(Damaskus) Islamistische Rebellen haben zwei Granaten in das mehrheitlich christliche Viertel Al-Qassaa von Damaskus geschossen. Getroffen wurden die Heiligkreuzkirche und die St. Johannes-Schule der Christen. Neun Kinder starben, 27 wurden verletzt.
Wie die Presseagentur Sana berichtet, befanden sich die die Kinder in einem Schulbus, der gerade vor der Schule angekommen war, um sie zum Unterricht zu bringen. Getroffen wurden auch die Schule und die nahe Kirche.
Laut Augenzeugenberichten schlugen die Granaten in die Heiligkreuzkirche und in die St. Johannes-Schule ein. Bereits am vergangenen 7. Oktober hatten die Islamisten die Kirche beschossen und einen christlichen Kindergarten daneben. Samaan, ein Christ aus Al-Qassaa berichtet, daß die Islamisten „immer so vorgehen. Sie schießen Granaten ab, dann warten sie einen Monat und dann schießen sie wieder“.
Im Kindergarten gab es im Oktober keine Opfer, weil der Angriff an einem Sonntag erfolgte. Er galt offensichtlich der Kirche und möglichen Kirchenbesuchern. Der Angriff auf die Schule erfolgte dieses Mal an einem Werktag und richtete ein Blutbad an.
Rund um die syrische Hauptstadt wird gekämpft, obwohl Assad den Rebellen ein Zugeständnis machte, damit an der Friedenskonferenz Genf 2 alle Seiten teilnehmen. In Qudsaya wird nicht mehr gekämpft. Die Stadt liegt westlich von Damaskus. Sie befindet sich in Hand der Rebellen, ist aber von Regierungstruppen eingekesselt. Das Zugeständnis von Staatspräsident Assad, die Kämpfe zu unterbrechen, befreite die Eingeschlossenen aus einer ausweglosen Situation. Die Abmachung enthält, daß Lastwagen mit Lebensmitteln wie Mehl, Weizen, Wasser und Milchpulver in die Stadt bringen dürfen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi