US-Bischofskonferenz sucht neuen Vorsitzenden – Amtszeit von Kardinal Dolan endet


Timothy Kardinal Dolans Amtszeit als Vorsitzender US-Bischofskonferenz endet im November(New York) Die Bischofs­kon­fe­renz der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka wird bei der kom­men­den Herbst­voll­ver­samm­lung eine neue Füh­rungs­spit­ze wäh­len. Bei der vom kom­men­den 11. bis 14. Novem­ber in Bal­ti­more statt­fin­den­den Voll­ver­samm­lung wird der Nach­fol­ger von Timo­thy Kar­di­nal Dolan gesucht. Die Amts­zeit eines Vor­sit­zen­den der US-Bischofs­kon­fe­renz dau­ert im Gegen­satz zu den Bischofs­kon­fe­ren­zen im deust­chen Sprach­raum ledig­lich drei Jah­re. Eine Wie­der­wahl ist auch nicht vorgesehen.

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Um die Nach­fol­ge des streit­ba­ren New Yor­ker Erz­bi­schofs bewer­ben sich zehn Kan­di­da­ten, wie das Sekre­ta­ri­at der Bischofs­kon­fe­renz bekannt­gab. Die Kan­di­da­ten wur­den von den Bischö­fen vor­ge­schla­gen, die aus ihnen den neu­en Vor­sitz bestim­men. Neben Kar­di­nal Dolans Amts­zeit endet auch jene sei­nes Stell­ver­tre­ters, Erz­bi­schof Joseph Kurtz von Louisville.

Tra­di­tio­nell wird in den USA der Stell­ver­tre­ter zum neu­en Vor­sit­zen­den gewählt. 2010 wur­de mit der Wahl von Erz­bi­schof Dolan die­se Pra­xis durch­bro­chen. In einer Kampf­ab­stim­mung setz­te er sich gegen den dama­li­gen Stell­ver­tre­ter Bischof Gerald F. Kica­nas von Tuc­son durch, der als Favo­rit ins Ren­nen gegan­gen war. Gegen Bischof Kica­nas reg­ten sich Vor­be­hal­te unter den jün­ge­ren Bischö­fen. Ihm wur­de vor­ge­wor­fen, zwar im „sozia­len Bereich“ enga­giert zu sein, aber gegen­über den „unver­han­del­ba­ren Grund­sät­zen“, die Papst Bene­dikt XVI. ein­mahn­te, wie dem Schutz des Lebens vor Abtrei­bung und Eutha­na­sie, „recht taub“ zu sein. Die Wahl Kar­di­nal Dolans wirk­te daher wie ein Paukenschlag.

Die Kan­di­da­ten für die Dolan-Nach­fol­ge sind sein bis­he­ri­ger Stell­ver­tre­ter Erz­bi­schof Joseph Kurtz von Louis­ville, Erz­bi­schof Dani­el Kar­di­nal DiNar­do von Gal­ve­ston-Hou­ston, Erz­bi­schof Charles Cha­put von Phil­adel­phia, Erz­bi­schof Gre­go­ry Aymond von New Orleans, Erz­bi­schof José Gomez von Los Ange­les, Erz­bi­schof Wil­liam Lori von Bal­ti­more, Erz­bi­schof Den­nis Schnurr von Cin­cin­na­ti, Erz­bi­schof Allen Vigne­ron von Detroit, Erz­bi­schof Tho­mas Wen­ski von Miami und Bischof Bla­se Cupich von Spokane.

Gemäß den Sta­tu­ten der Bischofs­kon­fe­renz wird zunächst aus den zehn Kan­di­da­ten mit abso­lu­ter Mehr­heit der Vor­sit­zen­de gewählt. Dann folgt aus dem Kreis der ver­blei­ben­den neun Kan­di­da­ten die Wahl sei­nes Stell­ver­tre­ters. Vor­sit­zen­der und Stell­ver­tre­ter tre­ten mit Ende der Voll­ver­samm­lung sofort ihr Amt an.

Soll­te im ersten Wahl­gang kein Bewer­ber die abso­lu­te Stim­men­mehr­heit erlan­gen, folgt ein zwei­ter Wahl­gang. Soll­te auch dann kein Kan­di­dat die Hälf­te plus eine Stim­me auf sich ver­ei­nen kön­nen, ste­hen sich in einem drit­ten Wahl­gang die bei­den Meist­ge­wähl­ten des zwei­ten Wahl­gangs in einer Stich­wahl gegenüber.

Neben der Füh­rungs­spit­ze wäh­len die Bischö­fe bei der Voll­ver­samm­lung auch die Vor­sit­zen­den von meh­re­ren Kom­mis­sio­nen der Bischofs­kon­fe­renz und die Mit­glie­der für wich­ti­ge katho­li­sche Ein­rich­tun­gen der USA wie die Catho­lic Reli­ef Ser­vices (CRS).

Die Wahl des Vor­sit­zen­den gilt als Indi­ka­tor, wie die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe auf das neue Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus reagie­ren und wie sie sich gegen­über der Regie­rung in Washing­ton von Prä­si­dent Barack Oba­ma positionieren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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