen, daß er sich einen „Kurswechel“ in Rom erwarte und diesen auch wünsche, denn es müsse auch für wiederverheiratet Geschiedene möglich sein „wieder voll am christlichen und kirchlichen Leben teilzunehmen“, so der Kardinal. Den radikalen Eingriff in die katholische Ehelehre begründete der Kardinal unter Hinweis auf die „Barmherzigkeit“: „Was bei Gott möglich ist, nämlich Vergebung, das sollte auch in der Kirche gelingen.“ Die Glaubenslehre dürfe nicht dazu mißbraucht werden, Einzelne zu „diskriminieren“, zitierte etwa der Österreichische Rundfunk den Kardinal.
Damit spielt auch der Kardinal jene Flöte, die Jesu Gebot gegen Gottes Barmherzigkeit auspielt, wobei die Barmherzigkeit das Gebot als solches aufhebe. Ein neuer Zungenschlag, an dem Papst Franziskus nicht unschuldig ist mit seiner „pastoralen“ Schwerpunktsetzung. Folgt man den Denkkapriolen des Kardinals, dann habe die Katholische Kirche 2000 Jahre die Menschen mit dem Ehesakrament „diskriminiert“. König Heinrich VIII. war demnach kein Kirchenspalter und die von ihm hingerichteten Thomas Morus und John Fisher auch keine Märtyrer und Heiligen. Heinrich VIII. war vielmehr das Opfer einer „diskriminierenden“ Kirche, der sich in Notwehr seines Lordkanzlers und des kirchentreuen Kardinals erwehrte, die ihn weiter diskriminieren wollten.
Quotenkatholiken mit leerem Katholizitäts-Akku
Damit zur zweiten Meldung: Katholisch Halbgebildete und bloße Etikettenkatholiken treten im Namen der Katholischen Kirche auf und bestimmen weitgehend das „katholische“ Bild in den weltlichen Medien. Christine Haiden, die Chefredakteurin der kirchensteuerfinanzierten Welt der Frau, herausgegeben von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs stellte dies erneut unter Beweis. Haiden forderte in einem Gastkommentar für eine Tageszeitung die „Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen der Kirche“. Geschehe dies nicht, so ihre herablassende Mahnung, mit der sie sich gleich über den Papst erhob, würden auch alle „Reformversuche“ von Papst Franziskus „oberflächlich“ bleiben. „Viele strukturelle Probleme der derzeitigen Kirche – auch jener ausufernde Klerikalismus, den der Papst konstatiert – hängen mit der Separation der Geschlechter zusammen“, will Haiden wissen.
In weltlichen Tageszeitungen, Wochenmagazinen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommen zum Thema Kirche, bis auf seltene Ausnahmen, nur die „üblichen Bekannten“ als Gastkommentatoren zu Wort. Vollmundige, im Namen der Kirche auftretende „Experten“, deren Aussagen sich vor allem dadurch kennzeichnen, daß ihr Katholizitäts-Akku ständig leer zu sein scheint. So auch Haiden, die zu einem der ebenso üblichen, geistlosen „Gedankenexperimente“ einlädt: „Was wäre, wenn die Päpstin einer Kirche…“. Spätestens an dieser Stelle weiß der noch einigermaßen gesunde katholische Menschenverstand, daß jedes Weiterlesen reine Zeitvergeudung ist. Die Autorin tritt für alles mögliche ein, nur nicht für den katholischen Glauben und die Katholische Kirche.
Dreiste „Gedankenexperimente“ wie sie schon die Apostel von Besserwissern zu hören bekamen
Der Rest ist auch bei Haiden dreist-anmaßende Belehrung im ewig empört-larmoyanten, fordernd-arroganten Ton. Und man kann sich gut die vielen jüdischen, heidnischen, sektiererischen Besserwisser der Zeit Jesu und der Apostel vorstellen, die schon damals Ihm und den Jüngern erklären wollten, daß alles doch ganz anders sei. Wie es für Jesus und für fast alle Apostel endete, das weiß man auch: Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.
Jeder Tag, den eine solche Chefredakteurin mit Kirchengeldern länger im Amt bleibt und eine solche Zeitung erscheint, ist ein verlorener Tag für Christus und ein Schaden für die Kirche.
Intellektuell redliche Entscheidung notwendig: wer nicht katholisch sein will, sollte gehen
Pseudokatholiken wie Christine Haiden wären vom Bischof vorzuladen und vor eine klare, korrekte und vor allem intellektuell redliche Alternative zu stellen: entweder sie wollen katholisch sein, dann haben sie sich gläubig der kirchlichen Lehre zu unterwerfen, die ihnen der Bischof großzügig und mit Geduld darlegen sollte, denn vielleicht kennen sie sie ja wirklich nicht; oder sie wollen nicht katholisch sein, dann sollte man sie ihrem freien Willen entsprechend ihrer Wege ziehen lassen. Le Loi, c’est moi mag ein geflügeltes Wort der Mächtigen sein, dennoch gibt es kein La foi, c’est moi, weder für Haiden noch für Theologen a là Paul Zulehner oder Hans Küng und ebensowenig für Kardinäle wie Marx, Lehmann oder Kasper, ja nicht einmal für einen Papst. Akatholiken wie Haiden unter falscher Flagge segeln zu lassen, um eine vergiftete Propaganda zu verbreiten, ist ein Ärgernis vor Gott und den Gläubigen. Sie hilft keiner Frau und keiner Familie katholisch zu sein und das Ewige Leben zu gewinnen.
Wo die Inhalte verblassen und offensichtlich selbst nicht mehr geglaubt wird, was Mutter Kirche seit 2000 Jahren lehrt, wie es ihr von Christus aufgetragen wurde, treten „Strukturreformen“ in den Vordergrund und dominieren die Szene. Doch die erste und einzige „strukturelle“ Reform, die der Kirche dringend Not tut, ist es, dafür Sorge zu tragen, daß überall auch Katholisches drinnen ist, wo „katholisch“ draufsteht, in Diözesanstellen, Verbänden, Medien, Fakultäten, Seminaren. Wo dies nicht möglich sein sollte, ist die entsprechende Einrichtung zuzusperren. Mit anderen Worten ist dem größten Etikettenschwindel aller Zeiten ein Ende zu bereiten, der sich auf allen Ebenen in der katholischen Welt eingeschlichen hat. Folgt hier keine Abhilfe, darf sich niemand wundern, als letzte die zuständigen Diözesanbischöfe, daß größte Verwirrung darüber herrscht, was denn eigentlich katholisch ist und warum die katholische Stimme in der Welt nur mehr schwach oder verzerrt zu hören ist.
[Update] Die im Artikel genannte Chefredakteurin von Welt der Frau, Christine Haiden übermittelte nachfolgende Richtigstellung: „Welt der Frau erhält keinen Cent Kirchenbeiträge. Ihre Darstellung, dass es
sich um ein kirchensteuerfinanziertes Medium handelt, ist sachlich zu 100 Prozent falsch. Wir finanzieren uns ausschließlich aus dem Verkauf von Abos, Büchern und Anzeigen. Wir bekommen auch keine Presseförderung.“
Text: Martha Weinzl/Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino/Diözese Linz
Wie mir diese ständige, penetrante Ketzerei von allen Seiten innerhalb (nicht außerhalb wohlgemerkt!) der katholischen Kirche auf die Nerven geht. Die Schamlosigkeit dieser Leute im Angesichts des Herrn ist unerträglich. Und sobald die vor Gift triefenden politisch-korrekten Begriffe der „Diskriminierung“ und „Toleranz“ im Zusammenhang mit der ewigen Wahrheit Gottes auftauchen, weiß ich, daß die Freimaurer fast vollständig das Ruder übernommen haben.
Die ständigen Übertretungen gewisser Personen, gerade auch in der Liturgie, sind Programm dieser Ideologen. Sie kennen nur ihr eigenes Selbst als Maßstab. Auch dieses Reden von „Beziehung“ zu Christus lässt erkennen, wie hohl das alles ist. Das Problem dabei ist, sie selbst erfassen nicht in die Fülle des Lebens, und anderen vermasseln sie es auch! Es ist wie erweiterter Selbstmord im Seelischen, andere Menschen werden mitgerissen. Dieses zwanghafte Heilsdenken bringt soviel Irres, auch in die Beziehungen von Menschen untereinander. Irgendwann können wir leerstehende Kirchen als „Frauenhäuser für Katholiken“ einrichten, wo katholisch Getaufte von zwanghaften Barmherzigkeitsvorstellungen befreit werden und wo sie als Mensch wieder ihre Würde erhalten und ernstgenommen werden. Liebe ohne Freiheit gibt es nämlich nicht!
Sie reden in Verspiegelungen! Nennen Sie Ross und Reiter. So wie es dasteht, kann man rein- und rauslesen, was man will?!
Wer sind „diese Ideologen“ – Kasper & Co oder Traditionsverbundene?
Machen wir uns doch nichts vor. Franziskus ist ein Mann dieses theologischen Kaspers, das hat er selbst bei seinem ersten Angelus unüberhörbar und wohl mit Signalcharakter verkündet. Die Pläne zur Einführung der Kommunion für die wiederverheiratet Geschiedenen, als – wie es der Artikel ganz richtig bemerkt – Bresche für die Nachreichung der gesamten antikatholischen Agenda, sind längst von höchster Stelle abgesegnet. Alle Beratungen, Kommissionen, Synoden und Befragungen sind nur Theaterdonner. Spätestens nach der Bischofssynode 2014 wird sie offiziell von Rom verkündet werden. Deshalb auch das dreiste Vorgehen der Freiburger, die, so wie auch Schüller in Wien, nur die Rolle einer Vorhut spielen. Es wird Zeit, dass sich (noch) katholisch denkende Theologen, Bischöfe und Kardinäle zusammenschließen und sich gegen die drohende Aufgabe des Ehesakramentes öffentlich zur Wehr setzen. Nicht mehr und nicht weniger ist jetzt zu tun, auf dass die gesunde Lehre und damit die römisch-katholische Kirche weiter bestehe!
Danke der Redaktion für diesen klaren,überfälligen Artikel.unglaublich,wenn gewisse Schleusen des Unglaubens geöffnet sind-mit welch elementarer Wucht das die heilige katholische Kirche trifft.ich spreche da nur von den pusillanimes, von den ganz einfachen Menschen,die einfach nur im Glauben Christus und seiner Kirche anhangen wollen, ihr Leben daran festmachen wollen- was solche unverschämte aufrührerische Auftritte in den Massenmedien verursachen.Mir ist einfach schleierhaft wie solche Leute von Kirchengeldern bezahlt werden und wie solch einer Kardinal sein und bleiben kann(sollte der Purpur nicht verpflichten, für die Kirche sogar sein Leben, Leib und Blut hinzu geben?)nb. ich sehe diesen Günstling immer noch wie er in der Erlöserkirche in Moskau während eines erhabenen Gottesdienstes sich vor der Zeit aus der Kirche stahl.Es gibt Menschen, die den Weihrauch,den Glanz und die Freude an Gott im Kultus nicht vertragen.
dass solche Dinge unwidersprochen hingenommen werde ist skandalös und unbegreiflich.
Ich denke wir erleben noch den Uebertritt Benedikts zur FSSPX.
„Danke Vatikanum II“ das war ganze Arbeit.
Das 3.Geheimnis Fatimas wird auch durch das Verschweigen nicht besser.
Es Kann sich nur um dieses Katastrophen Konzil gehandelt haben.
Joh. 23 letzte Worte auf dem Sterbebett sollen gewesen sein „Stop that Council“
Satan hat fast gewonnen, komm Herr Jesus und rette Deine Kirche !
Ja, es sieht wirklich so aus, dass die in die Jahre gekommenen Progressisten „Morgenluft wittern“ und den Selbstzerstörungsprozess zu Ende führen, der schon lange im Gange ist.
Pius X. ist es gelungen, den Modernismus einzudämmen, in Schach zu halten, endgültig stoppen konnten ihn seine Nachfolger nicht mehr
Wäre der junge, brillante Theologe und Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Guiseppe Kardinal Siri Papst geworden statt des Erzbischofs von Mailand, Kardinal Montini, hätte er die Kraft gehabt, sich den Progressisten und ihrer Medienmacht entgegenzustemmen?
Wir wissen es nicht.
Wir wissen auch nicht, was die Progressisten nach getaner Arbeit übrig lassen. Mehrere Generationen von Katholiken sind in einer Kirche aufgewachsen, die den Glauben nur noch rudimentär verkündet, die sich über theologische Grundbegriffe, z.B. „Barmherzigkeit“ nicht mehr einig ist. Eine ellenlange Liste ließe sich anfügen.
Ehrlich gesagt bin ich es leid, Klagen zu hören über die jüngeren Katholiken mit dem „leeren Glaubensakku.“ Wenn er dauernd vom Netz getrennt ist, wie soll er aufgeladen sein?
Für mich stellt sich die Frage: Wer baut – nach menschlichem Ermessen – diese Kirche wieder auf?
Wenn Traditionstreue meinen, nicht über Joseph Ratzinger – Benedikt XVI. hinausgehen zu dürfen, wenn sie meinen, die „Konzilskirche“ ließe sich reformieren, dann geht der Niedergang weiter. Auch wenn die alternden Progressisten ihr irdisches Leben beendet haben.
In Evangelii gaudium ist zu lesen:
40. […] Außerdem gibt es innerhalb der Kirche unzählige Fragen, über die mit g r o ß e r Freiheit geforscht und nachgedacht wird. Die verschiedenen Richtungen des philosophischen, theologischen und pastoralen Denkens können, wenn sie sich vom Geist in der gegenseitigen Achtung und Liebe in Einklang bringen lassen, zur Entfaltung der Kirche beitragen, weil sie helfen, den äußerst reichen Schatz des Wortes besser deutlich zu machen. Denjenigen, die sich eine monolithische, von allen ohne Nuancierungen verteidigte Lehre erträumen, mag das als Unvollkommenheit und Zersplitterung erscheinen. Doch in Wirklichkeit hilft diese Vielfalt, die verschiedenen Aspekte des unerschöpflichen Reichtums des Evangeliums besser zu zeigen und zu entwickeln.
Franceso Colafemmina sprach von dem Unterschreiber dieses apostolischen Schreibers, er sei ein Chaospapst und wie es scheint, der erste Relativist auf dem Papstthron. Seine Aufgabe sei es Tohuwabohu zu erzeugen. Sein Regierungsprogramm aber sei eine „Revolution“.
Die Steilvorlage für K.Kaspers Äußerungen dürfte sich nicht zuletzt aus diesem Text ergeben.
Hauptsache die gegenseitige Liebe wird beachtet, die unfehlbare Lehre Kirche darf man um der Verständigung willen und der Berufung auf ‚Barmherzigkeit‚ über Bord werfen.
Der Heilige Geist durfte sich bereits verabschieden, wie bezüglich des VKII nur noch der ‚Geist des Konzils‚ zählt.
Das Lesen dieses Abschnittes der „Exhortation“ hatte bei mir den gegenteiligen Effekt von aufbauend.
Ich kann mir den sarkastischen Vorschlag nicht verkneifen, aus Gründen der neuen Barmherzigkeit das Fest der Enthauptung des hl. Johannes des Täufers zu ersetzen durch das Gedächtnis des Liebes-Ehepaares Herodes und Mariamne.
ja darauf warte ich auch schon die ganze Zeit!
Ich fürchte, nach den äußeren Kräfteverhältnissen zu urteilen wird es umgekehrt laufen: wer „stur“ römisch-katholisch bleiben will, wird aus der neuen Kirche ausgeschlossen.
Man braucht nur die heutige Franziskus-Perle über traurige Christen, die Angst haben, dem Heiligen Geist die Türe zu öffnen, zur Kenntnis nehmen und man weiss, wohin der Zug fährt. Wer nicht aufspringt, wird zurückgelassen, wer gar die Notbremse zieht, wird vom fahrenden Zug geworfen. Es grenzt an Demagogie, wie dieser Mann mit seinen propagandistischen und theologisch fragwürdigen Ansprachen mahnende Stimmen bereits im Vorfeld deklassiert. Da zeigt dieser zärtliche Gott Bergoglios plötzlich seine eiskalte und brutale Fratze.
Ich lese diese Perlen, dieses Machwerk aus Plastik, schon gar nicht mehr.
Und den Song von den Traurigen oder Halsstarrigen, die den Heiligen Geist nicht einlassen, den kann ich in- und auswendig.
Man mag ja denken, wie man will, aber das Niveau aus der Casa Sanctae Marthae ist einfach nur primitiv.
Wenn man nach dem geht, was F. sagt und tut, kann er nicht von IHM sein. Punkt.
Man fragt sich, inwiefern er Papst ist.
Bei jedem anderen von dieser Art wäre man da rigoroser…
Und ich betone immer wieder: wie sehr wünschte ich, es wäre anders und gedenke Benedikts hinter den Mauern, für den ich täglich immer noch als für den Heiligen Vater bete…
Es mag primitiv erscheinen, aber es ist von höchster Raffinesse!
Bei Benedikt gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder er wollte die Kirche wirklich mit Hilfe der Tradition retten, dann ist er eine tragische Gestalt, die unsere Hochachtung und unsere Verehrung verdient. Oder aber er verfolgte dieselben Ziele, nur mit anderen Mitteln, dann war sein Rücktritt freiwillig und nur konsequent, als er bemerkte, dass es ihm nicht gelang, den unabhängigen Teil der Tradition in den zweitvatikanischen Weg einzubinden.
Persönlich tendiere ich zu Version eins.
Wenn er die Tradition hätte retten wollen, dann wäre es möglich gewesen mit der Eingliederung der Piusbruderschaft auf eine faire Weise (Personalordniariat). Ich fürchte, er wollte trotz aller Mängel die neue Messe nicht verwerfen. Dieses Sowohl als Auch der beiden einander teilweise widersprechenden Riten ist eine Katastrophe.
Zitat aus der DT vom 5.12.13 über Karl Barth: „Irritierend fand der Schweizer [Barth] die Fähigkeit des Deutschen [Ratzinger], die Fragen auch da mit einem einerseits/andererseits zu beantworten, wo er entweder/oder sagen würde.“
Ich glaube, die Tragik des Theologen Papst Benedikt, den ich als Mensch sehr schätze, liegt darin, daß er nicht fähig war, sich von dem, was er als falsch erkannt hatte, zu trennen. Abzuschneiden. Er hat statt dessen versucht, es durch Gedankenakrobatik irgendwie zu integrieren, doch noch stimmig zu machen. Das sehe ich nicht nur bzgl. der Liturgie, sondern auch in Bezug auf die Ökumene, auf das Religionstreffen in Assisi.
Ein großer Denken ist oft kein Mann der Tat. Wer das von sich weiß, der nimmt sich als Mitarbeiter einen Praktiker, der ähnlich denkt und die Dinge umzusetzen vermag. Das ist Benedikt durch die Wahl von Bischof Müller, der die Liturgiereform heute noch verklärt, zum Präfekt der Glaubenskongregation nicht gelungen.
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass anfänglich ein Personalordinariat für die gesamte Tradition, also FSSPX und Ecclesia Dei Gemeinschaften, geplant war. Als Vorhut gegen die Bedenken der Konzilsbetonierer diente „Anglicanorum coetibus“. Kurz vor Abschluß der Vorbereitungsphase platzte das Williamson Interview wie eine Bombe und zerstörte das ganze Vorhaben. Aber diese Version habe ich hier schon mehrfach dargelegt, ich will mich nicht wiederholen. Bitte bedenken: Benedikt saß zwischen allen Stühlen. Einerseits musste er die Progressisten/Konziliaren ruhig halten, andererseits das Vertrauen der Traditionalisten gewinnen, ein fast unmöglicher Spagat.
Ja, und was dann? Wo werden die Traditionstreuen noch Priester finden, bei denen sie zu den Sakramenten gehen können? Es gibt ja heute schon recht wenige Priester, die noch orthodox sind. Und von diesen werden nochmal diejenigen wegfallen, die sich von der „neuen Kirche“, sollte dies nicht durch ein Wunder verhindert werden, nicht willentlich absetzen. Denn wer meint, er könne als Priester, Bischof oder Laie in dieser neuen Kirche bleiben ohne nach und nach (automatisch) den Glauben zu verlieren, der macht sich etwas vor. Man denke an die Folgen der Reformation. Ein sowohl als auch wird es nicht länger geben können. Langsam scheiden sich die Geister.
Man sieht die Problematik jetzt schon an den Franziskanern. Wer dort immer noch meint, er könne, um sein Gewissen zu beruhigen (ubi Petrus ibi Ecclesia) in der Kirche Heimat haben, der wird sehr leiden, ja, den Glauben aufgeben müssen. P. Volpi verlangt als Voraussetzung für den Verbleib im Orden die Anerkennung, der Novus Ordo sei ein wahrhafter Ausdruck der liturgischen Tradition(!) der Kirche.
Muß dann die kath. Welt, Priester wie Laien, einmal bestätigen, daß die neue Kirche, die jetzt immer mehr zum Vorschein kommt, ein wahrhafter Ausdruck der Tradition der Kirche ist? Obwohl sie sich hörbar und sichtbar von der Tradition immer weiter entfernt?
Ja, da schau her! Die ersten Ergebnisse der Mitgliederbefragung liegen bereits vor und fallen erwartungsgemäß aus:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article122899065/Katholiken-bewerten-Lehre-der-Kirche-als-weltfremd.html
Nun aber husch, husch, meine Herren Bischöfe! Jetzt haben sie die gewollte basisdemokratische Scheinlegitimation, um Hand an die Lehre der Kirche zu legen und sie den herrschenden gesellschaftlichen Normen anzupassen. Mein Gott, wären doch solche Advokatentricks und basisdemokratischen Winkelzüge der Kirche schon früher eingefallen, mancher hätte sich sein Martyrium ersparen können. Pfui Teufel, über diese böse, fundamentalistische, angstverhaftete, unbarmherzige Kirche vor dem zweitvatikanischen Frühling, die lieber ihre Kinder in den Tod schickte, als ein Jota an der überlieferten Lehre zu ändern!
@hicesthodie
Auch wenn ich Ihren Zorn verstehen kann, man sollte es mit der Ironie nicht übertreiben. Der letzte Satz ist wirklich nicht gut.
Werte/r M.S., das ist weniger Ironie, als viel mehr eine Vorwegnahme dessen, was kommen wird. Sie werden diesen oder Sätze vergleichbaren Inhalts bald, sehr bald von den höchsten Würdenträgern der zweitvatikanischen Kirche zu hören bekommen und sie werden erleben, wie das „Volk“ ihnen dafür Beifall spendet!
Ist mir schon klar. Wenn Sie gesagt hätten, man wird bald die alte Kirche verteufeln, dann hätten Sie selber eine Distanz zu der Aussage gelegt. So aber nehmen Sie, hicesthodie, solche Worte persönlich in den Mund. Sie sagen etwas, was Sie nicht meinen. Das ist zwar heute gang und gäbe. Aber da Worte auch Kraft in sich haben, kann man durch Sarkasmus auch etwas kaputt machen, was man eigentlich nicht treffen wollte. Man nimmt die Zerstörung, die durch andere vielleicht einmal erfolgt, vorweg, und nimmt auf subtile Weise daran teil. Eine Art Selbstzerstörung aus Verbitterung oder Verzweiflung. Dagegen werden Sie jetzt protestieren, vielleicht ist das auch von mir zu spitzfindig. Aber ich muß sagen, ich habe aufgehört, ironisch zu reden und etwas zu sagen, was ich nicht meine.
Ja, ich verstehe nun, was Sie meinen und denke, Sie haben recht. Danke!