Die Geschichte der Liturgiereform muß neu geschrieben werden – Quellen allgemein zugänglich


Fontis Liturgiekonstitution(Rom) Ein hal­bes Jahr­hun­dert nach der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um wur­den erst­mals alle Vor­be­rei­tungs­tex­te der brei­ten Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht. Das ermög­licht einen direk­ten Ver­gleich und auch eine neue Form der kri­ti­schen Gegen­über­stel­lung zwi­schen der Kon­sti­tu­ti­on und dem, wie sie in der Nach­kon­zils­zeit umge­setzt wurde.

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Vor genau 50 Jah­ren stimm­te das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil dem ersten von ins­ge­samt 16 Kon­zils­do­ku­men­ten zu. Es han­del­te sich dabei um die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um (sie­he eige­nen Bericht „Bruch im grund­le­gen­den lit­ur­gi­schen Bewußt­sein“ – 50 Jah­re Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um).

Auf den Tag genau fünf­zig Jah­re danach wur­de die neue Inter­net­sei­te FONTES Com­mis­sio­nis Lit­ur­gi­cae ver­öf­fent­licht. Sie ver­öf­fent­licht alle Doku­men­te, die in Vor­be­rei­tung des Kon­zils und wäh­rend des Kon­zils bis zur Ver­ab­schie­dung der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on mit die­ser in Zusam­men­hang stehen.

Die Tat­sa­che, daß das Kon­zil sei­ne Arbei­ten aus­ge­rech­net zum Sche­ma De lit­ur­gia begann, hing damit zusam­men, daß den Kon­zils­vä­ter der Text am mei­sten aus­ge­reift und am wenig­sten umstrit­ten schien. Schon bald spra­chen jedoch gewich­ti­ge Stim­men davon, daß es sich dabei um einen Akt der Vor­se­hung han­del­te. Indem beim The­ma der Lit­ur­gie begon­nen wur­de, bekräf­tig­te man unmiß­ver­ständ­lich den Pri­mat Got­tes, sei­nen abso­lu­ten Vor­rang vor und über alle ande­ren The­men, die das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil behan­deln soll­te, wie Joseph Ratz­in­ger, selbst als jun­ger Theo­lo­ge Peri­tus des Kon­zils, anmer­ken sollte.

In der Schluß­ab­stim­mung erhielt Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um 2158 Stim­men. Ledig­lich 19 Kon­zils­vä­ter stimm­ten dage­gen. Den­noch schwoll der Wider­stand nach dem Kon­zil an. Vor allem wegen der Art und Wei­se, wie die Kon­sti­tu­ti­on und ihre Richt­li­ni­en vom Con­si­li­um ad exse­quen­dam Con­sti­tu­tio­nem de sacra lit­ur­gia umge­setzt wur­den. Der Lit­ur­gie­rat war im Janu­ar 1964 von Papst Paul VI. ein­ge­setzt wor­den. Erster Prä­si­dent wur­de Gia­co­mo Kar­di­nal Ler­ca­ro, erster Sekre­tär und Fak­to­tum der Lit­ur­gi­ker Anni­ba­le Bug­nini (sie­he eige­nen Bericht Franz von Assi­si statt Anni­ba­le Bug­nini – Bene­dikt XVI. mahnt Bischö­fe Lit­ur­gie zu respek­tie­ren).

Die Inter­net­sei­te wur­de vom renom­mier­ten Lit­ur­gi­ker Don Nico­la Bux vor­ge­stellt. Der Prie­ster der Diö­ze­se Bari ist Con­sul­tor der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung und der Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­se. Bis vor kur­zem war er auch Con­sul­tor des Amtes für die päpst­li­chen Zele­bra­tio­nen. Papst Fran­zis­kus ersetz­te im Sep­tem­ber sämt­li­che unter Papst Bene­dikt XVI. ernann­te Con­sul­to­ren und neue, die sei­ner lit­ur­gi­schen Sen­si­bi­li­tät näher sind (sie­he eige­nen Bericht San­dro Magi­ster: Wen­de und Bruch von Papst Fran­zis­kus – Distanz zu Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI.).

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Für eine Reform der Reform

von Don Nico­la Bux

50 Jah­re nach dem 4. Dezem­ber 1963, als die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­nums pro­mul­giert wur­de, kommt einem die Fest­stel­lung eines Gelehr­ten in den Sinn, der jenes Kon­zil erforsch­te: „Die Kon­zils­vä­ter wol­len kei­ne ‚lit­ur­gi­sche Revolution‘“.

Wie kann man das bele­gen? Eine neue Inter­net­sei­te kommt uns dabei ent­ge­gen. Sie sam­melt und ver­öf­fent­licht sämt­li­che Quel­len zur Vor­be­rei­tung und zur Abfas­sung der Kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um bis zur Schlußabstimmung.

Ziel der Inter­net­sei­te ist es, die­se Doku­men­te zugäng­lich und bekannt zu machen, um ein voll­stän­di­ges und aus­ge­wo­ge­ne­res Bild der Lit­ur­gie­re­form zu gewin­nen. Es geht dabei auch um ein authen­ti­sches Ver­ständ­nis des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils in Kon­ti­nui­tät mit allen ande­ren öku­me­ni­schen Kon­zi­len der Kir­chen­ge­schich­te, wie sie der Kir­chen­hi­sto­ri­ker Kuri­en­erz­bi­schof Ago­sti­no Mar­chet­to in einer Rei­he von bemer­kens­wer­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen her­aus­ge­ar­bei­tet hat:

„In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten wur­de die Fra­ge der kor­rek­ten Zele­bra­ti­on der Lit­ur­gie immer mehr zu einem zen­tra­len The­ma der Aus­ein­an­der­set­zung rund um das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil, oder anders gesagt, dar­über, wie die­ses Kon­zil bewer­tet und im Leben der Kir­che auf­ge­nom­men wer­den sollte.“

Neue Internetseite macht Dokumente zugänglich

Die neue Inter­net­sei­te ist kosten­los und macht end­lich allen ein kost­ba­res Quel­len­ma­te­ri­al zugäng­lich. Die Sei­te ist noch nicht ganz fer­tig­ge­stellt. Auf der Home­page heißt es:

„In den kom­men­den Wochen wird die voll­stän­di­ge Doku­men­ta­ti­on ver­öf­fent­licht, die not­wen­dig ist, um zu ver­ste­hen, wie die vor­be­rei­ten­de Lit­ur­gie­kom­mis­si­on vor dem Kon­zil zur Abfas­sung des Sche­mas gelang­te, das dem Öku­me­ni­schen Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil vor­ge­legt wur­de und wie die­ses Sche­ma wäh­rend der bei­den Kon­zils­ses­sio­nen gemäß den Wün­schen der Kon­zils­vä­ter abge­än­dert wurde.“

Zunächst ist vor allem zwi­schen ver­schie­de­nen Lit­ur­gie­kom­mis­sio­nen zu unter­schei­den, die in ver­schie­de­nen Pha­sen tätig waren und in der Regel mit­ein­an­der in kei­ner direk­ten Ver­bin­dung stan­den. Kon­kret las­sen sich drei Haupt­pha­sen unter­schei­den: die Vor­be­rei­tungs­pha­se vor dem Kon­zil, das Kon­zil selbst und die Nachkonzilszeit.

Die vor­be­rei­ten­de Lit­ur­gie­kom­mis­si­on hielt drei Tagun­gen ab, bei denen die Arbeit der Unter­kom­mis­sio­nen vor­ge­stellt und dis­ku­tiert wur­de. Um die­ses Mate­ri­al zu prä­sen­tie­ren, wur­de deren Unter­tei­lung auch für die Inter­net­sei­te beibehalten:

  • I Con­ven­tus
  • II Con­ven­tus
  • III Con­ven­tus

Nach die­ser Vor­be­rei­tungs­pha­se begann das Kon­zil und damit die eigent­li­chen Kon­zils­ar­bei­ten der Com­mis­sio Cen­tra­lis. Die Lit­ur­gie­kom­mis­si­on des Kon­zils ver­sam­mel­te sich wäh­rend der ersten und der zwei­ten Ses­si­on der Kir­chen­ver­samm­lung in den Jah­ren 1962 und 1963 sowie in der Zeit zwi­schen den bei­den Ses­sio­nen. Auch für die­se Haupt­pha­se wur­de die ursprüng­li­che Unter­tei­lung beibehalten:

  • Ses­sio I
  • Ses­sio II

Fast das gesam­te Mate­ri­al ist heu­te im Geheim­ar­chiv des Vati­kans gesam­melt. Dort wur­den die Doku­men­te gesich­tet und nun auf der Inter­net­sei­te zugäng­lich gemacht. Was ande­re Doku­men­te anbe­langt, von deren Exi­stenz man durch Nen­nung oder Hin­wei­sen in ande­ren Doku­men­te weiß, die sich aber nicht im Geheim­ar­chiv fin­den, ist man auf der Suche nach ihnen, um die Ori­gi­na­le zu erhal­ten oder ori­gi­nal­ge­treue Kopien anfer­ti­gen zu können.

Dokumente ermöglichen auf neue Weise Vergleich und kritische Überprüfung der Nachkonzilszeit

Da die Ori­gi­nal­do­ku­men­te ver­öf­fent­licht wer­den, sind die Tex­te in der jewei­li­gen Ori­gi­nal­spra­che gehal­ten. Für den größ­ten Teil der Doku­men­te ist das Latein.

Die Kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um stellt die Lit­ur­gie als Fort­set­zung des Heils­wer­kes Chri­sti in jeder Zeit und an jedem Ort dar. Das Geheim­nis Chri­sti ist in ihr gegen­wär­tig und macht so aus ihr den Höhe­punkt und die Quel­le des gesam­ten kirch­li­chen Lebens.

Rich­ti­ger­wei­se fand Pame­la E. J. Jack­son den Schlüs­sel zur rich­ti­gen Les­art des Doku­men­tes im Para­graph 7, der fol­gen­der­ma­ßen endet:

„Infol­ge­des­sen ist jede lit­ur­gi­sche Fei­er als Werk Chri­sti, des Prie­sters, und sei­nes Lei­bes, der die Kir­che ist, in vor­züg­li­chem Sinn hei­li­ge Hand­lung, deren Wirk­sam­keit kein ande­res Tun der Kir­che an Rang und Maß erreicht.“

Eben­so stell­te sie fest, daß für die Kon­sti­tu­ti­on die Quel­len der Theo­lo­gie der Lit­ur­gie die Hei­li­ge Schrift und die lit­ur­gi­sche, patri­sti­sche und theo­lo­gi­sche Tra­di­ti­on sind, inter­pre­tiert durch das Lehr­amt, ganz kon­kret durch die Enzy­kli­ken Mysti­ci Cor­po­ris und Media­tor Dei, so daß man sagen kann, daß im lit­ur­gi­schen Bereich das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil „das von Pius XII. begon­ne­ne Werk vollendete“.

Das stimmt mit dem über­ein, was Bene­dikt XVI. bei der Gene­ral­au­di­enz vom 10. Okto­ber 2012 sag­te: „Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um erin­nert an die Zen­tra­li­tät des Geheim­nis­ses der Gegen­wart Chri­sti“. Eben­so sag­te er in sei­ner Anspra­che vom 18. Febru­ar 2013 an den römi­schen Kle­rus und im Vor­wort zu sei­nen lit­ur­gi­schen Schriften:

„Die erste, ursprüng­li­che, ein­fa­che – schein­bar ein­fa­che – Absicht des Kon­zils war die Reform der Lit­ur­gie, die bereits mit Pius XII. begon­nen hat­te, der bereits die Kar­wo­che refor­miert hat­te. […] Jetzt, rück­blickend, fin­de ich, daß es sehr gut war, mit der Lit­ur­gie zu begin­nen. So erscheint der Pri­mat Got­tes, der Pri­mat der Anbe­tung. ‚Ope­ri Dei nihil prae­po­na­tur‘: nichts darf dem Got­tes­dienst vor­ge­zo­gen wer­den. Die­se Wor­te aus der Regel des Hei­li­gen Bene­dikt, erschei­nen so als ober­ste Regel des Konzils.“

Liturgiekonstitution wurde teils „sakrilegisch verfälscht“

Wenn man schon nicht auf Bene­dikt XVI. hören möch­te, tut man es viel­leicht bei Hen­ri De Lubac. Auch für die­sen gro­ßen Theo­lo­gen ist die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on „oft miß­ver­stan­den und teils sogar auf sakri­le­gi­sche Wei­se ver­fälscht wor­den“. Denn nach dem Kon­zil mach­te sich die Über­zeu­gung breit, die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on hät­te eine Reform im Sinn eines Bruchs mit der Tra­di­ti­on der katho­li­schen Lit­ur­gie postu­liert. Dies in min­de­stens vier Punk­ten: die Eucha­ri­stie als Mahl statt als Opfer; die Ver­samm­lung als Sub­jekt der Lit­ur­gie statt des Prie­sters; die par­ti­ci­pa­tio actuo­sa als Alter­na­ti­ve zur Anbe­tung; die zen­tra­le Bedeu­tung der Gemein­schaft statt der kos­mi­schen Trag­wei­te des eucha­ri­sti­schen Opfers.

Auch des­halb ist es wich­tig zu den Quel­len zurück­zu­keh­ren. Die Vor­be­rei­tungs­do­ku­men­te für das Kon­zil erlau­ben es, mit grö­ße­rer Objek­ti­vi­tät auf die Kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um zu blicken und lie­fern umso wert­vol­le­re Hilfs­mit­tel und Maß­stä­be um einen Ver­gleich mit ihrer nach­kon­zi­lia­ren Umset­zung anzu­stel­len und die­se einer Prü­fung zu unterziehen.

Konzilsväter wollten keine „grundlegende Veränderung der katholischen Liturgie“

Aus den Wort­mel­dun­gen der Kon­zils­vä­ter in der Kir­chen­ver­samm­lung geht eben­so her­vor, daß sie wohl ein Rah­men­ge­setz sein soll­te, aber kei­nes­wegs eine grund­le­gen­de Ver­än­de­rung der katho­li­schen Lit­ur­gie woll­te. In die­sem Sinn sei zu „prü­fen“, so Joseph Ratz­in­ger, „wo zu dra­sti­sche Ein­schnit­te aus­ge­führt wur­den, um auf kla­re und orga­ni­sche Wei­se die Ver­bin­dung mit der ver­gan­ge­nen Geschich­te wie­der­her­zu­stel­len. Ich selbst habe in die­sem Sinn von einer „Reform der Reform gespro­chen“. Mei­nes Erach­tens muß dem aber ein Erzie­hungs­pro­zeß vor­aus­ge­hen, der die Ten­denz zur Tötung der Lit­ur­gie durch per­sön­li­che Erfin­dun­gen ausschließt“.

Die neue Inter­net­sei­te mit ihren Doku­men­ten kann bei die­sem Pro­zeß helfen.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Fon­tis (Screen­shot)

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10 Kommentare

  1. Bez. der hl. Mes­se hat sich das Vati­ca­num II. mit kei­ner Sil­be für fol­gen­de „Neue­run­gen“ ausgesprochen;
    nicht für den sog. „Volks­al­tar“,
    nicht für die Fei­er „ver­sus populum“ ,
    nicht für die qua­si „Abschaf­fung“ der Lit­ur­gie­spra­che Latein und nicht für die „Hand­kom­mu­ni­on“ oder das „Lai­en­dik­tat“.

    All die­se sog. „Neue­run­gen“ basie­ren auf Unge­hor­sam sei­tens pro­gres­si­vi­stich libe­ra­ler Krei­se, die Papst Paul „vor voll­ende­te Tat­sa­chen“ gestellt haben ( sprich die Ver­un­stal­tung der hl. Mes­se ! ) und erst nach­träg­lich ein „Indult“ – die Befrei­ung von gel­ten­der Norm – gleich­sam erzwun­gen haben.
    Papst Paul VI. soll ange­sichts der ver­pro­te­stan­ti­sier­ten Form der hl. Mes­se geweint haben.…dennoch ist es lei­der er gewe­sen, der die sog. „Neue Mes­se“ zur „ordent­li­chen Form“ aus­ge­ru­fen hat und damit mit zur an den völ­li­gen Rand­drän­gung ( ja bis zur Äch­tung ) der Alten Mes­se bei­getra­gen hat.

    Aus­zug aus der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on „Sacro­sanc­tum con­ci­li­um“ vom 4. Dezem­ber 1963:

    -
    § 1. Der Gebrauch der latei­ni­schen Spra­che soll in den latei­ni­schen Riten erhal­ten blei­ben, soweit nicht Son­der­recht entgegensteht.

    4. Der Mut­ter­spra­che darf im Sin­ne von Art. 36 die­ser Kon­sti­tu­ti­on in den mit dem Volk gefei­er­ten Mes­sen ein gebüh­ren­der Raum zuge­teilt wer­den, beson­ders in den Lesun­gen und im „All­ge­mei­nen Gebet“ sowie je nach den ört­li­chen Ver­hält­nis­sen in den Tei­len, die dem Volk zukommen.
    Es soll jedoch Vor­sor­ge getrof­fen wer­den, daß die Christ­gläu­bi­gen die ihnen zukom­men­den Tei­le des Meß-Ordi­na­ri­ums auch latei­nisch mit­ein­an­der spre­chen oder sin­gen kön­nen. Wenn indes dar­über hin­aus irgend­wo der Gebrauch der Mut­ter­spra­che bei der Mes­se in wei­te­rem Umfang ange­bracht zu sein scheint, so ist die Vor­schrift des Arti­kels 40 die­ser Kon­sti­tu­ti­on einzuhalten.

    -

    Das Vati­ca­num II. hat denn auch in der­sel­ben Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum con­ci­li­um vom 4. Dezem­ber 1963 weder von einer Zele­bra­ti­on „ver­sus popu­lum“ noch von der Errich­tung „neu­er Volks­al­tä­re“ gesprochen.
    In Nr. 128 der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on steht lediglich:
    -
    [.…]
    „Die Cano­nes und kirch­li­chen Statuten,
    die sich auf die Gestal­tung der äuße­ren zur Lit­ur­gie gehö­ri­gen Din­ge beziehen,
    sind zugleich mit den lit­ur­gi­schen Büchern im Sin­ne von Art. 25 unver­züg­lich zu revi­die­ren. Das gilt beson­ders von den Bestim­mun­gen über wür­di­gen und zweck­ent­spre­chen­den Bau der Got­tes­häu­ser, Gestalt und Errich­tung der Altä­re, edle Form des eucha­ri­sti­schen Taber­na­kels, sei­nen Ort und sei­ne Sicherheit.…
    [.…]
    -

    Erst mit den nach­kon­zi­liä­ren Will­kür­ak­ten hat der sog. „Volks­al­tar“ mit dem ihn beglei­ten­den lit­ur­gi­schen Wild­wuchs Ein­zug gehalten !
    Als Grund­la­ge dien­te die „Instruk­ti­on „Inter oecu­me­ni­ci“ vom Sep­tem­ber 1964, in der die eigent­li­che Absicht der Lit­ur­gie­kon­sti­ti­uti­on durch „freie Inter­pre­ta­ti­on“ völ­lig ent­stellt wor­den ist !

    Vor dem Vati­ca­num II.galt die Wei­sung des Dekre­tes “ Sanc­tis­si­mam eucha­ri­sti­am maxi­mo“ der Riten­kon­gre­ga­ti­on vom 1. Juni 1957:

    -
    „In Kir­chen, wo sich nur ein ein­zi­ger Altar befin­det, darf er NICHT so ange­ord­net wer­den, dass der Prie­ster zum Volk hin zelebriert.“
    -

    In der bereits oben erwähn­ten „Instruk­ti­on Inter oecu­me­ni­ci“ vom Sep­tem­ber 1964 liegt nun die Wur­zel der begin­nen­den „frei­en Inter­pre­ta­ti­on“ der eigent­li­chen Konzilskonstitution.…gleichsam eine schlei­chen­de Verdrehung:

    -
    „Es ist wün­schens­wert /​ es ist bes­ser , dass der Hoch­al­tar von der Rück­wand getrennt errich­tet wird, so dass man leicht um ihn her­um­ge­hen und an ihm zum Volk hin zele­brie­ren kann.
    Er soll in den hei­li­gen Raum hin­ein­ge­stellt sein, dass er wirk­lich die Mit­te ist,
    der sich von selbst die Auf­merk­sam­keit der gan­zen ver­sam­mel­ten Gemein­de zuwendet.
    Bei der Aus­wahl des Mate­ri­als für den Auf­bau und die Aus­stat­tung des Altars müs­sen die Rechts­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten werden.
    Auch sei das Pres­by­te­ri­um um den Altar her­um so weiträumig,
    dass die hei­li­gen Hand­lun­gen bequem voll­zo­gen wer­den können.“
    [.…]
    Es ist erlaubt, die Mes­se zum Volk hin zu feiern,
    auch dann, wenn ein klei­ner, pas­sen­der Taber­na­kel auf dem Altar steht“
    -

    In einer nun nach­kon­zi­liä­ren wei­te­ren Instruk­ti­on „Eucha­ri­sti­cum myste­ri­um“ 1967 steht erneut zu lesen:

    -
    „Es ist erlaubt, die Mes­se zum Volk hin zu fei­ern, auch dann, wenn ein klei­ner, pas­sen­der Taber­na­kel auf dem Altar steht“ 

    -
    In der dar­auf­fol­gen­den Ein­füh­rung in das neue Römi­sche Mess­buch von 1969 wird dann wei­ter der Ein­druck erweckt, als wäre der „Volks­al­tar mit Aus­rich­tung ver­sus popu­lum“ die „Norm“:
    -

    „Der Haupt­al­tar soll von der Wand getrennt gebaut wer­den, so dass er leicht umschrit­ten wer­den und auf ihm die Zele­bra­ti­on ver­sus popu­lum (zum Volk hin) aus­ge­führt wer­den kann …
    -

    In der Neu­auf­la­ge des Mis­sa­les im Jah­re 2002 schliess­lich fin­det sich der fol­gen­schwe­re Zusatz:

    -
    „Dies soll­te der Fall sein, wo immer es mög­lich ist.“
    -

    Dies war denn auch für Man­che ein „Frei­brief“, den „Volks­al­tar“ und die Aus­rich­tung „ver­sus popu­lum“ nun gar als „ver­pflich­ten­de For­de­rung“ aufzutischen.

    Schließ­lich noch zwei Zitate.
    Zunächst eines vom dama­li­gen Kar­di­nal Ratz­in­ger aus „Der Geist der Liturgie“

    -

    [.…]
    Die Ver­dre­hung der Gebets­rich­tung erfolgt auf Grund einer moder­nen Anthro­po­zen­trik, statt der Theo­zen­trik in der Lit­ur­gie und der akti­ve­ren Teil­nah­me an ihr. 

    Dies zeigt nicht nur die lit­ur­gi­sche Gebets­rich­tung, son­dern auch die Erset­zung des Taber­na­kels in der Mit­te des Pres­by­te­ri­ums, durch den Sitz des Priesters. “
    … die Zele­bra­ti­ons­rich­tung ver­sus popu­lum erscheint heu­te gera­de­zu als die eigent­li­che Frucht der lit­ur­gi­schen Erneue­rung durch das II. Vaticanum.
    In der Tat ist sie die sicht­bar­ste Fol­ge der Neu­ge­stal­tung, die nicht nur eine äuße­re Anord­nung lit­ur­gi­scher Orte bedeu­tet, son­dern auch eine neue Idee vom Wesen der Lit­ur­gie als gemein­schaft­li­chem Mahl ein­schließt. (…) und „Immer weni­ger steht Gott im Blickfeld,
    immer wich­ti­ger wird alles, was die Men­schen tun, die sich hier tref­fen und schon gar nicht sich einem „vor­ge­ge­be­nen Schema„unterwerfen wollen.
    Die Wen­dung des Prie­sters zum Volk formt nun die Gemein­de zu einem in sich geschlos­se­nen Kreis. Sie ist – von der Gestalt her – nicht mehr nach vor­ne und oben auf­ge­bro­chen, son­dern schließt sich in sich selber.“
    -

    Und noch ein Zitat des Lit­ur­gi­kers Pater Josef Andre­as Jung­mann, der sel­ber an der Aus­ar­bei­tung der ursprüng­li­chen Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on des Vati­ca­num II. mit­be­tei­ligt war:

    -
    „Wenn sich der Lit­ur­ge zusam­men mit den Gläu­bi­gen beim Gebet dem Altar zukehrt, so ist er der sicht­ba­re Anfüh­rer des pil­gern­den Got­tes­vol­kes im gemein­sa­men Auf­bruch zum wie­der­kom­men­den Herrn.
    Die gemein­sa­me Gebets­rich­tung ist ein Aus­schau­en nach dem Ort des Herrn und hält den escha­to­lo­gi­schen Cha­rak­ter der Eucha­ri­stie­fei­er leben­dig, die aus­ge­rich­tet ist auf eine künf­ti­ge Voll­endung in der Gegen­wart des leben­di­gen Gottes.
    So ist die lit­ur­gi­sche Ver­samm­lung als Eccle­sia pere­gr­in­ans offen auf die Ver­samm­lung der Hei­li­gen in der himm­li­schen Stadt, wie der Hebrä­er­brief in Erin­ne­rung ruft:
    „Ihr seid viel­mehr zum Berg Zion hin­ge­tre­ten, zur Stadt des leben­di­gen Got­tes, dem himm­li­schen Jeru­sa­lem, zu Tau­sen­den von Engeln, zu einer fest­li­chen Ver­samm­lung und zur Gemein­schaft der Erst­ge­bo­re­nen, die im Him­mel ver­zeich­net sind; zu Gott, dem Rich­ter aller, zu den Gei­stern der schon voll­ende­ten Gerech­ten, zum Mitt­ler eines neu­en Bundes,
    Jesus, und zum Blut der Bespren­gung, das mäch­ti­ger ruft als das Blut Abels“ (Hebr 12,22–24 EU).
    [.…]
    Bei der Zele­bra­ti­ons­rich­tung ver­sus popu­lum kann die Gemein­de, gleich­sam in sich gekehrt, dazu nei­gen, dass sie die tran­szen­den­te Dimen­si­on der Eucha­ri­stie­fei­er nicht mehr wahrnimmt.
    Die Über­be­to­nung des kom­mu­ni­tä­ren Aspekts führt sozu­sa­gen zu einer geschlos­se­nen Gesellschaft,die nicht offen ist auf die unsicht­ba­re Ver­samm­lung der Hei­li­gen im Himmel
    und auf die ande­ren irdi­schen Ver­samm­lun­gen der Christen.
    Gewis­ser­ma­ßen dia­lo­gi­siert die Gemein­de mit sich selbst.
    Gar­ri­ga sieht eine weit­ge­hen­de Desa­kra­li­sie­rung und Säku­la­ri­sie­rung der Lit­ur­gie, die mit einer nahe­zu aus­schließ­lich hori­zon­ta­len Visi­on des christ­li­chen Lebens ein­her­geht und letzt­lich ihren Grund in einer defi­zi­en­ten Chri­sto­lo­gie hat.
    Bouy­er fordert:
    «Die sakra­men­ta­le Welt darf nie zu einer von der rea­len Welt getrenn­ten Welt werden».
    Zum Herrn hin zele­brie­ren, ist die wirk­li­che, der Lit­ur­gie ange­mes­sen Zelebrationsrichtung.“
    -

  2. Wer ist der Autor die­ses Bei­tra­ges, möch­te ich gern wis­sen. Gui­sep­pe Nar­di über­setzt nur.
    Ich fra­ge mich, was die­ser Bei­trag soll. Lit­ur­gie­fach­leu­te mögen sich für die Vor­ge­schich­te eines Kon­zils­do­ku­men­tes, in die­sem Fall für Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um, inter­es­sie­ren, für uns ist allein die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on selbst maß­geb­lich. Und die­se wird lei­der viel zu wenig gele­sen, ganz offen­sicht­lich auch zu wenig von den Prie­stern der tra­di­tio­nel­len Priestergemeinschaften.
    Die Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on Sacro­samc­tum Con­ci­li­um hat eine neue Erlö­sungs­theo­lo­gie zur Grund­la­ge, die Theo­lo­gie des Pascha-Myste­ri­um. Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger – Papst Bene­dikt XVI. war stets ihr Anhänger.
    Wenn sich die Prie­ster der tra­di­tio­nel­len Prie­ster­bru­der­schaf­ten nicht kri­tisch mit die­ser Theo­lo­gie aus­ein­an­der­set­zen, dann ist die Mes­se aller Zei­ten nach wie vor bedroht. Sie bleibt dann eine Mes­se für Nost­al­gi­ker, für Ästhe­ten, für Lieb­ha­ber alter, wert­vol­ler Gegen­stän­de. Oder für Katho­li­ken, die sich ein­fach nicht umstel­len können.
    Die Grund­la­ge der katho­li­schen Fröm­mig­keit, die sie seit Jahr­hun­der­ten war, seit Jahr­hun­der­ten, die gro­ße Hei­li­ge her­vor­brach­ten und eine tie­fe Fröm­mig­keit im Volk, wird sie dann nie wie­der. Es reicht nicht, dass Prie­ster die­se Mes­se zele­brie­ren, so sehr das zu begrü­ßen ist. Sie müs­sen den über­lie­fer­ten römi­schen Ritus ver­tei­di­gen gegen die Myste­ri­en­theo­lo­gie Odo Casels, gegen die Theo­lo­gie des Pascha-Myste­ri­ums. Und zwar theo­lo­gisch ver­tei­di­gen, nicht nur emotional.
    Die Prie­ster tun es nicht. Leider.

    • so ganz kann ich Ihnen da nicht recht geben. Haben wir nicht die Süh­ne­pro­zes­sio­nen? Und von der Süh­ne und der Wie­der­gut­ma­chung wegen der Sün­den, die wir alle gegen Gott tun, mit denen wir Gott und die Got­tes­mut­ter (Ful­da-Wall­fahrt) belei­di­gen, ist doch oft die Rede. Oder ver­ste­he ich hier etwas völ­lig falsch?

      • Sicher ver­ste­hen Sie „hier nicht etwas völ­lig falsch“, obwohl ein Miss­ver­ständ­nis vor­liegt. Ich wür­de mir solch ein Urteil auch nicht anma­ßen. Ich sprach jedoch aus­drück­lich in der Mehr­zahl. Und die Eccle­sia-Dei-Prie­ster­bru­der­schaf­ten erken­nen Sacro­sanc­tum Con­si­li­um lei­der an.
        Was „unse­re“ FSSPX-Prie­ster anbe­trifft, wünsch­te ich mir, ich wäre eine gute Fee und könn­te zau­bern, ab und zu. Dann wür­de ich ihnen näm­lich S. 624, S. 625 aus der Bio­gra­fie von Bischof Tis­sier „Mar­cel Lefeb­v­re“ auf den Schreib­tisch zau­bern. „.…Sei­ne Pre­digt ziel­te folg­lich dar­auf ab, die Grund­la­gen des Glau­bens dar­zu­le­gen. Er zeig­te sei­nen künf­ti­gen Prie­stern die Gefahr, auf mehr oder weni­ger unglaub­wür­di­gen Pri­vat­of­fen­ba­run­gen aufzubauen:
        ‚Das ist sehr gefähr­lich! Der Teu­fel macht sich das gewiss zunut­ze, um die See­len von den Grund­la­gen des Glau­bens abzu­wen­den und sie zur Gefühls­schwel­ge­rei hin­zu­zie­hen, einer Fröm­mig­keit, die nicht mehr wahr­haft auf dem Glau­ben und unse­rem Herrn beruht.…Eine Pre­digt, in der unser Herr Jesus Chri­stus nicht sei­nen festen Platz hat, ist unnütz. Es fehlt ent­we­der das Ziel oder der Weg zum Ziel. …Jesus Chri­stus muss in unse­ren Pre­dig­ten immer eine Rol­le spie­len, weil sich alles auf ihn bezieht. Er ist die Wahr­heit, der Weg und das Leben. Folg­lich hie­ße es die Gläu­bi­gen täu­schen, wenn man von ihnen ver­lang­te, voll­kom­me­ner zu wer­den, sich zu bekeh­ren, ohne von unse­rem Herrn zu spre­chen, es bedeu­tet, ihnen nicht den Weg zu zei­gen, auf dem sie dort­hin gelan­gen können.‘ … “
        Mir neh­men, ehr­lich gesagt, Pri­vat­of­fen­ba­run­gen einen zu gro­ßen Raum ein. Und der Erz­bi­schof hat davor gewarnt. Doch in bin kei­ne Fee und viel­leicht sehe ich die Situa­ti­on nicht rich­tig. Wäre ich eine Fee, wür­de ich noch mehr Lebeb­v­re-Sei­ten auf die Schreib­ti­sche zau­bern: Mehr Lefeb­v­re, weni­ger Spi­ra­go, wäre mein Motto.
        Ob der Kom­men­tar ver­öf­fent­licht wird, bezweif­le ich fast. Und Sacro­sanc­tum-Con­si­li­um hat damit nichts zu tun.

        • @zeitlos
          Völ­lig rich­tig: „Wenn sich die Prie­ster der tra­di­tio­nel­len Prie­ster­bru­der­schaf­ten nicht kri­tisch mit die­ser Theo­lo­gie aus­ein­an­der­set­zen, dann ist die Mes­se aller Zei­ten nach wie vor bedroht. Sie bleibt dann eine Mes­se für Nost­al­gi­ker, für Ästhe­ten, für Lieb­ha­ber alter, wert­vol­ler Gegen­stän­de …“ Und sie ist in Gefahr, von der rosa Sze­ne unter­wan­dert zu wer­den, der es nicht so auf die unver­kürz­te Leh­re ankommt.
          Letz­te­res ist viel­leicht weni­ger bei den Eccle­sia Dei Gemein­schaf­ten der Fall, aber es besteht gera­de bei ihnen die Gefahr, daß sie nicht aus der Kraft­quel­le der Theo­lo­gie, die in der alten Mes­se liegt, aus­rei­chend schöp­fen kön­nen. Mit ande­ren Wor­ten: wenn sich die­se Gemein­schaf­ten nicht klar von eini­gen nach­kon­zi­liä­ren Ansich­ten distan­zie­ren und ganz die alte Theo­lo­gie ver­tre­ten, indem sie offen dem neu­en Den­ken wider­spre­chen, dann kom­men die­se Prie­ster nicht wei­ter. Man kann auf Dau­er nicht zwei Wege gehen. Ein­mal muß man sich ent­schei­den. Sonst wird die Meß­fei­er unmerk­lich ein äußer­lich schö­nes Ereig­nis, dem die Tie­fe abgeht. Unge­wollt, unbe­merkt. Es ist nicht mög­lich, die neue Theo­lo­gie mit dem Mahl­ge­dan­ken unwi­der­spro­chen zu las­sen und gleich­zei­tig die alte Meß­form zu praktizieren.

  3. Egal was nun in die­sen Papier steht, und egal ob nun die Kozils­vä­ter etwas ande­res woll­ten als her­aus­ge­kom­men ist, sie haben es zuge­las­sen das aus dem „Hei­li­gen Mess­op­fer“ viel­fach eine Ver­höh­nung, Ver­spot­tung und Neue Gei­ße­lung und Kreu­zi­gung Got­tes unse­res Herrn wur­de sie­he http://​www​.glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​5​3​9​455 und https://​www​.face​book​.com/​m​e​d​i​a​/​s​e​t​/​?​s​e​t​=​a​.​5​4​9​9​8​8​7​5​1​6​9​5​2​6​7​.​8​7​4​3​3​0​9​0​.​5​4​4​1​3​7​2​4​2​2​8​0​4​1​8​&​t​y​p​e=1
    . Oder was in mei­nen Augen sogar noch schlim­mer ist, haben die­se den „aller­nied­rig­sten“ und sei­ne Hel­fers­hel­fer Unter­schätzt? Und ja Gott dem Herrn sei es gedankt, dass es nach der Ein­füh­rung des NOM eini­ge Kle­ri­ker und Epi­sko­pa­ten gab die nur das „Hei­li­ge Opfer­mes­se aller Zei­ten“ zele­brier­ten, sei­ne Emi­nenz Kar­di­nal Stick­ler, sei­ne Exzel­lenz Erz­bi­schof Lefeb­v­re, sei­ne Hoch­wür­den Pfar­rer Milch usw. und vor die Wahl gestellt nur im Sin­ne Got­tes unse­res Herrn und sei­ner Kir­che ent­schie­den haben. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Kor­rek­tur: woll­te schrei­ben das „HEILIGE MESSOPFER ALLER ZEITEN“ 

      Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  4. Nach­trag. zur Verdeutlichung:
    Bischof Fel­lay ruft einen neu­en Rosen­kranz­kreuz­zug aus. Im Ver­gleich zu allen ande­ren Wür­den­trä­gern der Kir­che spricht er aus­drück­lich mehr­fach vom Opfer, vom Mess­op­fer, er betont es als Zen­trum. Hier hebt sich die FSSPX ein­deu­tig unüber­seh­bar vom Main­stream in der Kir­che ab. Gegen die Pascha-Myste­ri­um-Theo­lo­gie von Sacro­sanc­tum-Con­ci­li­um ist sie gewappnet.

    Doch ich bin auch ent­täuscht. Wie­der wird die Wei­he Russ­lands an die Got­tes­mut­ter gefor­dert. Doch Russ­land hat sich vom Kom­mu­nis­mus bekehrt. Nicht bekehrt hat sich Rom von den Häre­si­en, die beson­ders die Gott­heit unse­res Herrn Jesus Chri­stus rela­ti­vie­ren. Es reicht nicht, nur für die Rück­kehr der Tra­di­ti­on in die Kir­che zu beten. Wir brau­chen drin­gend die Bekeh­rung Roms!

    • wenn die Tra­di­ti­on in die Kir­che zurück­kehrt, dann könn­te Rom von der Basis, von unten her bekehrt werden?

  5. @ Zeit­los:
    Der Autor des Arti­kels ist doch Don Nico­la Bux – oder woll­ten Sie die Fra­ge nach dem Autor nicht wört­lich ver­stan­den wissen?
    Ich bin etwas ver­wirrt: war­um soll­ten die Vor­ar­bei­ten zu einer Kon­sti­tu­ti­on nicht man­ches zurecht­rücken können?
    Ich bin es gewohnt, dass die Pro­gres­si­ven und die Moder­ni­sten und die Bla­bla-Katho­li­ken sich auf irgend­we­clhe histo­ri­schen Sin­gu­lär­ereig­nis­se und Not­si­tua­tio­nen in der Kir­che bezie­hen, um nahe­zu jed­we­des Sakri­leg zu begründen.
    Wenn man die Geschich­te der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on neu schrei­ben müss­te, und es wür­den alle wich­ti­gen theo­lo­gi­schen Fra­gen ein­flie­ßen, auch die nach dem Mess­op­fer-Myste­ri­um vs. Pascha-Myste­ri­um, dann wäre das zumin­dest von der fach­li­chen Debat­te her ein Gewinn…
    War­um sind Sie ent­täuscht von der For­de­rung nach der Russ­land­wei­he? Sie ist weder ein­ge­löst, noch hat sich Russ­land bekehrt. Und im übri­gen kann die der­zei­ti­ge „Ruhe“ dort ein trü­ge­ri­scher Schein sein. Ver­ges­sen Sie nicht: der Adver­sa­ri­us kann auch mit Putin einen auf Anti-homo und Anti-gen­der machen und dane­ben klamm­heim­lich durch die­sel­be Per­son und ihre Hel­fer sei­ne bösen Absich­ten ein­träu­feln… Mir ist nicht wohl bei der gan­zen Geschich­te: Putin als Ver­tei­di­ger der Chri­sten­heit im Ori­ent, Putin als Fähn­lein der sie­ben „homo­pho­ben“ Auf­rech­ten, und dies nach sei­ner grau­en­haf­ten Ver­gan­gen­heit als Ober-Spi­on ohne sicht­ba­re Reue oder Buße, so wie das gan­ze Land Russ­land im Spa­gat zwi­schen abscheu­lich­ster Unmensch­lich­keit und einem Wie­der­erstar­ken der Ortho­do­xie vor­wärts­hinkt und ‑hum­pelt, viel­leicht sogar auf­rü­stet, wäh­rend wir schla­fen und immer noch glau­ben, die USA sei­en die ein­zig Star­ken, die böse sind … nein Zeit­los: die Got­tes­mut­ter hat in Fati­ma die Russ­land­wei­he gefor­dert und sie ist nicht gesche­hen. Wir wis­sen nicht, wel­che neu­en Irr­tü­mer von Russ­land kom­men, ob der Kom­mu­nis­mus noch mal auf­er­steht in einer polier­ten, geüb­te­ren Form…
    Und Ihre Bezie­hung auf die „Pri­vat­of­fen­ba­run­gen“ ver­ste­he ich nicht – wovon spre­chen Sie dennn ganz kon­kret – doch nicht von Fati­ma, oder? Oder von noch anderem?

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