(Vatikan) Papst Franziskus wurde nicht im fünften, sondern erst im sechsten Wahlgang gewählt. Dieser hätte laut Wahlordnung erst am Morgen des 14. März stattfinden sollen. Ein neues Buch enthüllt neue Details zum Konklave, bei dem im vergangenen März Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Das Buch stammt von der Journalistin Elisabetta Piqué, die als Vatikanistin der argentinischen Tageszeitung La Nacion aus Rom berichtet. La Nacion ist das führende bürgerliche Blatt in der Heimat von Papst Franziskus. Dieser gab am 16. März einen Empfang für die Presse, bei dem er die Journalisten „aus Respekt vor dem Gewissen eines jeden“ nur still segnete. Elisabetta Piqué war dabei, sie gehörte zum privilegierten Kreis der 50 Journalisten, die vom neuen Kirchenoberhaupt persönlich begrüßt wurden.
Seit dem Konklave wurden durch Kirchenkreise und Vatikanisten einige Mythen konstruiert rund um die Wahl von Kardinal Bergoglio. Konstruiert ist zum Beispiel ein behaupteter Gegensatz zwischen dem Erzbischof von Buenos Aires und der Römischen Kurie. Eine schwarz-weiße Blockbildung hat es nie gegeben: auf der einen Seite die Kardinäle der Kurie, auf der anderen Seite die in den Erzdiözesen residierenden Kardinäle, wie sie auch manche nicht autorisierte Papst-Biographen behaupten (siehe eigenen Bericht Wie das Konklave ablief – Dolan neuer starker Mann? – Eine erste Rekonstruktion gegen falsche Mythenbildungen).
Falscher Mythos Wahl Bergoglios sei Anti-Kurienwahl gewesen
Seit März ist bekannt, daß es vielmehr einige Kurienkardinäle waren, die maßgeblich die Kandidatur Bergoglios erfanden und inszenierten. Einer davon ist der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper. Ebenso bekannt ist, daß der ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die Wahl Bergoglios unterstützte. Wesentlicher Konsens der verschiedenen Förderer der Bewerbung des Argentiniers um das Petrusamt war der Wunsch nach einem Anti-Benedikt-Pontifikat (siehe eigenen Bericht Die Warnung an Benedikt XVI. von einem … Kasper – Anti-Ratzinger-Pontifikat in Planung). Nach den acht Jahren von Papst Benedikt XVI. an der Spitze der Katholischen Kirche fanden sich verschiedene Gruppen und Interessenlagen im Kardinalskollegium durch die Entschlossenheit zusammen, einen Anti-Benedikt auf den Papstthron zu heben. Für diese heterogene Kardinalsgruppe kam daher der Erzbischof von Mailand, Angelo Kardinal Scola, der als Favorit in das Konklave ging, nicht in Frage. Kardinal Scola hatte in der letzten Predigt vor dem Konklave ein Bekenntnis zur Linie Benedikts XVI. abgelegt. Der ursprünglich von einigen Anti-Ratzingerianern bevorzugte Brasilianer Odilo Kardinal Scherer war im Vorfeld des Konklaves ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, während der Argentinier Kardinal Bergoglio kaum beachtet wurde (siehe eigenen Bericht Scherer läßt Hostie zu Boden fallen – Scola legt Bekenntnis zu Hermeneutik der Kontinuität ab). Ob Kardinal Bergoglio ohnehin der eigentliche Kandidat dieser Gruppe und Kardinal Scherer nur ein Versuchsballon war, oder ob Kardinal Bergoglio nur Plan B war, ist nicht geklärt. Bekannt hingegen ist, daß mit Kardinal Bergoglio bereits 2005 die Wahl von Benedikt XVI. verhindert werden sollte (siehe eigenen Bericht Konklave 2005: „Aktion Bergoglio“ zur Verhinderung Joseph Ratzingers).
Und damit zum Buch Franziskus – Leben und Revolution (Francisco. Vida y Revolucion, El Atneo, Bueno Aires 2013) von Elisabetta Piqué und zu den neuen Mosaiksteinchen, die sie der Rekonstruktion des Konklave hinzufügen kann.
Gruppe von Kardinälen hatte Wahl Bergoglios vorbereitet
Dazu gehört vor allem, daß sich in den Stunden vor dem Konklave mehrere Kardinäle dem Erzbischof von Buenos Aires genähert haben, um ihm zu verstehen zu geben: „Achtung, jetzt bist du an der Reihe“. Piqué bestätigt damit, daß eine Gruppe von Kardinälen bereits mit klaren Vorstellungen in das Konklave ging, wer nächster Papst werden sollte. Laut Piqué habe Kardinal Bergoglio im ersten Wahlgang am 12. März 25 Stimmen erhalten. Das scheint zwar zu hoch gegriffen. Übereinstimmung herrscht jedoch, daß Bergoglio hinter Kardinal Scola am zweitmeisten Stimmen bekam. Was für den Argentinier das Startsignal seines Aufstiegs war, war für Scola, der in der ersten Runde 30 Stimmen vereinen konnte, eine Enttäuschung und läutete das Scheitern seiner Bewerbung ein.
Am Abend des 12. März habe Bergoglio seinen Landsmann, Kurienkardinal Leonardo Sandri gebeten, mit ihm zu essen. Sandri habe dem Erzbischof von Buenos Aires bei dieser Gelegenheit gesagt: „Mach dich bereit, mein Lieber“. Laut Piqué sei Bergoglio am 13. März bereits im dritten Wahlgang mit 50 Stimmen in Führung gegangen, nach anderen Darstellungen erst im vierten Wahlgang. Bekannt ist, daß Kardinal Scola nach dem vierten Wahlgang seine Kandidatur zurückzog. Damit blieb nur mehr Kardinal Bergoglio im Rennen. Neben den beiden Hauptbewerbern Scola und Bergoglio verteilten sich die restlichen Stimmen auf verschiedene Kardinäle.
Entscheidender fünfter Wahlgang wurde annulliert und wiederholt
Neu ist an der Darstellung der argentinischen Vatikanistin, daß der fünfte und entscheidende Wahlgang wiederholt wurde. Der fünfte Wahlgang war der zweite am Nachmittag des 13. März. Kardinal Bergoglio fehlten nur mehr wenige Stimmen. Der Wahlgang war damit entscheidend. Als mit der Auszählung der Stimmen begonnen wurde, machte Kardinal Re, der den Vorsitz im Konklave führte, eine erstaunliche Feststellung. In der Wahlurne befanden sich 116 Stimmzettel. Aber nur 115 Kardinäle waren in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen worden. Die Stimmen wurden, laut Piqué, gar nicht ausgezählt, die Wahl annulliert und die Stimmzettel verbrannt.
Der Wahlgang wurde sofort wiederholt. Der fünfte Wahlgang war damit eigentlich bereits der sechste, der laut Wahlordnung erst am Morgen des 14. März stattfinden hätte sollen. Da der der fünfte Wahlgang wegen des 116. Stimmzettels annulliert worden war, wurde der sechste Wahlgang als zweiter und eigentlicher Durchgang des fünften Wahlgangs gewertet. Bei der Wahlwiederholung erreichte Kardinal Bergoglio 89 oder 90 Stimmen. Die Angaben variieren leicht. Damit übersprang er die vorgeschriebene Zwei-Drittel-Mehrheit und wählte den Namen Franziskus für sein Pontifikat.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: vaticaninfo
Wenn man sich auch dieses Textes mit Vorsicht nähern mag, so dürfte eines doch stimmen: Es war ein Komplott gegen den Kurs Benedikt XVI. Als Zweites dürfte zutreffen, dass Bergoglio nicht die erste Wahl war, was sich jetzt täglich für jeden Sehenden, Hörenden und Lesenden offenbart.
Was wird der solchermaßen ins Amt Gehievte machen ? Am besten still beten.
Bergoglio war nicht die erste Wahl der K a r d i n ä l e . Könnte es nicht sein, daß Mächte von außerhalb diese Wahl steuerten?
Bloß – welche Mächte?!
ist die Wahl dann überhaupt gültig? Oder hätte man nach der Wahlordnung verfahren und am nächsten Morgen erneut zur Urne schreiten müssen?
Na, das mit dem Antiratzingerpontifikat ist jedenfalls zu 100% geglückt: Plansoll fast übererfüllt. Der Relativismus hat auf der Catherda Petri Platz genommen.
Man darf die Bergoglio-Seilschaft beglückwünschen.
Plansoll in der Tat erfüllt. Das ist schon richtig. Allerdings dürfte die theologische Bescheidenheit des Gewählten (neueste Errungenschaft „schwacher Gott“ durch unser Gebet) auch breiteren Schichten des Kirchenvolks und hoffentlich auch der Kleriker trotz aller Medienbeweihräucherung bekannt werden.
Vergesst bitte nicht, dass Benedikt vor 8 Jahren durch ein Komplott der „Opus Dei“ gewählt wurde. Damals war Bergolio leider auf Rang 2. Bedankt euch bei der Opus Dei, dass ihr ihn für 8 Jahre geniessen konntet.
Die Gehässigkeiten gegen Benedikt XVI sind nur noch widerwärtig. Opus Dei soll man wieder in die böse Ecke. zum glück blieb uns damals noch dieser Papst erspart. Benedikt und Komplott ! Das wäre ein höchst segensreiches Komplott gewesen gegen diese Kardinäle.
So ein Schmarrn! Im Konklave 2005 war J. Ratzinger die Lichtgestalt schlechthin; theologisch wie auch von der Frömmigkeit und der Erfahrung her, führte an ihm kein Weg vorbei. Zudem hat er mit seinen Reden, insbesondere bei der Trauerfeier von JPII, die Herzen der Kardinäle und Gläubigen berührt. Da bedurfte es wahrlich keines Opus Dei. Diese These wird auch schon widerlegt dadurch, dass 8 Jahre später die OD-Kardinäle wie vom Erdboden verschluckt waren und nicht mal eine Sperr-Minorität gegen den Anti-Ratzinger-Kandidaten geschafft haben. Bis auf Beweis des Gegenteils, glaube ich auch, dass Franziskus formal rechtmäßig gewählt wurde, und nicht wenige sind ja auch der Meinung, dass er sein Amt gar nicht so schlecht ausübt. Es bleibt aber, dass diese Wahl ein Komplott der Entmachteten und der Revanchisten war.
War die 116. Stimme vielleicht gar die des Heiligen Geistes!?
In dem Falle stand vermutlich auf dem Zettel gehaucht: „Es kann nur EINEN Papst auf Erden geben!“
Bergoglio wäre bestimmt nicht darauf gestanden.
Mein erster Gedanke war: Vermutlich hat die Manipulation beim 6. Wahlgang geklappt. Dumm nur, dass diese beim 5. Wahlgang aufgeflogen ist. Da bleibt doch ein Gschmäckle, oder nicht? Wer einen Stimmzettel dazumogeln kann, kann das auch mit mehreren – im Austausch versteht sich. Und da kann es schon mal vorkommen, dass man sich bei aller Nervösität vertut. Aber nein, was schreibe ich da. Alles war bestimmt nur ein Versehen. Alles andere wäre einfach nicht vorstellbar.