(München/Bonn) Die Deutsche Bischofskonferenz ließ sich auf der Suche nach Anbiederung von einer Journalistin der Süddeutschen Zeitung peinlich vorführen. Die Deutsche Bischofskonferenz vergibt seit 2003 einen Medienpreis in verschiedenen Kategorien. In der Kategorie Printmedien wurde am Montag bei einem Festakt in Bonn die Redakteurin des Süddeutsche Zeitung Magazin Lara Fritzsche mit dem mit 5000 Euro dotierten Katholischen Medienpreis 2013 ausgezeichnet. Wieviel die Geehrte von der bischöflichen Auszeichnung hält, war bereits nach wenigen Stunden klar. Sie spendete das Preisgeld dem Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung um demonstrativ zu bekunden, daß sie für die Tötung ungeborener Kinder ist.
„Ich finde, daß Frauen selbst über ihren Körper entscheiden können sollen. Mit allen Konsequenzen“, so Fritzsche. Klarer geht es nicht. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung ist eine Initiative des deutschen Abtreibungsnetzwerkes. Mit Genuß gab man dort die Weiterreichung des Preisgeldes heute bekannt. Geld der deutschen Bischöfe für die Abtreibung. Die Abtreibungslobby frohlockt.
Vorsitzender der Jury des Katholischen Medienpreises ist Medienbischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart. In seiner Ansprache zur Preisverleihung forderte er die Journalisten auf, „weiterhin für Wahrheit, Gerechtigkeit und Entwicklung, ja Wandlung der Menschen und der Welt einzutreten. Bleiben Sie Agenten prophetischer, fürsprechender Kommunikation. Die Kirche haben Sie dabei auf Ihrer Seite.“
Fritsche hat sich statt dessen zur „Agentin“ des massenhaften Kindermordes gemacht. Von der Kirche ausgezeichnet zu werden, muß der Redakteurin der Süddeutschen Zeitung als Makel in ihrem Lebenslauf und karrierehemmend erschienen sein. Als ideologische Triebtäterin wußte sie sich dagegen zu wehren, von ihren kirchenfernen Kollegin vielleicht als „Papistin“ etikettiert zu werden.
Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung war eigens gegen den diesjährigen Marsch für das Leben in Berlin gegründet worden (siehe eigenen Bericht). Mitglied im Bündnis ist das Familienplanungszentrum Balance, Pro Familia, der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, atheistische kirchenfeindliche Gruppen wie die Giordano-Bruno-Stiftung und die Humanistische Union, der Landesverband Berlin der postkommunistischen Partei Die Linke, der Frauenverband der SPD Berlin, die Sozialistische Jugend Deutschlands Falken, und zahlreiche andere einschlägige Verbände mehr.
Ausgezeichnet wurde Lara Fritzsche von Bischof Fürst für den Artikel „Das Leben nach dem Tod in Utà¸ya“, der am 12. Juli 2012 im ZEITmagazin erschienen ist. Auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz heißt es zur Preisverleihung: „Im Jahr nach dem Massaker auf der norwegischen Ferieninsel begleitet der Beitrag die 18-jährige Sofie, die um ihre beste Freundin Lejla trauert – eines der 67 Opfer des Amokschützen. Die Jury honorierte den Text ‚trotz seiner Kürze als äußerst einfühlsam und zu Tränen rührend‘. Schon der Titel des Textes ‚Das Leben nach dem Tod in Utà¸ya‘ lasse die religiöse Dimension anklingen, die aber nie aufdringlich werde. Laudator Jörg Quoos, Chefredakteur des Magazins Focus, hat der Artikel ‚tief berührt‘. ‚Lara Katharina Fritzsche hat das getan, was bei uns Chefredakteuren oft so schwer durchzusetzen ist. Sie hat zurückgeblickt in einer Medienwelt, die sich immer schneller dreht und immer auf der Suche nach dem neuen Thema ist.‘ Mit Arbeiten wie dieser fessele sie den Leser an sein Blatt. Sie liefere Tiefgang in einer Welt der schnellen Informationshappen, so Quoos.“
Wie wenig „aufdringlich“ die „religiöse Dimension“ bei Lara Fritzsche ist, stellte sie umgehend unter Beweis. Den Preis für ihren Artikel über ein schreckliches Massaker spendete sie den Verfechtern, Organisatoren und teils sogar Exekutoren eines anderen noch weit größeren Massakers.
Versagt hat offensichtlich die Jury des Medienpreises unter dem Vorsitz von Bischof Fürst. Da es beim Thema Abtreibung um Leben oder Tod geht und nicht nur um Geld wie im Fall Limburg, hätte die Bischofskonferenz Grund, sich mit den Verantwortlichkeiten für den Medienpreisskandal zu befassen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: DBK