Marxismus-Prüfung für Journalisten – Wenig Aussicht auf Verbesserungen für Chinas Christen


Marxismusprüfung für chinesische Journalisten(Peking) Für Chi­nas Chri­sten bringt Weih­nach­ten 2013 kei­ne Aus­sicht auf Ver­bes­se­run­gen. Chi­ne­si­sche Jour­na­li­sten wer­den künf­tig einem syste­ma­ti­schen Gesin­nungs­test unter­wor­fen. Wer den Beruf des Jour­na­li­sten aus­üben will, muß ab 1. Janu­ar 2014 eine Mar­xis­mus-Prü­fung bestehen, bei der sei­ne ideo­lo­gi­sche Über­zeu­gung kon­trol­liert wird. 

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Der Prü­fungs­stoff wur­de in einem 700 Sei­ten star­ken Hand­buch ver­öf­fent­licht, das in den Buch­hand­lun­gen der Volks­re­pu­blik erhält­lich ist. Einer der zen­tra­len Sät­ze dar­in lau­tet: „Es ist abso­lut ver­bo­ten, Mei­nun­gen zu ver­öf­fent­li­chen, die der Par­tei­li­nie wider­spre­chen. Mit Par­tei ist die 1921 gegrün­de­te Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Chi­nas gemeint, die 1949 über das gesam­te Fest­land­chi­na eine Dik­ta­tur errichtete.

Wer die Mar­xis­mus-Prü­fung nicht besteht, ver­liert auto­ma­tisch die Berufs­zu­las­sung. Damit wird unter dem seit ver­gan­ge­nem März amtie­ren­den neu­en Staats­prä­si­den­ten und Gene­ral­se­kre­tär der KP, Xi Jing­ping die Medi­en­zen­sur ver­schärft statt gelockert. Bereits im zu Ende gehen­den Jahr berich­ten chi­ne­si­sche Jour­na­li­sten, daß die poli­ti­sche Dau­men­schrau­be für Jour­na­li­sten ange­zo­gen wur­de. Auch die inter­na­tio­na­le Pres­se unter­liegt neu­en Beschrän­kun­gen. Ein Jahr lang wur­den kei­ne neu­en Visa für Jour­na­li­sten eini­ger west­li­cher Medi­en erteilt, um in die Volks­re­pu­blik Chi­na ein­rei­sen zu können.

Gemäß offi­zi­el­ler Sprach­re­ge­lung die­ne die ver­stärk­te Kon­trol­le und die obli­ga­to­ri­sche Mar­xis­mus-Prü­fung einer „Ver­bes­se­rung“ der „Qua­li­tät“ chi­ne­si­scher Jour­na­li­sten. Das Ergeb­nis sind Arti­kel wie jener, der im ver­gan­ge­nen August im Bei­jing Dai­ly über die Rede von Staats- und Par­tei­füh­rer Xi Jing­ping schrieb, daß der Kampf der Par­tei zur „Erobe­rung der Her­zen und der Köp­fe ein Kampf bis zum Tod“ sei.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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