Von Islamisten zerstörte Kirchen: Wiederaufbau mit Regierungsgeld? Versprechen von General as-Sisi


Ägypten von Islamisten zerstörte Kirche(Kai­ro) Gene­ral Abd al-Fattah as-Sisi, Ober­be­fehls­ha­ber der ägyp­ti­schen Streit­kräf­te und star­ker Mann des Lan­des ver­sprach den Chri­sten, daß die Regie­rung das Geld für den Wie­der­auf­bau der von den Mus­lim­brü­dern zer­stör­ten Kir­chen zur Ver­fü­gung stel­len wer­de. Dies bestä­tigt der kop­tisch-ortho­do­xe Patri­arch Tawa­dros II.

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190 Mil­lio­nen Ägyp­ti­sche Lire oder umge­rech­net 20 Mil­lio­nen Euro, das ist die Sum­me, mit der die kop­tisch-ortho­do­xe Kir­che die Kosten für den Wie­der­auf­bau ver­an­schlagt. Im ver­gan­ge­nen August hat­ten Anhän­ger der Mus­lim­bru­der­schaft mehr als 70 Kir­chen in Ägyp­ten pro­fa­niert, geplün­dert und meist nie­der­ge­brannt. Etwa 60 Kir­chen gehör­ten der kop­tisch-ortho­do­xen Kirche.

Die Mus­lim­bru­der­schaft sah in der Zer­stö­rung christ­li­cher Kir­che eine Ver­gel­tungs­ak­ti­on für die Ermor­dung von Isla­mi­sten am 14. August durch die ägyp­ti­sche Armee. Beob­ach­ter sehen dahin­ter mehr einen Zorn­aus­bruch, der sich an den schutz­lo­sen Chri­sten ent­lud, weil sich die Mus­lim­brü­der eine direk­te Kon­fron­ta­ti­on mit ihrem eigent­li­chen Geg­ner, der Armee nicht lei­sten konnten.

Patri­arch Tawa­dros II. gab die Zusa­ge des Gene­rals am ver­gan­ge­nen Frei­tag im christ­li­chen Fern­seh­sen­der Kar­ma Chri­sti­an TV bekannt. „Gene­ral as-Sisi ist ernst, er scherz­te nicht“, zer­streu­te der Patri­arch Zwei­fel an der Ankündigung.

Gene­ral as-Sisi, der­zeit auch Ver­tei­di­gungs­mi­ni­ster am Nil, scheint mit dem Gedan­ken zu spie­len, neu­es Staats­ober­haupt des Lan­des zu wer­den. Damit wür­de er for­ma­li­sie­ren, was bereits Tat­sa­che ist: Er ist der neue Mann in Ägyp­ten, der damit die auf das Mili­tär gestütz­te Herr­schaft sei­ner Amts­vor­gän­ger Sadat und Muba­rak fort­set­zen wür­de. Der demo­kra­tisch gewähl­te Staats­prä­si­dent Moham­med Mur­si von der Mus­lim­bru­der­schaft wäre damit nur eine kurz­zei­ti­ge Aus­nah­me gewesen.

Die Zahl der Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens, die in die­sen Tagen den Gene­ral ersu­chen, auch offi­zi­ell die Füh­rung des Lan­des zu über­neh­men, nimmt zu. In der isla­mi­sti­schen Mehr­heit des ägyp­ti­schen Vol­kes wächst unter­des­sen die Abnei­gung gegen die USA und US-Prä­si­dent Barack Oba­ma. Die US-Regie­rung wird hin­ter dem Sturz Mur­sis und hin­ter Gene­ral as-Sisi vermutete.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Canu­ta­le Antonianum

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1 Kommentar

  1. Zumin­dest setzt sich die ägyp­ti­sche Armee für die Kop­ten ein. Hof­fent­lich schlie­ßen sich die Kop­ten eines Tages in ihrer Gesamt­heit Rom an, wenn dort der Geist der Tra­di­ti­on wie­der Ein­zug gehal­ten haben sollte.

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