(Rom) Die widersprüchlichen Signale aus Rom. Eine Wertschätzung wie diese hätte sich niemand von Papst Franziskus erwartet und doch ist sie erfolgt. Man könnte geradezu von einer sensationellen Wertschätzung sprechen, die dermaßen erstaunt, daß sie, wie bereits andere Gesten und Aussagen des Papstes, mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Und sie verwirrt, und das nämlich alle.
„Einmal habe ich zu Ihnen gesagt, lieber Msgr. Marchetto, und heute wünsche ich es zu wiederholen, daß ich Sie für den besten Hermeneutiker des Zweiten Vatikanischen Konzils halte.“
Der Vatikanist Sandro Magister kommentiert diese Aussage des Papstes mit den Worten: „In Bologna, im Heiligtum jener ‚Schule‘, die heute von Professor Alberto Melloni geleitet wird und das Weltmonopol der Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils hält, werden sie die Ohren gespitzt haben und die Fahnen zur Trauer auf Halbmast gesetzt haben“.
Der progressive Konzilsmonopolist, die „Schule von Bologna“ von Papst Franziskus links liegengelassen?
Die päpstliche Aussage muß in der „Schule von Bologna“ wie eine Bombe eingeschlagen haben. Warum dieser Schock? Die Frage ist schnell beantwortet, wenn man weiß, daß Msgr. Agostino Marchetto, für Giuseppe Alberigos „Schule“ die „schwarze Bestie“ (Magister) schlechthin ist, ihr härtester und unbeugsamster Kritiker. Msgr. Marchetto gilt als Vertreter jener Interpretationslinie, die Benedikt XVI. als „Erneuerung in der Kontinuität der einzigen Kirche“ bezeichnete. In diesem Sinn griff er mit scharfer Dialektik immer wieder die „Schule von Bologna“ an.
Als Papst Franziskus im vergangenen März gewählt wurde, feierte ihn Melloni im Namen der „Schule von Bologna“ als wahren „Papst des Konzils“, als ersten Papst, der sich den Kernbegriff des Konzils, den Vorrang der Pastoral vor der Lehre zu eigen mache. Der Papst spreche wenig vom Konzil, so Melloni, weil er das Konzil durch seine Taten umsetze. Und das natürlich im Sinne der „Schule von Bologna“. Bis gestern. Auf die harte Kritik von Msgr. Marchetto blieb die „Schule“ meist eine Antwort schuldig. Die progressiven Monopolinterpreten des Konzils machten sich lustig über ihn. Und jemand, der „lächerlich“ ist, dem sei man schließlich ja keine Rechenschaft schuldig. Eine bequeme, aber intellektuell unredliche Ausrede.
Und nun begegnt die „Schule von Bologna“ ausgerechnet Msgr. Agostino Marchetto als „besten Hermeneutiker des Konzils“ wieder und das ausgerechnet aus dem Mund „ihres“ Papstes, den sie umgehend für sich vereinnahmten, so groß war der Jubel über den Abgang des ihnen verhaßten Papstes Benedikt XVI.
Die Anerkennung von Msgr. Marchetto durch den Papst wurde am 12. November veröffentlicht. Anlaß war die Vorstellung eines ihm gewidmeten Buches, das im Vatikanverlag Libreria Editrice Vaticana erschienen ist.
Der Brief von Papst Franziskus an Kurienerzbischof Agostino Marchetto
In seinem Brief schrieb Papst Franziskus:
Lieber Msgr. Marchetto!
Mit diesen Zeilen wünsche ich mir, Ihnen nahe zu sein und mich der Vorstellung des Buches Primato pontificio ed episcopato. Dal primo millennio al Concilio ecumenico Vaticano II [Päpstlicher Primat und Episkopat. Vom ersten Jahrtausend zum Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzil] anzuschließen. Ich bitte Sie, mich als geistig anwesend zu betrachten.
Die Thematik des Buches ist ein Geschenk der Liebe, das Sie der Kirche bringen, eine loyale und zur gleichen Zeit poetische Liebe. Die Loyalität und die Poesie sind keine Handelsobjekte: weder kauft man sie noch verkauft man sie, sie sind einfach im Herzen eines Sohnes verwurzelte Tugenden, der die Kirche wie eine Mutter sieht; oder um noch deutlicher zu sein und es mit familiärem „ignatianischem“ Ausdruck zu sagen, wie „die Heilige hierarchische Mutter Kirche“.
Diese Liebe hat sich auf vielfältige Weise gezeigt, einschließlich durch die Korrektur eines Fehlers oder einer Ungenauigkeit meinerseits – und dafür bin ich Ihnen von Herzen dankbar -, vor allem aber hat sie sich in ganzer Reinheit in den Studien über das Zweite Vatikanische Konzil gezeigt.
Einmal habe ich zu Ihnen gesagt, lieber Msgr. Marchetto, und heute wünsche ich es zu wiederholen, daß ich Sie für den besten Hermeneutiker des Zweiten Vatikanischen Konzils halte. Ich weiß, daß es eine Gabe Gottes ist, aber ich weiß auch, daß Sie diese Gabe fruchtbringend eingesetzt haben.
Ich bin Ihnen dankbar für all das Gute, das Sie uns mit Ihrem Zeugnis der Liebe zur Kirche getan haben und bitte den Herrn, daß er es Ihnen reichtlich vergelten möge.
Ich ersuche Sie, bitte, nicht zu vegessen, für mich zu beten. Möge Jesus Sie segnen und die Heilige Jungfrau Sie beschützen.
Vatikan, 7. Oktober 2013
Brüderlich
Franziskus
Da die Diskussion über das Zweite Vatikanische Konzil von beträchtlichen Teilen der katholischen Hierarchie nicht gewünscht ist, wurde Msgr. Marchetto weniger durch seine Studien zum Konzil bekannt, sondern vor allem als „Einwanderungsminister“ des Heiligen Stuhls. Der Italiener, Jahrgang 1940 trat im Alter von 29 Jahren nach Studium und Priesterweihe in den Diplomatischen Dienst der Katholischen Kirche. 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Sekretär des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs. Ein Amt, das er bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres ausübte. Seither widmet er sich ganz dem frühzeitig begonnenen Studium des Zweiten Vatikanums.
Studien Marchettos ein „Kontrapunkt“ zum Monopol der „Schule von Bologna“
Die zahlreichen Publikationen von Erzbischof Marchetto über das Konzil bezeichnete Kardinal Camillo Ruini, ehemaliger Kardinalvikar von Rom und ehemaliger Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz als „Kontrapunkt“ zur fünfbändigen „Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils“, die im progressiven Sinn die Interpretation des Konzils zu monopolisieren versucht. Die deutsche Ausgabe erschien mit Geldern der Deutschen Bischofskonferenz unter dem Vorsitz von Kardinal Karl Lehmann. Marchetto rehabilitierte maßgeblich unter Papst Benedikt XVI. das konzilskritische Werk des Schweizers Romano Amerio. Als dieser 1985 seine Streitschrift Iota Unum veröffentlichte, landete die Buchbesprechung für den Osservatore Romano im Papierkorb. Die Besprechung war viel zu positiv und wohlwollend ausgefallen für das damalige Klima. Das änderte sich grundlegend mit der Rede von Papst Benedikt XVI. am 22. Dezember 2005 an die Römische Kurie. Auch der Osservatore Romano änderte seine Linie und es wurde möglich, über Amerio zu schreiben und das sogar positiv. Diese Rolle übernahm Msgr. Agostino Marchetto, dessen Bücher im Vatikanverlag erscheinen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo
Das ist ein sehr netter Brief F.s an den Monsignore, auf jeden Fall. Ich hätte mich über so einen Brief gefreut.
Allerdings gibt er – außer den ausgedrückten Freundlichkeiten – nichts inhaltlich Substanzielles zu Papier außer diesem Satz:
„Die Loyalität und die Poesie sind keine Handelsobjekte: weder kauft man sie noch verkauft man sie, sie sind einfach im Herzen eines Sohnes verwurzelte Tugenden, der die Kirche wie eine Mutter sieht; oder um noch deutlicher zu sein und es mit familiärem „ignatianischem“ Ausdruck zu sagen, wie „die Heilige hierarchische Mutter Kirche“.
Dieser Satz ist vielleicht symptomatisch für das Denken F.s.
Interessanterweise sieht er das tugendreiche Verhältnis zur Kirche als eine Beziehung des Herzens, der Loyalität und der Poesie. Die Kirche ist eine Mutter, und eine Mutter kann man nicht veräußern oder einkaufen. Zur Autorität der Mutter gehört, dass sie informell und dadurch größer ist als jede formelle Autorität. Daher steht ja die Gottesmutter tatsächlich über den Aposteln. Daher ist der senus fidei tatsächlich markanter als ein unfehlbarer Akt des Papstes oder eines Konzils, weil letztere nichts verkünden können, was nicht im sensus fidei gelegen hätte.
Grundsätzlich ist gegen eine solche Herzensbeziehung zur Kirche nichts einzuwenden.
Nun hat aber der große Gott SEINE Kirche komplementär verankert: da ist die Autorität der Mutter, des Weiblichen, mit Sicherheit verborgen die höchste Autorität. Aber der Herr hat auch sich selbst sichtbar machen wollen im formellen Klerus, in der Hierarchie.
F. präzisiert nun die Kirche als „heilige Mutter“, indem er sie als „heilige hierarchische Mutter“ nennt.
Diese Präzisierung fällt aber an der Stelle aus dem Rahmen und hätte einer inhaltlichen Deutung bedurft. Denn die Hierarchie ist nicht in erster Linie dafür da, ein poetisches Verhältnis zur Kirche zu fördern. Sie ist in der Tat dafür da, das Gericht Gottes, die formelle Barmherzigkeit und die formelle Lehre zu verkünden, in diesem Rahmen natürlich auch Seelsorge zu betreiben, aber vor allem ist die Hierarchie dafür da, das objektive, apostolische Lehramt dazustellen. Es ist auch problematisch, die Beziehung des Herzens zur Kirche so ganz informell zu deuten, weil es ja einer Umkehr, der Taufe, der Firmung, der Weihen in vielfältigsten Formen bedarf, die alle formell strukturiert sind.
Und da greift eine bloße Herzensbeziehung ohne genauere Eingrenzung zu kurz.
F. beschreibt also ein einseitiges Verhältnis zur Kirche, dem die objektive, apostolische, dogmatische Seite vollständig fehlt. Hat er Amerio denn rein poetisch gelesen, als das Buch eines leidenschaftlichen Lateiners?
So wundert es nicht, dass er nicht sagt, warum er Marchetto für den besten Konzilshermeneutiker hält.
Eine inhaltliche Aussage F.s wäre hier wirklich interessant und notwendig gewesen, um sein Schreiben verständlich zu machen und die Richtung zu weisen, in die er verstanden wissen wollte.
Ihr Kommentar bringt es haargenau auf den Punkt. Mehr muss man hierzu nicht sagen.
Darüber habe ich gestern schon bei F. Zuhlsdorf gelesen und konnte mich weder dessen noch Sandro Magisters positiver Aufregung anschließen.
Was steht in dem wortreichen Brief vom Papst Aufsehenerregendes? Gar nichts.
Wer außerdem mal eines der Bücher von Erzbischof Marchetto gelesen hat, weiß , dass er für Progressive ein ganz ungefährlicher Mann ist. Ich habe einen Teil seiner Konzilsgeschichte gelesen und muss leider sagen, sie ist so konfus geschrieben, dass man gar nicht versteht, was er eigentlich sagen will. Da hat Roberto de Mattei doch wesentlich mehr Biss.
Außerdem ist man ja schon daran gewöhnt, dass Papst Franziskus heute das und morgen dies sagt. Ich würde eher seinen Taten – und Unterlassungen – als seinen Worten Bedeutung beimessen. Und da ist er weiterhin voll auf „Schule von Bologna“-Linie.
Ich denke Herr Melloni, der die volle Unterstützung der UNESCO hat und deren Lehrstuhl für religiösen Pluralismus und Frieden leitet, hat, lacht sich halb tot, wenn er solche Artikel von Herrn Magister liest.
Das ist ein wunderbarer Brief, nur passt er nicht zu dem, was der Papst Franziskus sonst so macht und sagt.
Jedoch könnte man die widersprüchlichen Aussagen einfach dadurch harmonisieren, wenn man sich dazu durchringt zu konstatieren, dem Papst Franziskus geht es nicht um objektive Wahrheiten, sondern darum, dass die Menschen sich wohlfühlen.
Deshalb sagt er den einen das, und den anderen das Gegenteil.
Hauptsache der jeweilige Adressat fühlt sich geschmeichelt.
Er ist ein Gutmensch par excellence mit allen Eigenschaften, die diese Menschen so an sich haben. Sagte doch Lucrecia Rogo schon zutreffend, dass er von allen geliebt werden will.
Ist ja interessant, nun hat also der herabsetzende Begriff des „Gutmenschen“ auch schon hier Eingang gefunden.
Warum, lieber Ralph, soll ein Papst nicht ein guter Mensch sein? Soll er den Hass predigen statt der Liebe?
Sie haben da, wie mir scheint eine sehr eigenartige Vorstellung vom Christlichen.
Offenbar behagt Ihnen nicht, dass der Papst nicht die von ihnen favorisierte ideologische Linie vertritt.
Sie sollten also Ihre „Kriik“ bitte mal etwas konkreter machen, statt mit einem locker hingeworfenen Satz den Papst anzugreifen.
Wie sollte denn der Papst sich den Menschen gegenüber verhalten?
Wir wollen aber nicht wissen, was ein Gutmensch ist. Der Papst leidet an Selbstgefälligkeit. Ständig muss er ein Rudel von Journalisten um sich haben, um seine unpräzisen Aussagen von sich zu geben. Am besten ist, er liest erst einmal in der Bibel.
Nicht von jedem will er geliebt werden: nicht von Piusbrüdern, klassischen Musikern und Lateinern!
Gerade deren Liebe sollte er suchen. Ränderfreund F. müßte sich doch über die Liebe der FSSPX freuen.
Interessant, wie reflexartig, ja man könnte sagen, sprungbereit feindselig, wieder einige Kommentare ausfallen. Wo man sich mühselig ein Feinbild zurechtgezimmert hat, da mag man es wohl nicht so gerne korrigieren. Hier treffen sich übrigens die Kritiker des Papstes mit denjenigen, die den Papst für ihre Ideologie vereinnahmen wollen. Dass aber Papst Franziskus nicht auf einen so einfachen Nenner herunterzubrechen ist, scheint gerade unter jenen, die meinen, den wahren Glauben zu haben und alle anderen hätten ihn nicht, nicht wahrgenommen werden zu können. Schon der überhebliche Ton lässt nicht gerade auf Demut schließen, die doch immer die Voraussetzung bildet für einen objektiven Blick.
Offenbar möchten einige eine Heilsgarantie mit Anleitung, was aber schon Papst Benedikt als dem Wesen des Christentums fremd bezeichnete. Hier wird auch viel von der Rolle des Lehramtes gesprochen, wobei auffällt, dass die Gewichtung des Lehramtes auf einen rein abstrakten Glauben abzielt, dem es nicht auf die Liebe ankommt, sondern auf die Immanenz bestimmter logischer Schlüsse. Zwar ist der Glaube mit Vernunft vereinbar, worauf ja Papst Benedikt so unermüdlich hingewiesen hat, nur geht er in einem bloß logischen Konstrukt nicht auf. Wo eben das Herz fehlt und an seine Stelle die bloße Besserwisserei tritt, da ist der Glaube nicht lebendig, sondern wird zu einem Glasperlenspiel.
Papst Franziskus ist kein Professor für Dogmatik, muss es auch nicht sein, sondern der Heilige Vater soll ein warmherziger Hirte sein, der auf die Menschen zu geht, sie mitnimmt, zur Umkehr mahnt. Genau das tut Papst Franziskus, wie es Papst Benedikt auch getan hat, wobei Papst Benedikt auf Grund seiner frühen Lehrtätigkeit den Acker der kirchlichen Lehre bestellt hat. Papst Franziskus kann und soll die Früchte ernten und auf seine Weise für unsere Kirche wirken.
Sie werden persönlich – das ist daneben. In der Sache haben Sie unrecht:
Der Papst IST das unfehlbare Lehramt!
Die Charismen, die Sie beschreiben, gehören zu Ordensleuten und Müttern oder Vätern…
Es ist nicht egal, was einer redet, Hauptsache es klingt nett und „warmherzig“.
Es führt kein Weg daran vorbei, die Sachbotschaften anzuhören.
Und sachlich sind F. und Benedikt kaum auf einen Nenner zu bringen…
„Der Papst IST das unfehlbare Lehramt!“
Wenn Sie hierzu, lieber zeitschnur, die Ausführungen Papst Benedikts lesen, dann würde Ihre Aussage nicht so apodiktisch verkürzend sein.
Natürlich steht der Bischof Roms immer in der Gemeinschaft mit allen Bischöfen und kann daher nicht willkürlich(!) entscheiden. Der Papst ist die letzte, entscheidende, Instanz, aber immer auf Kollegialität mit den Bischöfen verwiesen. Die Unfehlbarkeit ist also keine frei im Raum schwebende Eigenschaft des Papstes, sondern kommt ihm nur in der Kollegialität zu – Lesen Sie, was hierzu Papst Benedikt geschrieben hat.
Was der Bischof Roms sagt, ist nicht automatisch eine lehramtliche Aussage, im Gegenteil. Der Papst ist, wie alle anderen Bischöfe, ein Hirte, der in seiner Diözese seelsorglich wirkt.
Es ist in der Tat nicht egal, was einer redet, wie Sie es sehr herabsetzend in Bezug auf den Papst formulieren, aber darum erschöpft sich christlicher Glaube nicht in schön gedrechselten Formalismen, dann wäre der Glaube leer und bloß eine Spiegelfechterei.
Die Botschaft Christi muss sich im Handeln verwirklichen – allein schöne Lehramtsaussagen formulieren reicht nicht, dies führte von der christlichen Liebe weg, die sich ja nicht im Abstrakten verwirklicht.
Sachlich sind Papst Benedikt und Papst Franziskus, den Sie immer als F. herabsetzen, sehr wohl auf einen Nenner zu bringen. Ihr Ressentiment scheint Sie da blind zu machen.
Apropos: Ihre Kommentare, insbesondere wenn es um den Papst geht, sind grundsätzlich persönlich herabsetzend – das ist sehr daneben, weil weder katholisch, noch irgend christlich.
Sie bauen doch bloß ständig einen neuen Popanz auf und können geschriebene Kommentare nicht verstehen.
Ich halte nicht als Pappkamerad her – lesen Sie einfach mal mein Posting unvoreingenommen. Sorry – aber ich bin nicht die Verkörperung Ihres Feindbildes, auch wenn ich nicht Ihrer Meinung bin!
Der Papst ist doch nicht das Lehramt. Das sind Behauptungen außerhalb unserer Kirche. Nur ex cathedra verkündet er Verbindliches. Das sollte doch zum Standardwissen gehören.
So ganz stimmt das nicht, gehört zwar das Dogma, „ex cathedra“ zu dem was unbedingt zu glauben ist, so zählen Enzykliken zum ordentlichen Lehramt, will hießen man muss die nciht schlucken, aber, wenn man damit Schwierigkeiten hat, muss man versuchen sie zu überwinden udn sich prüfen ob das Gewissensproblem, das man mit der lehramtlichen Aussage in einer Enzyklika hat, möglicherweise vom verkehrt gebildeten Gewissen her kommt.
Alles andere lässt sich in der Tat unter Privatmeinung des Papstes subsumieren und damit ignorieren.
Will heißen formal ist mit dem Pontifikat von Papst Franziskus, alles in Ordnung, weil er ja definitiv nichts lehramtliches sagt.
Nur werde ich das Gefühl nicht los, wir sollten drum beten, dass das auch so bleibt.
Naja, und das ist doch, bei Licht betrachtet, ein Drama!
Augenblick – das ist nicht außerhalb SEINER Kirche, außerhalb ..unserer…vielleicht.
Er hat den Petrus als das Haupt der Apostel eingesetzt. Deren gemeinsames Amt ist das Lehramt. Wobei petrus den Schlüssel zum Himmelreich in die Hand bekam. Das meint tatsächlich das unfehlbare Lehramt und nicht etwa – wie der Herr Bernhard behauptet – dass der Papst ein netter Schwiegersohn ist, der Zärtlichkeiten austauscht und ach so pastoral und warmherzig ist.
Auch Sie soltlen meine Postings komplett lesen…
Dass nur ex-cathedra-Sätze de fide sind, ist zwar richtig, aber darum geht es nicht: es geht darum, dass das Amt des Papstes vor allem anderen das Hüten der Lehre ist.
Und genau das macht dieser Papst nicht, und Leute wie Herr Bernhard finden das auch noch gut, weil sie keine Ahnung mehr davon haben, wozu es einen Papst überhaupt gibt. Tatsächlich schaut ein normaler Katholik auf den Papst und ist gehalten, ihn in allem zu respektieren und auf ihn zu hören – eben weil er das Lehramt verkörpert. Seit dem Konzil können wir nur noch geistlich überleben, wenn wir alles, was der Papst von sich gibt, genau überprüfen und einen großen Teil davon gleich in den Reißwolf stecken.
Und das, liebe Poster oben und unten, ist wirklich eine Zumutung und ein schlimmer, schizophrener Zustand.
Feindbild ? Das ist doch völlig richtungsfremd. Hier geht es um theologische Ungereimtheiten des Papstes einerseits und Unfreundlichkeiten gegenüber Benedikt XVI andrerseits. Das dürfte nicht zu schwer zu verstehen sein.
Da gibt es doch den Bibelspruch, dass die linke Hand nicht wissen soll, was die rechte tut. Das hat sich wohl Franziskus hierbei (und nicht nur hierbei) gedacht. Pastoral und Theologie in eine Reihenfolge zu bringen, ist schon irreführend. Die Theologie kann doch nicht disponibel sein.
Zur „sprungbereiten Aggressivität“, auf die die Kirchenfeinde keineswegs das Monopol halten, hat mein werter Vorredner Bernhard Joseph bereits alles gesagt – herzlichen Dank und volle Zustimmung!
Anscheinend will aber auch niemand der anwesenden Papstkritiker bemerken, daß der Heilige Vater Kritikfähigkeit beweist: „Diese Liebe hat sich auf vielfältige Weise gezeigt, einschließlich durch die Korrektur eines Fehlers oder einer Ungenauigkeit meinerseits – und dafür bin ich Ihnen von Herzen dankbar […]“ Bin ich der einzige der neugierig ist, welchen Fehler des Papstes Msgr. Marchetto korrigiert hat?
Schon möglich – mich interessiert eher, warum er den Monsignore für den besten Konzilshermeneutiker hält, und zwar auf der inhaltlichen Ebene.
Wozu sollte ich einen längst eingesehenen Fehler des Papstes noch mal aufwärmen wollen? Das ist vergangen.
Es ist doch kaum zu übersehen, dass sich S.H. zu viel zu vielen Themen viel zu häufig äußert. Nicht jede Äußerung ist Lehramt, aber wer von den Vielen mag das schon so richtig würdigen. Pastoral ohne Glaubensfestigkeit-und Eindeutigkeit kann nichts bewirken.
Der Papst dieser Tage ist absolut selbstgefällig und nicht für Kritik offen. Er ist dogmatisch für das Amt schlicht überfordert. Sein aufgesetztes Gutmenschentum tüncht dabei rein gar nichts mehr zu. Welche Motive Andere haben, spielt für mich, der wie meine Mitstreiter ausschließlich an Objektivem orientiert ist, keine Rolle. Seine neueste Ausführung vom „schwachen Gott durch unser Gebet“ lassen alle Kriterien zerfallen. Das ist nicht mehr darstellbar.
Bernhard Joseph verteidigt den Papst auf verlorenem Posten. Der Papst überspannt den Bogen. Da Geschimpfe auf die, die die Wahrheit verkünden, nützt ihm auch nichts.Bin einmal neugierig, ob und was er bei der Weihnachtsansprache macht. Die m.E. bewährte Erwähnungen in vielen Sprachen sollte er schon beibehalten. Ob das bei dem zwanghaften Gebaren auf abweichenden Brauch sich einfinden wird ?
Man beachte den Schluß des Briefes, wo es heißt
Brüderlich
Franziskus
Er unterschreibt nicht als Papst. Was soll das? Leute, die Franziskus heißen, gibt es sehr viele auf der Welt.
Äußerlich tritt er als Papst auf, aber er bekennt sich nicht dazu, Papst zu sein. Auch die gängigen Fotos sind schlicht mit Franziskus unterschrieben. Was soll das?
Im Gegensatz dazu der Herr, als er gefragt wurde, wer er sei. „Ihr nennt mich Herr und Meister und ich bin es“.
Für mich ist es befremdlich, daß sich Franziskus da so unklar verhält.