„Für mich selber schreibe ich es“ – Am 5. Dezember 1791 starb W. A. Mozart


Wolfgang Amadeus Mozart(Wien) Am 5. Dezem­ber 1791 starb nach kur­zer und schwe­rer Krank­heit Wolf­gang Ama­de­us Mozart. Sei­ne letz­te Kom­po­si­ti­on, das Requi­em in d‑Moll, KV 626 für Soli, Chor und Orche­ster, blieb unvoll­endet, nichts­de­sto­trotz gilt es als eines der größ­ten geist­li­chen Musik­wer­ke der Mensch­heits­ge­schich­te. Tat­säch­lich stammt es nur zu etwa zwei Drit­tel von Mozart selbst, im Auf­trag von Mozarts Wit­we Kon­stan­ze über­nah­men zwei sei­ner Schü­ler, Joseph Eyb­ler und Franz Xaver Süß­mayr, die Voll­endung des Wer­kes. Der letz­te von Mozart kom­po­nier­te Teil des Requi­ems waren die ersten acht Tak­te des „Lacri­mo­sa dies illa“.

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Mozarts Requi­em, vor dem Hin­ter­grund der Vor­ah­nung des nahen Todes ent­stan­den, ver­bin­det außer­or­dent­li­che Dra­ma­tik mit inni­ger Spi­ri­tua­li­tät und zutiefst christ­li­cher Hoff­nung auf Erlö­sung, wie sie etwa in der fle­hent­li­chen „Sal­va me“-Bit­te zum Aus­druck kommt.

Mozarts Wit­we Kon­stan­ze soll­te Jah­re spä­ter erzäh­len, daß Mozart etwa sechs Mona­te vor sei­nem Tod (und damit vor Aus­bruch sei­ner töd­li­chen Erkran­kung) bereits „von der Idee sei­ner Ver­gif­tung beses­sen war.“ Er wis­se, daß er ster­ben müs­se, so hät­te er laut Kon­stan­ze geru­fen, jemand hät­te ihm ein lang­sam wir­ken­des Gift gege­ben „und hat die genaue Zeit mei­nes Todes aus­ge­rech­net, wofür sie ein Requi­em bestellt haben; für mich sel­ber schrei­be ich es.“ Die­se Erzäh­lung Kon­stan­zes hat sicher­lich zu man­cher Legen­den­bil­dung rund um die Ent­ste­hung des Requi­ems beigetragen.

Der tat­säch­li­che histo­ri­sche Hin­ter­grund ist weni­ger spek­ta­ku­lär: Mozart hat­te sich 1791 erfolg­reich als Adjunkt des Dom­ka­pell­mei­sters an St. Ste­phan in Wien bewor­ben. Infol­ge­des­sen wur­de Mozart durch Ver­mitt­ler des Gra­fen Franz von Wal­segg anonym mit der Kom­po­si­ti­on eines Requi­ems beauf­tragt. Wal­seggs Gat­tin war im Alter von 20 Jah­ren gestor­ben und die­ser woll­te Mozarts Requeim als sein eige­nes ausgeben.

Sei­ne letz­te Ruhe­stät­te fand Mozart in einem Armen­grab. Anläß­lich sei­nes 200. Todes­ta­ges 1991 wur­de im Wie­ner Ste­phans­dom eine Hei­li­ge Mes­se vom dama­li­gen Erz­bi­schof von Wien, Kar­di­nal Hans Her­mann Groer zele­briert, in deren Rah­men das Requi­em als gesun­ge­ne Lit­ur­gie ein­ge­bun­den wur­de. Unter der Lei­tung von Georg Sol­ti musi­zie­ren die Wie­ner Phil­har­mo­ni­ker, die Kon­zert­ver­ei­ni­gung Wie­ner Staats­opern­chor, Soli­sten sind Arleen Auger, Ceci­lia Bar­to­li, Vin­son Cole und René Pape.

Text: Giu­sep­pe Nardi

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