Nur 15 Prozent Moslems – Dennoch legen sie das Land in Schutt und Asche


Islamisten-Allianz Seleka legt Zentralafrika in Schutt und Asche(Ban­gui) Auf der Flucht vor den Isla­mi­sten haben sich 6000 Chri­sten in die Kathe­dra­le von Bouar geflüch­tet. Die­sel­be Situa­ti­on herrscht in Boss­an­goa, wo 35.000 Chri­sten in der ört­li­chen katho­li­schen Mis­si­on Zuflucht gefun­den haben. Die Zen­tral­afri­ka­ni­sche Repu­blik ist ein Land mit nur 15 Pro­zent Mos­lems. Den­noch legen sie das Land in Schutt und Asche.

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Die Chri­sten befin­den sich auf der Flucht vor den Mili­zen der Isla­mi­sten­al­li­anz Sele­ka. Am ver­gan­ge­nen 27. Okto­ber grif­fen Sele­ka-Mili­zio­nä­re, die in der gan­zen Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik durch Chri­sten­ver­fol­gung, Plün­de­run­gen, Miß­hand­lun­gen und Mord berüch­tigt sind, Bouar an. Anti­bal­a­ka, spon­tan gebil­de­te christ­li­che Selbst­ver­tei­di­gungs­grup­pen stell­ten sich ihnen in den Weg. Die Chri­sten flüch­te­ten vor den Kämp­fen in die katho­li­schen Pfar­rei­en und in die Kathe­dra­le der Stadt.

Gefährliche Heimkehr

„Die Men­schen, die die Isla­mi­sten­re­bel­len ange­grif­fen haben, haben aus Ver­zweif­lung gehan­delt. Sie sahen ihre Häu­ser bren­nen, sahen, wie ihre Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Freun­de ermor­det wur­den und wie ihnen alles geraubt wur­de“, erzählt Pater Aure­lio Gaz­zera dem katho­li­schen Infor­ma­ti­ons­dienst Fides. Der katho­li­sche Mis­sio­nar besuch­te vor weni­gen Tagen die Kathe­dra­le von Bouar: „Es ist schon beein­druckend all die­se Men­schen zu sehen, die trotz allem die Ruhe bewah­ren und an den Wie­der­auf­bau den­ken. Es bleibt vor allem die Angst vor der Rück­kehr nach Hau­se, die ja nicht ohne Gefah­ren ist“.

Katholische Missionsstation überfüllt

Das glei­che Bild bie­tet Boss­an­goa, die Geburts­stadt des abge­setz­ten Staats­prä­si­den­ten Fran­cois Boi­zi­ze. Der Prä­si­dent war am ver­gan­ge­nen 24. März durch einen Staats­streich zur Flucht gezwun­gen wor­den. Geputscht haben Isla­mi­sten, die sich in der Alli­anz Sele­ka zusam­men­ge­schlos­sen haben und an deren Spit­ze sich der Mos­lem Michel Djo­to­dia gestellt hat. Zen­tral­afri­ka ist ein mehr­heit­lich christ­li­ches Land. Die Dschi­ha­di­sten, die für Djo­to­dia kämp­fen, kom­men vor allem aus dem Aus­land und wer­den von ande­ren isla­mi­schen Staa­ten finan­ziert. Djo­to­dia gab im Gegen­zug das Ver­spre­chen, aus der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik einen isla­mi­schen Staat zu machen.

Wie die BBC berich­tet, ist die Stadt Boss­an­goa men­schen­leer. Die katho­li­sche Mis­si­ons­sta­ti­on ist hin­ge­gen über­füllt. Mehr als 35.000 Men­schen, vor allem Chri­sten suchen dort Zuflucht, nach­dem ihre Häu­ser von den Isla­mi­sten nie­der­ge­brannt wur­den. Sie hof­fen, daß die Isla­mi­sten vor einem Angriff auf die katho­li­sche Mis­si­on zurückschrecken.

Verfolgte Christen

Jeden Tag kom­men neue Flücht­lin­ge in der Mis­si­ons­sta­ti­on an. Eini­ge Tau­send sind es jede Woche. Die Men­schen haben Angst die Mis­si­on zu ver­las­sen, auch wenn ihre Häu­ser nicht weit ent­fernt lie­gen. Sie füh­len sich in ihr geschützt. Außer­halb sehen sie sich maro­die­ren­den isla­mi­sti­schen Mili­zen aus­ge­setzt, die jeder­zeit rau­bend, sen­gend und mor­dend auf­tau­chen kön­nen. Die Isla­mi­sten der Sele­ka behaup­ten, daß jeder Christ ein Anti­bal­a­ka ist. Es scheint eine will­kom­me­ne Aus­re­de zu sein, um das eige­ne Schreckens­re­gi­ment zu beschö­ni­gen. Völ­lig aus­ge­blen­det wird, daß sich die Anti­bal­a­ka nur zur Selbst­ver­tei­di­gung gegen den Ter­ror der Sele­ka gebil­det haben. Sie sind schlecht bewaff­net und ver­fü­gen über kei­ne koor­di­nier­te, gemein­sa­me Kom­man­do­ebe­ne. Ent­stan­den sind sie zum Schutz von Leib und Leben gegen die Islamisten.

Der bis­her von der Afri­ka­ni­schen Uni­on und den Ver­ein­ten Natio­nen auf­ge­brach­te Ein­satz reicht nicht aus, um wie­der etwas Nor­ma­li­tät in der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik herzustellen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Radio Vatikan

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